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NDS Brothers in Arms DS
 
 
Brothers in Arms DS - NDS
Matthias Engert (09.07.2007)

SYSTEM: NDS
ENTWICKLER: gearbox/Gameloft
GENRE: Shooter
SPIELER: 1-4 Spieler
HANDBUCH: Mehrsprachig
SPEICHER: Batterie
1MODUL MP: Nein
SCHWIERIGKEIT: 3-10+
SECRETS: Ja
SPRACHHÜRDE: Keine
MIKRO SUPPORT: Nein
ALTERSFREIGABE: 16+
TERMIN: Erhältlich
VIRTUAL SURROUND: Nein
PREIS: ca.40 Euro
KOMPLETTLÖSUNG: Nein
CHEATS / TIPPS: Nein
LESERMEINUNGEN: Nein

   
Einleitung....

Wenn ein Genre auf einem Handhelden bisher eher selten angepackt wurde, dann sind es ganz klar die Shooter aller Varianten. Egal ob Ego oder Third Person Sichtweise, technisch immer eine nicht ganz einfache Angelegenheit. Das es dennoch funktioniert wissen zumindest DS Spieler nicht erst seit Resident Evil für den DS, auch wenn dieser nur eine Portierung war. WK Shooter, wie man sie auf den TV Konsolen reichlich vorfindet, sucht man auf den Handhelden fast vergebens. Aber eben nur fast und ein Schwergewicht der Szene hat seinen DS Einstand hinter sich. Mit Brothers in Arms schickt Ubisoft wohl eine der bekanntesten WK Shooter Umsetzungen auf den DS. Was man bisher auf den Screens vom Spiel gesehen hatte war beeindruckend. Ob sich das ganze auch so spielt soll euch wie immer der Test dazu verraten.

Menus und die Story....

Das Gearbox/Gameloft Projekt bringt auf dem Papier zunächst alles mit was man als DS Spieler erwarten darf. Neben einem komplett deutschen Spiel, das unter anderem auch durch eine excellente deutsche Sprachausgabe auf Seiten der Gegner besticht, sorgt wie immer ein Batteriespeicher für das Sichern der Spielstände. Neben einem umfangreichen Single Player wartet zudem ein 4Player Mehrspieler Modus darauf gespielt zu werden. In Sachen Story bleibt sich die Serie treu und versetzt euch als Spieler in die Wirren des 2.Weltkrieges. Als neues Mitglied der legendären amerikanischen 101. Luftlande Einheit dürft Ihr an verschiedenen Schauplätzen des Krieges zeigen ob Ihr euer Kriegshandwerk versteht. Für mich fast schon etwas verwunderlich das der Titel ein 16er Rating bekommen hat. Neben logischerweise realen Gegnern spielt auch eine gewisse rote Farbe schon eine Rolle. Aber dazu später mehr.

Sobald Ihr das Spiel startet und eure Sprache gewählt habt, erwartet euch das obligatorische Hauptmenu. Hier habt Ihr unter mehreren Punkten die Auswahl euch spielerisch oder informatorisch zu betätigen. Über allem steht der Einzelspieler und damit Story Modus. Auf diesem aufbauend gibt es eine Ordens Rubrik, in der Ihr Erfolge und erspielte Auszeichnungen jederzeit anschauen könnt. Dazu kommen der angesprochene Multiplayer und die Optionen des Spiels. Hier könnt Ihr neben der Achsen Invertierung auch wählen ob Ihr lieber mit einem Links oder Rechtshänder Setup spielen wollt. Was im Spiel bedeutet das die Funktionen des Steuerkreuzes in der anderen Variante von den 4 Action Tasten übernommen wird. Zu guter letzt steht euch eine kleine Erklärungsrubrik zur Verfügung, sowie die angesprochene Anpassung der Bluteffekte im Spiel. Also halten wir uns nicht lange auf und stürzen uns in die WK Szenarien in Brothers in Arms DS.

Technik und Gameplay....

