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Die Urbz: Sims in the City GBA
Kilian Pfeiffer (11.12.2004)

SYSTEM: GBA
ENTWICKLER: EA
GENRE: Simulation
SPIELER: 1-2 Spieler
HANDBUCH: Deutsch
SPEICHER: Batterie
1MODUL MP: Nein
SCHWIERIGKEIT: 1-7
SECRETS: Ja
SPRACHHÜRDE: Keine
ALTERSFREIGABE: K.A.
TERMIN: Erhältlich
WIRELESS KOMPATIBEL: Nein
PREIS: ca.40 Euro
KOMPLETTLÖSUNG: Nein
CHEATS / TIPPS: Ja
GCN-GBA LINK: Nein

   
Einleitung....

Ein immer wieder gern gesehener Gast auf den Konsolen sind die Sims. Bereits letztes Jahr bescherten die virtuellen Bewohner von "Sim Valley" ein tolles Spielvergnügen, welches für Stunden vor den heimischen Fernseher, beziehungsweise den Handheld fesselte. Zwar störte nach einiger Zeit das immer wiederkehrende Abarbeiten der alltäglichen Dinge (Toilettengänge, Schlafen…) den Spielgenuss, dennoch fesselt das Spielprinzip seit Jahren Millionen von Fans an die Controller sowie Tastaturen der Welt. Die unbekümmerte Lebens-Simulation erfreute die Spielgemeinde durch schier endlose Möglichkeiten in Bezug auf Alltagssituationen und das Leben abseits davon. Mal sehen, was sich die Entwickler von "Electronic Arts" dieses Mal einfallen ließen, um eine Spielspass-freundliche Simulation auf den Bildschirm zu zaubern.

Menus und die Story....

Habt Ihr Euch für eine von insgesamt sechs Sprachen (spanisch, deutsch, italienisch, französisch, englisch, niederländisch) entschieden, befindet Ihr Euch auch schon im Hauptmenü, welches Euch die Wahl unter vier Optionspunkten lässt. Als Spieler dürft Ihr Euch einen "Urb erstellen" - der eigentliche Spielstart - einen "Urb laden", eines von insgesamt acht zur Verfügung stehenden Minigames anwählen, sowie die "Optionen" (Musik-, Soundlautstärke…) aufrufen. Doch bevor wir uns einen eigenen Charakter erstellen, der sein Leben in "Miniopolis" fristet, wagen wir uns an die Story heran, welche indirekt an das Geschehen von "Die Sims brechen aus" anknüpft. Anfangs noch in "Sim Valley" samt Bauernhof, spielt sich die aktuelle Handlung in "Miniopolis" samt Diskothek ab. Ganz gleich ob Ihr einen Blick in das örtliche Gefängnis wagt oder Dr. Maximus Gier einen Besuch im Krankenhaus abstattet - vieles ist möglich. An der Universität lernt Ihr interessante Dinge, welche sich wiederum auf Eure Fähigkeitenwerte auswirken, der Friedhof hingegen lässt Eure Knochen erzittern, im Auktionshaus überbietet Ihr Mitkonkurrenten im "Kampf" um wertvolle Objekte.

Alles beginnt auf dem "King Tower", einem wirtschaftlichen Anziehungspunkt mit vielen geschäftlichen Einrichtungen. Hier erlernt Euer Urb die wesentlichen Dinge, die er im späteren Spielverlauf benötigt. G. Roßeklappe, ein Wirtschaftsmagnat, hat sich das Ziel gesetzt, "Miniopolis" unter seinen Nagel zu reißen und die Bürger der Stadt bis auf das Letzte an ihrem Hab und Gut zu berauben. Als neuer "Miniopolis"-Bewohner stellt Ihr Euch diesem Vorhaben entschieden entgegen, Eure Mitbewohner helfen Euch teilweise auf Eurem beschwerlichen Weg. Das Abenteuer gliedert sich in fünf eigentliche Kapitel, wobei jedes Kapitel durch sechs Aufgaben mit jeweils bis zu sechs Unterpunkten gegliedert ist. Doch starten wir von Anfang an und erstellen uns erst einmal einen Urb, mit welchem wir uns in "Miniopolis" frei bewegen können.

Technik und Gameplay....

