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Mag64

19.08.2014 Messe Bericht zur Gamescom 2014 - (13.08.-17.08.2014)
gamecom 2014

Jedes Jahr im August zieht es viele Spieler nach Köln. So natürlich auch uns, die sich dem jährlichen Wahnsinn Gamescom stellen. Nach den Jahren in Leipzig, haben wir nun auch in Köln so ziemlich alle Gefühlswelten einmal durch. Das sollte auch 2014 nicht anders sein und auch über diese Ausgabe der Messe gibt es einige spezielle Zeilen zu schreiben. War zwar 2012 der bisherige Tiefpunkt, was seinerzeit am Fehlen Nintendos lag, stand auch die Gamescom 2014 für Nintendo Spieler nicht unbedingt unter dem hellsten Stern. Erster und wichtiger Indikator ist immer wieder die Termin Hatz der Redaktionen. Im Idealfall sind auch wir, angefangen am Mittwoch, dem Medien und Pressetag, 3 Tage auf der Messe zugegen. 2014 reichten leider derer 2. Die Situation der Nintendo Systeme ist allgegenwärtig in der Szene und schon anhand der Termine einer Nintendo Redaktion schnell auf einen Punkt zu bringen. Die Sorgenfalten werden nicht unbedingt kleiner. Denn auch beim Gang durch die Hallen ist Nintendos Krise leider schnell sichtbar gewesen. So reichte in diesem Jahr nur die Anwesenheit meiner Wenigkeit, um sich über die kommenden Nintendo Titel zu informieren. Dankbar war ich dieses Mal über die vorherrschenden Temperaturen in Köln. Kann mich nicht erinnern, mal eine so "kühle" Messe erlebt zu haben. Selbst im Regen zum Hotel zu gelangen, war da mal eine völlig neue Erfahrung. ;-)) Aber ich will hier nicht den örtlichen Wetterbericht zum Besten geben, sondern euch meine Eindrücke der Messe wiedergeben.

Fester Bestandteil jedes Messeberichts ist zunächst alles rund um nackte Zahlen und Fakten. Wichtiger Indikator jeder Publikumsmesse ist die reine Besucherzahl. Dieses Jahr erreichte man nicht ganz die Zahlen des Vorjahres. Dennoch sind 335.000 Besucher kein schlechter Wert und lassen sich sicherlich auch an 2 Fakten besonders festmachen. Zog im letzten Jahr sicherlich die Vorstellung der neuen Konkurrenz Konsolen einige zusätzliche Besucher, so ist 2014 eher das Jahr der Fortsetzungen. Das konnte man bei vielen Firmen beobachten. Krachende Neuvorstellungen ohne eine eigene Vergangenheit waren überall eher Ausnahme. Der zweite Grund waren sicherlich Erlebnisse vieler Spieler aus dem letzten Jahr. Habe mich da selber mit vielen unterhalten, die ob des Kartenchaos 2013 und der teilweise grenzwertig vollen Messehallen von einem Besuch abgesehen haben. Verständlich wenn man sich überlegt, dass man bei einigen Spielen für 15 Minuten Spielen gut und gerne 3-4 Stunden warten muss. Wer da auf die Messe kommt, um sich gleich mehrere Spieler anzusehen, braucht eine körperlich gute Kondition und jede Menge Frust- und Sitzfleisch. Dieses Feeling änderte sich auch 2014 kaum. Auch die nicht veränderte Ausstellungsfläche von 140.000 Quadratmetern zählt da unbedingt mit hinein. Zugelegt hat die Messe bei den Ausstellern, die in diesem Jahr mit 700 knapp 10% höher ausfiel. Auch die Anzahl der Fachbesucher, unter anderem aus dem Handel, ist um knapp 10% auf 31.500 gestiegen. Geblieben ist die Anzahl der Journalisten und berichtenden Presse mit 6000 Vertretern.

