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NDS Avatar: Der Herr der Elemente
 
 
Avatar: Der Herr der Elemente - NDS
Kilian Pfeiffer (28.04.2007)

SYSTEM: NDS
PUBLISHER: THQ
GENRE: Action
SPIELER: 1 Spieler
HANDBUCH: Deutsch
SPEICHER: Batterie
1MODUL MP: Nein
SCHWIERIGKEIT: 2-7
SECRETS: Nein
SPRACHHÜRDE: Keine
MIKRO SUPPORT: Nein
ALTERSFREIGABE: 7+
TERMIN: Erhältlich
VIRTUAL SURROUND: Nein
PREIS: ca.30 Euro
KOMPLETTLÖSUNG: Nein
CHEATS / TIPPS: Nein
LESERMEINUNGEN: Nein

   
Einleitung....

"THQ" wagt sich an eine erfolgreiche Zeichentrickserie, "Avatar - Der Herr der Elemente". Soweit also nichts Neues. Jedoch ist das Setting des Abenteuers so ganz anders, als man es in unseren Breitengraden gewohnt ist. Der asiatische Raum hat seine Duftspuren klar und deutlich in den Nintendo-Umsetzungen hinterlassen, allein schon die Namen der Hauptdarsteller sprechen eine deutliche Sprache. Aang, der Avatar, sowie seine Begleiter Katara, Sokka und Haru machen sich in vorliegendem Nintendo DS-Abenteuer auf eine gefährliche Reise auf, deren Hauptaggressor, die Feuernation, unheilvolle Pläne schmiedet. Mit vereinten Kräften sollte Euch allerdings der Coup gelingen...

Menus und die Story....

Im Besitz der Elemente zu sein, symbolisiert in von Fantasy angehauchten Stoffen, eine Menge an Macht aufzuweisen. Luft, Wasser, Erde und Feuer, die Urmächte auf welchen das ganze Erdenreich aufbaut, sind in "Avatar - Der Herr der Elemente" aussagekräftige Beweise für einen machtvollen Auftritt. Aang, der aktuelle Avatar, Hüter des Rechts und in vielerlei Hinsicht durch Kraft und Magie gesegnet, macht sich auf, die Feuernation von ihren üblen Machenschaften abzubringen. Als Zwölfjähriger ist eine Rolle wie diese zwar kein Standard, dennoch sind die Befürchtungen der Bevölkerung groß, die Aussichten aber eher schlecht. Wasser-, Erde- und Luftnation stehen kurz vor dem Aus, das Feuervolk will als Alleinherrscher die gesamte Welt unterwerfen. Katara und Sokka, ihr Bruder, befreien Aang aus seinem hundertjährigen Schlaf in einem Eisberg und machen sich mit ihm und Haru auf eine wundersame Reise auf quer durch das Land.

Zu Beginn des Trips um Kraft und Magie steht die Wahl der Optionen im Hauptmenü an. "Neues Spiel", "Spiel laden" sowie "Sprache" sind zu anfangs anwählbar, wobei eine Einstellung des Schwierigkeitsgrades ad acta gelegt wurde. So gestaltet sich das Spielvergnügen relativ fair und ist jederzeit abzuspeichern. Selbstverständlich wurde dem Titel auch eine anständige Nintendo DS-Steuerung verpasst, wobei die eigentlichen Charakterbewegungen mit dem Steuerkreuz auszuführen sind.

Technik und Gameplay....

