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GBA Tomb Raider Legend
 
 
Tomb Raider Legend - GBA
Kilian Pfeiffer (29.11.2006)

SYSTEM: GBA
ENTWICKLER: Eidos
GENRE: Action
SPIELER: 1 Spieler
HANDBUCH: Deutsch
SPEICHER: Batterie
1MODUL MP: Nein
SCHWIERIGKEIT: 2-8
SECRETS: Ja
SPRACHHÜRDE: Keine
ALTERSFREIGABE: 12+
TERMIN: Erhältlich
PREIS: ca.40 Euro
KOMPLETTLÖSUNG: Nein
CHEATS / TIPPS: Nein
HIGHSCORES: Nein
GCN-GBA LINK: Nein

   
Einleitung....

Auf Laras aktuellen Konsolenauftritt für Nintendo-Systeme haben wir in der Redaktion sehnlich gewartet. Eine technisch und spielerisch einwandfreie Versoftung durften wir bereits auf dem Game Boy Advance vor einigen Jahren erleben, nun sind wiederum Nintendos dienstältester Handheld (GBA), der aktuelle Touchscreen-Vertreter (Nintendo DS) sowie der kurz vor der Pensionierung stehende Gamecube bereit, Lara Croft zu spannungsgeladenen Abenteuern einzuladen. Potenzial ist seit ihrem Revival sichtlich vorhanden. Ob auch wir in den Genuss der vor Kraft strotzenden Power-Lady kommen werden, erfahren wir im Folgenden. Unsere Herzen sind auf jeden Fall bei Miss Croft!

Menus und die Story....

Ausführliche Erzählungen in Textform waren in Laras vergangenen Expeditionen bereits sehr rar gesät. Die Erzählweise im aktuellen Game Boy Advance- Handheld-Vertreter bestätigt vorangegangene Aussage. In einem Comic-Strip erzählt, beschreiben spärliche Textboxen den wesentlichen Storyinhalt. Durch neun relativ großzügig gestaltete Levels führt Euch die Hatz nach verborgenen Schätzen, bösen Halunken, sowie der Suche nach dem ultimativen Spielspaß. Leider verliert man bereits nach dem dritten Level den (Story-)Faden - viel zu dürftig ist die Ausführlichkeit der Text-Passagen. Freude am Lesen findet leider nicht statt! Dennoch habt Ihr die Möglichkeit unter fünf Sprachen zu wählen, die anfangs zur Wahl stehen (Englisch, Deutsch, Italienisch, Spanisch, Französisch). Drei Speicherstände umfasst die Spielkarte. Positiv anzumerken ist, dass die Rücksetzpunkte im Spiel äußerst fair gewählt wurden und alle paar Minuten automatisch angelegt werden. Unangenehme Bildschirmtode sind somit ausgeschlossen! Hinzu kommt eine manuelle Schwierigkeitsgradwahl ("leicht", "normal", "schwer"), die für ausgewogene Abenteuer-Ausflüge sorgen.

Im Hauptmenü ("Spiel starten", "Extras", "Optionen") sind vor allem die "Extras" einen Blick wert - jedoch als negative Abschreckung! Zwar findet Ihr hier alle Spielsequenzen der einzelnen Missionen, sowie die Bestzeiten Eurer Levels. Andererseits aber auch vier Minispiele ("Klotski", "Memory", "Puzzle", "6Bit"), die in ihrer Umsetzung liebloser nicht mehr auf eine Spielkarte gepasst hätten. Simples Kartenaufdecken samt hässlicher Kartenmotive, ein Verschiebespiel im "Tetris"-Stil, sowie eine Skulpturen-Komplettierung können nicht gefallen. Hingegen kann das Verschiebe-Puzzle hier schon etwas mehr überzeugen, passt aber leider nicht ansatzweise zum eigentlichen Software-Produkt. Warum entscheidet man sich dann für eine Integration dessen? Um etwa qualitative Mängel zu überspielen? Wir werden sehen! Durch im Spiel sammelbare Objekte (bronze, silber, gold) dürft Ihr durch deren Einlösung Spielcharaktere frei schalten oder "Cheats" aktivieren. Leider wirken diese Spielinhalte aufgesetzt und überflüssig!

