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Mag64

28.08.2013 Bericht zur Gamescom 2013 - (21.08.-25.08.2013)
gamecom 2012

Alex Bericht zur gamescom 2013

Die Gamescom stand dieses Jahr vor allem im Zeichen der zwei neuen Konsolen von Sony und Microsoft. Nintendos Pendant zu den kommenden zwei Next-Generation-Konsolen namens WiiU erschien ja schon vor einer Weile und offensichtlich hielt man es dieses Jahr - im Gegensatz zu 2012 - für sinnvoll, sich mal wieder auf Europas einziger Videospielmesse blicken zu lassen. Strukturell möchte ich meinen Gamescom-Bericht diesmal etwas anders gestalten. Für alle, die sich weniger für allgemeine Eindrücke der Messe, mein Mittagessen oder dämliche Insider-Jokes interessieren, werde ich zunächst nur auf die angetesteten Videospiele eingehen. Dadurch sollte der Bericht weitaus übersichtlicher werden und ihr könnt direkt in die für euch interessanten Abschnitte einsteigen.

Mario Kart 8 (WiiU)

Rapide steigende WiiU-Verkäufe erhofft sich Nintendo vom kommenden "Mario Kart 8". Die Qualität des Spiels sollte dem nicht im Weg stehen. Eine Mischung aus "Mario Kart Wii" und "Mario Kart 7" scheint hier auf uns zuzukommen, aber auch neue Elemente erwarten uns. Unterwasserpassagen und die kurzen Flugabschnitte sind bereits aus dem 3DS-Teil bekannt, hinzu kommt die Spielerei mit der Erdanziehungskraft, sodass ihr an Wänden und Decken entlang fahren könnt, um so die kürzeste Streckenführung zu eurem Vorteil zu nutzen. Das ganze benötigte quasi keine Einspielzeit. Ob per Stick oder Bewegungssteuerung; ihr werdet euch gleich heimisch fühlen und um den Pokal mitfahren können. Die klare HD-Optik sorgt zudem dafür, dass ihr auch im Split-Screen, trotz verwinkelter Strecken, stets die Übersicht behaltet. Erstaunlicherweise kam ich selbst mit dem Lenkrad sehr gut klar, obwohl ich bei "Mario Kart Wii" stets die nach innen driftenden Motorräder per Wiimote-Nunchuck-Kombi präferierte. Die zwei angespielten Strecken wurden sorgfältig für die Demo ausgewählt. Die Geisterstrecke bot sowohl Wasser- als auch Luftabschnitte. Zwischendurch wurde ich von beweglichen Hindernisse aufgehalten, die mich an die parkenden Autos aus der "Coconut Mall" erinnerten, in die ich auch heute noch gern crashe, um den Sieg auf den letzten Metern abzugeben.

Die zweite Strecke war optisch eher klassisch gehalten à la "Marios/Luigis Raceway", konnte aber während des Verlaufs mit dem bereits angesprochenen neuen "Zero-Gravity"-Feature begeistern, das uns auf dem Kopf fahren ließ. Die Kamera schwenkt immer so mit, dass ihr weiterhin intuitiv steuern könnt. Mir persönlich genügen die neuen Strecken und die HD-Optik bereits, um auch hier wieder zuzuschlagen. Das neue Spielelement und ein hoffentlich gut durchdachter Onlinemodus wären das i-Tüpfelchen. Entsprechend der leicht schiefen "8" auf dem Cover des Spiels, erwartet uns hoffentlich erneut unendlicher Spielspaß. Und das Beste an der Demo: Mich hat kein einziger blauer Panzer getroffen!

Einschätzung: 0 von 5 blauen Panzern (= Höchstwertung)

Pokémon X&Y (3DS)

Langsam gehen Nintendo die Spielenamen für ihre Gelddruckerei namens "Pokémon" aus. Es kann nur noch eine Frage der Zeit sein, bis man anfängt, die Titel stumpf durchzunummerieren. Trotzdem wollte ich mir die Demo dieses Jahr unter keinen Umständen entgehen lassen und am liebsten hätte ich den Handheld einfach mitgenommen und mich irgendwo für die nächsten 30 Stunden eingeschlossen. Die Demo dauerte allerdings nur ein paar Minuten. Und der 3DS war angekettet. Und die Booth-Babes/Boys hätten mich aufgehalten...

