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NDS Einsatz Erde: Insel in Gefahr
 
 
Einsatz Erde: Insel in Gefahr - NDS
Kilian Pfeiffer (06.01.2009)

SYSTEM: NDS
PUBLISHER: Ubisoft
GENRE: Minispiele
SPIELER: 1 Spieler
HANDBUCH: Deutsch
SPEICHER: Batterie
1MODUL MP: Nein
SCHWIERIGKEIT: 1
SECRETS: Nein
SPRACHHÜRDE: Keine
MIKRO SUPPORT: Ja
ALTERSFREIGABE: K.E.
TERMIN: Erhältlich
VIRTUAL SURROUND: Nein
PREIS: ca.40 Euro
KOMPLETTLÖSUNG: Nein
CHEATS / TIPPS: Nein
LESERMEINUNGEN: Nein

   
Einleitung....

Häufig ist es der fehlende pädagogisch wertvolle Aspekt, der eine Software als wenig kaufenswert erscheinen lässt. Warum sollen Eltern ihren Sprösslingen ein Spiel kaufen, in dem man das Gegenüber per Faustschlag ausknockt? Weshalb soll man mit einer Waffe in der Hand die Areale säubern und Feinde vom Bildschirm fegen? Vielleicht deshalb nicht, weil hier die Gewalt obsiegt und der Mehrwert kaum vorhanden ist? Genau! „Ubisoft" hingegen setzt seine „Spiele für mich"-Serie mit einem Titel fort, dessen Charakter wertvoller zu sein scheint, als bei anderer Software. Immerhin ist die Natur das, was es in „Einsatz Erde – Insel in Gefahr" zu schützen gilt.

Menus und die Story....

Um die Erde vor Umweltkatastrophen, Tiermisshandlungen und ähnlich unschönen Dingen zu retten, bedarf es Eures Einsatzes. So auch bei „Einsatz Erde – Insel in Gefahr" für den Nintendo DS. Drei Umsetzungen gibt es vorerst für den Handheld, ob weitere folgen, ist bisweilen nicht bekannt. Eine weitere Version ist für Nintendos Wii erschienen, auf die wir in einem separaten Review näher eingehen werden. Sich gemeinsam stark machen für den Umwelt- und Naturschutz – das ist „Ubisofts" primäres Anliegen. So gibt es das Unternehmen wenigstens zu verstehen. Denn immerhin erscheinen die „Einsatz Erde"-Titel in Kooperation mit dem „WWF", der größten unabhängigen Naturschutzorganisation der Welt.

Im Einklang mit der Natur zu leben, bedrohte Tierarten zu retten – diesen Auftrag bekommt Ihr in „Ubisofts" neuer Serie. Weil Ihr Euch in vorliegendem Titel auf einer Insel befindet, ist die dortige Aufgabenstellung klar: Das Areal gilt es zu erkunden, zwölf wilde Tierspezies zu retten und die Gefahren einzudämmen, die von der vor kurzem explodierten Bohrinsel ausgehen. Anfangs dachte man noch, ein Vulkan sei ausgebrochen, allerdings sollte sich schnell herausstellen, dass es sich hierbei um eine ölfördernde Bohrinsel gehandelt hatte. Diese war explodiert und hatte das umliegende Gebiet verseucht. Als weiblicher oder männlicher Protagonist macht Ihr Euch in Cel-Shading-Manier auf, der bevorstehenden Naturkatastrophe Einhalt zu gebieten.

Technik und Gameplay....

Gleich beim ersten Start des Spieles, fällt auf, dass man sich bei „Einsatz Erde – Insel in Gefahr" an der „Electronic Arts"-Reihe von „MySims" orientiert hat – zumindest in grafischer Weise. Alle auftauchenden Charaktere erscheinen pummelig-putzig, wirken etwas zusammengestaucht, aber liebenswert. Einen Spielcharakter-Editor findet Ihr nicht vor, dafür steht gleich zu Beginn die Möglichkeit an, einen „Fußabdruck" zu berechnen – Euren „Fußabdruck". Dieser setzt sich aus verschiedenen Einzelkomponenten zusammen, je nachdem wie umweltbewusst Ihr handelt. Anhand eines Fragebogens werdet Ihr auf die Probe gestellt. Aussagekräftig ist das Ergebnis weniger, allerdings will man damit ein gewisses Verantwortungsbewusstsein wecken, eines, dassheutzutage vielleicht nicht jedermann zugesprochen werden kann.

Mithilfe des Touchpens navigiert Ihr Euren gewählten Charakter über die Landschaftskarte, erkundet die Insel gebietsweise und trefft immer wieder auf neue Tiere, die in ihrem Lebensraum bedroht sind. Nicht nur wegen der explodierten Ölplattform, sondern, weil nicht alle Bewohner immer in sorgsamer Weise mit der Natur umgehen. Im „Einsatz Erde"-Team werdet Ihr eine etwaige Umweltkatastrophe vermeiden, werdet über umweltfreundlichere Verhaltensweisen aufklären und bedrohte Tiere pflegen, um sie wieder fit zu päppeln für ihren natürlichen Lebensraum. Neben dem Wald erwartet Euch die Savanne, die Taiga und die Wüste – alles Gebiete, die sich auf der Insel befinden und die es zu erkunden gilt. Mit dem „F.R.E.U.N.D." ausgestattet, einem „Freundlichen, Revolutionär Einfachen, Unglaublich Nützlichen Datenspeicher", wisst Ihr zu jederzeit, was Ihr als nächstes zu erledigen habt und wo Ihr Euch hierzu hinbewegen müsst. Das „Einsatz Erde"-Team besteht aus mehreren Männern und Frauen, die immer wieder Nützliches zu berichten haben und die Euch alles Wissenswerte in kuren Gesprächen vermitteln. Denn immerhin sollt Ihr als Anfänger viel lernen, Informationen sammeln, um bereits nach kurzer Zeit im Rang aufzusteigen.

