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GBA
 
 
Yoshi's Universal Gravitation - GBA
Matthias Engert (02.05.2005)

SYSTEM: GBA
ENTWICKLER: Nintendo
GENRE: Tilt Jumper
SPIELER: 1 Spieler
HANDBUCH: Mehrsprachig
SPEICHER: Batterie
1MODUL MP: Nein
SCHWIERIGKEIT: 1-9
SECRETS: Ja
SPRACHHÜRDE: Keine
ALTERSFREIGABE: 3+
TERMIN: Erhältlich
WIRELESS KOMPATIBEL: Nein
PREIS: ca.40 Euro
KOMPLETTLÖSUNG: Nein
CHEATS / TIPPS: Nein
GCN-GBA LINK: Nein

   
Einleitung....

Was hat Perfect Dark, Top Gear Rally auf dem GBC und ein Boktai mit einem Yoshi's Universal Gravitation auf dem GBA gemein? Alles sind Spiele die das Gameplay durch eine interessante Idee und einen Hardwarezusatz erweitern und damit auch wieder den Innovationsgedanken im Hause Nintendo weiterführen. Kamen die oben genannten GBC Titel mit einem integrierten Rumbler und damit einem klobigen Format daher, so bot Boktai mit dem Lichtsensor einen weiteren interessanten Ansatz. Yoshi's Universal Gravitation bringt wieder etwas neues zumindest für den deutschen Markt. Einen sogenannten Neigungs- oder Tilt Sensor, bei dem der Spieler durch Bewegungen seines GBA Spielziele löst und Aktionen auslöst. Das heißt das Ihr als Spieler euren GBA nach beiden Seiten neigen könnt und müßt und damit im Spiel vorankommt. Dabei ist das Spiel neben dem GBA auch auf dem DS spielbar, während der GameBoy Player hier diesmal außen vor bleibt. Wobei es sicher ein lustiger Anblick wäre seinen GCN hin und her zu schaukeln. ;-) Ob diese Idee nun auch spielerisch etwas bringt und was drin steckt im Neigungsreigen zeigt euch der folgende Test.

Menus und die Story....

Auch hier wieder fast nicht erwähnenswert das die Rahmenbedingungen komplett überzeugen können. Neben einem komplett deutschen Spiel steht auch ein Batteriespeicher zur Verfügung. Fast schon logisch das in diesem Spiel alles mit dem Hardware Zusatz beginnt. Etwas größer in der Bauform als normale GBA Cartridges gilt es nach dem erstmaligen Einschalten den Sensor zu Kalibrieren. Wer sich hier vertut kann dies aber auch später jederzeit wieder tun. Dazu wird man laut Bildschirm angewiesen den GBA nach links und rechts zu Neigen und dies abschließend zu bestätigen. Erst danach beginnt das Spiel und die Story des Spiels stellt sich vor. Der große Hongo hat Bowser in ein Zauberbuch gesperrt, damit er künftig keinen Ärger mehr macht. Dummerweise hat er dabei Yoshis komplette Insel mit eingeschlossen. Um sie zu retten, muß der kleine grüne Dino in 6 Welten zunächst Bowsers gespenstischen Wächtern entgegentreten und schließlich dem Oberschurken selbst zeigen, wo der Hammer hängt. Sehr schön finde ich hier das der Story Hintergrund sich auch grafisch zeigt. Aber dazu später mehr. Das Hauptmenu ist einfach gestaltet und bietet neben dem Spielstart die Optionen. Hier könnt Ihr wie schon erwähnt nochmal den Sensor einstellen, die Sprache ändern oder auch den Standby Modus aktivieren. Später kommen logischerweise der Fortsetzen Punkt sowie diverse Bonus Modi dazu, für die es aber erstmal einiges zu tun gilt.

Technik und Gameplay....