Dem Topscreen des Handhelds kommt das eigentliche Hauptaugenmerk zugute, da hier die Spielgrafik stattfindet, der Touchscreen fungiert als Inventar- sowie Charakterverwaltung. Doch dazu später mehr. Die Spielwelt in "Avatar - Der Herr der Elemente" ist ein gelungener Schachzug der Entwickler, da sich diese in acht Stufen um Eure Spielgruppe rotieren lässt ("L"- und "R"-Taste) und grafisch eine Menge hermacht. Ob Paläste, Wälder oder kleinere Steinruinen - jedes Ausstattungsdetail wirkt sehr hübsch in Szene gesetzt und kann beim Durchwandern der Ebenen immer wieder begeistern. Ein am oberen rechten Rand eingeblendeter Kompass gibt die Himmelsrichtungen an und zeigt Euch anhand roter, eingezeichneter Punkte die Richtung Eures nächsten Levelziels. Soweit, so gut. Jedoch hat man es hierbei mit dem Hauptproblem des Spieles zu tun - jede Aufgabe ist offensichtlich, für selbstständige Recherchen bleibt im Spiel kein Platz. Oftmals handelt es sich bei den an Euch gestellten Aufgaben um einfachste Dinge: "Bringt ein paar Objekte von Ort A nach Ort B" oder "Begebt Euch zu Ort C". Letztendlich wird die Spielzeit durch derartige Botengänge künstlich in die Länge gezogen, Spaß machen die langen Wegmärsche oftmals nämlich nicht.

Nachdem Ihr zu Beginn des Spiels alleine unterwegs wart, gesellen sich bereits nach kurzer Zeit die drei Weggefährten zu Euch, die von der CPU gesteuert, Euch nun zu jeder Zeit folgen. Auf Wunsch entscheidet Ihr Euch mit dem Touchpen für ein anderes Gruppenmitglied und übernehmt dessen Kontrolle. Jeder Charakter hat spezifische Fähigkeiten und kann diese im Kampf effektiv einsetzen. So seht Ihr im oberen Bildschirm die "Bändigen"-Anzeige, die sich nach wenigen Sekunden automatisch auffüllt. Auf Knopfdruck lässt der von Euch gesteuerte Held einen magischen Angriff vom Stapel, der sich gewaschen hat. Aang, der Avatar, ist zu Beginn im Besitz eines Luftstoßangriffs, schwingt sich nach Freischaltung einer weiteren Fähigkeit auf einen rasend schnellen Luftball, der die Widersacher von den Beinen fegt, um letztendlich einen durchschlagenden Tornado zu erzeugen, der die Opponenten in seinen Wirbel mit einschließt und kräftig an ihrer Energie zehrt. Ebenso sind die anderen drei Gruppenmitglieder mit der Macht der Elemente gesegnet. Sokka schwingt ihre Kriegskeule im direkten Angriff, schleudert einen Bumerang in die Gegnermassen, bringt Knallfrösche zum effektgewaltigen Knall oder zündet - dank der "Bändiger"-Begabungen eine bombastische Bombe. Haru hingegen wirft bevorzugt Steine nach seinen Feinden oder schlägt mit aller Gewalt auf den Boden nieder, um eine massive Angriffswelle zu erzeugen. Katara friert das Gegenüber kurzzeitig in einem Eisblock ein oder heilt ihre Mitstreiter im Kampf und bewahrt sie somit vor einem Lebensverlust. Sollte eine Eurer Spielfiguren in die Knie gehen, ist der Kampf für diese Figur zwar zu Ende und sie erhält keine Erfahrungspunkte, die Restgruppe kämpft allerdings weiter. Überhaupt sind die Rücksetzpunkte im Spiel fair verteilt worden. So wird bei einem Gruppen-Game-over das Duell mit den Feinden einfach von Beginn an wiederholt.

Kämpfe laufen auf einem begrenzten, eigens dafür vorgesehenen Areal ab, wobei Ihr in Echtzeit gegen die böse gesinnten Wesen antretet. Auf Knopfdruck bedient Ihr Eure Waffen und dürft jederzeit den Charakter wechseln. So finden auch taktische Scharmützel in den Kämpfen ihren Platz. In der so genannten Gegenstandsbox seht Ihr alle Objekte (bis zu sechs gleichzeitig), die Ihr während des aktuellen Kampfes einsetzen dürft (per Touchscreen!), jedoch beherbergt das eigentliche Inventar weitere nützliche Gegenstände, die sich im Laufe des Abenteuers ansammeln. Melonen, Bananen oder Sahnetorte geben Euch verloren gegangene Lebenskraft zurück und werden entweder von Feinden nach einer Auseinandersetzung hinterlassen oder können in vielen Ortschaften beim Händler käuflich erworben werden. Ebenso gibt es Gegenstände, welche die Angriff- und die Verteidigungskraft dauerhaft beeinflussen. Jeder besiegte Feind schenkt Euch eine gewisse Anzahl an Erfahrungspunkten (sowie meist Geld und Bonusobjekte), Stufenanstiege sind somit keine Seltenheit. Selbstverständlich werden persönliche Charakterwerte hier ebenfalls beeinflusst und unterlaufen einem Punktanstieg.

