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Teenage Mutant Ninja Turtles 2 GBA
Kilian Pfeiffer (01.12.2004)

SYSTEM: GBA
ENTWICKLER: Konami
GENRE: Action
SPIELER: 1-4 Spieler
HANDBUCH: Deutsch
SPEICHER: Batterie
1MODUL MP: Nein
SCHWIERIGKEIT: 2-10+
SECRETS: Ja
SPRACHHÜRDE: Keine
ALTERSFREIGABE: 7+
TERMIN: Erhältlich
WIRELESS KOMPATIBEL: Nein
PREIS: ca.45 Euro
KOMPLETTLÖSUNG: Nein
CHEATS / TIPPS: Ja
GCN-GBA LINK: Nein

   
Einleitung....

Elf Monate ist es her, da beglückten ungesund grün aussehende Echsenwesen GameBoy Advance-Besitzer und versprachen ein Action-lastiges Spielprinzip für Zwischendurch. Waschechte Minimalkämpfe bis dass der Daumen glüht. Jedoch war das Spielvergnügen nach wenigen Stunden zu Ende, der Abspann stimmte mich traurig, die Wartezeit bis zu einem - zu diesem Zeitpunkt noch nicht angekündigten - Nachfolger begann. Ein knappes Jahr später kehren die Panzerträger erneut zurück, am Umfang kann man erkennen, dass die Entwickler ihre Hausaufgaben erledigt haben. Doch trifft dies für das gesamte Spiel zu?

Menus und die Story....

Nachdem Ihr die Cartridge Eures Turtles-Abenteuers in Euren Handheld gesteckt habt, müsst Ihr Euch zunächst für eine von insgesamt fünf zur Verfügung stehenden Sprachen (spanisch, italienisch, deutsch, englisch, französisch) entscheiden. Obwohl das Textaufkommen innerhalb des Spiels sehr gering ist, wird hierdurch die Story weiter gesponnen. Auf drei Batterie-internen Slots dürft Ihr Euren Fortschritt speichern, wobei dies nach dem erfolgreichen Beenden einer Mission automatisch geschieht. Trotz des eigentlichen "Story-Modus" ließen es sich die Entwickler nicht nehmen, einen "Racing-Modus" sowie einen "Battle-Modus" im Spiel zu integrieren. In Letzterem gilt es in insgesamt 18 (inklusive Bonusmissionen) Levels innerhalb einer bestimmten Frist eine gewisse Anzahl an Kristallen einzusammeln. Der "Racing-Modus" hingegen gibt Euch die Möglichkeit mit einem Muta-Board (bereits aus dem Vorgänger bekannt) über 2D-Pisten zu brettern. Die letzten zwei Menüpunkte sind zum einen "Passwort eingeben", zum anderen "Passwort anzeigen". Habt Ihr gewisse Ziele im Spiel erreicht - beispielsweise das Spiel auf "einfach" durchgespielt - erhaltet Ihr ein Passwort, welches Euch unter anderem neue Gebiete im "Battle-Modus" eröffnet.

Story-technisch hält sich das Spiel stark zurück, nur selten werdet Ihr durch Standbilder belohnt, welche mit Textbausteinen unterlegt wurden. Unsere grünen Schildkröten-Fighter wurden urplötzlich auf einen fernen Planeten verbannt, eine Zeitreisetechnologie, welche in falsche Hände geriet, machte dieses Ereignis erst möglich. Es liegt nun an Euch, wieder zurück zur Erde zu kommen, Kristalle helfen Euch genügend Energie für dieses Vorhaben zu sammeln.

Technik und Gameplay....

Widmen wir uns zunächst dem "Battle-Modus", welcher auch im Multiplayer gespielt werden darf - ebenso der Muta-Board-Part. Hier gilt es einen der vier Schildkröten-Brüder (Leonardo, Donatello, Raphael, Michelangelo) durch begrenzte Levels zu lotsen, immer mit der Vorgabe eine bestimmte Anzahl an Kristallen innerhalb eines Zeitlimits einzusammeln. Erschwert wird das Ganze durch achtsame Feinde, welche nicht zu besiegen sind. In späteren Levels katapultiert Ihr Eure Echse über Flipper nach oben, sammelt dort den Kristall ein, dann springt Ihr einige Stockwerke nach unten, um dort einem Feind auszuweichen, welcher vor dem nächsten glänzenden Objekt steht. So geht es die ganze Zeit über. Diese wurde auch ziemlich knapp bemessen und Ihr schafft es zumeist nur mit Müh und Not das Level erfolgreich zu beenden. Der Schwierigkeitsgrad steigt mit der Zeit erheblich an, weil Ihr mehr Kristalle zu sammeln habt und die Hindernisse auch nicht gerade leichter zu überwinden sind. Dennoch eine nette Dreingabe, die das Spiel vom Umfang her erweitert und die ein oder andere Runde Spaß garantiert.