Aussagekräftig war die Demo ohnehin nicht. Alles Gesehene kannte man bereits aus Videos. Zwei neue Pokémon, unter anderem einen Hase, der mich an "Super Mario Galaxy" erinnerte, konnte ich fangen, um am Ende mit einem Mewtu (Lv. 100!) in der neuen Mega-Evolutionsstufe zu kämpfen. Optisch war das Mega Mewtu kaum vom herkömmlichen zu unterscheiden. Die Mega-Evolution findet exklusiv während der Kämpfe statt und ist danach wieder aufgehoben. Scheinbar erhöhte es die Statuswerte des Pokémons und eben die Erscheinung. Ansonsten war kein Unterschied zu erkennen. Duellen auf höherem Niveau könnte es aber eine neue taktische Note verpassen. Optisch habt ihr die Neuerungen sicher schon gesehen. Da ihr euch weiterhin nicht einmal diagonal bewegen könnt, ist die neue Grafik aber irgendwie unnötig und schnell vergessen. Süchtig machen wird es vermutlich trotzdem wieder. Dennoch schade, dass sich die Welt irgendwie nicht "neu" anfühlt. "Same old story" eben.

Einschätzung: 3 von 5 Mega-Raichus

Super Mario 3D World (WiiU)

Wie kann Nintendo qualitativ an die genialen "Super Mario Galaxy" -Spiele anknüpfen? Mit "Super Mario 3D World" definitiv nicht. Das Spiel orientiert sich grob an "Super Mario 3D Land" für den 3DS. Das heißt, ihr befindet euch in dreidimensionalen Levels, die in ihrer Weitläufigkeit aber auf ein Minimum beschränkt sind, sodass ihr die meiste Zeit doch eher von links nach rechts lauft. Für frischen Wind sollen der Multiplayer und der neue Cat-Suit sorgen. Abseits der bereits verwendeten Mechanik, dass ihr gescheiterte Mitspieler zurück ins Spielgeschehen holen könnt, spielt man zwar gleichzeitig, aber irgendwie nicht gemeinsam. Insgesamt wirkte das Spiel auf mich lustlos programmiert. Damit meine ich nicht, dass die Spielbarkeit nicht wieder sehr gut ist, und neue Ideen für das Leveldesign hat man scheinbar auch noch, aber nachdem man die Messlatte auf der Wii dermaßen hoch gehängt hat, wird man als Spieler nun doch wieder mit fast zweidimensionalen Welten und der simplen Zielflagge abgespeist. Natürlich handelt sich hier nur um kurze Eindrücke, die sich oftmals auf frühere Abschnitte im Spiel reduzieren, aber es fühlte sich an, als ob man unglücklicherweise das langsamere Spieltempo der 3D-Marios mit den 2D-Levels gekreuzt hat, die sich üblicherweise eher schnell spielen lassen. Schade, damit lockt mich Nintendo nicht an die Kasse. "Rayman Legends" beispielsweise sprüht dagegen geradezu vor Liebe zum Detail.

Einschätzung: 2 von 5 roten Münzen

Donkey Kong Country: Tropical Freeze (WiiU)

Für mich war "DKC: Tropical Freeze" das bessere Jump' n' Run an Nintendos Messestand. Der Artstyle ist noch nicht so abgenutzt, das Gegnerdesign über alle Zweifel erhaben und der Schwierigkeitsgrad ist motivierend und befriedigend zugleich. Um daraus doch noch ein positives Fazit bezogen auf "Super Mario 3D World" zu generieren: Ungeübte Spieler begnügen sich mit Mario, die anderen eher mit Donkey Kong. So hat Nintendo für jede Zielgruppe einen guten Platformer am Start und Nintendo-Fans kaufen einfach beides. Auf die Bossgegner der Donkey Kong -Demo war ich besonders gespannt, nachdem diese einem im Vorgänger alles abverlangten. Der hier herauszufordernde Seelöwe war zwar hartnäckig, aber scheinbar ein eher früher Boss im Spiel. Gekämpft wurde in einer riesigen Halfpipe in der der Boss hin und her schlitterte. Timing war hier das A und O, während die Präsentation den Spielspaß zusätzlich anhob. Innerhalb der Level stach der flotte Wechsel zwischen den Spielelementen ins Auge. Speed-Runner sollten vor lauter Kamerafahrten lieber nicht direkt nach dem Mittagessen zocken. Besonders die Abschnitte, in denen ihr euch mit den Fässern durchs Level schießt, sind spektakulär in Szene gesetzt.

