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Tron 2.0 Killer App GBA
Matthias Engert (13.12.2004)

SYSTEM: GBA
ENTWICKLER: Digital Eclipse
GENRE: Action
SPIELER: 1-4 Spieler
HANDBUCH: Mehrsprachig
SPEICHER: Batterie
1MODUL MP: Nein
SCHWIERIGKEIT: 1-7
SECRETS: Ja
SPRACHHÜRDE: Gering
ALTERSFREIGABE: 7+
TERMIN: Erhältlich
WIRELESS KOMPATIBEL: Nein
PREIS: ca.40 Euro
KOMPLETTLÖSUNG: Nein
CHEATS / TIPPS: Nein
GCN-GBA LINK: Nein

   
Einleitung....

Wer heute regelmäßig Emails hin und her sendet und empfängt, und das tun wir ja alle irgendwie muß schon diverse Vorkehrungen treffen um sich nicht dauernd irgendwelchen Blödsinn auf den Rechner zu holen. Wie schön wäre es doch da wenn man digitale Einzelkämpfer auf seinem Rechner hätte die sich um all diese schlechten Dinge kümmern würden. Was in der Realität so natürlich nicht geht ist virtuell kein Problem. Dabei schien man schon vor über 20 Jahren dieses Problem erkannt zu haben und ich bekomme dann doch die Kurve zum Kultfilm Tron, der seinerzeit für viele eine fremde Welt zeigte und gerade deshalb etwas besonderes war. Schaut man sich heute diesen Film an, schmunzelt man eher über die Effekte und technische Ausführung. Heutzutage wird dieses Thema nun als Spiel umgesetzt. Was auf dem PC anfing erreicht nun auch die Konsolen und Nintendo Spieler dürfen mit Tron 2.0 unterwegs den Viren und Schurken im Datenstrom den Garaus machen. Dabei ist inhaltlich vieles vom Urahn übernommen und wurde durch einige neue Facetten aufgewertet. Was drinsteckt soll euch der folgende Test zeigen.

Menus und die Story....

Tron 2.0 bringt euch erneut in das Innere eines Rechnersystems, in dem sich Viren breitgemacht haben. Ihr als Spieler sorgt spielerisch für Ordnung. Ein bißchen vergleichbar mit den Mega Man EXE Spielen auf dem GBA. Neu und ein großes Plus im Spiel ist dabei die Tatsache das Ihr neben dem altbekannten Charakter Tron auch hier die neuere Viren Killer Variante Mercury steuern könnt. Ein Plus deshalb weil beide unterschiedliche Storylines haben und dementsprechend auch andere Locations haben. Etwas das einem Spiel immer gut zu Gesicht steht. Dem zugute kommt auch das Batteriefeature, das euch 3 Speicherstände anbietet und somit auch beide Handlungsstränge gleichzeitig spielbar macht, ohne das man den Spielstand des anderen Löschen muß. Nicht so schön ist die Tatsache das man das Spiel nicht lokalisiert hat und alles komplett Englisch belassen hat. Für jüngere Spieler nicht sonderlich förderlich. Das Hauptmenu bietet einige Menupunkte, die ihre Inhalte aber erst spät freigeben. Ihr als Spieler müßt hier einiges tun um alle Inhalte anwählbar zu machen. Neben dem Story Modus erwartet euch der Battle Modus und die Mini Games. Während der Battle Modus spielerische Inhalte des Story Mode auch für zwischendurch möglich macht, könnt Ihr in den Mini Games den Urahn und seine Ableger spielen. Wer also Tron anno 1982 oder z.b. Discs of Tron 1983 zocken möchte bekommt hier die Gelegenheit. Dazu kommen der Punkt View Chips, die ebenfalls auf dem Story Mode aufbauen sowie die Optionen welche aber nur für die Soundeinstellungen zuständig sind. Grundlage für alles und Kern des Spiels ist natürlich der Story Mode.

Technik und Gameplay....

Wählt man diesen an entscheidet man sich wie schon angesprochen für Tron oder Mercury. Gleich im Gameplay unterscheiden sich beide Varianten in leicht anderen Angriffsvarianten und eben komplett unterschiedlichen Locations. Was darin vorkommt und wie man alles mögliche bekämpft und spielt ist gleich. Schauen wir uns das Gameplay im Falle des guten Tron an. Wie oft im Spiel beginnt auch hier alles mit Sequenzen, die in Bilderform samt Text den Spieler einstimmt und zudem auch Sprachausgabe bietet. Danach erwartet den Spieler ein erster Bereich, die wie ein Tutorial aufgebaut, alle wichtigen Elemente zeigt. Über allem steht der Viewpoint, der bei beiden gleich ist. In einer Iso Sicht von oben wird alles in der Third Person Perspektive gezeigt. Etwas nachteilig in Sachen Steuerung, die nicht die freie 8-Way Variante bietet und gerade beim schräg läufen etwas ungenau wirkt. Zwar selten ein Problem, solange man Platz zum Laufen hat. Sobald es aber ein wenig eng werden kann sind Fehltritte auch möglich. Muß man sich ein wenig mit arrangieren. Entschärft wird das ganze durch eine Energieleiste beider Charaktere, die auch Fehltritte verzeiht. An weiteren Grundaktionen bieten beide den Sprung mit der A-Taste, den Angriff mit der B-Taste und eine seitliche laufen Variante mit der R-Taste. Schön das man so nicht nur eine Linie so laufen kann, sondern sich in alle Richtungen bewegt ohne ein Ziel aus dem Auge zu verlieren. So könnte man das Spiel im groben auch in 2 Bereiche gliedern. Der hier angesprochene Third Person Modus, der mit Geschicklichkeitseinlagen und Gegner umlegen gesprickt ist einem zweiten Gameplay Teil, der das Benutzen diverser Terminals von euch fordert.

