Einleitung....
Konami hat sich in den letzten Jahren vor allem mit diversen japanische Serien Umsetzungen auf den Nintendo Plattformen breit gemacht. Der Erfolg gibt ihnen bei den meisten Serien, vor allem beim Thema Yu-Gi-Oh recht. Jetzt im September 2005 startet Konami das nächste Kapitel dieser Serien Umsetzungen. Denn mit Shaman King kommt ein in Japan seit 1998 erfolgreicher Vertreter auch zu uns. 20 Mio. Comic-Bücher und 165 Mio. verkaufte Trading Cards sprechen eine eindeutige Sprache. 2003 schwappte die Welle nach Amerika und nun eben auch zu uns. Auf den ersten Blick könnte man das Spiel unter die Rubrik Card Game einordnen. Zumindest dann wenn man oberflächlich die Spielbeschreibung liest. Natürlich spielen sogenannte Decks eine Rolle, dennoch vermischt Shaman King mehrere Genre mal wieder in einer neuen Variante, die durchaus zu gefallen weiß.
Menus und die Story....
Die Geschichte von Shaman King ist vielschichtig. Shaman King erzählt die Abenteuer von Yoh Asakura, eines Schülers mit erstaunlichem Geheimnis: Yoh ist ein Schamane und besitzt die Fähigkeit, mit Geistern und übernatürlichen Wesen zu kommunizieren. Wenn er seine geheimnisvolle Begabung nutzt, tritt er in Verbindung mit den Mitgliedern einer spirituellen Welt und ist fortan in der Lage, die Macht dieser Geister einzusetzen, um gegen das Böse zu kämpfen. Gemeinsam mit Amidamaru, dem Geist eines 600 Jahre alten Samurai-Kämpfers, begibt sich Yoh nun in eine Serie von Kampf-Wettbewerben, die nur alle 500 Jahre abgehalten werden. Sein Ziel: sich zum Shaman King krönen zu lassen. In der GBA Version findet sich Yoh vor einer Vielzahl seitwärts scrollender Spielabschnitte, die er bei dem Versuch überwinden muss, den heimtückischen Schamanen daran zu hindern, den monströsen "Wächter der Dämonen" wieder zu beleben. Hier steigt Ihr als Spieler ein und erlebt eine Mischung aus Castlevania, DBZ Adventures und einem RPG Card Game. Das Hauptmenu ist schlicht und bietet euch einzig den Spielstart und die Optionen, wo man lediglich die Sprache jederzeit einstellen kann. Das Spiel bietet neben deutscher Sprache einen Batteriesave, den man nach dem Spielstart zu sehen bekommt und unter 3 Speicherplätzen wählen kann. Spielzeit samt Fortschrittsanzeige sind sinnvolle Anzeigen.
Technik und Gameplay....
Startet man das Spiel bekommt man die Charaktere und Story des Spiels in einem recht langen Vorspann zu sehen. Viele Bilder samt Texten im Serienstil bereiten den Spieler auf das vor was von nun an auf ihn wartet. Alles beginnt mit dem mysteriösen Charakter, der den Wächter wiederbeleben will. Dazu braucht er das Buch der Schamanen, das Yoh's Freundin Anna in ihren Händen hält. Es entbrennt ein Kampf um das Buch, an dessen Ende die Seiten des Buches in alle Himmelsrichtungen davon fliegen. Jetzt macht Ihr euch auf den Weg diese wieder zu finden und taucht ein in die Welt des Shaman King. Dabei beginnt das Spiel auf einem großen Kartenbildschirm, der von nun an vor und nach den Leveln immer der Ausgangspunkt ist. So kann man z.b. nur hier Speichern, was später einen Kritikpunkt offenbart. Desweiteren findet man hier den Shop und die eigenen Stats, um sein Inventory zu organisieren. Auf dieser Weltkarte sind einzig kleine Punkte zu sehen, die Ihr anlaufen könnt. Der Weg zu den einzelnen Punkten ist das eigentliche Spiel, in das Ihr nun eintaucht. Hier kommt die erste spielerische Überraschung. Ist man es von Card Games gewohnt eher taktisch und rundenbasiert zu agieren, so spielen sich die eigentlichen Abschnitte in Shaman King eher wie ein Castlevania oder DBZ Adventures. Das heißt euch erwarten 2D Scroll Locations, in denen Ihr nach allen Seiten agieren könnt. Ziel ist es durch diese Abschnitte zu kommen, um danach auf der Weltkarte den angewählten nächsten Zielpunkt zu erreichen. Das schöne an Shaman King ist die Tatsache das euch immer verschiedene Wege zur Verfügung stehen und man als Spieler schnell merkt das dieses Spiel mehr bietet als metzelnd durch die Gegend zu laufen.