Bedrohte Tierarten nehmt Ihr im Wohnheim auf – dort wurden Boxen errichtet, die eigens für die Behandlung von Tieren angeschafft wurden. In sehr einfachen Minispielen baut Ihr Vertrauen zu den Wildtieren auf – unter anderem Elch, Bär, Fennek, Dromedar, Känguru, Zebra oder Nashorn – oder füttert diese mithilfe eines simplen Memory-Minispiels. Spannend ist das nicht gerade, da sich diese Dinge bereits nach kürzester Zeit wiederholen. Immer wieder reinigt Ihr ein verschmutztes Tier per Touchpen – rubbelt dazu einfach über einen schwarzen, auf dem Bildschirm erscheinenden Fleck. Wenn dieser verschwunden ist und Euch dies innerhalb eines großzügig angesetzten Zeitlimits gelingt, ist das Tierchen sauber. Ebenso führt Ihr Wasseranalysen durch, um verunreinigte Gewässer ausfindig zu machen. Mithilfe einer bestimmten Bepflanzung gelingt es Euch auf Dauer, wieder für eine saubere Umgebung zu sorgen – für eine, die der Zukunft gewachsen ist und den Ansprüchen des „Einsatz Erde"-Teams genügt. Pflanzen wachsen allerdings nur dann, wenn Ihr – erneut in einem Minispiel – diese ausreichend bewässert und sich nähernde Verschmutzungspartikel via Berührung neutralisiert. Des Weiteren wartet Gus, der ebenso ein Mitglied der Naturschützergruppe ist, auf diverse Objekte, die in der Natur blindlings entsorgt wurden. Damit lassen sich neue Objekte basteln, beispielsweise Lockpfeifen für wilde Tiere oder eine Art Staubsauger, der Ölverschmutzungen aufnehmen kann. Mit dem Abfalldetektor findet Ihr selbst Abfälle, die unterhalb der Erdoberfläche verbuddelt wurden. Hilfreich sind derartige Gerätschaften auf jeden Fall. Größte Kritikpunkte von „Einsatz Erde – Insel in Gefahr" sind zum einen die simplen Minispiele, die keinerlei Anspruch besitzen, sowie die unnötigen Laufwege, die Euch immerzu aufgehalst werden. Denn: Werdet Ihr beispielsweise in die Pampa geschickt, um dort für eine saubere Umgebung zu sorgen, müsst Ihr kurz darauf schon wieder zurückkehren, um Bericht zu erstatten. Und das ist nicht nur einmal der Fall, sondern beinahe nach jeder durchgeführten Aktion.

Grafik & Sound....

Cel-Shading war noch nie die Grafikweise, die sich der Großteil der Spielerschaft herbeigewünscht hatte. Bekannt dürfte uns dies noch von der „The Legend of Zelda"-Reihe sein, die damals große Kritik einstecken musste, weil man ihr den japanischen Grafikstil aufgehalst hatte. Durch diesen wird der Titel aber gleichzeitig deutlicher auf Kinder zugeschnitten, allein schon der pummelig-wirkenden Charaktere wegen, die in besonderer Weise an die „MySims"-Serie erinnern. Ob Fauna oder Flora – dominierend ist das Grafikgerüst allemal. Begeistert sind wir zwar nicht, können aber dem netten Gesamteindruck nichts Negatives entgegenbringen.

In Sachen „Sound" wurden wir insofern enttäuscht, als dass immer der gleiche Melodiestil zu vernehmen ist. Weder gibt es ein ins Ohr gehendes Thema, noch eine eingängige Trackliste, über welche man sich freuen könnte. Des Weiteren fehlt eine Sprachausgabe, die dem Titel mit Sicherheit eine Portion Flair verschafft hätte. Kindlich sind auch die vielen Soundeffekte ausgefallen: am besten erkennt man das am Miauen der Wildkatze.

Fazit....

„Einsatz Erde – Insel in Gefahr" ist ein auf das jüngste Publikum zugeschnittenes Software-Produkt der „Spiele für mich"-Reihe. Durchaus mit pädagogisch wertvollem Charakter, der allerdings nicht immer so offensichtlich präsentiert wird. Denn dass man das Licht ausschalten soll, wenn man ein Zimmer verlässt, ist zwar ein hilfreicher Hinweis, wirkt aber eher aufgesetzt. Sich um Tiere zu kümmern, die Umwelt zu schützen, Samen zu säen – alles Dinge, die man als Umweltschützer wenigstens einmal gemacht haben sollte. Leider ist das Gesamtergebnis etwas dürftig ausgefallen, die Minispiele zu wenig in ihrer Gesamtanzahl, der Schwierigkeitsgrad ein Klacks, die Lauferei nervtötend. Dafür aber ein sehr eingängiges Spielkonzept, das in dieser Form den einen oder anderen Handheld-Besitzer ansprechen dürfte.

 

+ zwölf zu schützende Tiere
+ Umwelt-, Naturschutz spiel.
+ einsteigerfreundlich
+ gelungener Grundgedanke
- fehlender Multiplayer
- witzlose Minispiele
- nervige Laufwege
- nur 1 Schwierigkeitsgrad

GRAFIK: 66%

SOUND/EFFEKTE: 55%

MULTIPLAYER: --

GESAMTWERTUNG: 62%

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