Eine Unart aus dem letzten Jahr hatte die Messe aber auch in diesem Jahr wieder im Programm, die sogenannten Wild Cards. Das waren Karten, die es normalen Besuchern erlaubt, schon am Medien- und Pressetag in die Hallen zu gelangen. Zwar wurde das Kontingent gegenüber dem letzten Jahr halbiert, ab 14:00 Uhr war aber eben auch am Fachbesuchertag ein spürbarer Andrang in den Hallen zu spüren. Das führte dann sogar dazu, dass im Business Center, das eigentlich ausschließlich für Fachbesucher reserviert ist, ganze Familien durch die Gänge schlenderten. Grund waren relativ lasche Kontrollen an den BC Eingängen. Fällt schnell auf, wenn da zwischen den Anzugträgern, Entwicklern und Entscheidern auf einmal Kids und ganze Familien inklusive Kinderwagen die Gänge bevölkern. ;-) Aber na gut, solange es diese Wild Cards am Mittwoch gibt, wird es auch diese Situationen immer wieder geben. Einiges neues hat sich die Messe einfallen lassen, was die Lenkung der Besucherströme und Hallenbelegungen anging. Wurden schon im letzten Jahr viele Besucher über Neben- und Außenbereiche geführt, endete dennoch alles auf dem berühmten Messeboulevard, der alle Hallen über einen langen Weg verbindet. Spätestens da waren dann alle guten Versuche der Messe zum Scheitern verurteilt. Wer "mal schnell" von Halle 10 in die 8 wollte, die ja am weitesten voneinander entfernt waren, hatte daher wieder einen netten Weg vor sich. Wobei das aber selbst für den Wechsel der gegenüberliegenden Hallen galt, die eben durch den Boulevard getrennt sind. Hier war sich dann auch erfahrungsgemäß jeder am nächsten. ;-) Gab es dann auch noch gleich nach dem Eingang in die entsprechende Halle eine Bühnenshow, war an ein Durchkommen eigentlich nicht zu denken.

Und ausgerechnet die Halle 9, in der sich auch Nintendo befand, war ein sehr gutes Beispiel dafür. Gerade diese Halle war eine der engsten überhaupt. Lag zum einen an der Größe der Halle und vor allem an der Lage der Stände. Auch wenn Nintendo selber keine Bühne in dem Sinne hatte, war bei ihnen kaum ein Durchkommen. Dabei hatte Nintendo im Vergleich mit der Konkurrenz und selbst anderen Publishern einen recht überschaubaren Stand. Neben einem größeren Bereich für die einzelnen Spielstationen und einer Leinwand, hatte man seitlich davon einen speziellen 3DS Bereich aufgebaut, an dem man wieder einige Goodies downloaden konnte. Zudem hatte man in diesem Jahr die Wartebereich um den Stand herum gelegt, was einfach dazu führte, dass sich alle Interessierten an diesen markanten Punkten niedergelassen haben. Das Ergebnis was eine extreme Enge, die sichtbar viele Besucher davon abhielt dort lang zu gehen. Das hätte man vielleicht doch etwas glücklicher lösen können. Welche Spiele man zeigte ging so total unter, da man kaum einen Blick auf die Stationen erhaschen konnte, bei der Menge an dennoch wartenden Spielern. Einzig am Bayonetta 2 Stand hat man das Ganze sehr gut gelöst, in dem man oberhalb Bildschirme angebracht hatte, so dass man auch von weiten sehen konnte, was da eigentlich läuft. Ansonsten hatte die Messe durchaus gute Ideen in Sachen Ständen und Hallenbelegung. Vor allem dass die Merchandising Stände, von denen es von Jahr zu Jahr immer mehr werden, komplett in Halle 10 untergebracht waren, fand ich gut. Ebenso das man dort den neuen Cosplay Bereich untergebracht hatte, machte sich positiv bemerkbar. Auch die Unterbringung der 3 großen Big Player Sony, Microsoft und Nintendo in jeweils verschiedenen Hallen war ein richtiger Schritt. Allerdings spürt man wie jedes Jahr die Tatsache, dass Deutschland immer noch der größte PC Markt ist. Denn speziell Stände mit PC-Themen waren vom Umfang und Vielfältigkeit in meinen Augen in der Mehrzahl. Oder sagen wir besser, viele Spiele die es auch auf den Konsolen gibt, wurden an PC-Stationen gezeigt.

