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NDS Bratz: Forever Diamondz
 
 
Bratz: Forever Diamondz - NDS
Kilian Pfeiffer (16.10.2007)

SYSTEM: NDS
PUBLISHER: THQ
GENRE: Minispiele
SPIELER: 1-2 Spieler
HANDBUCH: Mehrsprachig
SPEICHER: Batterie
1MODUL MP: Nein
SCHWIERIGKEIT: 1-2
SECRETS: Nein
SPRACHHÜRDE: Keine
MIKRO SUPPORT: Ja
ALTERSFREIGABE: 3+
TERMIN: Erhältlich
VIRTUAL SURROUND: Nein
PREIS: ca.35 Euro
KOMPLETTLÖSUNG: Nein
CHEATS / TIPPS: Nein
LESERMEINUNGEN: Nein

   
Einleitung....

Mode-Shows mit Heidi Klum und Konsorten haben Hochkonjunktur im Privat-TV. Alljährlich wird ein neues, potenzielles Top-Model in die freie Welt entlassen, um die Menschheit mit Perfektion zu beglücken. Auch die Bratz-Girls haben es sich auf den Rockzipfel geschrieben, mit Mode und bunter Schminke erfolgreich zu sein. Als Spieler dürft Ihr ihnen bei ihrem Vorhaben tatkräftig zur Seite stehen. Zwar war der Game Boy Advance-Teil von "Bratz - Forever Diamondz" alles andere als empfehlenswerte Software-Kost, dennoch kann der Nintendo DS-Teil hinsichtlich der Gesamtwertung ein wenig herausreißen. Aber immer noch bleibt das Resultat dürftig - und die Spielzeit kurz. Zu kurz: nach rund einer Stunde hat man den Abspann bereits gesehen!

Menus und die Story....

Eine Modeshow steht an und dass die Bratz-Mädels dabei sein wollen, ist logisch. In der Öffentlichkeit aufzutreten, ist für Yasmin, Sasha, Cloe und Jade die Erfüllung eines Lebenstraums. Auf der Suche nach einem Teenagemodedesigner reisen sie durch die USA, um in einer finalen Show die Medien von ihrem Können zu überzeugen. Doch bis dahin ist es einer langer Weg - für den Spieler jedoch ein kurzes "Vergnügen". Nicht viel länger als eine gewöhnliche Schulstunde und der Erfolg ist Euer!

Positiv anzumerken ist der verschiedenartige Inhalt von Nintendo DS- und Game Boy Advance-Version. Zwar basieren beide Spiele auf unterschiedlichen Minispiel-Einlagen, dennoch hat man sich bewusst für Änderungen innerhalb der Versionen entschieden. Letztendlich ist der Ablauf eine bloße Aneinanderreihung von 20 Einzelspieler-Spielchen. Viel zu tun gibt es also nicht. Mit den erspielten Kröten dürft Ihr - wie sollte es anders sein - auf Shopping-Tour gehen. Denn Bratz sind bekanntlich in jeder Hinsicht äußerst modebewusst.

Technik und Gameplay....

Dass die Vierergruppe gerne in den örtlichen Einkaufsmeilen flaniert und das Geld auf den Kopf haut, sollte nicht weiter unser Problem sein. Immerhin haben sie es sich im harten Minispiel-Alltag mühsam verdient… Warum allerdings bei "Bratz - Forever Diamondz" Haustiere sprichwörtlich "ins Spiel" kommen, ist uns schleierhaft und passt nicht ins Spielprinzip hinein. Der Haustier-Part wirkt daher aufgesetzt und soll wohl an Erfolge wie "Nintendogs" anknüpfen. Bei der Umsetzung hakt es dagegen ganz erheblich, denn gleichgültig ob beim Füttern des Tieres (es genügt auf den Button "Füttern" zu klicken!) oder beim Spazieren (man läuft mit dem Vierbeiner solange, bis eine Leiste gefüllt ist!) merkt man die lieblose Umsetzung. Kümmern könnt Ihr Euch um Hunde, Katzen und Kaninchen, die Abläufe sind zu jeder Zeit aber dieselben. Dank diverser Spielzeuge lasst Ihr Euer Tierchen über den Touchscreen springen, Bälle und Mäuse schleudert Ihr mit dem Stylus physikalisch äußerst verzögert über den Bildschirm. Ebenso ist es möglich den eigenen Schützling einzukleiden - vorausgesetzt Ihr habt Euch in den Shops mit ausreichend Kleidungsutensilien eingedeckt. Bereits an dieser Stelle wird deutlich, dass die Langzeitmotivation fehlt, das Tier-Feature ist zu unausgereift und hat gegen Konkurrenten wie "Mein erstes Katzenbaby" aus dem eigenen Hause in keiner Hinsicht auch nur eine klitzekleine Chance.

Bevor wir auf die einzelnen Minispiele zu sprechen kommen, wollen wir uns dem Outfit der Bratz-Girlies widmen, die in jeder Stadt die Möglichkeit haben, die Modeläden und Make-Up-Tempel unsicher zu machen. Unzählige Outfits sind hier vorrätig, selbst Lippenstift, Rouge und Lidschatten könnt Ihr nach Belieben und Anlass mit dem Touchpen auftragen. Dies funktioniert sehr intuitiv, dauert in der Regel aber nicht länger als zwei Minuten. Insofern wird die Zielgruppe das Ankleidungs- und Schmink-Feature zu schätzen wissen, hier hätte man aber mehr Abwechslung erwarten dürfen.