Nachdem Ihr einen Namen für Euren Urb gewählt habt, folgt das Geschlecht, sowie Haarfarbe und Frisur. Im Folgenden entscheidet Ihr Euch für Euren Kleiderstil, legt Rock- beziehungsweise Hosenfarbe fest und kürt das von Euch bevorzugte Schuhwerk. Weiterhin beantwortet Ihr noch die ein oder andere Frage, um letztendlich einer der insgesamt vier Zugehörigkeitsgruppen zugeordnet zu werden. Apropos "Gruppen": Neben den Kreativis gibt es in "Die Urbz - Sims in the City" die Coolis, Krösis sowie Strebis. Zu Beginn werdet Ihr einer dieser Gruppen zugeteilt. Mit der Zeit gewinnt Ihr Attraktivitätspunkte anderer Gruppen hinzu, um letztendlich in's Gespräch mit den "Gruppenführern" zu kommen. Dass Euch dieses Vorhaben allerdings gelingt, verlangt viel Feingefühl beziehungsweise einen guten Ruf bei den Stadtbewohnern. Zu anfangs seid Ihr noch relativ neutral gegenüber Euren Mitmenschen eingestellt, mit der Zeit und in zahlreichen Gesprächen ändert sich dies jedoch teilweise recht schnell.

In der Stadt trefft Ihr Tageszeit-abhängig auf die unterschiedlichsten Charaktere, sei es Detektiv Sam Schnüffler, Frieda Pfaul, die Trödel-Expertin oder aber die Studentin Sarah Sorglos. Gemeinsam haben diese, dass Ihr Euch mit ihnen über die unmöglichsten Themen unterhalten könnt, ganz gleich ob Ihr das Weltall, den Job oder aber das Thema "Außerirdische" anschneidet. Jeder Charakter hat seine bevorzugten Lieblingsgebiete und reagiert entsprechend diesen positiv, ab und an jedoch auch misslaunig. Trefft Ihr ein Gesprächsthema nach seinem Geschmack, steigt Ihr in seiner Gunst um den einen oder anderen Punkt. Andernfalls reagiert Euer Gesprächspartner allergisch und der bereits erspielte Wert in seiner Gunst sinkt. So werdet Ihr beispielsweise vor die Aufgabe gestellt, mit einem bestimmten Charakter den Sympathiewert von "30" zu erreichen. Wesentlich unklarer ist die Aufgabenstellung "Schließe 3 Freundschaften". Erst mit der Zeit und nach längerem Ausprobieren gelingt es Euch, "50" Punkte bei einem Stadtbewohner zu erreichen, um letztendlich zu erfahren, dass man ab diesem Zeitpunkt eine Freundschaft mit ihm eingegangen ist. Überhaupt sind die Aufgabenstellungen, wie bereits im Vorgänger, nicht immer klar und deutlich formuliert. Sinnvoll ist es, sich einen Schmierzettel mit zusätzlichen Informationen anzulegen, um beispielsweise nicht zu vergessen, welchem Charakter Ihr 500 Simoleons (Währung im Spiel) noch schuldig seid.

Spielte sich das Spielgeschehen im ersten Sims-Teil für den GameBoy Advance anfangs noch auf dem Bauernhof ab, werdet Ihr nun direkt in die Stadt versetzt, wobei es hier nicht nur gilt seinen Ruf zu verbessern, sondern auch den Lebensalltag erfolgreich zu bestreiten. Üblicherweise benötigt man hierfür eine ganze Portion Geld. Da Euer Urb gleich zu Beginn des Spieles eine Unterkunft erwirbt, gilt es, jede Woche einen ganzen Batzen an Nebenkosten abzudrücken. Aber dass ist noch längst nicht alles: immer wieder fordern einzelne Stadtbewohner, dass Ihr Euch an bestimmten Sachen finanziell beteiligt, ab und zu verschönert Ihr Eure Wohnung mit hippen Gegenständen, welche beispielsweise Einbrecher von dieser fern halten. Massig interessante Gegenstände für die Inneneinrichtung Eurer Wohnung, Kühlschränke wohin das Auge reicht oder aber nur eine Staffelei, an welcher Ihr Eure Malkünste auslassen könnt. Es gibt beinahe nichts, was es bei den Urbz nicht gibt. Ein fesches Sofa gefällig - kein Problem, denn umso luxuriöser in der Ausstattung, umso schneller wird Euer Energie- beziehungsweise Komfort-Bedürfnis gestillt. Apropos Bedürfnisse: wie bereits im Vorgänger wurde dieses System beibehalten, da es eigentlich auch Sims-typisch ist und das Spielprinzip auszeichnet. Jedoch sind besagte Bedürfnisse auch genau der Punkt, der dem Spiel nicht unbedingt auf Dauer gut tut. Immer wieder das gleiche zu tun ist schön und gut, jedoch teilweise auch ziemlich Nerv-zehrend. Euer Sim muss auf die Toilette? Beeilt Euch, denn andernfalls pinkelt er ungeniert auf den Erdboden - Eure Nachbarn sehen das gar nicht gern. Den Spaß Eures Urb solltet Ihr ebenso wenig wie den täglichen Harndrang vergessen, ansonsten droht Euch in bestimmten Fällen ein Ohnmachtsanfall, der - Krankenhaus vorausgesetzt - richtig teuer werden kann. Täglich zu duschen schadet Euch ebenso wenig, wie den Kontakt zu Euren Mitmenschen zu suchen, des Weiteren hält sich Euer Urb auch einmal gern die eine oder andere Stunde in den heimischen vier Wänden auf. Hier dürft Ihr - gefüllter Geldbeutel vorausgesetzt - ein sinnvolles Sicherheitssystem anschaffen, welches Euch vor Einbrüchen schützt oder Ihr ergänzt Eure Fußbodenheizung durch nützliche Doppelglasscheiben, die Eure Rechnungen um 40 % senken.