Sobald Ihr die Solo Kampagne startet landet Ihr hier auf dem entsprechenden Auswahlmenu. Startet Ihr dies das erste mal spielt Ihr alle Level im Schwierigkeitsgrad Normal, ohne das Ihr zusätzlich eine Auswahl habt. Löst Ihr die entsprechenden Level, so könnt Ihr weitere Schwierigkeitsgrade freischalten, die je nach Level den ganzen Soldaten unter euch fordern werden. Im Spiel enthalten sind insgesamt 3 Kampagnen. Ihr dürft euch hier in der Normandie nach der Landung der Alliierten bewähren, in Nordafrika kämpfen und in der Ardennen Kampagne versuchen den deutschen Gegenangriff aufzuhalten. Da Ihr in der Rolle eines GI kämpft, verschlägt es euch in Brothers in Arms auch nicht an die Ostfront und entsprechende Kampagnen. Warten in der Normandie 6 Level darauf gelöst zu werden, beinhalten die anderen beiden Kampagnen je 4 Level. Dabei spielt Ihr diese Level nacheinander. Anfangs nur das erste Level in der Normandie möglich, werden allerdings die Möglichkeiten schon während des Spielens erweitert. So reicht es die Hälfte der Normandie Kampagne zu lösen um Nordafrika anwählbar zu machen. Das gleiche Prozedere greift dann auch für die Ardennen Kampagne. Sobald Ihr nun das erste Normandie Level startet unterstützt euch das Spiel in diesem Level durch ein gut gemachtes Tutorial unter Wettkampf Bedingungen. Schnell sieht man die Besonderheiten und natürlich das normale Gameplay in Brothers in Arms. Wichtigstes Element ist die Sichtweise. BiA ist auf dem DS ebenfalls ein Third Person Shooter, so das Ihr euren Soldaten und diversen Fahrzeuge und Panzer die Ihr steuert also immer in vollem Umfang seht. Weitere Besonderheit wie in vielen WK Shootern ist das fehlen einer Lebensleiste. Steckt Ihr zuviel Treffer ein seht Ihr durch rote Spritzer und ein ebensolches Einfärben des Screens, das man doch lieber schleunigst Deckung suchen sollte. ;-)

Auf der anderen Seite erholt sich der Charakter aber auch in solchen Momenten wieder. Manchmal logischerweise Lebensrettend. Ein weiterer elementarer Bestandteil des Spiels ist natürlich die Steuerung. Hier muß man nach anfänglicher Umgewöhnung den Entwicklern ein Lob aussprechen. Durchdacht und trotz der vielfältigen Aktionen sinnvoll umgesetzt. Dabei spielt auch die Screenaufteilung eine sehr wichtige Rolle. Immer gleich spielt sich das eigentliche Kampfgeschehen im Top Screen ab, während der Touch Screen Infos, Waffenwahl und Steuerungselemente abdeckt. Wiegesagt nur am Anfang etwas ungewohnt wird man nach 2-3 Leveln warm mit dem Ganzen. Um sich einfach nur zu Bewegen, oder später auch Fahrzeuge zu lenken betätigt man das Steuerkreuz, oder je nach Setup in Sachen Links oder Rechtshänder auch die Actiontasten. Beim Kreuz bewirkt ein nach vorn und hinten drücken das entsprechen Laufen nach vorn und zurück. Zunächst stur und Gerade mit dem Blickwinkel des Spielers. Links Rechts auf dem Kreuz übernimmt die seitlich Laufen Funktion. Was zunächst bedeutet das Ihr nur mit dem Kreuz eigentlich nur ein simples 4Way System zur Verfügung habt. Um nun weich nach allen Richtungen zu laufen und auch zu schauen, kommt der Touch Screen ins Spiel. Dieser ist eingeteilt in 2 Bereiche. Ein schmaler Streifen oberhalb, der euch die aktuelle Waffe anzeigt, sowie die Munition dafür. Nachgeladen per Hand wird übrigens durch Ziehen des Magazinsymbols auf den großen Touch Screen Bereich, der eben mehrere Aufgaben hat. Während Ihr also mit dem Kreuz 4 Richtungen ablaufen könnt. Könnt Ihr nun per Pen Bewegungen auf dem Touch Screen weich den Blickwinkel des Soldaten beeinflussen und damit natürlich dessen Laufwege. Funktioniert tadellos und punktet auch durch die weich scrollende Kameraumsetzung.