Im "Racing-Modus" besteigen die Turtles ihre Muta-Boards und rasen gegen drei Computer-gesteuerte Gegner Richtung Ziel. Drei Runden sind zu absolvieren, wobei das Geschehen immer in reinem 2D dargestellt wird. Auf den Strecken befinden sich so genannte Zonen, die Eurem Board Zusatzpower spendieren können. Eine Wind-Zone beschert Euch einen zusätzlichen Schub in Richtung Ziel, Wald-Zonen schützen Euch kurzfristig vor gegnerischen Attacken, mit der Kraft der Feuer-Zonen hingegen brutzelt Ihr Euren Gegnern kräftig eins über den Latz. Gift- sowie Berg-Zonen verhelfen Euch zu einem spektakulären Unfall oder bugsieren Euch schlagartig in die Höhe, so dass Ihr an Mauern und dergleichen problemlos vorbei kommt. In späteren Strecken sind die Zonen so geschickt angeordnet, dass Ihr die Kurse beinahe auswendig kennen solltet, um hier erfolgreich abzuschneiden. Im Gegensatz zum kurzen Vorgänger erweitern diese zwei Spielmodi das Spiel auf eine beachtliche Spielzeit. Wollt Ihr alles sehen beziehungsweise bis zum Ende spielen, könnt Ihr gut und gerne 15 Stunden einplanen, vor allem der "Story-Modus", welcher im Folgenden näher erklärt wird.

Das eigentliche Hauptspiel, der "Story-Modus", ist in insgesamt fünf Welten mit je sechs Sublevels unterteilt, wobei im Schwierigkeitsgrad "einfach" lediglich drei dieser Welten besucht werden können. Um in "normal" sowie "schwer" neue Welten frei zu schalten, bedarf es dem Einsammeln von Kristallen (100 pro Welt). Auf dem einfachsten der drei Schwierigkeitsgrade geht Euch das Thema "Kristalle sammeln" noch am Schildkrötenpopo vorbei, auf "normal" müsst Ihr bereits 85 von 100 glitzernden Objekten Euer Eigen nennen können, um in die nächste Welt zu gelangen. Da das Spiel aber relativ schnell sehr anspruchsvoll wird, kann es gut möglich sein, dass bereits der mittlere Schwierigkeitsgrad für Euch Endstation bedeutet. Teilweise müsst Ihr gewisse Gegner besiegen, um an kristalline Steine heran zu kommen, teilweise waghalsige Fallen durchwandern, um in den Besitz eines bläulichen Steines zu kommen. Die Lebensenergieanzeige ist relativ schnell leer, Power-Ups in Form von kleinen Mini-Schildkrötchen eine Seltenheit. Daher bedeutet es häufig am Bildschirmtod zu sterben und das Level von Anfang an zu beginnen. Im Vorgänger lag der Schwerpunkt noch nicht auf dem Einsammeln der Kristalle, dieser Punkt ist es dann auch genau, der dem Spiel - im Gegensatz zum Vorgänger - das Genick bricht. Was aber nicht bedeuten soll, dass "Teenage Mutant Ninja Turtles 2 - Battle Nexus" schlecht wäre. Eure Kröten haben alle unterschiedliche Angriffstechniken, wobei diese letztendlich auf dasselbe heraus laufen - Prügeln ohne Kompromisse. Ganz gleich ob Ihr mit Michelangelos "Breakdance" oder Donatellos "Kreisel-Wirbel" attackiert, das Resultat ist zumeist ähnlich. Gewisse Abschnitte können jedoch nur von bestimmten Charakteren in Angriff genommen werden, beispielsweise dann, wenn Michelangelo seinen "Nunchaku-Propeller" einsetzt, um an weiter entfernte Stellen zu gelangen. Letztendlich ist der Wechsel der Charaktere nicht sonderlich ausgeprägt, da zumeist auch nicht notwendig. Die meiste Zeit verbrachte ich mit Donatello, nur selten bestritt ich gewisse Abschnitte mit einem seiner drei Brüder.

Neben ständigen Prügeleinlagen gegen die feindliche Gegnerschar, gilt es ebenso in Gewässer abzutauchen sowie sich in die Luft zu begeben. Da die Taucheinlagen nicht sonderlich gelungen sind, legten die Entwickler umso mehr Wert auf die "Raumschiff"- sowie "Air Car"-Einlagen. Erstere bestreitet Ihr im Stile eines "Wing Commander" und schießt auf Euch zukommende Gesteinsbrocken sowie Drohnen mit den Raumschiff-eigenen Laserstrahlen ab. Schade nur, dass diese Abschnitte viel zu selten sind. Hier hätten die Entwickler wesentlich mehr in's Spiel stecken können, das Potenzial ist auf jeden Fall vorhanden.

