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GBA
 
 
Counter Punch - GBA
Kilian Pfeiffer (25.05.2005)

SYSTEM: GBA
ENTWICKLER: DSI Games
GENRE: Boxen
SPIELER: 1 Spieler
HANDBUCH: Deutsch
SPEICHER: Batterie
1MODUL MP: Nein
SCHWIERIGKEIT: 2-10+
SECRETS: Ja
SPRACHHÜRDE: Gering
ALTERSFREIGABE: 7+
TERMIN: Erhältlich
PREIS: ca.30 Euro
KOMPLETTLÖSUNG: Nein
CHEATS / TIPPS: Nein
HIGHSCORES: Nein
GCN-GBA LINK: Nein

   
Einleitung....

Releaselisten künftig erscheinender Spiele sind teilweise alles andere als vollständig, vor allem dann, wenn es sich um Spiele handelt, die von weniger bekannten Herstellern stammen. Folglich sind Testmuster derartiger Spiele rar gesät, umso erfreulicher, dass uns "Wade Hixton's Counter Punch" (DSI Games/Inferno) doch noch in der Redaktion erreichte. Als Sportspiel getarnt, boxt Ihr "Punch Out"-mäßig gegen Eure Kontrahenten an, immer mit dem Ziel im Hinterkopf, einen dicken Batzen Knete abzukassieren.

Menus und die Story....

Obwohl das Spiel - bis auf die Anleitung - komplett in Englisch gehalten wurde, sind Verständnisprobleme eher selten. Auch nicht weiter notwendig, da die Story so platt wie eine Flunder ist. Letztendlich kann man die Geschichte in wenigen Sätzen zusammenfassen: Wade Hixton, der Protagonist des vorliegenden Abenteuers, hat wieder einmal eine Autopanne. Gut zu wissen, dass sich gar nicht allzu weit entfernt das Boxer-Mekka "Big Piney" befindet. Weil Wade Hixton nichts weiter zu tun hat und sein Auto immer noch nicht funktioniert, ist "Big Piney" genau das richtige, um sich etwas finanzielle Hilfe hinzuzuverdienen. Immerhin will das Auto ja noch repariert werden.

Das Hauptmenü erlaubt Euch ein neues Spiel ("New Game") zu starten, des Weiteren dürft Ihr von der internen Batterie ein bereits gespeichertes Spiel fortsetzen ("Continue"). In den "Options" regelt Ihr alles rund um's Thema "Sound", die "Credits" präsentieren Euch schlussendlich die am Spiel beteiligten Personen. Mit diesem Hintergrundwissen macht Ihr Euch also auf, in "Big Piney" den Boxerolymp zu besteigen.

Technik und Gameplay....

Wer vor vielen Jahren bereits "Punch Out" (NES) beziehungsweise dessen Nachfolger "Super Punch Out" (SNES) gespielt hat, kann sich im Groben das Spielprinzip von "Wade Hixton's Counter Punch" vorstellen. Wade ist aus der Von-hinten-Ansicht zu sehen, Eure Gegner befinden sich vor dem Hauptdarsteller. Neben Angriffsschlägen beherrscht Wade auch Verteidigungs-Manöver, Special-Punches sind ebenso kein Problem, doch dazu weiter unten etwas mehr. Standardattacken erfolgen über die "A"- respektive "B"-Taste, wobei erster Knopf einen Punch von rechts bedeutet, der zweite einen Schlag von links auslöst. Langsamere dafür umso effektivere Schläge werden mit der "L"- sowie "R"-Taste in Szene gesetzt. Trifft Wade einen Schlag mitten in's Schwarze, steigt sein "POW-Meter" um einen gewissen Betrag. Ist besagte Anzeige gefüllt, kann unser angehender Boxprofi einen Spezialschlag initiieren, der - bei einem erfolgreichen Treffer - von besonderer Durchschlagskraft ist. Diese speziellen Manöver sind nicht von Anfang an in Eurem Schlagrepertoire verfügbar, vielmehr erkauft Ihr diese bei den örtlichen Händlern ("Arcadium", "Vic's Gym", "Da Back Alley") für Euer hart verdientes Geld.

Pro gewonnenem Kampf erhält Wade Preisgeld, welches er wiederum in Spezialattacken sowie Insiderinformationen stecken kann. Des Weiteren ist es ihm möglich, bestimmte Personen (Mona…) anzuheuern, die ihm im Kampf hilfreich zur Seite stehen, um im geeigneten Moment in das Geschehen einzugreifen. Beispielsweise verzögert O'Reilly McNee den Zähler, der erscheint, sobald Wade auf den "Boden der Tatsachen" gesunken ist. Im linken oberen Bildschirmbereich befindet sich Wade's Lebensenergieanzeige, oben rechts seht Ihr die verbleibende Kraft Eures Opponenten. Jede angefangene Runde dauert 90 Sekunden, wobei nach insgesamt drei Runden Schluss ist - für Euch. Denn gelingt Euch innerhalb dieser 270 Sekunden kein Sieg, gewinnt automatisch Euer Gegenüber, ein erneutes Match ist aber kein Problem. Im Kampf selbst solltet Ihr auch auf Eure Ausdauer-Anzeige (Stamina) achten, welche bei verfehlten Schlägen schnell in den Keller geht. Bereits nach kurzer Zeit schnappt unser Protagonist nach Luft und Ihr könnt von Glück reden, wenn Euer Gegenüber keinen Punch-Regen auf Euch niederlässt. Solltet Ihr dennoch einmal zu Boden gehen, werdet Ihr angezählt und müsst - um schnell wieder auf die Beine zu kommen - alle Knöpfe Eures Game Boy Advance möglichst schnell hintereinander drücken.