Einzig am Anfang "wischt" man gerne mal über das Ziel hinaus, arrangiert sich aber schnell mit den Gegebenheiten. Nun können wir uns bewegen und agieren. Um nun auch die Waffen sprechen zu lassen kommt die L-Taste ins Spiel, sowie ein kleines Fernglas Symbol auf dem Touch Screen. Je nach Waffentyp könnt Ihr damit Zoomen, was im Falle der Sniper extrem weit funktioniert. 4 Waffentypen habt Ihr zur Verfügung, wobei die Grundwaffe über unendlich Munition verfügt. Agiert Ihr dagegen z.b. mit der Panzerfaust, die sehr imposant umgesetzt ist, so spielt auch Munition eine Rolle. Klar wäre sonst auch ein wenig einfach. Auf der anderen Seite habt Ihr Waffen nur zeitweise dabei. Ihr startet jedes Level bei Null und müßt alle Waffen außer der Grundvariante erst finden. Immer passend zum entsprechenden Zeitpunkt liegen diese aber irgendwo in der nahen Umgebung herum. Gelungen ist die Kollisionsabfrage bei Feindkontakten. Recht genaue Treffer sind möglich, teilweise auch Lücken in Zäunen und weitere entsprechende Lücken in der Umgebung können genutzt werden. Verzichtet haben die Entwickler allerdings auf verschiedene von euch aktivierbare Gefechtshaltungen. Ihr lauft an sich immer aufrecht und nur bei entsprechenden Deckungen und Feindkontakten geht der Soldat auch mal in die Hocke. Deckung suchen ist also immer zwingend angebracht. Auch wenn Ihr in Brothers in Arms nie allein unterwegs seid, agiert Ihr dennoch nur für euch. Ihr seid zwar in einer Truppe von mehreren Soldaten unterwegs, könnt aber keine Teamkommandos abgeben, oder sonstig Team Gameplay erwirken. Zwingend ist dagegen das Einhalten diverser WayPoints. Eigentlich recht gut umgesetzt gibt es in einem Level unzählige Momente mit kleinen Aufgaben. Besetzt diese Stellung..., schaltet diese Gegner und MG Nester aus..., bis hin zum Halten einer Stellung.

Damit Ihr immer wißt wohin die Reise geht wird euch das durch diverse Markierungen im Screen dargestellt. Wie bei Gegner Kontakten immer mit einer Weitenentfernung. Ist manchmal ein wenig die Schwäche im Spiel, da euch in vielen Leveln die gewisse Freiheit genommen wird auch mal taktisch zu agieren. Auf eigene Faust Stellungen zu umgehen oder alternative Routen zu gehen ist eher weniger vorhanden. Meist rückt Ihr auf festen Wegen in der Truppe vor, trefft auf Gegner und müßt oft in Stellungsgemetzel diese Ausschalten. In diesen Momenten sehr gut umgesetzt ist das Handgranaten Feature. Tippt man diese als Symbol auf dem Touch Screen an, so öffnet sich ein Balken, auf dem Ihr via Aufwärtsbewegung einstellen könnt wie weit Ihr diese Werfen wollt. Immer in eurer Blickrichtung funktioniert das tadellos. Ebenfalls um euch feindlicher Panzer zu entledigen ist dies eingebaut. Hier allerdings in festen Sequenzen gescriptet. Schleicht Ihr euch an einen Panzer heran, wechselt das Fernglas Symbol in eine Faust. Tippt man diese am Panzer an sieht man den Soldaten auf den Panzer springen und eine Granate in diesen Werfen. Schnell runter und der Panzer explodiert. Überhaupt spielen Panzer und gepanzerte Fahrzeuge im Spiel eine überraschend große Rolle. Zum einen warten immer wieder mehrere davon auf der gegnerischen Seite auf euch, oder aber auch Ihr steuert verschiedene Fabrikate. Auch hier dient das Kreuz zum Fahren und der Touch Screen zum Drehen des Turms. Panzerschlachten machen Laune und sind passend umgesetzt. Wovon das Spiel vor allem lebt ist aber die sehr gelungene Atmosphäre. Besonders durch die Sprachausgabe und auch grafische Umsetzung erzielen die Entwickler diesen Effekt. Es ist selten ruhig und langweilig, so das es meist überall knallt, Gegner ihre Schreierei in feinster deutscher Sprachausgabe zum Besten geben, oder eure eigenen Truppen sich gegenseitig anheizen.

Dabei zieht der Schwierigkeitsgrad teils heftig an. Spätestens ab der Hälfte der Nordafrika Kampagne wird's nicht nur sehr umfangreich, was die Levelgrößen angeht, sondern auch die Gegnerschaft wird besser. Wer das ganze dann auch mal auf Veteran spielt bekommt auch die wenigen möglichen Trefferpunkte schnell zu Gesicht. ;-) Auf Normal kann man auch mal im offenen Feld ein paar MG Duelle ausfechten. Auf Veteran rate ich dazu nicht. Dabei sind die einzelnen Level durchzogen von Rücksetzpunkten, so das man nicht immer neu anfangen muß. Ebenso ist es möglich innerhalb eines Levels zu Speichern, und später vom Hauptmenu aus hier fortzusetzen. Was ich mir eigentlich einzig gewünscht habe, wäre halt hier und da mehr Freiheit im Agieren. Auch weil die Level teils sehr groß sind. Mal eine völlig andere Herangehensweise an ein deutsches MG42 Nest ist nicht immer möglich und man muß die Wege nutzen, die einem geboten werden. Und natürlich das ein solches Spiel nie umfangreich genug sein kann. Über ein Kampagne mehr hätte ich sicher nicht gemault. Aber keine Sorge. Ein simpler Abendfüller ist das Spiel nicht. Besonders wer sich mal auf Veteran versucht wird schnell merken das die Herangehensweise auf Normal noch viel zu leicht und einfach war. Um alle Orden zu bekommen kann man hier also locker 10 und mehr Stunden zubringen. Vor allem atmosphärisch punktet Brothers in Arms, was abgerundet wird vom guten Gameplay und der sinnvoll umgesetzten Steuerung.