Weil Euer Charakter anfangs relativ unbedarft in seinen Fähigkeiten ist, gilt es, sich diese nach und nach anzueignen. Beispielsweise steigert Ihr Eure Körper-Fähigkeit indem Ihr ab und an im örtlichen Gefängnis das ein oder andere Gewicht stemmt. Mit der Zeit benötigt Euer Urb wesentlich mehr Zeit, einen weiteren Fähigkeitenpunkt zu verdienen. Logik- beziehungsweise Kreativitäts-Punkte erarbeitet Ihr Euch zum Beispiel durch das Forschen am PC oder aber Ihr starrt ein Objekt im Freien über eine Zeit hinweg an. Diese Fähigkeiten nützen Euch später dann, wenn es gilt, Eueren kaputten TV zu reparieren. Oder aber Euere Toilette steht kurz vor der Explosion - und dass wünscht sich weiß Gott niemand.

Euer Urb benötigt für die alltäglichen Dinge des Lebens bekanntlich eine ganze Stange Simoleons. Egal ob Ihr die Nebenkosten für Euer Eigenheim abdrücken müsst oder aber die Grundnahrungsmittel zahlen sollt - Geld ist auch in diesem Spiel unumgänglich und sollte von Anfang an hart erarbeitet werden. Obwohl hierfür eine Menge Zeit drauf geht, bleibt die Arbeit ein notwendiges Übel. Hierfür integrierten die Entwickler insgesamt acht Mini-Spiele, die durch die Bank weg unterhaltsam in Szene gesetzt wurden. Als Fensterputzer schrubbt Ihr Vogelkot von Glasfenstern und hofft darauf, nicht selbst getroffen zu werden. In einer Art "Excitebike" brettert Ihr über die Piste, im "Streetball" werft Ihr Körbe, mit der Zeit wird es in jedem einzelnen Job jedoch ein Stück schwerer, erfolgreich zu sein. Ein Kartenspiel ("Affentheater") wurde ebenso integriert, wie das Geigenkonzert. Des Weiteren versucht Ihr Euer Publikum von Euren Fähigkeiten als Witzreißer zu überzeugen, weicht Alligatoren in Eurem Boot behände aus und komplettiert Zeichen-Kombinationen, die Euch Doktor Max vorgibt. Alle Minispiele haben gemeinsam, dass Ihr einige - im späteren Spielverlauf sehr viel mehr - Simoleons verdienen könnt. Desto mehr Ihr Euch in Eure Arbeit beziehungsweise anstrengende Tätigkeiten wie Trainieren stürzt, umso schneller fallen Eure Bedürfnisse in den kritischen Bereich und wollen wieder auf normales Niveau gebracht werden. Da Arbeit körperlich belastet, ist es notwendig, häufiger zu duschen, auch der Hunger macht sich schneller bemerkbar, als wenn Ihr die ganze Zeit über nur vor der Glotze sitzt und entspannt. Ebenso könnt Ihr Geld durch das Einsammeln von Müll verdienen, wobei hier Konservendosen, Müllhaufen, Nummernschilder, dreiäugige Sumpfkröten sowie nukleare Brennstäbe (!) gemeint sind. Teilweise kauft Ihr bestimmte Gegenstände - wie Rosen - um einer guten Freundin eine kleine Freude zu machen, oder Ihr werdet gleich etwas direkter und fragt sie, ob sie doch eventuell bei Euch einziehen will ;-) .