Einschätzung: 4 von 5 Fässern

The Legend of Zelda: A Link Between Worlds (3DS)

Kaufen!

Einschätzung: 5 von 5 Triforce-Splittern

Okay, ganz so einfach will ich es mir nicht machen, aber ich war sofort in der Welt bzw. dem Dungeon gefangen - im übertragenen Sinne. Die klare, nicht zu verspielte, Optik, die Gestaltung des Dungeons, die vertikale Fortbewegung inkl. 3D-Effekt, die neue Wand-Mechanik...sehr überzeugend! Vor allem letzteres bietet unendlich viele neue Möglichkeiten. Steht ihr an einer Wand, könnt ihr euch in diese "hineinsaugen" lassen und euch entlang dieser fortbewegen. Ich möchte mir gar nicht ausmalen, wie viel Mühe es die Entwickler gekostet haben muss, jede erdenkliche Route mithilfe dieser Mechanik zu validieren. Interessanterweise scheint man das Feature als Spieler direkt "gemeistert" zu haben und dennoch schaffen es die Entwickler, euch noch einmal mehr um die Ecke denken zu lassen. Ansonsten wird man auch dieser Serie größtenteils treu bleiben, schätze ich.

Sonstige Spiele

Wii Karaoke U (WiiU)

Karaoke halt ;) Die Songauswahl war gewaltig, dafür aber kaum aktuell. Der Hintergrund bestand aus drei unmotiviert dreinschauenden Miis. Getestet wurde Lady Gagas "Just Dance", welches ich aus textlicher Sicht überraschend schlecht beherrschte. Stimmlich gebe ich mir 3 von 5 Echos und 15 Stunden Gesangsunterricht.

The Wonderful 101 (WiiU)

Obwohl wir den Mehrspielermodus angespielt haben, kann ich gar nichts dazu sagen. In Niklas Bericht findet ihr zumindest den Versuch einer Einschätzung, aber man wurde dermaßen ins Spielgeschehen geworfen, dass es zu fast willkürlichem Knöpfedrücken eskalierte. Für genauere Eindrücke schaut ihr am besten in unser Diskussionsforum.

Killer Is Dead (Xbox360, PS3)

Ebenfalls ein Spiel, das schon erschienen ist! Da der Titel sich vermutlich noch nicht so schnell verbreitet hat, wollte ich es dennoch für euch anspielen. Als Fan von "Killer7" und "No More Heroes" bin ich allerdings skeptisch. Es ist nicht so krank/verrückt/irre, wie "Killer7", aber auch nicht so lustig, wie "No More Heroes". Eine scheinbar enttäuschende Richtung, die der Titel einschlägt. Vielleicht ist es aber auch eine interessante, je weiter man weiter ins Spiel eintaucht. Teile der Sequenzen hatte beinahe Tarantino-Flair und das Kampfsystem ist nicht nur befriedigend, sondern auch genial in Szene gesetzt.

Tearaway (PS Vita)

Ein innovativer Titel in Papieroptik, der alle Touch-Features der Vita nutzt. Über vereinzelte Kameraproblem sah ich in Anbetracht der ambitionierten Grundidee gerne hinweg . Zudem nimmt sich das Spiel nicht zu ernst, sondern spielt mit der Kreativität des Spielers. In einer Szene musste man dem Charakter beispielsweise eine Krone basteln, indem man an einem Stück Papier rum schnipselt. Im Prinzip war es aber egal, was man letztlich ausgeschnitten hat, sodass die Spielerin neben mir die restliche Demozeit mit einem männlichen Genital auf dem Kopf des Charakters herumlief. Fast unnötig wirkten da die Kampfszenen, denn die Rätsel und Spielwelt an sich waren spannend genug.

Puppenspieler (PS3)

Viele kennen es wahrscheinlich noch unter dem englischen Titel "Puppeteer". Ein ebenfalls sehr kreativer Titel, bei dem ihr eine, mit einer Schere ausgerüstete, Puppe spielt, die sich durch eine märchenhafte Spielwelt kämpft. Neben der Zauberschere, die allerhand Materialien zerschneidet, sammelt ihr verschiedene Köpfe für eure Puppe, die ihr jeweils andere Spezialfähigkeiten bescheren. Während der Mehrspielermodus etwas gezwungen wirkte, wie damals bei "Super Mario Galaxy", ist die Optik vielleicht der größte Pluspunkt des Spiels. Die Spielwelt besteht aus vielen zweidimensionalen Elementen, ist insgesamt aber doch extrem plastisch. Für die vollkommene Immersion bietet der Titel sogar einen 3D-Modus, wenn ihr den passenden Fernseher daheim stehen habt.