Technik und Gameplay....

Nachdem Ihr Euch im Croftschen' Anwesen ein wenig umgesehen habt, geht es sogleich auf nach Bolivien. Wenige Sätze erklären grob den Grund für die Reise. Der Tomb Raider-Comic versucht Ähnliches, es gelingt ihm jedoch nur in Ansatzpunkten. Grundsätzlich steuert Ihr Lara aus einer 2D-Perspektive. Laufen, springen, klettern, schießen und schwingen sind die wesentlichen Eigenschaften, die Miss Crofts Bewegungsrepertoire beschreiben. Die Missionen untergliedern sich in mehrere Teilabschnitte, wobei diese immer durch einen Ladebildschirm voneinander getrennt sind. Jener gilt gleichzeitig auch als Speicherpunkt im Spiel.

Um eine Mission hinter sich zu bringen, bedarf es keines großen Hirnschmalz-Lagers. Zumeist ist die Levelführung sehr linear, so dass Ihr immer am Ziel problemlos ankommt. Die Anordnung der für Lara relevanten Punkte - seien es Leitern, Hangelpassagen oder Durchgänge - sind immer so gewählt, dass ein schlichter Durchmarsch garantiert ist. Alternative Wege seitens Lara gibt es leider nicht! Die an Euch gestellten Einsatzziele sind spartanisch und beinhalten letztendlich immer den eigentlichen Zielpunkt des Levels - darauf hätte man auch ohne die Hilfe der Entwickler kommen können!

Blinkende Objekte signalisieren eine Eingriffsmöglichkeit Eurerseits. So dürft Ihr an einem Haken ein Seil durch Knopfdruck werfen, um an diesem Abgründe zu überqueren. Oder Ihr öffnet eine Fensterluke, die Ihr daraufhin als Einstiegschance nutzt. Selbst ein Generator kann von Allestalent Lara bedient werden. Wesentlicher Bestandteil sind die Schießereien. Auffallend blöde agieren die immergleichen Zielscheiben-Feinde in "Lara Croft Tomb Raider - Legend". Selbst wenn Ihr geschätzte vier Meter Abstand vor ihnen wartet, dreht sich Euer Gegenüber nur stupide von links nach rechts und wackelt - die wippenden Tänzer im Spiel lassen grüßen - hyperaktiv mit seinen Armen, als stelle sein Gegenüber ein im Boxkampf zu besiegendes Objekt dar. Bemerkt wird Lara allerdings nicht immer! "Kanonenfutter" ist dann auch die treffendste Beschreibung der Opponenten. Ein paar Schüsse aus Laras unerschöpflichem Pistolenmunitions-Vorrat schicken sie in die Ewigen Jagdgründe. Selbst Raubkatzen erwarten im Spiel den sehnlich erwünschten Bleihagel aus Laras Pistolenlauf. Intelligentes Verhalten legen die CPU-Figuren leider nicht an den Tag! Somit erwartet Euch ein Durchmarsch, der nur durch technische Probleme behindert wird. So passiert es immer wieder einmal, dass ein Bossgegner "einfriert" und dadurch nicht mehr zu verwunden ist. Oder Lara an einem Punkt hängen bleibt und sich von diesem nicht mehr lösen kann. Ein zwingender Neustart des Game Boy Advance ist dann Bedingung für das weitere Spiel.

