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NDS Cooking Mama 2
 
 
Cooking Mama 2 - NDS
Kilian Pfeiffer (03.12.2008)

SYSTEM: NDS
PUBLISHER: THQ
GENRE: Kochspiel
SPIELER: 1(2) Spieler
HANDBUCH: Mehrsprachig
SPEICHER: Batterie
1MODUL MP: Nein
SCHWIERIGKEIT: 1-2
SECRETS: Ja
SPRACHHÜRDE: Keine
MIKRO SUPPORT: Nein
ALTERSFREIGABE: K.E.
TERMIN: Erhältlich
VIRTUAL SURROUND: Nein
PREIS: ca.40 Euro
KOMPLETTLÖSUNG: Nein
CHEATS / TIPPS: Nein
LESERMEINUNGEN: Nein

   
Einleitung....

Vor rund einem Jahr haben wir uns dem ersten, millionenfach verkauften Vorgänger, „Cooking Mama", gewidmet, der sich vor allen Dingen für den Handheld ungemein gut verkauft hatte. Zu Verkaufszahlen in Deutschland können wir zwar nichts sagen, allerdings muss man wohl mit dem Vorgänger zufrieden sein, denn nicht anders ist es zu erklären, dass der direkte Nachfolger nun auf den Markt drängt. Eine Wii-Fassung lässt zwar noch auf sich warten. Was sich getan hat und ob der zweite Teil den ersten übertrumpft, klären wir in unserem Test zu „Cooking Mama 2 – Alle zu Tisch".

Menus und die Story....

Tja, eine Hintergrundgeschichte werden wir auch dieses Mal mit der Lupe suchen können. Weshalb? Weil man dem Titel schlicht und ergreifend nichts dergleichen spendiert hat und den Spieler somit direkt mit dem Spielgeschehen konfrontiert, sprich, zum Kochen verdammt. Mit Frau Mama im Gepäck, die Euch regelmäßig mit Infos versorgen wird. Im Endeffekt eine gute Idee, wobei eine Heranführung an das Gameplay in Form einer herzzerreißenden Mutter-Tocher-Kochgeschichte auch hier mit Sicherheit eine gute Idee gewesen wäre. Immerhin funktioniert dies bei „Sophies Freunde – Kochspaß" auch. Die Nintendo-Koch-Software verzichtet ebenso auf einen Plot, dort hat man es aber mit einem rein digitalen Kochbuch zu tun. Ein Anspruch, den „Cooking Mama 2 – Alle zu Tisch" nicht hat.

Vorliegender Titel ist in jeder Hinsicht ein astreines Minispiel-Kochprogramm mit nur noch 80 Rezepten. Der Vorgänger hatte noch 120 vorzuweisen und selbst das hatten wir damals kritisiert. Selbstverständlich sind diese nicht alle schon zu Beginn anwählbar, erfreuen sich aber nach einer gewissen Spielzeit ihrer Freischaltung. Abhängig von Euren Erfolgen, versteht sich. Das Hauptmenü von „Cooking Mama 2 – Alle zu Tisch" ist relativ unspektakulär, ähnlich wie der gesamte Titel, der im Endeffekt als reine Minispielansammlung definiert werden könnte. Alle Tätigkeiten, die ein Koch zu verrichten hat, werden im Spiel in simpler Art und Weise umgesetzt und dem unbedarften Kochanfänger in anspruchsloser Erklärung näher gebracht. Dass Ihr gleich zu Beginn diverse Kochfähigkeiten in einer Art Tutorial antesten dürft, ist sinnvoll, allerdings hätten wir es uns gewünscht umfassender in die zahlreichen minispielartigen Situationen eingeführt zu werden. Was uns hingegen gefällt, ist die Tatsache, dass der Titel es erlaubt, einem Kumpel eine Demoversion von „Cooking Mama" zukommen zu lassen – auf drahtlosem Wege! Somit dürfen interessierte Freunde einen Blick in die virtuelle Küche werfen und sich an Kochtopf, Gemüseschäler und heißer Pfanne versuchen. Was besonders auffällt: Wirkliche Änderungen gibt es nicht, wenn, dann sind diese marginaler Natur.

Technik und Gameplay....

Aber widmen wir uns zunächst dem eigentlichen Spielgeschehen, das sich mit einer Ausnahme an Einzelspieler richtet. Dieses Mal gibt es gar einen Mehrspieler-Modus, auf den wir noch eingehen werden. Küchenprofis werden im Übrigen unter Garantie mit diesem Titel keine Freude haben, denn nachdem sie alltäglich mit Zwiebeln, Kartoffeln und Co. zu tun haben, würde sie der virtuelle Umgang mit Sicherheit nur nerven. Überhaupt scheint es so, dass der Titel eher auf das weibliche Publikum abzielt, allein der Aufmachung wegen kommt man zu diesem Resultat.

