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NDS Arctic Tale
 
 
Arctic Tale - NDS
Kilian Pfeiffer (21.03.2008)

SYSTEM: NDS
PUBLISHER: Zoo Digital
GENRE: Minispiele
SPIELER: 1 Spieler
HANDBUCH: Deutsch
SPEICHER: Batterie
1MODUL MP: Nein
SCHWIERIGKEIT: 1-2
SECRETS: Nein
SPRACHHÜRDE: Keine
MIKRO SUPPORT: Nein
ALTERSFREIGABE: 3+
TERMIN: Erhältlich
VIRTUAL SURROUND: Nein
PREIS: ca.30 Euro
KOMPLETTLÖSUNG: Nein
CHEATS / TIPPS: Nein
LESERMEINUNGEN: Nein

   
Einleitung....

Ist Euch "National Geographic" ein Begriff? Eine Zeitschrift, die nicht nur die besten Fotografen der Welt unter ihren Fittichen hält, sondern auch wegen der sensationellen Berichte weltweites Ansehen genießt. Warum wir von davon palavern? Weil "Arctic Tale", ein Nintendo DS-Titel von "Zoo Digital Publishing", mit deren Lizenz aufwarten kann. Und weil hinter dem großen Namen der populären Zeitschrift auch ein ganzes Filmproduktionsteam - vergleichbar mit der "BBC" - steht. Der Titel dreht sich um ein wahrlich eisig-kaltes Abenteuer, arktische Tiergattungen stellen die Protagonisten im derzeit recht beliebten Filmversoftungsgeschäft dar. Wie die Umsetzung abschneidet und ob Klein-Flocke, die scheinbar den Titel der Verpackung ziert, für Umsatz sorgen kann, stellt sich im Folgenden heraus.

Menus und die Story....

"Arctic Tale" soll den Anschein einer Simulation machen, was es aber nun mal nicht ist. Denn Simulationen zeigen in gewisser Hinsicht das wahre Leben der behandelten Tierarten, das "Zoo Digital Publishing"-Werk hingegen ziert sich lieber mit einigen Minispielen, die von insgesamt drei gefährdeten Tierarten bestritten werden. Beinahe schon erbärmlich ist die fünf (!) Seiten (pro Sprache versteht sich!) umfassende Anleitung. Warum man sich derartig kurz fasst, um wichtige Spielinhalte zu erklären, bleibt ein Mysterium, auch wenn das Spiel größtenteils selbsterklärend ist. Als Vollpreisprodukt dürfte man aber unseres Erachtens zumindest mit einer anständigen, eingedeutschten Gebrauchsanweisung aufwarten. Aber dies nur am Rande, denn grundsätzlich ist das Hauptmenü recht einladend gestaltet.

In einer Bonussektion warten freizuschaltende Inhalte auf den Arktis-Zocker, allerdings handelt es sich hierbei lediglich um Bonus-Grafiken, die kaum spektakulär ausfallen, aber zur Komplettierung des gesamten Titels beitragen. Dessen ungeachtet dürft Ihr einen Blick auf die "Mitarbeiter"-Riege werfen oder eben ein "Neues Spiel" starten. In verschiedene Kapitel unterteilt, warten ein Eisbärjunges, ein Walross sowie ein Eisfuchs darauf, dass Ihr diese unbeschadet durch die weitläufigen Landschaften führt und mit ihnen unterschiedlichste Aufgaben absolviert - zumeist in Form von einfach gestrickten Minispielen.

Technik und Gameplay....

Einen einzigen Schwierigkeitsgrad offenbart der Titel, zu wenig für erfahrene Spieler, denn das Abenteuer ist nicht nur sehr simpel im an den Spieler gestellten Anspruch, sondern auch mit rund zwei bis vier Spielstunden auch recht kurz geraten. Wobei sich der Titel sowieso eher an jüngere Daddler richten wird; das ältere Semester wird mit Sicherheit unterfordert werden. Nicht alle Minispiele dürfen von jeder Tierart gespielt werden, daher solltet Ihr regelmäßig das Geschöpf wechseln und mit dem putzigen Fuchs, dem heranwachsenden Eisbären und dem behäbigen Walross auf Tour gehen. Jedes der Tiere beherrscht andere Aktionen, so kann der Eisfuchs kleine Schneehäschen mit einem Mal verschlingen und hetzt wie ein Derwisch über die größtenteils vom Eis bedeckte Umgebung, das kalte Wasser meidet er aber in jeder Lebenssituation. Der Eisbär ist wesentlich träger von seinen Bewegungen her, dennoch ein gefährlicher Jäger. In Futtergefechten mit ebenbürtigen Eisbär-Konkurrenten gilt es Gefechte auszutragen, die durch flinkes Drücken der Schultertasten bestritten werden. Nicht wirklich spannend, dafür erwartet Euch für jedes Tier ein eigens kreiertes Spielchen.