Wählt man ein neues Spiel so begegnet dem Spieler ein altbekanntes Drumherum in Nintendo Spielen. Das Game selber ist eingeteilt in 6 Welten und kommt natürlich auch ohne Besuche bei Bowser nicht aus. Dabei ist das Spiel so angelegt das Ihr innerhalb einer Welt verschieden viele Level habt die Ihr lösen könnt. Immer erst wenn eine Welt gelöst ist wird die jeweils nächste freigeschaltet, die dann immer mehr einzelne Level bieten und so im Endeffekt knapp 40 davon im Spiel bieten. Eines der Spielziele und für das Vorankommen durch die Welten wichtig ist es sogenannte Medaillen zu holen. Denn pro Welt müßt Ihr eine bestimmte Anzahl erspielen um zur nächsten Welt vorgelassen zu werden. Hat man z.b. 10 Level in einer Welt müssen mindestens 6 davon mit einer Medaille abgeschlossen werden um die Welt zu lösen und weiter zu können. Spielen und beenden kann man pro Welt alle Level. Erspielt man keine Medaille gibt's nur ein Häkchen. Natürlich logisch das man jedes Level so oft wie möglich spielen kann um vielleicht eine fehlende Medaille zu holen oder seinen eigenen Score zu verbessern. Aber das ist eben nur ein Ziel von vielen. Denn um Medaillen zu erspielen müssen auch in den Leveln Ziele erfüllt werden. Hier gefällt die Mischung der Welten was das Thema angeht, was sich in diesem Spiel auf das Gameplay und die Ziele auswirkt. Jede der Welten repräsentiert einen sogenannten Geist. Diese haben Namen wie der Geist der Geschwindigkeit, des Geldes oder der Macht. Allein damit werden Levelziele definiert. Beim Geist der Geschwindigkeit z.b. zählt vor allem wie schnell man eine Level beenden kann, während der Geist des Geldes oftmals eine bestimmte Anzahl Münzen von euch möchte. Also gilt es diese Vorgaben zu lösen und wir wagen uns an das Gameplay.

Zunächst wirkt das Spiel wie ein stinknormaler Jumper. Ihr seht das Geschehen aus einer 2D Sichtweise und es geht zumeist von links nach rechts. Ihr steuert mit dem Kreuz, während Ihr mit der A-Taste springen könnt und per B-Taste Yoshi's Zunge zum Einatz bringt. Nun wäre das nichts besonderes wenn es dabei bliebe. Aber es gibt ja den Sensor im Spiel, der euch in allen Leveln hilfreich zu Seite steht und eingesetzt werden muß. Ein einfaches Beispiel ist das Thema Plattformhüpferei. Ihr lauft z.b. von links nach rechts und gelangt irgendwann rechts an eine Plattform die nach oben zu hoch zum Springen ist. Jetzt neigt man seinen GBA nach rechts und die eben noch vertikal stehende Wand dreht sich ein Stück mit und siehe da, Yoshi kann nach oben laufen. Man sieht und hofft schnell das diese Möglichkeiten konsequent genutzt werden sollten und wird im Verlauf auch nicht enttäuscht. Was die Entwickler hier an Ideen reingepackt haben ist sehr lobenswert. Denn einfach nur Wände neigen wäre ja auch noch ein bißchen wenig. Die Möglichkeiten den Sensor einzubeziehen sind äußerst vielfältig. Vor allem lose Objekte zu nutzen ist eine der schönsten Möglichkeiten. Bälle spielen da z.b. eine große Rolle. Neigt Ihr den GBA zur Seite rollte z.b. ein Schneeball los auf dem Ihr voran kommt, überrollt damit einen normalen Gegner der euch im Weg ist oder was ich auch Klasse findet über Klaviertasten. Jede Taste die der Ball überrollt erzeugt eine Note die nach oben steigt und die Yoshi benutzen kann um nach oben zu gelangen in dem er auf mehreren erzeugten nach und nach weiter nach oben gelangt. Aber selbst Yoshi selber wird in die Sensorumsetzung einbezogen, in dem man ihn in verschiedene Vehicle packt.