Im Third Person Teil lauft Ihr fest abgesteckte Wege ab, die ab und zu verzweigen und legt zunächst mal einiges an Gegnern um. Per B-Taste als Fernattacken ausgelegt setzt man den Gegnern zu. Dazu kann man Container zerstören um Pick Ups zu finden um z.b. die Energieleiste aufzufrischen oder temporär Fähigkeiten zu bekommen, ohne die man oft auch garnicht weiterkommen würde. Kleine Kapseln die herumliegen und z.b. den Sprung verbessern um höhere Etagen zu erreichen. Das schöne am Spiel ist dabei das neben diesen temporären Sachen, die man eine gewisse Zeit nutzen kann auch eine feste Möglichkeit enthalten ist. Dazu dienen die Chips, die man auch vom Hauptmenu aus anwählen kann. Ein bißchen vergleichbar mit einem RPG System kann man hier die Fähigkeiten oder auch nur Angriffs und Verteidigungsleistung erhöhen. Findet man so einen Chip, die immer wieder mehr oder weniger schwer herumliegen kann man in das entsprechende Menu wechseln. Beide bieten 4 Slots in die man diese Chips einsetzen kann. Da man weit mehr als 4 Chips findet wird mit zunehmender Dauer des Spiels das Abwägen was man benutzt immer wichtiger. Rechts neben den 4 Slots findet man Anzeigen für die Fähigkeiten und man sieht sofort wie sich ein neuer oder anderer Chip auswirkt. Beispielsweise ist so auch der Upgraden der Energieleiste möglich. Habt Ihr anfangs 120 Einheiten Lebensenergie könnt Ihr diese mit Chips erhöhen und so simpel gesagt mehr Treffer einstecken. Oder z.b. die Fähigkeit erhöhen Terminals zu hacken, was sich hier in Form von z.b. mehr Zeit bemerkbar macht und wir kommen zum zweiten Teil im Gameplay.

Denn die Locations in denen Ihr euch bewegt sind neben Gegnern mit diversen Hindernissen gespickt. Angefangen bei Barrieren bis hin zu diversen Toren die man aller auf verschiedenen Wegen zerstört oder durchgängig macht. Jetzt kommen die Spielchen zum Zuge die man auf dem Hauptmenu auch einzeln über die Battle Modi spielen kann. Erste Variante sind die Terminals die man hacken muß. Kleine Puzzlespielchen in denen man Leitungen verlegt im übertragenen Sinne. Ihr bekommt Teile die Ihr verlegen müßt um 2 Kontakt zu verbinden. Dann öffnet Ihr z.b. eine Barriere hinter dem Terminal. Dazu kommen auch Kampfvarianten wie der Panzer und Recognizer Kampf, die beide vergleichbar in 3D Arenen spielen. Während Ihr mit dem Panzer halt am Boden fahrt fliegt Ihr mit dem Recognizer durch die Gegend um müßt nach Zeit eine bestimmte Anzahl an Gegnern umlegen. Allerdings auch die beiden schwächsten Teile im Spiel, da sie vor allem technisch äußerst simpel gemacht sind und dadurch auch nur wenig Spaß bieten. Für Spaß und Unterhaltung sorgt neben dem Terminal Modus vor allem das legendäre Lichtrad Spiel. Von oben schaut man auf abgesteckte Areale und steuert sein Lichtrad, das man im Verlauf auch upgraden kann und muß Linien ziehen um Gegner dort möglichst hinein zu locken. Sieht anfangs simpler aus als es ist. Vor allem weil mit zunehmender Spieldauer die Gegner besser werden und man mehrere dieser Rennen hintereinander fahren muß. Positiv das immer zwischengespeichert wird, wie überhaupt Speichern im Spiel jederzeit möglich ist über das Pausenmenu.

Die Mischung aus diesen Varianten macht im Spiel den Spaß aus und fordert auch Gehirntechnisch. Dazu eben die Möglichkeit durch die Chips vieles einfacher zu machen. Ein paar mehr Sekunden im Terminal Spielchen machen hier eine Menge aus. Vor allem spielt sich das Game sehr flüssig. Alles ist machbar ohne zu unterfordern. Dabei kann auch die Spielzeit überzeugen, was eben vor allem an den beiden Handlungssträngen liegt. 7-8 Stunden kann man an einer Story sitzen und danach oder nebenbei gleichzeitig den zweiten Handlungsstrang spielen. Dazu die Chips die im Verlauf immer wichtiger werden. Ebenfalls der flüssigen Spielweise zugute kommt das Lebensystem. Ähnlich wie bei den Unglaublichen werdet Ihr bei einem Ableben Live im Spiel erneut abgesetzt, sofern Ihr noch Leben zur Verfügung habt. Aber auch hier gibt es Pickups um das zu vermeiden. Spielerisch bekomt man zumindest ein ordentliches und gut spielbares Game vorgesetzt.

