Einleitung....
Ein Restaurant wirtschaftlich erfolgreich zu führen ist angesichts der zahlreichen zu beachtenden Faktoren mit Sicherheit keine leichte Aufgabe. Die Wahl des Standorts ist von besonderer Bedeutung, auch die Art der angebotenen Waren sollte gut durchdacht werden. Selbstverständlich macht es auch einen Unterschied, ob man schnelle Küche seinen Kunden anbietet oder auf deliziöse Feinschmeckerhäppchen setzt. In "Diner Dash" müsst Ihr Euch um das ganze Drumherum keine Sorgen machen, Euer Kopf bleibt frei, wirtschaftliche Bedenken können getrost unter den Tisch gekehrt werden. Wesentlich wichtiger und Hauptaugenmerk im Spiel ist das Bedienen der zahlreichen Restaurant-Besucher - als Einzelperson kann man da schon manchmal ganz schön in's Schwitzen kommen…
Menus und die Story....
Habt Ihr den "Power"-Schalter des Nintendo DS betätigt und "Diner Dash" in den Spielkartenschlitz geschoben, müsst Ihr Euch zu Beginn für eine von fünf zur Verfügung stehenden Sprachen (Englisch, Französisch, Deutsch, Spanisch, Italienisch) entscheiden. Auf Texte legt der Titel im Übrigen kaum Wert, da eine Story oder ellenlange Unterhaltungen nicht auftauchen. Das Hauptmenü präsentiert sich schlicht und übersichtlich, wobei die spielbaren Menüpunkte "Karriere", "Endlosschicht" und "Multiplayer" diejenigen Modi darstellen, in welche Ihr am meisten Zeit investieren werdet. "Rekorde" zeigen Euch erspielte Höchstleistungen an, innerhalb der "Optionen" dürft Ihr die Soundeinstellungen des Titels manuell verändern.
In "Diner Dash" verkörpert Ihr Flo, eine rasante, aufgeweckte Restaurantleiterin, die es sich zum Ziel gesetzt hat, möglichst jeden Gast - sei er auch noch so ungeduldig und übel gelaunt - zufrieden zu stellen. Im Laufe Eurer Karriere geht es durch verschiedene Themenrestaurants, wobei der Anspruch mit der Zeit stetig steigt und Euch selbst mit kurzfristig angeforderter Hilfe die Aufgaben über den Kopf wachsen werden - oder etwa nicht? Vielleicht seid es auch gerade Ihr, die "Diner Dash" händeringend sucht: perfekte Bedienungen in äußerst gut besuchten Lokalitäten!
Technik und Gameplay....
"Diner Dash" spielt sich komplett mit dem Touchpen, so dass die Knöpfe des Nintendo DS vollkommen außen vor bleiben. Das ist auch gut so, gestaltet sich der Titel in höheren Spielstufen als ungemein komplex in Hinsicht auf die Anforderungen. Aber beginnen wir von vorne mit einem Blick in den "Karriere"-Modus: Flo startet im "Diner", einem übersichtlichen Lokal mit einigen Tischen unterschiedlicher Größe. Bis auf einen Koch im Küchenbereich könnt Ihr noch nicht sonderlich viel Euer Eigen bezeichnen. Es kann also losgehen! Der erste Besucher betritt Euer Lokal, Ihr seid hoffentlich mit dem Touchpen "bewaffnet" und setzt den Gast zunächst auf einen - sofern vorhanden - Einzelplatz. Gut gemacht! Der Gast blättert eifrig die Speisekarte durch, entdeckt das Menü seiner Wahl (im Spiel gibt es lediglich pizzaähnliche Gerichte!) und winkt heftig, wenn er Euch auf seine Bestellung aufmerksam machen will. Also lauft Ihr durch einen Stylus-Druck zu Eurem Kunden und nehmt seine Bestellung auf. Mit dieser geht es weiter zur Theke, um sie dem Koch zu überreichen. In der Zwischenzeit ist bereits eine Familie samt Kleinkind und "Frischgeschlüpftem" in das Lokal geplatzt - leicht genervt suchen sie händeringend nach einem geeigneten Platz, denn der Junior ist unruhig.