Wie auch schon im letzten Jahr waren die reinen Stände der einzelnen Firmen eher langweilig gestaltet. Oder besser gesagt, man verzichtete weitgehend auf Stand Schnick Schnack. Wenn ich mir überlege, was früher an Figuren, riesigen Robotern und ähnlichem aufgefahren wurde, so hat man diesen Teil doch sehr zurückgefahren. Was dominiert sind meist überdimensionale Leinwände, Poster und natürlich Bühnen. Das ist und bleibt auch Zuschauermagnet Nr. 1. Überall wo eine entsprechende Bühne vorhanden war, zog es die Besucher dorthin. Sei es um sich wieder wild schreiend an der Jagd nach T-Shirts und ähnlichem zu beteiligen, oder natürlich um die diversen Trailer der Firmen und eSports Wettbewerbe zu verfolgen. Auch davon gab es wieder einiges zu sehen. Vor allem Wargaming mit seinen Panzern, Fliegern und neuen Battleships ist da vielleicht das beste Beispiel. Aber auch WoW und mittlerweile League of Legends werden gefühlt immer größer. Den größten Bereich der Messe nahm erneut EA ein. Mit dem neuen Battlefield, Fifa 15, Sims 4 und Dragon Age als markante Beispiele, hatte man erneut den ausladensten Stand. Umso ernüchternder, dass wie bei vielen anderen Publishern auch, nicht ein Nintendo Titel darunter war. Aber diese Momente hatte man als Nintendo Redakteur in diesem Jahr leider sehr oft. Man muss es leider so deutlich ansprechen. Wäre auf der Messe selber, Nintendo als Aussteller in den Besucherhallen nicht mit einem eigenen Stand vertreten, man hätte sie leider nicht wahrgenommen. Denn die Stationen abseits des Nintendo Standes, die Spiele für unsere Konsolen zeigten, konnte man mit der Lupe suchen. Lag zum einen daran das Nintendo auch Third Party Titel am eigenen Stand zeigte, aber eben auch weil einfach keine Titel verfügbar waren. Und die Spiele, die für Nintendos aktuelle Konsolen kommen, wurden auf den Konkurrenz Plattformen gezeigt. Aber dazu gleich beim Thema Business Center Besuch noch ein paar Worte. Weitere Schwerpunkte auf der Messe waren einmal mehr auch die Smartphone und Tablet Umsetzungen, sowie das Thema 3D. Spezielle Brillen und ungewöhnliche Umsetzungen konnte man in diesem Jahr vermehrt sehen. Hier darf man gespannt sein, wohin sich dieses Thema in Zukunft so entwickelt.

Aber schauen wir auch mal inhaltlich ein wenig genauer hin. Denn glücklicherweise gibt es ja noch den Teil des Messebesuches, wenn man seine Termine im Business Center abklappert, um sich auch die Spiele mal etwas genauer anzuschauen. Das ganze ohne Hallenstress, so dass man hier auch mal das eine oder andere Getränk, Snacks und Plausch erleben kann. Ist natürlich für uns der klar angenehmere Teil einer Messe. Auf der anderen Seite war die Terminhatz bei weitem nicht so hektisch, wie schon in anderen Jahren und wir sind wieder zurück auf dem Boden der Realität. Einige Termine dienen mittlerweile einfach der Kontaktpflege, so dass man seine Ansprechpartner zumindest einmal im Jahr auch zu sehen bekommt. Mittlerweile das extremste Beispiel ist EA. Schon im letzten Jahr eher ein kurzes vorbei schauen, änderte sich das auch in diesem Jahr nicht. Denn Spiele von EA werden wir auf Monate und absehbare Zeit nicht sehen. Die Ausnahme ist einmal mehr die Legacy Edition von Fifa für die Wii. Allerdings denkt euch eine 15 auf das Cover und lest den Test der letztjährigen Version und ihr habt alles was ihr braucht. Nicht der einzige traurige Moment dieser Art. Es gibt weder konkrete Ankündigungen, noch irgendwelche Planungen, die man zum Besten geben kann. Was mich persönlich besonders nachdenklich stimmt, ist der Support aus dem Hause Ubisoft. Denn auch hier sieht es mittlerweile nicht mehr anders aus. Ist schon ein Sinnbild, wenn man bei Ubisoft an Räumen mit The Crew, The Division, AC Unity oder den Rabbids wortlos vorbei marschiert, weil man am Ende einzig Just Dance 2015 einen Besuch abstattet. Und selbst da war von einer Nintendo Hardware nichts zu sehen. Aber zumindest erscheint der Titel ja für die Wii U. So interessant der Titel für die Fans sein wird und allein die Facebook Anbindung, samt neuer Videoaufnahme Feature Spaß machen werden. Ein breites Software Angebot sieht sicherlich anders aus. Und das Just Dance nun auch noch den Smartphone und Tablet Markt entert, ist ein weiterer Fingerzeig.