Allgemeine Gedanken zur Veranstaltung

Die Erfahrung zeigte dieses Jahr leider, dass man auch Mittwochs kaum noch ausgiebig anzocken kann. Natürlich stürmten wir als erstes zu Nintendo, um dort die kommenden Perlen antesten zu dürfen. Doch nach der Nintendosession waren alle andere Stände bereits hoffnungslos überfüllt. Die Mütter mit Kindern am PRESSEtag sind wohl nur durch die diesjährigen Wildcards zu erklären, mit denen viele Gamer schon Mittwochs ab 13Uhr regulär auf der Messe herum rennen durften. Schade für all diejenigen, die letztlich für die Leute berichten möchten, die nicht dort sein konnten. Ein schönes Beispiel für diese Thematik waren übrigens die 15jährigen, die sich in der Akkreditierungsschlange lauthals über die 14jährigen Pressekollegen lustig machten. Willkommen zum Pressetag. Möchte man tatsächlich mehrere Tage effektiv von der Gamescom berichten, ist man auf jeden Fall auf Pressetermine/Interviews angewiesen.

Dank langjähriger Erfahrung und der Gamescom-App, die Niklas während seiner wochenlangen Messevorbereitung bereits auf seinem - ihm zufolge - 18 Jahre alten Smartphone installiert hatte, fand man sich wieder schnell zurecht. Da ich unbedingt noch zwei bis drei Titel von der Konkurrenz anzocken wollte, ging ich auch Donnerstag noch mal auf die Messe. Von Morgens bis zum frühen Nachmittag war ich dort und hier gibt es nun die Liste aller Titel, die auf Grund von humanen Wartezeiten noch antesten durfte:

/EndOfList

Richtig, ich konnte Donnerstag kein einziges Spiel anzocken, und selbst Hauptverbindungen zwischen den Hallen wurden einfach abgesperrt, weil es zu überfüllt war. Leider konnte man sich die meisten Titel nicht einmal ansehen, da Spiele ab (USK) 16 Jahren bereits in geschlossenen Bereichen präsentiert werden müssen. Gerne hätte ich mal einen Blick auf "Titanfall" oder "The Evil Within" geworfen. Geradezu gütig war man am "Titanfall"-Stand, wo die Schlange immerhin ab 4 Stunden Wartezeit geschlossen wurde, während andere Publisher ihre potentiellen Käufer bis zu 6 Stunden anstehen ließen. Auf die Toilette geht man besser vorher.

Enttäuschend und irgendwie sinnlos sind die Bühnenshows geworden. Während Nintendo immerhin noch Mehrspieler-Wettbewerbe und Spielepräsentationen bot, hüpften auf andere Bühnen nur noch flippige Moderatoren rum, um das Publikum anzuheizen. Auch hier sind die Alterseinstufungen vermutlich das Hauptproblem, sodass "Titanfall" und co. nicht mal in Form von Live-Matches präsentiert werden können. Vieles spräche dafür, die Hallen anhand der Altersgruppen aufzuteilen, um offene Präsentation zu bieten. Doch welcher Hersteller möchte seinen Stand schon auf mehrere Hallen aufteilen?

Abseits der Spiele kann ich allen zukünftigen Besuchern die Import-Merch-Stände empfehlen, die gebündelt, wie ein kleiner Nerd-Flohmarkt, platziert werden. Wer auf Statuen, Comics, Shirts, Tassen, Spielfiguren und co. steht, kann dort locker dreistellige Beträge ausgeben, wenn er möchte. Wer sich zahlreiche Anspielsessions vornimmt, vergisst dieses Vorhaben am besten schnell und schaut sich die zahlreichen Trailer besser Daheim an. An der Berichterstattung wird es auch Zukunft sicher nicht mangeln. (Manni)


"Mario Kart 8" ließ sich niemand am Stand entgehen


Nintendos Bühnenshow


Nintendos Wohnzimmer


Ein Paradies für One Piece -Liebhaber


"Ryse" Cosplay. Oder?


"Killer Is Dead" hatte eines der schönsten Artworks am Stand


Düster war es bei Castlevania. Gespielt wurde in Särgen!

alexm@mag64.de (28.08.2013)

 
                   

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