Also geht es auf die Suche nach einem geeigneten Tisch für vier Leute, wobei die Mutter den Sprössling auf den Schoß nimmt. Umso besser, dass Ihr im Lokal einen Hochstuhl bereits Euer Eigen nennen könnt. Erfahrungsgemäß plärrt das Kind dort wesentlich weniger und stört die Gäste um sich herum nur in geringem Maße. Zwei Tische sind also bereits belegt… Puh! Gar nicht so einfach! In der Zwischenzeit ist nämlich bereits das liebevoll zubereitete Mahl des ersten Gastes fertig und servierbereit. Die Tischnummer sollte klar sein, also bringt Ihr das Zubereitete mit einem Tipp auf den drucksensitiven Bildschirm gen Singletisch. Der Gast freut sich, was Ihr an seiner steigenden Herzanzeige wahrnehmen könnt und beginnt seine Speise zu sich zu nehmen. Also geht es nun zur Familie zurück, die sich bereits ebenfalls für ein Menü entschieden hat: Nehmt die Bestellung auf, bringt sie zum Koch, wartet kurz und serviert die Leckerei an den Familientisch! Da die Einzelperson mit dem Essen bereits schon fertig ist, verlangt sie, abserviert zu werden, sprich, sie will zahlen und den Schuppen so schnell als möglich verlassen ;-) . Hättet Ihr Sie beispielsweise mit einem Aperitif verwöhnt, wäre der Gast vielleicht noch auf eine Nachspeise geblieben. Ist aber egal, da bereits das nächste Rudel im Restaurant eingetroffen ist - eine sechsköpfige Fraktion voller geiziger Trinkgeldgeber - Studenten eben! Ja, es macht tatsächlich etwas aus, auf welche Personen man im Restaurant trifft. Händy-Süchtige nerven ihre Umgebung zusehends, Geschäftsfrauen hingegen sind ungeduldig und sehr lärmempfindlich. Senioren wiederum geben zwar nur wenig Trinkgeld, Lärmbelästigungen können ihnen jedoch nicht viel anhaben. Also gilt es auch auf die Art des Gastes zu achten und ob Ihr Vieltelefonierer beispielsweise besser an den Tisch etwas weiter abseits platzieren solltet.
Aber zurück zum Geschehen! Die Familie will wirklich eine Nachspeise bestellen… Fantastisch für Euch und Euren Geldbeutel, da Euch jede Aktion wertvolle Punkte und zusätzliches Trinkgeld beschert, das wiederum zum Freischalten der nächsten Levels notwendig ist. Also geht es auf zur Dessertvetrine, welche die leckeren Nachspeisen bereithält. In der Zwischenzeit habt Ihr bereits eine Getränkestation, mit der Ihr dem frisch eingetrudelten Sechserpack große Freude bereitet, auch wenn das spätere Trinkgeld wohl eher dürftig ausfallen wird. Und wie es der Zufall so will, wirft in diesem Moment das Kleinkind sein Getränk um - aber der lokaleigene Mop ist bereits zur Stelle und kann von Flo elegant über den Boden bewegt werden. Mit der Zeit füllt sich Euer Lokal, Gäste kommen und gehen, unterschiedliche Wünsche wollen auf vielfältige Art und Weise befriedigt werden. Mit der Snackstation spendiert Ihr den Gästen kleinere Häppchen vorneweg. Ist gerade mal allzu viel zu tun, reicht der Griff zum Telefonhörer, um Verstärkung anzufordern, die Euch für kurze Zeit aushilft.