Die eigentliche Action-Handlung hat sich im Gegensatz zum Vorgänger etwas gewandelt, es geht nicht mehr nur darum Eure Feinde auszuschalten. Teilweise begebt Ihr Euch in Sam Fisher-Manier in den Hintergrund des Bildes und weicht Laserstrahlen aus. Ab und zu hangelt Ihr Euch von links nach rechts oder müsst eine bestimmte Wache erledigen, die eine Codekarte für eine nahe gelegene Türe in ihrem Besitz hat. In jedem Level starten Eure Grünschnäbel ohne Waffe, was so viel bedeutet, dass Ihr diese zuerst ergattern solltet, um sich Euren Kontrahenten zu stellen. Der bloße Einsatz von Shuriken (Wurfsterne) ist nicht sehr effektiv. Ab und zu gilt es mit Eurem "tierischen" Helden einen Level innerhalb eines Zeitlimits zu bestehen, meist reicht es aus, das Ziel lediglich zu erreichen.

Grafik & Sound....

Der technische Aspekt im Vergleich mit dem Vorgänger ist verwunderlich, stellt das Spiel doch einen Rückschritt dar. Die Ninja Turtles wirken kleiner, die Animationen nicht sehr flüssig. Grafisch war bereits der Vorgänger wesentlich detaillierter, ein erneutes Probespielchen gab mir die Gewissheit. Obwohl das Spiel vom Levelaufbau gute Ideen vorweist, wirkt der Vorgänger in sich stimmiger. Die Grafik ist nicht mehr so farbenfroh, was die Entwickler hierbei geritten hat, wird wohl niemals den Weg an die Öffentlichkeit finden.

Der Sound hingegen ist im Stile des Prequels Turtles-typisch, jedoch einen Tick durchschnittlicher. Schade, dass das charakteristische Turtles-Theme nicht vorhanden ist, eine Sprachausgabe fehlt ähnlich wie im Vorgänger.

Multiplayer....

Im Gegensatz zum Vorgänger eindeutig ein Fortschritt, beließen es die Entwickler bei den Modi "Racing" sowie "Battle". Bis zu vier Spieler dürfen sich hierbei duellieren, was auch durchweg lustig ist und für die eine oder andere Partie unterhalten kann. Jedoch benötigt jeder Spieler eine eigene Cartridge des Spieles. Besagte Modi spielen sich sehr flott, Langeweile gibt es somit zu keinem Zeitpunkt. Lediglich dürfte es auf lange Sicht hinaus nicht vor den Bildschirm fesseln, dazu gibt es einfach zu wenige Möglichkeiten mit dem Spiel zu interagieren. Einen Kooperativmodus sparten die Entwickler komplett aus. Dabei wäre dies das Sahnehäubchen überhaupt gewesen.

Fazit....

Der Vorgänger war ein durch die Bank weg gutes Spiel. Wenn auch etwas kurz, kann der Nachfolger in diesem Punkt zwar enorm zulegen, der Spielfluss wird auf Grund des Kristalleinsammelns jedoch häufig gebremst. In technischer Hinsicht findet man ebenso einen Rückschritt vor, der "Konami" so nicht hätte passieren dürfen. Ein Passwortsystem ist im Spiel zwar integriert, der Spielstand wird jedoch intern gespeichert. Für die geplante "Connectivity" zum Gamecube-Teil ist noch nicht allzu viel bekannt, jedoch wird es sich voraussichtlich um neue Strecken oder Ähnliches handeln. Insgesamt hätte ich mir für den Nachfolger etwas mehr erwartet, der Spielfluss leidet durch das intensive Sammeln der Steinchen. In Verbindung mit dem teils heftigen Schwierigkeitsgrad erreicht das Spiel nicht ganz die Klasse des Vorgängers. Der zusätzliche Umfang sowie die Modi "Racing" und "Battle" als zusätzliche Spiele (jeweils 18 Levels beziehungsweise Strecken) geben dem Spiel jedoch einen Bonus. Fans der aufrecht gehenden Schildkröten müssen immer noch zugreifen. Vielleicht geht es beim nächsten Mal wieder eher in Richtung Vorgänger.

 

+ großer Umfang (Kristalle!)
+ "Racing"-, "Battle"-Modus
+ Turtles sind Kult!
+ endlich ein Mehrspieler-Modus…
- …jedoch kein Koop
- technisch rückschrittlich
- nerviges Kristallsammeln

GRAFIK: 70%

SOUND/EFFEKTE: 70%

MULTIPLAYER: 75%

GESAMTWERTUNG: 74%

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