Seid Ihr auf der Reise Richtung New York, habt Ihr in jeder Stadt eine Übersichtskarte vor Euch, die anhand von Symbolen alle noch zu bestehenden Minispiele auflistet. Durch eine kurze Berührung startet Ihr ein solches, das Ziel eines jeden ist es möglichst viele "Blingz", die Währung im Spiel, einzuheimsen. Obwohl wir Euch im Folgenden nicht jedes einzelne vorstellen werden, wollen wir einen Überblick schaffen. Weil die Bratz-Mädels von Natur aus Allround-Talente sind, spielen sie im wahrsten Sinne des Wortes auf allen Hochzeiten: Alle Games sind sehr einfach zu begreifen und nach wenigen Minuten erfolgreich beendet - selbst wenn es sich beim Spieler um einen Neuling im Segment handeln sollte.

So fahrt Ihr unter Einsatz des Touchpens auf Wasserskiern und drückt im richtigen Augenblick einen blinkenden Trick-Knopf, reitet auf einem Pferd ungelenk an Hindernissen vorbei und zielt mit der Digitalkamera auf sich bewegende Zielobjekte, die vor Eurer Linse erscheinen. Typische "Drück-im-richtigen-Moment"-Reaktionstests lassen Euer Tanzkönnen unter Beweis stellen, beim Foto-Shooting müsst Ihr Pfeilfiguren korrekt nachmalen, so dass die Bratz eine hübsche Pose aufs Parkett legen. Spannend ist dies zwar nicht, gehört aber zum Spiel und der dort zu findenden allgemeinen Eintönigkeit. Keines der zu spielenden Ereignisse ist in seiner Konzeption überragend, eher unterer Durchschnitt - wenigstens wird einem bei "Bratz - Forever Diamondz" das langwierige Herumlaufen wie bei der Game Boy Advance-Version erspart.

Schlittenrennen über geradlinige Eisstrecken oder eine öde Postergestaltung, die für die Bratz-Show werben soll, sind weitere Minispiel-Einlagen innerhalb der Umsetzung. Hattet Ihr auf dem GBA noch Schmuckketten gestaltet, kreiert Ihr dieses Mal nun Leckerlis für Tiere. Ebenso mit dabei: Durch das Mikrofon navigiert Ihr Euer Tier dank aufblinkender Befehle durch einen Hindernisparcours, zu einem anderen Zeitpunkt lehrt Ihr den Liebling wesentliche Kommandos - dies funktioniert einwandfrei, macht aber auch nur nach dem ersten Spielversuch ein wenig Spaß. "Nintendogs"-Konkurrenz kommt bei den Tierspielen in keinem Moment auf.

Grafik & Sound....

3D-Grafik existiert im Spiel schon. Die Frage ist nur, wie diese auf dem Bildschirm dargestellt wurde. Gleichgültig um welches Mini-Game es sich auch handelt, die Umsetzung ist größtenteils schrecklich, da zum einen viele Ungenauigkeiten und Detailschwächen im Titel zu finden sind, zum anderen alles sehr lieblos wirkt und nicht dem heutigen Grafik-Standard entspricht. Allein die abgehackte, in Stufen laufende Bewegung des Schlittens zeugt von der schludrigen Programmierweise. Ein flüssiger Grafikablauf ist leider etwas anderes.

Beim Sound wunderten wir uns hingegen des Öfteren. Während einiger Spielmomente herrscht Totenstille, nicht einmal Soundfetzen erklingen aus dem Nintendo DS-Ausgang. Trotzdem entdeckt man dennoch eintönige Musikschnipsel, die relativ unbeholfen den Gehörgang des Spielers durchlaufen. Schade drum, hier hätte man mehr erwarten dürfen.

Multiplayer....

Sechs Minispiele dürft Ihr im Duell gegeneinander bestreiten, wobei der Spaßfaktor auch hier eher lau ist. Gleichgültig ob beim Westerntanz, auf dem Eis oder den Schneehang hinunter - die uninspirierten Spielchen reichen leider nicht einmal für ein gelegentliches Stelldichein aus.

Fazit....

Auf dem Game Boy Advance war "Bratz - Forever Diamondz" ein sehr schlechtes Spiel. Viel mehr kann man dazu nicht sagen. Auf dem DS bessert sich die Gesamtsituation ein wenig, allerdings ist das Resultat immer noch alles andere als eine Empfehlung wert. 20 Minispiele wären soweit ganz gut, wenn deren Ausarbeitung stimmen und der Spielspaß offenbar würde. Das Haustier-Feature wirkt aufgesetzt und ist in zahlreichen anderen Software-Produkten besser umgesetzt worden, auch die Tatsache, dass ein Minispiel sich an das nächste reiht, weckt keine Lust auf einen Kauf. Hinzu kommt eine Spielzeit von rund einer Stunde. Das ist einfach zu wenig und mit dem Geldbeutel kaum zu vereinbaren.

 

+ 20 Minispiele...
- ...,aber oft dröge gestaltet
- überflüssige Haustier-Streichelei
- technisch nicht gelungen
- rund eine Stunde "Spielspaß"
- Sounduntermalung unregelmäßig

GRAFIK: 33%

SOUND/EFFEKTE: 30%

MULTIPLAYER: 32%

GESAMTWERTUNG: 34%

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