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NDS Beetle Junior DS
 
 
Beetle Junior DS - NDS
Kilian Pfeiffer (17.06.2008)

SYSTEM: NDS
ENTWICKLER: SnapDragon
GENRE: Action
SPIELER: 1 Spieler
HANDBUCH: Deutsch
SPEICHER: Batterie
1MODUL MP: Nein
SCHWIERIGKEIT: 2-9
SECRETS: Nein
SPRACHHÜRDE: Keine
MIKRO SUPPORT: Nein
ALTERSFREIGABE: 3+
TERMIN: Erhältlich
VIRTUAL SURROUND: Nein
PREIS: ca.30 Euro
KOMPLETTLÖSUNG: Nein
CHEATS / TIPPS: Nein
LESERMEINUNGEN: Nein

   
Einleitung....

Vor geraumer Zeit haben wir Euch einen Titel vorgestellt, der zwar das Moorhuhn zum Protagonisten hat, dennoch in einem für das Federvieh ungewohnten Setting angesiedelt ist. Bei „Moorhuhn – Juwel der Finsternis" musstet Ihr Euch durch 60 Levels schlagen, Euch vor herabstürzenden Steinen in Sicherheit bringen und den jeweiligen Levelausgang erreichen. „Boulder Dash" ließ grüßen. Mit „SnapDragon Games" konnte man bei jenem Titel auch mit einem deutschen Entwickler aufwarten. Auch „Beetle Junior DS" hat besagten Entwickler auf der Fahne stehen, aber das waren noch nicht alle Ähnlichkeiten, die uns im Laufe unserer Testsession aufgefallen sind. Denn – man glaubt es kaum – gleichen sich beide Titel beinahe wie ein Ei dem anderen. Lediglich die Umgebungen, die Charaktere und einige technische Dinge sind anders gestaltet, ansonsten habt Ihr es bei „Beetle Junior DS" im Grunde genommen mit „Moorhuhn – Juwel der Finsternis" zu tun. Da hat man schlichtweg aus einem Titel zwei gemacht. Bedauerlich vor allem dann, wenn man als Käufer nicht ahnt, dass die Spiele denselben Stoff bieten...

Menus und die Story....

Auch der komplette Spielaufbau ist identisch zur DS-Konkurrenz von „Phenomedia". 60 Levels gilt es zu besuchen, dieses Mal allerdings nicht mit dem Moorhuhn, sondern eben mit Junior - wir dürfen vorstellen: Beetle Junior. Das blaue, an ein Insekt erinnernde Wesen ist in der Welt der Spiele bislang unbekannt, hat also bei weitem nicht die Fan-Base, mit der ein gackerndes Moorhuhn aufwarten kann. Was soll’s, immerhin ist irgendwann immer das erste Mal und wer weiß – vielleicht gelingt es dem kleinen „Blaumann" ja, einige Herzen höher schlagen zu lassen.

Eine Story ist nur in entferntestem Sinne vorhanden: Junior braucht Hilfe und zwar dringend! Denn aus der Unterwelt sind zahllose Miesepeter empor gekrochen, die dem kleinen Protagonisten das Leben schwer machen wollen. In 60 Missionen gilt es nun alle Widersacher dingfest, besser gesagt platt zu machen. Von Level eins beginnend, geht es von Stage zu Stage gen Spielende, wobei der Anspruch nach und nach ansteigt. Andere Spielmodi bietet der Titel hingegen nicht.

Technik und Gameplay....

Beetle Junior steuert sich per Steuerkreuz, der Einsatz des Touchscreens ist auf einige wenige Funktionen beschränkt – ähnlich wie bei „Moorhuhn – Juwel der Finsternis", das auch vom Bildschirmaufbau her der vorliegenden Umsetzung ebenbürtig ist. Warum man keine alternative Touchscreen-Steuerung mit einbaute, ist fraglich. Somit hätte der Titel ebenso zu Zeiten eines Game Boy Advance erscheinen können. Die Spielumgebung setzt sich aus verschachtelten, mit vielen Felsblöcken versehenen Umgebungen zusammen, zum Teil zerstörbar, zum Teil hart wie ein sprichwörtlicher Brocken. Jene Kaliber lassen sich einzeln verschieben, da das Graben keine Wirkung mehr zeigt. Mit Hilfe dieser Funktion könnt Ihr Gänge freischaufeln, aber auch riesenhafte Felstürme absenken, indem Ihr einzelne Bestandteile herausschiebt.

Eigentlich müssten wir für „Beetle Junior DS" gar keinen eigenen Test mehr schreiben, da wir ohne weiteres das Review zur Moorhuhn-Umsetzung verwenden könnten. Jedes Spielelement gleicht sich, selbst die Aufteilung des Bildschirms ist identisch – im ersten Moment waren wir fassungslos, da man eigentlich davon ausgeht, dass sich zwei beinahe parallel veröffentlichte Titel normalerweise nicht bis auf die Zehenspitze gleichen sollten. Man wurde eines Besseren belehrt. Nichtsdestotrotz haben wir uns dazu entschieden, das Spiel wie gewohnt zu präsentieren, denn schließlich kann man als Außenstehender nicht davon ausgehen, dass man beim Kauf beider Titel auf einen verzichten hätte können und beide haben eben ihre eigene Daseinsberechtigung, ergo auch ihre eigene Vorstellung verdient.