So sitzt Yoshi z.b. in einem Boot und schippert auf Wasser scrollend nach rechts. Kommen Hindernisse oder sammelbare Items die natürlich oben und unten angebracht sind neigt man den Sensor um die Wasserkante zu beeinflussen und Yoshi so durch zu schleusen. Das hat was. Oder Ihr fliegt duch die Lüfte und müßte euch zu den Seiten neigen um Münzen im freien Fall einzusacken. Selbst Levelbauten wie ausfahrende Plattformen, die sich wie eine Party Tröte ausrollen um als Laufplattform zu dienen erwarten euch immer wieder. Das ganze ist nun verpackt in die einzelnen Levelziele. Vor jedem Level erwartet euch der Geist der Welt und will eine Aufgabe gelöst haben. So gibt man euch als Aufgabe z.b. 40 Münzen einzusammeln. Neben einigen wenigen die man einfach aufsammeln kann wie in einem gewöhnlichen Jumper sind die meisten eben immer so angebracht das Ihr irgendwas tun müßt um den Sensor in's Spiel zu bringen. Das Thema Konsequenz ist sehr gelungen und steht hier nicht nur als Randfeature. Das ist vielleicht die größte Stärke des Spiels. Mit der Zeit verbindet man all die verschiedenen Möglichkeiten miteinander, so das manche Level eine einzige Abfolge an Sensor Aktionen darstellen. Natürlich geht da auch mal was schief. Bis auf sehr wenige Stellen wo man sofort draufgeht verliert man meistens ein wenig Lebensenergie, die links oben über das Blumensymbol abgedeckt ist. Positiv das Yoshi mehrere Treffer oder böse Begegnungen einstecken kann und nicht jedesmal sofort draufgeht. Passiert das doch einmal greift ein Leben Feature, das vielleicht nicht unbedingt hätte sein müssen. Durch die Münzen erspielt man zwar auch Bonusleben, wäre aber in meinen Augen auch ohne ausgekommen.

Entschärft wird das ganze dadurch das die Level in meist 4-5 einzelne Bereich unterteilt sind. Manchmal auch ein Kritikpunkt, da viele Level nicht sonderlich lang sind. Zumindest die ersten 3 Welten kann man in 2 Stunden locker bewältigen. Allerdings ist das Spiel weit von einem Selbstläufer entfernt. Dafür sorgen die hinteren Welten mit ihren spielerischen Anspruch und vor allem Bowsers Welten. Nur ein Level artet das ganze hier in einen Wettlauf zu einem Zielpunkt aus. Während Ihr wie verrückt alle möglichen Fallstricke per Sensor übersteht schickt euch Bowser auch noch unentwegt Feuerbälle entgegen. Hektik pur in manchen Momenten und teilweise sehr fordernd. Auch sind manche Levelziele gegen Ende hin recht knackig. Da wird meist gemischt und man muß z.b. eine bestimmte Anzahl Gegner und Münzen einsammeln. Wenn dann auch noch eine Zeitvorgabe dazu kommt, ist man manchmal geneigt zu sagen es ist ein bißchen zuviel des guten. Trotzdem macht man es immer wieder und wird ja logischerweise immer besser, da man die Level kennenlernt und wo was schnell zu tun ist. Auch das ist eine Stärke des Spiels und hebt vor allem den Wiederspielwert doch sehr an. Man will halt doch überall Medaillen haben. Holt man dann andauernd nur Silber erwacht der Crack in einem und das berühmte "jetzt mach ich es aber noch besser" setzt ein. Die Ziele sind nicht unfair, für Gold z.b. aber durchaus knackig. So kommt auch die Spielzeit auf ein sehr gutes Level ohne das man den Spaß verliert. Und das ist ja nie etwas schlechtes in einem Spiel.