Das reicht von einem nicht linearen Spielverlauf bis hin zu Fähigkeiten Upgrades, die Wege erst viel später möglich machen. Doch kommen wir zunächst zum Anfang und den einfachen Möglichkeiten unseres Helden. Ihr steuert ihn zunächst in einfacher und gewohnter Manier per Kreuz nach links und rechts. Dazu kommt die A-Taste mit der Ihr sehr weich und gut umgesetzt springen könnt, sowie die B-Taste die einen einfachen Schwerthieb aktiviert. Gebt ihm eine Peitsche und es spielt sich wie Castlevania. ;-) Mit diesen einfachen Möglichkeiten ausgestattet schickt man euch auch durch die ersten Abschnitte. Ihr lauft nach rechts und senst einiges an Gegnern weg. Erledigt Ihr einen Gegner so erscheinen Trefferpunkte, die Ihr diesem abzieht und seht so auch was eure eigene Attacke an Power besitzt. Nun wäre das aber recht simpel. Kommen wir langsam zu den Feinheiten des Spiels. Drückt man die Starttaste gelangt man zu den eigenen Stats und dem Inventory. Die erste Seite ist wie in einem RPG angelegt und definiert z.b. die Lebenspunkte. Anders als in herkömmlichen RPG's wird diese hier nicht durch Erfahrungspunkte erweitert, sondern durch das finden von 4 magischen Items. Vergleichbar mit Link's Herzteilen wird die Lebensleiste erst bei 4 gefundenen erweitert. Auch hier kommt dem ganzen der nicht lineare Spielverlauf und die durchaus verwinkelten Level zu gute, so das auch die Jäger und Sammler unter euch zu ihrem Recht kommen. Der zweite Bildschirm dient den Objekten wie z.b. diversen Healern um die eigene Lebensleiste im Spiel zu regenieren. Der dritte Bildschirm ist eigentlich der wichtigste und bringt die Seelen in's Spiel, die Shaman King das gewisse etwas geben. Ihr habt hier 4 sogenannte Decks zur Verfügung. Diese mit erweiterbaren Slots ausgestattet könnt Ihr im Verlauf des Spiels mit diesen Seelen füllen. Dabei gibt es solche für Aktionen und solche für die eigenen Stats. Wie immer soll euch ein Beispiel die Wirkungsweise dieses Systems verdeutlichen.
Besiegt Ihr anfangs einen bestimmten Gegner auf eurem Weg kann es sein das er eine Seele hinterläßt, die Ihr einfach einsammelt. Diese wird unter einem Namen gespeichert und kann begutachtet werden. Jede Seele im Spiel hat eine Bedeutung. So gibt es Seelen die einfach nur eure Angriffskraft erhöhen, die Verteidigung verbessern, Special Moves erlauben und eben viele Seelen, die euer Aktionsarsenal erweitern. Gleich am Anfang des Spiels könnte man auf der Weltkarte 4 Level anwählen, kommt aber nur bei einem auch bis zum Ende. In einem anderen versperrt euch z.b. eine Feuerbarriere den Weg. Diese Barriere muß ja irgendwie weg zu bekommen sein. Später im Spiel besiegt man einen bestimmten Gegner, dessen Seele die Fähigkeit hat Feuer zu löschen. Um dann hier weiter zu kommen packt man diese Seele in einen Slot eines Decks und kann so an dieser Stelle weiter. Im Spiel selber könnt Ihr per Select live zwischen allen 4 Decks durchschalten und aktiviert diese dann mit der L und R-Taste. Das geniale an diesem System ist die Tatsache das man seine Decks für die verschiedensten Momente im Spiel füllen kann. Z.b. packt man in sein erstes Deck alles mögliche an Seelen für das Kämpfen. Neue Special Moves für Endgegner, Seelen für mehr Angriffspower und die Verteidigung. Das zweite Deck füllt man nun z.b. mit allen möglichen Aktionsvarianten. Eben um z.b. Feuer zu löschen, Kisten zu bewegen oder einfach nur um höher Springen zu können. Die Möglichkeiten werden im Verlauf des Spiels immer größer und gefallen mir persönlich richtig gut. So bekommt das Spiel auch einen kleinen Rätseltouch. So kann man z.b. Level auf einem Hauptweg durchqueren, sieht aber über und unter sich Wege die von Kisten versperrt sind. Hat man die Seele um Kisten zu bewegen gefunden geht man erneut in dieses Level und schaut was dort zu finden ist. Meist magische Items oder Geld um im Shop einkaufen zu können.