Junior darf sich in alle Himmelsrichtungen bewegen, unterstützt wird sein Entdeckerdrang durch den „A"-Knopf, über den Ihr die derzeit aktive Waffe abfeuert. Wobei „abfeuern" relativ gemeint ist: Zu Beginn seid Ihr im Besitz von ein paar Granaten, die sich jederzeit wegbugsieren lassen, um Hindernisse aus dem Weg zu räumen. Minen hingegen können nicht nach unten geworfen, sondern nur direkt an das zu bearbeitende Objekt angebracht werden, wohingegen Raketen lediglich geradeaus fliegen, jeglichem spielerischen Einfluss resistent sind und demnach präzise und bedacht in der Horizontalen aufs Ziel abgefeuert werden müssen. Als vierte und schließlich letzte Waffe im Spiel fungiert die Riesenbombe, die eine heftige Explosionswelle auslöst und einige zusätzliche Blöcke in der Umgebung mit sich ins Jenseits reißt. Ziel ist es aber, alle momentan im Level befindlichen Gegner auszuschalten, was eben vor allem unter Einsatz der Waffen-Items gelingt. Felsblöcke werden durch Explosionen gelöst und krachen demnach munter gen Boden, wo womöglich ein einsamer Widersacher kauert und vor vollendete Tatsachen, sprich Quader auf Kopf, gestellt wird ;-) .

Im Spiel warten weitere nützliche Objekte auf ihre Erkundung: Wertvolle Edelsteine bescheren Euch ein reichhaltigeres Highscore-Erlebnis, Wasserblasen löschen todbringendes Feuer, dass Euch im Nu den virtuellen Abschied bescheren würde. Röhrensysteme befördern Beetle Junior umher, Teleporter sorgen dafür, dass Ihr blitzschnell Eure derzeitige Position wechselt. Und erneut fällt auf, dass all jene Gegenstände dem einen oder anderen schon bekannt vorkommen dürften – zumindest dann, wenn sie „Moorhuhn – Juwel der Finsternis" ihr Eigen nennen oder bei uns regelmäßig die Updates studieren. Demnach dürfte es auch keine Überraschung sein, wenn wir Euch sagen, dass dieselben Infoschilder wie von der Handheld-Konkurrenz verwendet wurden, auch das Schatz-Feature ist übernommen worden. Und auch hier warten Pommes, Hamburger und Shakes darauf, dass Beetle Junior mit Heißhunger vorbeikommt und diese auffuttert. Im späteren Spielverlauf trefft Ihr auf verschiedenfarbige Schlösser und die passenden Schlüssel, so dass gar ein wenig Rätsellust aufkommt. Allerdings bleibt wie schon beim Software-Rivalen die Abwechslung auf der Strecke.

Grafik & Sound....

Insgesamt wirkt „Beetle Junior DS" freundlicher vom Auftritt her, wobei die Technik vollkommen identisch zu derjenigen des Moorhuhn-Titels ist. Allein der Sympathie des freundlichen Auftritts wegen packen wir ein paar Prozentpünktchen oben drauf. Im Endeffekt erkennt man aber beinahe keine Unterschiede, nur, dass das Flattervieh-Abenteuer etwas düsterer daherkommt. Mit Effekten wartet der Titel hingegen nicht auf, auch gibt es keine 3D-Optiken zu bestaunen – gute alte 2D-Grafik regiert hier die Welt.

In Sachen Sound überzeugt der Titel mehr als sein direkter Konkurrent. Erneut wirkt die Komposition fröhlicher und resultierend auch motivierender, wenngleich die Abwechslung auf lange Sicht auf der Strecke bleibt. Simple Soundsamples ertönen beim Zerstören von Felsen oder dem Sprengen von Hindernissen. Das war’s dann aber auch schon mit der Akustik...

Fazit....

Im ersten Moment geschockt waren wir, als wir ein zeitgleich veröffentlichtes Spiel in unterschiedlichem Gewand in Händen hielten. Der Kunde kann in jenem Fall sehr leicht getäuscht und sich auf den Schlips getreten fühlen. Allerdings sind auch die Schwächen die gleichen geblieben. Eine auf der Strecke bleibende Abwechslung und technische Rückschrittlichkeit sind nicht unbedingt das Höchste der Gefühle. Man kann durchaus ein wenig Spaß an der Sache haben, da sich aber jeder Level allein von der Darstellung her ziemlich gleicht, verfliegt die Motivation recht schnell. Apropos „fliegen": Das Moorhuhn konnte nur flattern und erlebte so manches Mal schon eine Bruchlandung, Beetle Junior gelingt leider auch nicht vielmehr, wobei die Bruchlandung ausbleibt.

 

+ 60 Welten
+ Schlüssel-Rätsel
- fehlende Abwechslung
- technisch rückschrittlich
- immer gleicher Sound
- kein Mehrspieler-Modus

GRAFIK: 56%

SOUND/EFFEKTE: 60%

MULTIPLAYER: --

GESAMTWERTUNG: 53%

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