Das schlimme im positiven Sinne an der Sache, ist ein weit verbreitetes Phänomen, das man kurioserweise bei allen Publishern erleben konnte. Alle bedauern diese Entwicklung, outen sich oft als Fans der Firma Nintendo und lassen oft genug durchblicken, welches Potential man schon hätte. Problem sind einfach die reinen Verkaufszahlen der Hardware, die in der heutigen Zeit von Zahlen und Bilanzen einfach alles bestimmen. Ubisoft ist da ein gutes Beispiel. Man hätte zu gerne einen ZombiU 2 gemacht und war mit der Entwicklung wohl auch schon recht weit fortgeschritten. Aber es hat dann zu einem bestimmten Zeitpunkt einfach keinen Sinn mehr gemacht. Das führt dann dazu, dass wir in diesem Jahr auch keinen AC Unity auf der Wii U zu sehen bekommen. Dass es anders gehen kann, sah man unter anderem bei Activision und Disney, die mit ihren sehr speziellen Serien Skylanders und Infinity sehr zufrieden mit den Nintendo Verkäufen sind. Das wäre sicherlich die schlimmste Entwicklung, wenn auf den Nintendo Plattformen nur noch bestimmte Nischen abseits der reinen Nintendo InHouse Titel funktionieren, auch wenn wir aktuell gar nicht mehr so weit weg von diesem Zustand sind. Das Kapitel Watch Dogs für die Wii U ist übrigens noch nicht zugeschlagen, wie man hier und da schon lesen konnte. Der Titel ist nach wie vor angekündigt und geplant, ohne dass man bei Ubisoft einen Termin nennen will. Hier ist übrigens die Konkurrenz, die sich schon eine Weile in den Systemen der Gamer tummelt, für die Verschiebung verantwortlich. Denn lange wurde an allen 4 Systemversionen parallel gearbeitet, bis man unter Zeitdruck für den Release geraten ist. Um fertig zu werden musste eine Version auf Eis gelegt werden, um Ressourcen frei zu machen und die anderen fristgerecht fertig zu bekommen. Wir alle wissen wie das endete…

So war abseits Nintendos die Firma Activision eine der wenigen Ausnahmen, wo man auch mal eine Wii U zu Gesicht bekam. Auch wenn hier ebenfalls mittlerweile viel Schatten in Sachen Nintendo vorherrscht. Denn mit der Call of Duty Serie verabschiedet sich ein weiteres Schwergewicht von der Wii U. So schön es ist sich den Titel mal näher anzuschauen, frühestens zur übernächsten Ausgabe reden wir wieder darüber. Positiv darf man hier die Entwicklung sehen, dass die Lizenz Serie wie Spider-Man oder die Transformers auch weiterhin auf den Nintendo Systemen erscheinen. Über allem steht aber mittlerweile bei Activision in Sachen Nintendo die Skylanders Serie. Mit Trap Team erscheint im Oktober der mittlerweile 4. Teil der Serie und wird uns allen wieder reichlich Geld aus der Tasche ziehen. So schön die Pressemuster der Spiele auch immer sind, hier endet das ja nicht dabei. Figuren und diverse Zusatzartikel werden einmal mehr fällig werden. Auch wenn man den Entwicklern schon hier und da ein kleines "übertreibt es nicht…" zurufen könnte. ;-) Denn aufgrund des neuen Features, nun auch alle Bösewichte im Spiel fangen und spielen zu können, wird es wieder ein neues Portal geben. Die Portalberge daheim werden also nicht kleiner. Denn Einzug halten hier nun die neuen Kristalle, die man in den neuen Slot des Portals steckt. In vielen Varianten erhältlich wieder etwas, dass die Kasse klingeln lassen wird. Für die Jäger und Sammler unter uns gibt es natürlich wieder neue Figuren, wobei auch weitere neue Klassen eingeführt werden, die man allerdings nicht mehr so hoch Leveln kann. Diese speziellen, eher den Giants Figuren ähnlichen Racker, erweitern das Angebot, genau wie die kleinen Mini Skylander Figuren. Dazu das übliche Thema New Core, New Series und man muss fast schon ständig ein Nachschlagewerk mit sich herumtragen, um in der Versions und Figurenvielfalt nicht den Überblick zu verlieren. ;-)