Der Reiz an "Diner Dash" ist die Tatsache, dass es Euch vor eine Herausforderung stellt, alle von Euch geforderten Dinge auf einmal zu beachten und zu erledigen. Sechs Tische im Auge zu behalten und Flo von einem Ort zum nächsten zu scheuchen, ist wirklich keine leichte Aufgabe und ungemein anstrengend für die Nerven. Dennoch erzeugt der Titel einen Suchtfaktor - trotz des einfachen und sich ständig wiederholenden Spielprinzips. Seid Ihr mit dem Touchpen flink unterwegs, gelingt Euch das eine Zeitlang auch recht gut, später im Spiel wird der Anspruch ziemlich hoch, da gleiche Tätigkeiten aneinandergereiht Bonuspunkte ergeben, die es dann gerade ausmachen, ob man die Mindestpunktanzahl erhält oder den Level ein weiteres Mal bestreiten muss. Weiterhin rattert es im Punktegebälk, wenn Ihr Gäste gleicher Farbe nach und nach auf den selben Sitzplatz setzt. Taktisch eine anspruchsvolle Aufgabe, da nur begrenzte Sitzmöglichkeiten vorhanden sind und wartende Gäste schnell unzufrieden werden. Im schlimmsten Fall verlassen diese nach einem gehörigen Wutausbruch schnellstmöglich Eure Lokalität und nehmen noch gleich einige Punkte obendrauf von Eurem Konto. Da helfen dann auch die zahlreichen Ausstattungsmöglichkeiten im Innenbereich (Türen, Theken, Wandverzierungen, etc.) nicht mehr weiter.
In der "Endlosschicht" geht es darum, in verschiedenen Schwierigkeitsstufen so lange zu ackern, bis die Arbeit überhand nimmt und die Dinge mehr schlecht als recht vonstatten gehen. Zwar gibt es in diesem Modus zusätzliche Gegenstände, die es zu erspielen gilt, der Motivationsfaktor liegt aber klar und deutlich auf Seiten des "Karriere"-Modus. So erwartet die Gäste ein Radio ganz besonderer Art, so dass die Zufriedenheit allzeit in Ordnung geht. Auch ein Energieriegel lässt Flo wie ein Wiesel durch das Restaurant (Fischrestaurant, mexikanisches Restaurant, Retro-Restaurant, etc.) flitzen. Je besser Ihr abschneidet, desto mehr Bonusgegenstände könnt Ihr benutzen.
Grafik & Sound....
Grafisch kann man "Diner Dash" leider nicht viel zugute halten, da die Grafik relativ spartanisch ausfällt und mehr zweckmäßig ist, als dass das Auge des Spielers umgarnt werden könnte. Nichtsdestotrotz sind die unterschiedlichen Einrichtungsstile der Lokalitäten nett in Szene gesetzt, die groß dargestellten Charaktere sind gut erkennbar und hervorragend voneinander zu unterscheiden. Grafisch lecker ist allerdings etwas anderes….
Auch der Sound erfüllt seinen Zweck ganz gut, kommt aber nicht über eine unterhaltende Dudelmelodie hinweg. Hier hätte man sich etwas mehr erwarten dürfen. Unterstützend zum Ambiente geht die Musik aber allemal in Ordnung.
Multiplayer....
Der Mehrspieler-Modus von "Diner Dash" verspricht einiges an Spaß, da die drei bereit gestellten Modi wirklich für viel Laune sorgen. Abwechslung wird hier groß geschrieben. "Bestes Ergebnis" lässt denjenigen gewinnen, der die meisten Runden als bester abgeschlossen hat, im Modus "Erster" geht derjenige als Sieger hervor, dem es gelingt in einer vorgegebenen Anzahl an Runden die meisten Gäste zu bedienen. Schließlich wartet der "Überleben"-Modus auf zünftige Zweispieler-Duelle, indem Ihr letztendlich einfach besser sein müsst als Euer Gegenüber, um für einen längeren Zeitraum zu bestehen. Diverse Power-Ups erleichtern Euch die Schufterei, ebenfalls existieren negative Goodies, die Eurem Gegner schaden werden. So könnt Ihr kurzzeitig den Koch von seiner Arbeit abhalten oder veranlassen, dass der Mitspieler seine Tische ein weiteres Mal zu putzen hat. Für Spaß ist hier gesorgt!
Fazit....
"Diner Dash" überzeugt trotz seiner einfachen Handhabung. Die immer größer werdende Herausforderung bietet Spielspaß für viele Stunden, auch wenn in technischer Hinsicht nichts Aufregendes geboten wird. Dank der tollen Mehrspieler-Umsetzung haben auch Kontrahenten im Gastgewerbe eine Menge Spaß. Viele Goodies und zuschaltbare Extras lockern den Restaurant-Alltag gehörig auf. Ein Titel, den man als kleinen Geheimtipp einstufen sollte!