Im Laufe des Abenteuers bereist das Trio die arktische Wildnis, kommt in neue Gebiete, die sich jedoch meistens ziemlich gleichen und kaum grafische Abwechslung versprechen. Über eine Umgebungskarte erkennt Ihr die in der Landschaft verteilten Minispiel-Örtlichkeiten, die nur von der jeweiligen Tiergattung besucht werden können - in großzügig verteilten Höhlen wechselt Ihr das tierische Alter Ego. Pfoten-Icons, die ebenfalls überall platziert sind, schalten nach und nach zuvor erwähnte Boni frei. Je nachdem wie viele Pfoten Ihr einsammelt, werdet Ihr mit Medaillen belohnt, ähnlich gestaltet sich dies mit den Minispielen. Dass sich Euer Ergebnis je nach Erfolg verbessert und mit wertvolleren Medaillen prämiert wird, ist eine feine Sache, aber aufgrund des läppischen Anspruchs keine besondere Herausforderung. Auf Knopfdruck nimmt Euer tierischer Protagonist Tempo auf, allerdings zehrt dieses Prozedere an der Lebensenergie, die durch Nahrungsaufnahme wieder aufgefrischt wird.

Hauptsächlich werdet Ihr Euch jedoch in Minispielen herumschlagen, die über die Landschaftskarte ersichtlich sind und welche sich jederzeit auf einen Besuch freuen. Auf dem Weg dorthin warten herumirrende, natürliche Feinde darauf Eure Bekanntschaft zu machen, jedoch sind diese leicht zu umgehen oder - andererseits - zu erlegen. Um durch alle Kapitel zu schreiten, bedarf es der Absolvierung eines Großteils der schnell erlernbaren Umgangsformen innerhalb der Spiele. Wären diese nicht so innovationsarm, könnten wir wenigstens die Anzahl der teils sekundenkurzen Abschnitte loben. So drückt Ihr beim Robbenfang aber lediglich in die Richtung, in welcher ein Köpfchen zu erspähen ist. Beim Muschelfang geht Ihr auf Tauchstation, um die Schalentiere aus den Tiefen des Meeres zu keschern oder Ihr begebt Euch auf Walrossjagd durch enge Unterwasserspalten und unheimliche Orte. Öde ist die Eisrutsche, auf der Ihr lediglich nach links oder rechts drückt und Symbole einsammelt, wenig durchschaubar das Überqueren weitläufiger Eisplatten, die jederzeit unter den animalischen Pfoten auseinander brechen könnten. Speziell das Futtergefecht, bei welchem man bloß die Schultertasten des Nintendo DS-Handhelds in schneller Folge betätigt, ist ein Paradebeispiel für einfallslose Entwicklungstätigkeit. Warum haben sich die Herren Entwickler nicht bei der Nase gepackt und anständige Minispiel-Einlagen integriert? Von einem lizenzierten "National Geographic"-Produkt hätte man sich dies schließlich schon erwartet.

Grafik & Sound....

Die Landschaften des Eisspektakels in der Arktis sind alles andere als grafisch spektakulär. Klar, die putzig, viel zu kleinen Tierchen sind ganz nett animiert, aber in der leeren und quälend abwechslungsarmen Umgebung einfach kein heraus stechendes Merkmal. Insbesondere der Topscreen bietet - bis auf die Umgebungskarte - keinerlei Relevanz. Ein paar verschneite Bergspitzen sind das höchste der Grafikgefühle. Wirklich abschreckend bleiben jedoch die baukastengleichen Arktis-Umgebungen. Auch die Minispiele können nur wenig herausreißen und lassen den Titel innerhalb der Optik-Rubrik klar im Eisloch versinken.

Was schon wesentlich besser gefällt und aufgrund der klassisch-musikalischen Komponente zusagt, ist die Musikuntermalung des Titels. Diese wirkt aus einem Guss und scheint von erfahrener Hand komponiert zu sein, geht durchweg ins Ohr und wirkt sehr melodiös und ausgereift. Soundeffekte oder dergleichen haben zwar Seltenheitswert und stechen oftmals aufgrund ihrer Abwesenheit hervor, das musikalische Spektakel kann aber hingegen gefallen. Die storyfortführenden Textzeilen liegen nur zum selbstständigen Lesen vor, auf eine erzählende Sprachausgabe hat man leider verzichtet. Freut uns, dass der akustische Part überdurchschnittlich gut ausgefallen ist, denn dieser passt zum Spielgeschehen sprichwörtlich wie die Faust aufs Auge oder der Eisbär in die Arktis.

Fazit....

"Arctic Tale" ist keine wirklich spannende Erzählung. Dafür ist das Setting zu unspektakulär in Szene gesetzt, die Aufgabendichte zu schleifend, der Anspruch viel zu gering. Warum hat man nicht zusätzliches Herzblut in die Ausarbeitung der Minispiele gelegt, weshalb die Landschaften nicht abwechslungsreicher gestaltet? Es ist oftmals zu unmotivierend durch die schneeweiße Gegend zu hetzen, nur um dem nächsten Minispiel-Aufgabenpunkt näher zu kommen. Das Pfoten-Sammeln geht in Ordnung, allerdings sind die freispielbaren Inhalte nur für eingefleischte Fans sehenswert. Kleine Videos oder dergleichen hätten wesentlich mehr Aufmerksamkeit nach sich gezogen. Auf einen Mehrspieler-Part hat man gleich von Beginn an verzichtet, dafür erwartet den Käufer eine Vielzahl von Lizenzprodukten, die man käuflich erwerben kann - wenn auch nur in der Realität.

 

+ guter Soundpart
+ drei spielerische Gefährten
+ (simple) Medaillenjagd
- zu knapper Umfang
- langweilige Umgebungsoptik
- keine Schwierigkeitsgradwahl
- fehlende Mehrspieleroption

GRAFIK: 42%

SOUND/EFFEKTE: 74%

MULTIPLAYER/: --

GESAMTWERTUNG: 40%

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