Das hat übrigens aktuell auch Disney vor, die mit ihrer Infinity Serie in die zweite Runde gehen. Auch hier ist der Nintendo Markt mit der wichtigste. Ob die simple Namensgebung 2.0 die richtige ist wird sich zeigen. Allerdings nähern sich mittlerweile beide Serien mehr an, oder sagen wir besser Infinity 2.0 kommt spielerisch etwas näher an die Skylanders Serie heran. Viele neue Figuren und vor allem der Marvel Deal heben den Wert der Serie. Über allem steht nach wie vor die Toybox als zentrales Element mit ihren immensen und unzähligen Möglichkeiten, samt Objekten und natürlich die neuen Playsets, von denen es nun wesentlich mehr geben wird. Man hat hier einfach spielerisch die Möglichkeiten erweitert und das Angebot stark vergrößert. Mit der Marvel Lizenz und natürlich den Disney Inhalten und Figuren wird Infinity 2.0 in diesem Jahr in meinen Augen ein größerer Herausforderer werden als im letzten Jahr. Ob man den gut 4 Wochen früheren Release nutzen wird, werden wir erleben. Fehlten auch in diesem Jahr wieder einige Publisher, genannt sie hier einmal mehr Capcom, so boten die anderen großen Firmen wenig bis gar nichts für die Nintendo Systeme. Konami zeigte gar nichts, während man bei Warner weitere Lego Titel für alle Plattformen zeigte. Immer wieder gelungene Spiele, müssen wir hier noch keinen endenden Spielefluss befürchten. Vereinzelt gab es Einzeltitel, die aber auch zumeist Fortsetzungen waren. So bei Square Enix der neue 3DS Final Fantasy Titel, ein neuer Landwirtschaftssimulator für den 3DS, oder eben ein Project CARS, zudem es aber keine spielbaren Versionen gab. Es sind dann fast schon die kleineren Publisher, wo man kleine Highlights zu sehen bekommt. Die japanische Firma NIS, die in den USA unter anderem die Atlus Spiele vertreibt, gibt als eine der wenigen einen positiven Ausblick auf die nächste Zeit. Zwar hier speziell nur in Sachen 3DS, aber dafür mit richtig schönen Core Titeln. Speziell Freunde der Dungeon Crawler sollten sich sicherlich PersonaQ vormerken, der angelehnt an die Etrian Odyssey Serie gemacht ist und in der gezeigten Version viel Spaß macht.