Das ganze spielt sich sehr flüssig und kleine Erfolge heben den Spielspaß. Dazu findet und bekommt der Spieler auch bessere Waffen und vor allem neue Slots für die Decks. Denn auch die kann man erweitern. Das macht einen wirklich großen Reiz aus. Hier kommt aber nun auch der angesprochene Kritikpunkt und der Rat nach wirklich jedem Level auf der Weltkarte zu speichern. Denn trefft Ihr in einem Level mal überraschenderweise auf einen Endgegner, dem Ihr nicht gewachsen seid und geht drauf, so gibt es weder einen Rücksetzpunkt, noch einen Neuanfang im Level oder auf der Weltkarte. Das ganze ist dann sofort ein hartes Game Over und Ihr landet auf dem Hauptmenu. Alles was nach dem letzten Speichern gespielt wurde ist so weg. Für mich der Grund warum dem Spiel die 80er Hürde verwehrt bleibt. Selber oft genug vergessen mal zu speichern und das Game Over erlebt. Hätte man vielleicht etwas entschärfen können. Um das Spiel künstlich zu verlängern hätte es diesem Feature garnicht bedurft. Auch wenn man normal durchkommt stehen 10-15 Stunden Spielzeit locker auf der Haben Seite des Spiels. Wobei manchmal wirklich eine fehlende Aktionsseele für Sucherei sorgt. Hat man sie geht's dann zügig weiter voran im Spiel. Je mächtiger die eigenen Stats und Decks werden um so mehr Spaß macht das Spiel auch. Jede Verbesserung wird frohlockend zur Kenntnis genommen und irgendwann kommt das typische "wo kann ich jetzt hin" Feeling, das einem Spiel immer gut zu Gesicht steht. Dazu das eigentlich simple Action Gameplay in Sachen Bewegung und Steuerung und die Mischung ist das was hier sehr gut gefällt.
Grafik & Sound....
Grafisch bietet Shaman King Licht und Schatten. Auf der einen Seite gibt es wenig erquickende Level was Farbpower und selbst Details angeht, um dann wiederum das genaue Gegenteil zu bieten. Vor allem Feuer Umgebungen gefallen hier sehr gut. Auch ist der Charakter selber etwas einfach designt, ist aber dennoch nichts was nun negativ in's Gewicht fällt. Sehr schön und fast schon Arcade like sind viele Special Attacken die man ausführen kann. Bildschirmfüllend und technisch sehr sauber muß man sich hier um nichts Sorgen machen. Auch der Gamespeed ist genau richtig für dieses Gameplay und macht das ganze spielerisch zum Vergnügen. Beim Sound gibt es ebenfalls viel Lob. Viele melodische Stücke, die ab und zu schon ein wenig an die orchestralen Klänge eines Castlevania erinnern. Mal ruhig und entspannt um bei entsprechender Action auch etwas forscher zu werden. Dazu gelungene Effekte der Waffen und Attacken, die diese Part abrunden.
Fazit....
Shaman King: Master of Spirits ist ein Spiel das eigentlich locker über 80% gekommen wäre. Ein Gameplay, das durch seine Genre Mischungen und dem gelungenen Seelen Feature wieder mal eine neuen Ansatz mitbringt. Verwinkelte und ausladende Level, ein nicht linearer Spielverlauf und die Aktionsupgrades, die einen immer hin und herwandern lassen. Ordentliche Grafik und schöne Sounds heben das Spiel klar aus der Masse heraus. Was mich stört ist aber das harte Game Over, sobald die Lebensleiste bei Null ist. Wer mal lange nicht gespeichert hat wird das Spiel frustriert erstmal in die Ecke legen. Wen das nicht stört sollte einen Blick riskieren. Spielzeit und Qualität des Gameplay's wissen ansonsten zu überzeugen.