Grafik & Sound....

Ein großes Lob gibt es für die Grafik des Spiels. Man merkt bei jeder neuen Spielegeneration zu was der DS doch so in der Lage ist. Das fängt bei den sehr gelungenen Animationen der Personen an, reicht über gut proportionierte Panzer und Fahrzeug Modelle, bis hin zu imposanten Explosionseffekten und detaillierter Umgebung. Atmosphärisch sind alle 3 Kampagnen gelungen, wobei mir die Ardennen Kampagen besonders gefallen hat. Winter hat immer wieder auch in einem solchen Spiel das gewisse Etwas. Schneetreiben, entsprechend gestaltete Truppenteile machen hier einen besonderen Reiz aus. Ebenso gibt es ein Lob für die Technik. Ob Kollisionsabfrage oder auch die Engine selber. Selbst die extremste Panzerfaust Attacke bringt das Spiel nicht aus dem Tritt, so das man immer Herr der Lage ist. Auch der erwartete Pixelbrei bei einigen Objekten tritt hier nur äußerst selten auf. Auch in Sachen Detailfülle samt Farbgestaltung punktet Brothers in Arms doch sehr.

Beim Sound gibt es ebenfalls viel gutes zu berichten. Neben den BiA typischen Sounds in den Menus wartet die Action mit reichlich Effekten auf den Spieler. Viele Gefechtsgeräusche erwarten euch, die im positiven abgerundet werden von den sehr guten Sprachsamples auf beiden Seiten. Zusammen mit der gelungenen Grafik verantwortlich für die hervorragende Atmosphäre im Spiel.

Multiplayer....

Der Multiplayer im Spiel ist so eine Sache und ein zweischneidiges Schwert. Weniger deshalb weil er nur in der Multicard Variante verfügbar ist, sondern mehr in der Tatsache das die Kampagnen hier keine Rolle spielen. Ihr könnt hier wahlweise Deathmatch und Team Action erleben, aber eben nur mit menschlichen Charakteren in extra dafür vorgesehenen Locations. Zwar bietet man euch auch die deutsche Seite an, dennoch sollte man schon zu viert loslegen können. Was aber auch der teuersten Variante entspricht und deshalb nicht uneingeschränkt empfohlen werden kann.

Fazit....

Brothers in Arms für den DS ist ein sehr gelungenes Spiel, das erneut zeigt wozu der DS in der Lage ist. Angefangen bei der Präsentation, der durchdachten Steuerung und dem Gameplay punktet auch die KI auf den höheren Graden. Legt man auf Normal viele Gegner im offenen MG Feuer um, suchen die Gegner auf Veteran viel mehr Deckung und überraschen und umlaufen euch auch gerne mal. Atmosphärisch sehr gelungen, fängt man die Stimmung für ein WK Shooter Game recht gut ein. Vor allem die Sprachsamples sind hier hervor zu heben. Zwar hätte ich mir hier und da mehr Freiraum für eigenes Agieren und Taktieren gewünscht, großartig Abzüge gibt es dafür nicht. Auch weil es kaum Konkurrenz in diesem Genre gibt. Freuen wir uns also auf viele weitere WK Umsetzungen, auch wenn das Thema an sich immer etwas heikel sein wird.

 

+ Gelungenes Gameplay
+ Durchdachte Steuerung
+ Passender Umfang
+ Atmosphärisch gelungen
+ Zu Fuß/Panzer/Jeeps
+ Präsentation/Sounds
+ Technisch gelungen
+ Komplett Deutsch
+ Excellente Sprachausgabe
- Kann nie lang genug sein
- Multiplayer nur Beiwerk
- Manchmal mehr taktische
Freiheit wünschenswert

GRAFIK: 89%

SOUND/EFFEKTE: 85%

MULTIPLAYER 70%

GESAMTWERTUNG: 84%

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