Auch der nächste EO Titel selber ist bereits in der Mache und man will den europäischen Markt in den nächsten 1-2 Jahren mit vielen Titeln erfreuen. Auch hier spielen nicht nur die eigenen Titel eine Rolle, die man auch außerhalb Japans endlich zu Gesicht bekommt, sondern vor allem die Atlus Spiele. Für mich als Atlus Fan eine der schönsten Meldungen auf der Messe. Konstant Software und Zubehör bekommt man nach wie vor bei Bigben Interactive. Die mittlerweile sehr guten Zubehörprodukte in Sachen Taschen, werden auch in diesem Jahr um neue Varianten aufgestockt, während man bei den Spielen zumindest beim 3DS weitere Titel auf den Markt bringt. Zwar handelt es sich dabei oft um Spiele für die junge weibliche Zielgruppe und wir dürfen uns einmal mehr um Babys, Pferde und Hello Kitty kümmern. Aber auch für die älteren Spieler gibt es was im Angebot. So erscheint auf dem 3DS das von Firebrand Game entwickelte Spiel WRC 2014. Das offizielle Spiel zu Rally Weltmeisterschaft kommt man allen Lizenzen daher und macht spielerisch einen guten Eindruck. Leider und das muss man auch erwähnen, wird das Spiel keinen Mehrspieler haben, was die Vorfreude trübt. Interessant war hier eine Aussage, die wohl für viele Publisher gelten wird. In Sachen Nintendo macht Bigben seinen meisten Umsatz immer noch mit Wii Produkten. Sicherlich auch ein Fakt, der zum Nachdenken anregt. Ihr seht schon, ein reichhaltiges Line Up für unsere Nintendo Systeme sieht anders aus. Speziell beim 3DS wundert es einen schon ein wenig. Hier stimmt mittlerweile die Hardware Basis und Konkurrenz gibt es in dem Sinne nicht. Zumindest wenn man Richtung PS Vita schaut. Klar hier sind die Smartphones und Tablets das Problem, dass eben viele Entwickler auf diese Hardware mit kleinen Spielen setzen und sich scheuen größere Summen in ein 3DS Spiel zu investieren. Dieses Grundproblem muss Nintendo einfach in den Griff kriegen.

Dass es geht zeigt ja Nintendo selber und wir kommen dann auch endlich mal zum großen Lichtblick des Messebesuches. Denn rein gemessen an der Anzahl der gezeigten Titel, gehörte der 2014er Auftritt Nintendos zu den besseren in der eigenen Historie. Klar dass wir uns über ein Mario Kart nun nicht mehr viel unterhalten müssen, der ja wenigstens auch nach eigenen Aussagen der erwartete Erfolg war und den Wii U Markt schon stark belebt hat. Problem ist und bleibt, dass es eben mehr Titel von diesem Kaliber geben muss. Nur wegen 1-2 Highlights kauft sich keiner eine neue Konsole. Auch wenn der Titel Mario Kart ist. Aber Nintendo arbeitet dran. Die Gefahr ist natürlich, wenn Nintendo den Großteil des Software Angebots stemmen muss, dass der Tiefgang leiden könnte, da man eher auf Messe setzen muss. Bisher noch kein Thema, gab es diesen Fakt aber schon in der eigenen Plattform Vergangenheit. Was man spielen konnte, reicht von passabel bis genial. Zu letztgenanntem gehören ganz klar die beiden Smash Bros. Teile und vor allem Bayonetta 2, der für mich fast schon das Highlight im speziellen auf der Messe war. Die spielbare Version bot logischerweise mehr als die letzten Messeversionen und zeigt eindrücklich, wozu die Hardware imstande ist. Das Prinzip pausenloser Action, gepaart mit nicht enden wollenden Gegnern und Farb- und Effektpower ohne Ende, faszinieren den Spieler ungemein. Hatte dieses Gefühl zuletzt beim Original von Sin & Punishment. Das ist wirklich ein absolutes Must Have. Umso schöner das es in der Verkaufsversion gleich noch den ersten Teil mit dazu gibt. Denn laut Nintendo sollte man sich den ersten Teil ebenfalls unbedingt antun. ;-) Ebenfalls richtig geil und nicht umsonst der Gewinner des Publikumspreises auf der Gamescom ist Super Smash Bros. Egal ob wir über die Wii U oder 3DS Version reden, hier werden vor allem in Sachen Mehrspieler Maßstäbe gesetzt.