Da Miniopolis anfangs nicht komplett zugänglich ist, dauert es seine Zeit, bis Ihr bestimmte Aufgaben gelöst habt und in der Stadt wieder ein Stückchen vorankommt. So sollt Ihr beispielsweise ein Ausstellungsstück für das Museum besorgen, was genau gemeint ist, bleibt leider im Dunkeln. Hier ist eindeutig "Ausprobieren" angesagt. Anderweitig sollt Ihr einen geeigneten Museumsdirektor an Land ziehen. Wen Ihr genau ansprechen sollt - kein Schimmer. Mit der Zeit - und der nötigen Geduld - klärt Ihr aber selbst diese Probleme und kommt eigentlich im Spiel gut voran. Ein anderes Mal müsst Ihr auf dem Friedhof für vier Stunden nach dem Rechten sehen, oder aber Ihr führt Crystal 24 Stunden lang aus und haltet sie bei Laune. Erst beim vierten Versuch sollte mir dieses Unterfangen gelingen. Einige Aufgaben müssen unter tags erledigt werden, andere wiederum in der Nacht, da beispielsweise nur dann die Clubs geöffnet haben. Wann Euer Urb letztendlich schläft, bleibt Euch überlassen. Jedoch solltet Ihr immer hinterher sein, alle Eure Rechnungen zu begleichen - ansonsten seid Ihr ganz schnell in einer prekären Lage. Bestimmte Perlenketten, so genannte Xizzles, können im "Club Xizzle" gegen Belohnungen eingetauscht werden und verhelfen Euch beispielsweise, dass Euer Urb seltener Harndrang verspürt, oder aber Eure verrichteten Tätigkeiten mehr Lohn abwerfen. Insgesamt eine sehr sinnvolle Einrichtung, jedoch findet man derartige Perlenketten recht selten im Spiel.

Grafik & Sound....

Grafisch muss ich den Entwicklern ein wirkliches Lob aussprechen. Wesentlich hübschere Umgebungsdetails, gekoppelt mit größeren Spielcharakteren, die toll animiert durch die Stadt laufen. Einfach wunderbar in Szene gesetzt und satter in der Farbgebung als im etwas schwächeren Vorgänger. Immer wieder macht es Spaß seinen Urb durch Miniopolis zu steuern, Eure Augen sehen sich niemals satt, häufig erkennt Ihr Details, die Ihr zuvor noch nicht entdeckt hattet. Die Musikstücke klingen sehr schön und können auf Grund ihrer fetzigen Präsentation vollkommen überzeugen. Die witzigen, jedoch unverständlichen Kommentare der Urbz sind immer wieder eine Kostprobe wert, Sprachausgabe gibt es hingegen im Spiel nicht zu finden. Kleine Details wie das Schnarchen Eures Protagonisten zeugen von der Genauigkeit mit der die Entwickler an ihre Arbeit gegangen sind.

Multiplayer....

Obwohl es keinen vollständigen Multiplayer-Modus im Spiel gibt, könnt Ihr dennoch drei Minispiele gegeneinander starten ("Auf sie mit Gebrüll", "Motocross-Party", "Affentheater"). Kurzfristig machen diese auch Spaß, jedoch wirklich nur für ein kurzes Spielchen. Auf lange Sicht ist das Gebotene nicht ausreichend. Zusätzlich gibt es Auktionen an welchen Ihr gegen menschliche Mitspieler teilnehmen könnt, ein wirkliches Multiplayer-Feature ist das allerdings nicht. Zusätzlich schaltet Ihr nach der ersten Multiplayer-Verbindung die "Mondbasis Zeta" frei, die Ihr selbstverständlich auch bereisen dürft.

Fazit....

Ob wohl die Neuerungen (Rufgruppen….) zum Vorgänger nicht sehr umfangreich oder besser gesagt ausschlaggebend sind, gefällt mir der Nachfolger "Die Urbz - Sims in the City" doch um einiges besser. Hübschere Grafik, besserer Sound, sowie die Vielzahl an interessanten Aufgaben überzeugen. Auch die Minispiele wissen zu gefallen, Ausstattungsstücke für Euer Eigenheim gibt es sowieso en masse. Dank der Spiel-internen Karte bleibt das Geschehen so gut wie immer übersichtlich, die Steuerung ist sehr intuitiv und geht flink in's Blut über. Wie bereits in "Die Sims brechen aus" gehen mir die Bedürfnisse meines Urb bereits nach wenigen Stunden auf den Senkel, gut zu wissen dass es die Xizzles-Perlenketten neu im Spiel gibt. Dennoch fesselt das bewährte Spielprinzip immer wieder vor den Handheld. Somit gelingt den Urbz (Sims) auch Ende 2004 ein weiterer Hit in ihrer unverschämt bedeutenden Erfolgsgeschichte. Greift zu!

 

+ umfangreich
+ Urbz-Charme
+ Verbesserungen in der Technik
+ tolle Minispiele
+ Multiplayer-Möglichkeit
+ Xizzles-Perlenketten
- Bedürfnisse
- teilweise weiß man nicht weiter

GRAFIK: 84%

SOUND/EFFEKTE: 81%

MULTIPLAYER: 62%

GESAMTWERTUNG: 84%

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