Das Abenteuer ist in einzelne Kapitel aufgeteilt, wobei sich diese an unterschiedlichen, höchst idyllischen Orten abspielen. Wie bereits erwähnt, sind es die Aufgaben, die für Frust im Spiel sorgen, Kämpfen könnt Ihr theoretisch ausweichen, wobei Erfahrungspunkte von großem Wert sind. Am Ende jedes Kapitels folgt ein Endgegner, der sich meistens durch eine außerordentlich lange Lebensenergieanzeige auszeichnet und besondere Vorgehensweisen von Euch erfordert. Eine Levelkarte mit den eingezeichneten Zielen hilft weiterhin ungemein beim Vorankommen innerhalb des Spiels. Auch diese wird per Touchscreen aktiviert und ist jederzeit auszublenden.

Grafik & Sound....

Wie oben bereits erwähnt, haben die Grafiker des Titels gute Arbeit getan. Insbesondere die flüssige, sehr hübsche Darstellungsweise der Welten gefällt und lässt kaum Platz für Kritikmöglichkeiten. Die vereinzelten Personen im Spiel, mit welchen Ihr Dialoge führen könnt, sind nett in der Darstellung, oftmals aber stocksteif und verharren auf der Stelle. Abwechslungsreiche Gegenden wie dunkle Palastinnenräume oder mit weißem Strand unterlegte Küstenabschnitte erfreuen das Auge. Auch die Wellenbewegungen des Wassers sind sehr schön anzusehen.

Neben der angenehmen englischen Sprachausgabe zum Ende eines Kapitels hin, gefällt ebenso die asiatisch stark angehauchte Musikbegleitung des Titels. Trotz des etwas gewöhnungsbedürftigen Themas macht der Sound viel her und erzeugt die notwendige Atmosphäre für einen derartigen Titel.

Fazit....

"Avatar - Der Herr der Elemente" für Nintendo DS kann leider nicht hundertprozentig überzeugen. Zwar sind die Auseinandersetzungen samt der zahlreichen "Bändigen"-Möglichkeiten gelungen, leider wird der Spielspaß durch ellenlange, aufgesetzt wirkende Laufaufträge gebremst. Da von Anfang an der Fundort der zu suchenden Gegenstände klar ist - da er auf der Karte eingezeichnet wird - macht das bloße Ablaufen des Weges keinen sonderlichen Spaß. Schade drum! Grafisch ist der Titel überdurchschnittlich gelungen, hätte aber von mehr Personen bevölkert werden müssen, die 3D-Darstellung ist aber vorbildlich. Wäre die Story und insbesondere der Ablauf dieser nicht so linear, sondern würden sich auch mal kleinere Verzweigungen und rollenspieltypische Verästelungen herauskristallisieren, würde der Titel deutlich besser in der Gesamtwertung abschneiden. Durch die aufgesetzt wirkenden Ziele knackt er gerade die 70er-Hürde. Technisch top, spielerisch besserer Durchschnitt. Anschauen darf man sich "Avatar - Der Herr der Elemente" aber allemal!

 

+ grafisch hübsch in Szene gesetzt
+ Rollenspiel-Anleihen
+ Charakter-Fähigkeiten
+ gute englische Sprachausgabe
+ interessante Kämpfe
+ durchaus großes Potenzial (!)
- aufgesetzte Aufträge
- künstlich verlängerte Spielzeit

GRAFIK: 83%

SOUND/EFFEKTE: 73%

MULTIPLAYER: --

GESAMTWERTUNG: 70%

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