Umso öfter Wade zu Boden geht, desto schwieriger wird es Eure Energienanzeige erneut zu füllen; nach dem dritten Mal hämmert Ihr bereits wie ein Wilder auf den Tasten Eures Handhelds herum, seht aber kaum Veränderungen Eurer Lebensenergieanzeige. Über Eure Kampfresultate beziehungsweise das Verhältnis zwischen Sieg und Niederlage kann über den so genannten "Notebook-Modus" Einsicht genommen werden, ebenso habt Ihr Einblick darüber, wie viele Challenges noch ausstehen. Herausforderungen können über Euren Beeper angesehen werden und sind generell von Vorteil, da sie teilweise die höchsten Siegprämien versprechen. Zumeist müsst Ihr bestimmte Voraussetzungen erfüllen, um eine Challenge erfolgreich zu bestreiten ("kein einziges Mal parieren", "in einer vorgegebenen Zeit gewinnen"…) und da das manchmal relativ anspruchvoll ist, werdet Ihr mit Sicherheit einige Eurer Herausforderungen als Verlierer verlassen. Umso schlimmer deshalb, weil Ihr bei einer Niederlage den Betrag blechen müsst, der als Siegprämie ausgeschrieben wurde. Daher ist es eigentlich sinnvoller, normale Kämpfe häufiger zu bestreiten, da es für jeden Sieg ebenfalls Cash gibt, ganz gleich wie oft Ihr gegen Eure Gegner antretet. Vergleichsweise sinnfrei ist die Option, Hüte für den Ringrichter zu kaufen und dient wohl nur als rudimentärer Zusatz, welcher jedoch keinen zusätzlichen Funken an Spaß bringt.

Eure Gegnerschaft besteht aus den aberwitzigsten Charakteren, welche vom Donkey Kong-Verschnitt (Killa Gorilla) bis hin zur zierlichen Dame (Mimi Li) reichen. Zwar ist die Spielzeit alles andere als herausragend, jedoch wird Euch vor allem der Endboss Don vor eine überaus anstrengende Herausforderung stellen. Warum fragt Ihr? Weil hier Euer Reaktionsvermögen von äußerster Wichtigkeit ist, anderen Falles seid Ihr nach nur wenigen Sekunden und maximal zwei Schlägen ausgeknockt. Obwohl der Schwierigkeitsgrad teilweise fordernd ist, wird er zum Ende des Spiels hin regelrecht unfair - über 150 Versuche gegen Don sprechen für sich!!!

Grafik & Sound....

In Hinblick auf die Grafik erkennt man kaum Schwächen, die netten Comic-Zeichnungen können gefallen und verpassen dem Titel einen gewissen, unvergleichlichen Stil. Insgesamt ist das Gegnerrepertoire allerdings zu dürftig, die Hintergründe in den Kämpfen hätten bei weitem schöner gestaltet werden können. Dennoch insgesamt eine überzeugende Leistung.

Der Sound während des Spieles geht ebenfalls in Ordnung, die Klänge sind zumeist passend, Sprachausgabe gibt es während des gesamten Spieles keine, englische Untertitel erzählen die - nicht vorhandene - Story.

Fazit....

Obwohl "Wade Hixton's Counter Punch" einen Mehrspieler-Modus schmerzlich vermissen lässt, macht auch der Einzelspieler eine Menge Spaß - wenn die Gegnerschaft zahlenmäßig nicht so lasch wäre. Obwohl man stundenlang (!) am Endgegner sitzt, sind alle weiteren Kontrahenten nach einer Handvoll Stunden besiegt. Leider ist es kaum möglich Don beizukommen, immer wieder schlägt er Euch in einen sanften Schlaf, nach unzähligen Versuchen vergeht einem irgendwann einmal die Lust am Endkampf. Hätten die Entwickler dem Spiel mehr Umfang spendiert, wäre ein richtig guter Titel daraus entstanden, dennoch gefällt das Gezeigte. Für den günstigen Preis von unter 30 Euro solltet Ihr aber allemal ein Probespiel wagen.

 

+ "Punch Out" lässt grüßen
+ Comic-Stil
+ ausbaubare Schläge
+ fetzige Gegner
- zu geringer Umfang
- unausgewogener Schwierigkeitsgrad
- kaum Story

GRAFIK: 71%

SOUND/EFFEKTE: 71%

MULTIPLAYER: --

GESAMTWERTUNG: 73%

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