Einen ersten Eindruck gab es auch, als verschiedene Redaktionen mit Nintendo Mitarbeitern ein paar nette Runden gespielt haben. Der Spielwitz ist äußerst hoch, die Background Gestaltung super schön und der Speed des Spiels unglaublich hoch. Dazu die zahlreichen Möglichkeiten im spielerischen Sinne und dennoch recht leichte Zugänglichkeit zu den Basics in Sachen Steuerung, machen aus dem Titel ein weiteres Mario Kart Kaliber. Beim 3DS gefiel die Umsetzung der Figuren selber, die hier einen ungewohnt plastischen Stil boten. Auch hier ist der Gamespeed sehr hoch, auch wenn man den 3D-Effekt bei den Bewegungen mit dem 3DS eher herunterschraubt. Nicht nur hier muss Nintendo einfach unbedingt aggressiver in Sachen Marketing und Werbung werden, um diese Titel nicht untergehen zu lassen. Kleiner Geheimtipp für mich ist Fantasy Life. Mit Ende September nicht mehr so weit weg, spricht dieses RPG mit Open World Charakter Gelegenheits- wie Core Spieler an. Die spielerische Mischung ist in meinen Augen sehr gelungen. Der neue Toad Titel und auch Yoshis neue spielerische Umsetzung gehören für mich eher zu den gewohnten Nintendo Titeln mit spezieller jüngerer Zielgruppe, wobei ich bei Toad noch ein wenig am Umfang zweifle. Etwas ernüchtert war ich ob der gezeigten Monster Hunter 4 Version. Nicht weil sie spielerisch schlecht war, sondern eher ob des sehr begrenzten Inhalts, den man sich anschauen konnte. Was übrigens auch für die gezeigte Mario Party 10 Version galt. 15 Minuten ein Jaggi jagen setzte jetzt keinen extremem Aha Effekt beim Spieler frei. Einfach weil auf den ersten Blick wenig verändert ist. Grafisch natürlich intensiver und besser, wirkt die Steuerung zunächst noch etwas überladen und ich denke das Circle Pad sollte hier auf jeden Fall eine Rolle spielen. Aber insgesamt einfach zu wenig, um darüber Romane zu verfassen. Auch Splatoon, das von vielen so hoch gelobte etwas andere Shooter Game hat mich jetzt nicht so gefesselt wie vielleicht erwartet. Die Mischung aus Balleraction, gepaart mit einigen Mickey Epic Einflüssen ist ein Spiel der Geschmäcker.

Wobei auch hier der Fokus auf dem Mehrspieler liegt. Nicht umsonst hatte man hier 8 Stationen zusammengeschaltet und 4-4 Kämpfe veranstaltet. Für mich auch ein Problem, das die Sichtsteuerung nur rein über Bewegungen mit dem Gamepad ausgeführt wird. War ob der begrenzten Zeit vielleicht auch der Punkt, warum ich mit dem Titeln nicht warm geworden bin. Natürlich schade dass es noch nichts zu einem Xenoblade für die Wii U zu sehen gab. Da hätte ich meinen Termin nach Nintendo doch glatt sausen lassen. ;-) Bin gespannt was sich da in Sachen Release tut und ob wir wohl noch die nächste Gamescom Ausgabe besuchen werden, ehe man spielbares in die Hand bekommt. Was bleibt ist eine weitere recht ernüchternde Messe. Abgesehen von wenigen Highlights, die oft von Nintendo selber kommen, wird das Software Angebot für unsere Nintendo Systeme immer weniger. Zwar kommen schon viele bekannte Serien mit ihren Vertretern auch auf die Nintendo Systeme in den nächsten Monaten. Dennoch macht mir persönlich der Ausblick bei vielen Firmen große Sorgen. Nintendo kann und sollte auch nicht das komplette Angebot stemmen müssen. Das Wie ist aber natürlich ein echt schmaler Grat. Auf der einen Seite muss man die Hardware Basis signifikant erhöhen, auf der anderen Seite geht das nur mit stetiger und lohnenswerter Software. Und ein Mario oder Mario Kart allein reicht dafür einfach nicht mehr aus. Denn es ist schon schade wie viele gelungene Spiele an den Nintendo Gamern vorbei gehen und man fast schon gezwungen ist eine zweite Konsole im Haus zu haben. Dass das Potential da ist sieht und hört man immer wieder. Wir wollen zwar nicht zu negativ berichten, aber schön reden darf man die aktuelle Situation in unserem Thema auch nicht.

matthias.engert@mag64.de (19.08.2014)

 
                   

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