Ab und zu verschiebt Lara Objekte von A nach B, um im Spielfortschritt voranzukommen. Durch Knopf-Einblendungen hilft der Titel aber einsteigerfreundlich bei jedem Problem weiter. Beinahe jeder Gegner hinterlässt Munition sowie die eine oder andere neue Waffe. Neben Laras obligatorischen Pistolen erwarten Euch ein Mini-MG sowie eine Art Pumpgun - definitiv zu entschlüsseln sind diese allerdings nicht! Granaten sind für einige der Endgegner sinnvoll, ansonsten stellen sie eher Beiwerk dar. Medi-Packs heilen einen Teil von Laras Gesundheit, die anhand einer Lebensenergie-Leiste links oben im Bildschirm eingeblendet wird. Im Spiel ableben könnt Ihr übrigens unzählige Male. Klettereinlagen sorgen für ein wenig Abwechslung im Spiel, hin und wieder müsst Ihr rollenden Kugeln ausweichen, oder exakt getimte Sprünge vollführen.

Selbst das Tauchen beherrscht Lara. Jedoch ist dessen Umsetzung keiner Erwähnung wert, da es sich als vollkommen schwammig erweist. Wird die Luft knapp, gilt es an die Wasseroberfläche zu gelangen, um die Lungenflügel mit dem lebenswichtigen Element zu füllen. Abseits des eigentlichen Jump `n Shoot-Alltags schwingt sich Miss Croft auch auf ein Motorrad, auf welchem Ihr sie aus der Vogelperspektive durch immergleiche Levellandschaften navigiert. Die simple Umsetzung sorgt für Abwechslung, jedoch nur bedingt für zusätzlichen Spaß. Auf Knopfdruck lasst Ihr die herannahenden Feinde auf Motorrädern und Autos heftig explodieren.

Grafik & Sound....

Grafisch ist "Lara Croft Tomb Raider - Legend" nicht gelungen. Wie aus einem unfertigen Baukasten wirken die einzelnen Spielgrafiken. Die Inneneinrichtung des Hochhauses beispielsweise ist farblich grauenhaft und viel zu flugs zusammengewürfelt worden. Häufig wiederholen sich ganze Abschnitte, so dass dies dem Spieler sauer aufstößt. Lediglich Laras einigermaßen ansprechende Animationen kann man sich zu Gemüte führen. Ansonsten gefiel der letzte GBA-Auftritt grafisch - sowie spielerisch - um Längen besser.

Durchschnittliche Soundeffekte und ebenso "gehaltvolle" Musikeinwürfe bestimmen das Audio-Bild des Titels. Im Grunde genommen fallen diese beinahe nicht auf, da Ihr Euch häufig auf wesentliche Dinge wie den richtigen Absprung konzentrieren müsst. Auf Sprachausgabe wurde im gesamten Spiel verzichtet.

Fazit....

Trotz der bemängelten Punkte wird man - vorausgesetzt technische Verhunzung hindert Euch daran - bis zum Schluss im Spiel verweilen. Lara hält den Spieler an der Stange, auch wenn spielerisch ein Schnellschuss ins Regal gestellt wurde. Vor allem die technischen Makel sind ein Graus! Die Levelgestaltung ist sich viel zu ähnlich, Shareware-mäßige Motorrad-Rennen hauen einen heutzutage - in dieser Umsetzungsform - beileibe nicht mehr vom Hocker. Obwohl der Umfang für das Genre in Ordnung geht, hätte man sich von Lara auf dem Game Boy Advance mehr erwartet! Angesichts des gelungenen Vorgängers für Nintendos GBA auf jeden Fall! Fans der Archäologin sollten den Titel dennoch anspielen!

 

+ Lara Croft is back!
+ Spielzeit
+ Comic-Sequenzen
+ Potenzial ist vorhanden...
- kaum Abwechslung
- überflüssige Minispiele
- nur Zielscheiben-Gegner
- technisch nicht zeitgemäß
- Bugs!
- ...wird aber nicht genutzt

GRAFIK: 55%

SOUND/EFFEKTE: 63%

MULTIPLAYER: --

GESAMTWERTUNG: 64%

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