Grafik & Sound....

Grafisch und Technisch gibt es Licht und Schatten im Spiel. Von den Locations her bietet Mercury mehr Abwechslung. Auf der einen Seite hält sich das Spiel mit seinen Kontrastreichen Umgebungen an den Film. Reale Umgebungen darf man hier logischerweise nicht erwarten. Klare Farben und eine strikte Trennung zwischen den Abschnitten macht den Hauptteil aus. Gefallen tun die allgemein großen Charaktere, was einzig beim Laufen und Angreifen in engen Abschnitten durch die Steuerung etwas nachteilig ist. Technisch ist alles in Ordnung und die Kollisionsabfrage im Third Person Modus ist gelungen. Weniger schön sind die 3D Abschnitte Recognizer und die Panzer Variante, die durch simpelste Texturen und teilweie eine äußerst nervöse Engine negativ abfallen. Man spielt sie ohne das sich hier irgendein Kick einstellt. Das Lichtrad Rennen ist zwar auch grafisch nun kein Highlight, dafür aber mit einem um so größeren Spaßfaktor ausgestattet.

Beim Sound gefällt zunächt die Tatsache der ordentlichen Sprachausgbe, die man auch versteht und recht oft mal zu hören bekommt. Bei den Hintergrundstücken überwiegen wenig überraschend Computerangehauchte Klänge. Zwar nun kein Techno, aber wie aus dem Retortenstudio der Musikindustrie. Ich rede mir bei einigen Stücken zwar auch ein originale Musik aus dem Film zu hören. Aber es ist schon eine Weile her das ich gesehen habe, also lege ich mich hier nicht 100%ig fest. Aber er gefällt und paßt vor allem zu den immer technischen Umgebungen.

Multiplayer....

Der Multiplayer hält sich im Spiel sehr zurück. Zumindest findet man in dem Sinne keinen entsprechenden Modus. Aber es gibt ihn. Über das Hauptmenu kann man im Battle Modus die einzelnen Abschnitte auch gegeneinander spielen. Wobei hier nur ein Modus wirklich empfehlenswert ist. Während die Panzer und Recognizer Abschnitte erstens nur mit 2 Spielern machbar sind und auch da kaum Spielspaß bieten kann man das Lichtrad Rennen in vielen Umgebungen auch zu viert spielen. Bei 2 menschlichen sogar mit CPU Gegnern. Spaß ist hier allemal drin, wird aber leider durch die Tatsache das alle ein Spielmodul benötigen gedämpft. So weit geht die Empfehlung dann doch nicht um nur wegen den Lichtrad Rennen mehrere Spielmodule zu kaufen. Zweiter Teil ist weniger ein Multiplayer. Ihr könnt wie bei anderen Spielen auch hier die Chips miteinander tauschen und man erhöht so den Sammlereffekt. Aber man muß eben einen Tron Freund haben. Dann macht das ganze großen Sinn und auch das Lichtrad Rennen wird sicher ab und zu mal gespielt.

Fazit....

Tron 2.0 Killer App ist anfangs ein Spiel mit dem man erstmal wenig warm wird. Wirkt alles ein wenig eintönig was Aufgaben und Umgebungen angeht. Je länger man spielt und dadurch alle Aspekte des Gameplays erlebt steigt der Spaß. Bis auf die engen Abschnitte eine gute Steuerung ist von reiner Third Person Action bis hin zu kleineren Logik und Geschicklichkeitsaufgaben vieles drin. Vor allem die Terminals und Lichtradrennen ragen hier positiv heraus. Dazu kommt auf der Haben Seite die Tatsache 2 verschiedene Storystränge zu spielen, was zum einen der Abwechslung zugute kommt und natürlich der Spielzeit, die man so erhöht. Speichern jederzeit auf mehreren Speicherplätzen, ein passender Sound und typische Film angehauhte Umgebungen runden das ganze ab. Wer mit einem komplett englischen Spiel kein Problem hat bekommt also hier als Tron Fan durchaus was geboten für sein Geld. Im Vergleich mit den ähnlich angehauchten Mega Man EXE Spielen zieht Tron aber den kürzeren.

 

+ 2 komplette Handlungsstränge
+ Tron und Mercury spielbar
+ Spielerische Abwechslung
+ Terminal Hacken/Lichtradrennen
+ Passende Grafik
+ Chip Feature
+ Speichern jederzeit
- Panzer/Recognizer Modus
- Iso Steuerung auf engstem Raum
- Komplett Englisch

GRAFIK: 74%

SOUND/EFFEKTE: 74%

MULTIPLAYER: 66%

GESAMTWERTUNG: 75%

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