Apfelkuchen, gebratenen Tintenfisch-Reis, Kimchi oder Makronen gefällig? Was Euch beliebt, soll in den Topf! Anfangs ist die Auswahl zwar noch etwas beschränkt, dies ändert sich mit der Zeit aber deutlich, denn neue Gerichte füllen Euer Rezeptbuch und verschaffen Euch somit die Gelegenheit auch für das wahre Leben leckere Gerichte auszuprobieren. Immerhin könnt Ihr Euch an der virtuellen Zubereitungsweise orientieren – obwohl wir persönlich keinen Selbstversuch wagten, gibt es durchaus Kollegen in der Branche, die den Kochlöffel zur Wii-Version schwangen. Warum auch nicht? Nichtsdestotrotz wollen wir uns nun der eigentlichen Tätigkeit, dem Kochen, widmen, das in jeglicher Hinsicht und vielerlei Ausführung im Spiel betrieben werden darf. Denn immerhin ließen es sich die Entwickler nicht nehmen, beinahe jeden Schritt unter Einsatz des Touchscreens in witziger und intuitiver Weise umzusetzen. Nach Anweisung arbeitet Ihr Euch Schritt für Schritt zum geschmacklichen Endresultat vor und beginnt beispielsweise nun mit dem Kochen. Anhand einer Leiste folgt Ihr den dort erscheinenden Anweisungen, werft im passenden Moment die Zutaten in den Kochtopf, blast in das Mikrofon, um überschüssige Hitze wegzupusten, rührt das Nudelwasser im korrekten Moment um und reguliert die Temperatur des Herdes mit Hilfe eines Schiebereglers. Es wird geknetet, gerührt, geschüttet, gehackt, geschnippelt und gepresst. Gebraten, gekocht, gemischt. Immer wieder habt Ihr Zeitlimits zu beachten, die nicht überschritten werden dürfen. Jede Aktion läuft innerhalb eines Minispiels ab, was zur Abwechslung beiträgt.

Dass es bei „Cooking Mama 2 – Alle zu Tisch" noch wesentlich mehr zu tun gibt, dürfte klar sein: Pellkartoffeln schälen, abschäumen, Wasser abmessen, mischen und so weiter und so fort. Problematisch bei der Sache ist allerdings, dass sich bereits nach kurzer Spielzeit die ersten Küchenaufgaben wiederholen – für den Spieler ist dies leider alles andere als wünschenswert und hinsichtlich einer fehlenden Story kein besonders guter Start in den Beruf des Hobbykochs. Abwechslung zählt immerhin eine ganze Menge. Klar, die Aufgaben im Titel sind mannigfaltig, hat man sie dagegen des Öfteren zu Gesicht bekommen, kehrt der Alltag und somit die spielerische Eintönigkeit ein.

Grafik & Sound....

Grafisch erinnert „Cooking Mama 2 – Alle zu Tisch" stark an „Sophies Freunde – Kochspaß". Auch hier überwiegt der japanisch angehauchte, quietschbunte Grafikstil. Realismus ist etwas anderes, keine Frage. Insbesondere Eure virtuelle Mutter, die die spielerischen Anweisungen gibt, ist kaum von einer blutjungen Fantasy-Protagonistin zu unterscheiden. Neu hinzu gekommen: Ihr dürft nicht nur die Mama selbst, sondern auch Küchengeräte und Zubehör im Farbton verändern. Wow! Die Gerichte gehen optisch voll in Ordnung, jedoch merkt man den Zielgruppengrafikstil auch hier deutlich an.

Der Sound des Titels gefällt hinsichtlich seiner Klaviermelodie recht gut (wie schon beim Vorgänger!), aber auch hier hätte man für weitere akustische Hörerlebnisse sorgen müssen. Zwar wird das Kochen von passender, etwas hektisch wirkender Musik untermalt, dennoch wird man als Spieler im Großen und Ganzen zufrieden gestellt. Immerhin ist der Titel ein Programm, dem man sicht nicht stundenlang widmet – hierfür wurde der Sound einfach nicht ausgelegt.

Multiplayer....

Im neu hinzu gekommen „Kochwettbewerb" dürft Ihr nicht nur alleine antreten und diverse Aufgaben in Folge erledigen, sondern dies auch mit nur einer Spielkarte im drahtlosen Einzelkarten-Spiel. Hier müsst Ihr dann mit Kohle grillen, Gemüse schälen, Eier aufbrechen, würzen, Flüssigkeiten abgießen oder Formen füllen. Für jede Aufgabe werdet Ihr mit einer entsprechenden Medaille belohnt. Wer übrigens am meisten Aktionen innerhalb des Zeitlimits erledigt, geht als Sieger aus den Duellen heraus. Es gilt also, gute Arbeit zu leisten.

Fazit....

„Cooking Mama 2 – Alle zu Tisch" ist als eigenständiges Spiel nur bedingt zu empfehlen. Immerhin hat sich im Vergleich mit dem Vorgänger kaum etwas getan. Klar, die Minispiel-Kocheinlagen sind ganz witzig, spielerisch bewegt man sich aber zu jeder Zeit auf recht seichtem, oberflächlichem Niveau. Von Tiefgang keine Spur. Wegen einer fehlenden Story gelingt es dem Titel auch dieses Mal nicht, sich vor „Sophies Freunde – Kochspaß" zu platzieren. Weil man hinsichtlich der Rezeptgesamtanzahl sogar noch nach unten gegangen ist, ist der Umfang also auch geringer. Ein solcher Rückschritt sollte eigentlich nicht geschehen. Dafür sind die „Kochwettbewerbe", die Designer-Features und die Tagebuch-Funktion ganz nett und werden der Zielgruppe gefallen. Sonst ist alles beim Alten geblieben.

 

+ 80 neue Rezepte
+ Minispielartige Kocheinlagen
+ knapper Mehrspieler-Modus
+ wenige neue Features
- oberflächliches Spielprinzip
- keine Hintergrundstory
- fehlender spielerischer Anspruch

GRAFIK: 59%

SOUND/EFFEKTE: 63%

MULTIPLAYER: 55%

GESAMTWERTUNG: 60%

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