Das auch Überraschungen im Spiel warten verschönert das ganze zudem noch. Zwischendurch denkt man nach dem ersten Kontakt mit Bowser, Nintendo hätte sich in der Weltenzahl verzählt. Von wegen. Ihr lauft ihm mehrmals über den Weg und bekommt am Ende die Herausforderungen wie z.b. den Zufallsmodus, der euch einfach irgendwo absetzt in einem Level und euch sagt nun macht mal. ;-) Ein Leben und damit solltet Ihr das vor euch liegenende knacken. Fast schon Minispiel Charakter warten gleich mehrere dieser Varianten hier auf euch. Sagt man sich anfangs beim recht flinken voran kommen, viel scheint es nicht zu sein, so ändert sich dies ab Welt 4 und dem ersten Kontakt mit Bowser. 2 Welten später, ein weiterer Bowser Besuch und man ändert diese anfängliche Meinung. Aber gut so, das mit dem Spielprinzip und dem Sensor auch in Sachen Spielzeit nicht geschlampt wurde. Vom Spaß Faktor und dem Wiederspielwert in meinen Augen durchaus mit einem Mario Vs. Donkey Kong vergleichbar.

Grafik & Sound....

Grafisch finde ich die konsequente Umsetzung des Story Teils mit dem Buch sehr schön. Denn vor allem die Hintergründe der einzelnen Welten wirken durch den gezeichnet wirkenden Stil mal völlig anders als sonst. Auf Screens sieht man das garnicht so richtig, wird im Spiel aber immer wieder damit erfreut. Dazu unterscheiden sich die Backgrounds in den Welten. Ohne nun übertrieben detailliert zu wirken passen sie sehr schön zum Thema und dem Gameplay. Yoshi selber ist da fast schon nichts besonderes mehr. ;-) Kommt aber mit seinen gewohnten Animationen daher. Überhaupt ist durch den Einsatz des Sensors vieles animiert. Ob nun geneigte Plattformen auf denen sich plötzlich irgendwas bewegt oder die Geschichte mit den Noten. Es ist immer viel los auf dem Screen und bringt in vielerlei Hinsicht frischen Wind in die Szene. Der Sound glänzt durch seine fröhlichen und verspielten Klänge. Neben Yoshi den man ja mittlerweile auch durch die Klänge erkennt sind auch sonst viele Aktionen und Ereignisse akustisch wahrnehmbar. Auf jeden Fall eine Musik die man nicht leiser dreht.

Fazit....

Innovation muß ja nicht immer gleichbedeutend mit ausgiebigen Einsatz einhergehen. Mario Party 6 mit seinem Mikro hat das z.b. gezeigt. Um so schöner das Nintendo hier konsequent den Sensor nutzt und er nicht nur ab und zu ein Feature ist. Durchgehend von Anfang bis Ende muß man ihn nutzen und erlebt dadurch ein erfrischend spaßiges Gameplay auf dem GBA. Die Verbindung der einfachen Jumper Aktionen und dem Sensor unterhalten. Anfangs denkt man noch das Spiel an einem Abend durch zu haben, so zieht das ganze durchaus knackig an und die Medaillen sind bei weitem keine Selbstläufer mehr. Spätestens ab Level 4 wird das deutlich. Die spaßigen Bowser Wettrennen sind auch was für die Hektiker unter uns. Alles technisch absolut sauber in Szene gesetzt gibt's wenig zu meckern. Manchmal könnten die Level ein wenig länger sein. Aber das wird durch die hinteren Welten auch wieder entschärft. Und die Bonus Modi sind neben dem hohen Wiederspielwert der normalen Level immer ein Power On wert. Auf jeden Fall ist das Spiel ein sehr gelungener Vertreter mit einem innovativen Zusatz, der frische Spielideen durch den Sensor einbringt und vor allem eben konsequent umsetzt.

 

+ Sensor konsequent genutzt
+ Viele frische Spielideen
+ Hinten raus anspruchsvoll
+ Grafikstil
+ Technisch sehr sauber
+ Bonus Modi
+ Batteriespeicher
+ Komplett Deutsch
- Leben Feature überflüssig
- Manche Level könnten länger sein

GRAFIK: 82%

SOUND/EFFEKTE: 79%

MULTIPLAYER: --

GESAMTWERTUNG: 84%

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