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GBA Need for Speed Most Wanted
 
 
Need for Speed: Most Wanted - GBA
Matthias Engert (11.12.2005)

SYSTEM: GBA
ENTWICKLER: EA
GENRE: Rennspiel
SPIELER: 1
HANDBUCH: Deutsch
SPEICHER: Batterie
1MODUL MP: Nein
SCHWIERIGKEIT: 1-6
SECRETS: Ja
SPRACHHÜRDE: Keine
ALTERSFREIGABE: K.E.
TERMIN: Erhältlich
PREIS: ca.35 Euro
KOMPLETTLÖSUNG: Nein
CHEATS / TIPPS: Nein
HIGHSCORES: Nein
GCN-GBA LINK: Nein

   
Einleitung....

Letztes Jahr an gleicher Stelle hatte ich meinen Test zum Vorgänger damit begonnen mal wieder ein wenig über die Racer Genre auf dem GBA zu philosophieren. Dabei hat sich an der Grundsituation bis zum heutigen Tage kaum etwas geändert. Die Zeiten wo mehr als genug Racer auf den GBA Spieler losgelassen wurden sind nun schon lange vorbei. Auch in diesem Jahr wird die Anzahl überschaubar bleiben. Wobei mit Spielen wie dem Crazy Frog Racer auch noch die abgedrehtesten Lizenzen umgesetzt werden. Ein Fels in der Brandung ist mittlerweile jedes Jahr auf's neue die Need for Speed Serie auf dem GBA. Hier war meine große Hoffnung das die Verbesserung von Underground 1 auf 2 sich auch auf den neuesten Teil übertragen läßt. Ob EA das gelungen ist zeigt euch der folgende Test.

Menus und die Story....

Die GBA Version von Need for Speed Most Wanted bringt auf den ersten Blick eine auffällige Veränderung mit. Denn wer hier Lust auf Multiplayer Gefechte verspürt wird kein Glück mehr haben. Most Wanted ist nur für einen Spieler gemacht. Auf der anderen Seite hätte hier schon eine kleine Revolution geboten werden müssen um Multiplayer Gefechte schmackhaft zu machen. Vielleicht besser so das man es erst garnicht versucht hat. Ansonsten kommt zunächst positives auf den Spieler zu. Ein komplett deutsches Spiel, das über den Batterie Speicher 2 Profile zuläßt. In Sachen Story sollte man hier aber nichts erwarten. Sie kommt schlicht und einfach nicht vor. Selbst Sequenzen in Form von Standbildern und ähnlichem machbarem auf dem GBA sind nicht vorhanden. Parallelen zu den anderen beiden Versionen findet man wenn in den Fahrzeugen oder dem eigentlichen Boss der Most Wanted Ausgabe. Auch hier ist es also das Ziel die sogenannte Blacklist der Speed Größen nach oben zu klettern und den Obermotz Razor in seine Schranken zu weisen.

So landet man hier ohne großen Schnickschnack auf dem Hauptmenu, das schnell dahin führt wo die Action abgeht. Nachdem man ein Profil angelegt hat, bekommt man auf dem Hauptmenu die Karriere zur Auswahl, sowie die Einzelevents um Renntypen und Strecken sofort anzugehen. Dazu kommt der Punkt Unterschlupf, der auch Garage heißen könnte und euch zeigt welche Boliden Ihr besitzt und was Ihr an Tuning verbaut habt. Auch etwas mißverständlich ist der Punkt Strafregister, was eigentlich nichts anderes als eine Statistik Abteilung ist. Auch hier merkt man das inhaltlich mit den großen Versionen wenig gemein ist, aber auf Teufel komm raus die Namen benutzt werden sollten. Zu guter letzt kommen die Optionen zum Zug, die neben Soundeinstellungen die Wahl der Kamera ermöglichen. 2 davon gibt es, die aber auch im Spiel gewechselt werden kann. Kern des Spiels ist die Karriere, der wir uns nun ein wenig intensiver widmen.

Technik und Gameplay....

Landet Ihr auf dem Karriere Menu bekommt Ihr hier weitere Auswahlmöglichkeiten an die Hand um spielerisch loszulegen. Zum einen bietet man euch hier ebenfalls die Punkte Strafregister und Unterschlupf. Dient hier der Punkt Strafregister auch dazu die Stats eures Wagens anzuschauen, so könnt Ihr im Unterschlupf Wagen kaufen und natürlich auch aufmotzen. Deswegen sind die beiden Bezeichnungen fast schon etwas unglücklich. Ihr startet im Spiel mit einem Punktestand von 1000, die man als erstes sofort in ein Auto investieren muß. Denn den hat man zu Beginn hier nicht. Knapp 20 Fahrzeuge stehen euch zur Verfügung, wobei 15 davon über die Karriere erst freigefahren werden müssen. Drückt man die A-Taste bei einem eigenen Fahrzeug kann man nun in die Werkstatt schauen und den Wagen sowohl Technisch als auch in Sachen Optik verändern. Der Kern des Karriere Modus sind die eigentlichen Rennen und die sogenannte Blacklist, die auch die anderen Versionen bieten. Diese Blacklist ist nichts anderes als eine Rangfolge der besten Underground Fahrer der Stadt. Und damit Ihr nun der Most Wanted der Stadt werdet müßt Ihr diese alle schlagen. Klickt man auf den Menupunkt Blacklist kann man sich einmal durch alle Kontrahenten klicken, deren Wagen und Namen anschauen und eben wieviele sogenannten Ruf Punkte man besitzen muß um sie heraus zu fordern. Neben den Spielpunkten, so will ich sie mal nennen um neue Wagen zu kaufen und aufzumotzen, die zweite Punkte Einteilung um die es im Spiel geht. Damit man nun endlich loslegen kann besucht man jetzt den Punkt Renn Events. Klickt man sich hier rein bekommt man einen Kapitelbildschirm zu sehen, der euch einfache Rennen um Punkte zur Auswahl gibt und das abschließende Finale gegen den Kapitelboss. Hier nichts anderes als der jeweilige Blacklist Fahrer.

So hat man im Kapitelbildschirm zunächst 6 kleine Fenster, die per Symbol anzeigen um was für einen der normalen Rennevents es sich handelt. Von 3-6 dieser Rennen warten im Verlauf pro Kapitel auf euch, ehe man sich danach dem Boss widmen kann. Auf der rechten Seite bekommt man ein Infofenster, das Streckenname und Querschnitt zeigt, sowie die holbaren Spiel und Ruf Punkte. So kann man z.b. auf einem 3 Runden Rundkurs auch mal zweiter werden, ohne das man dies umsonst gefahren ist. Man bekommt anteilig Punkte für die beiden Rubriken. Allerdings wird das selten vorkommen um einem Thema mal vorneweg zu greifen. Ist eines der normalen Rennen erledigt bekommt man ein Häkchen und die Punktekonten füllen sich. Schlägt man den Boss Gegner und die oft mehrschichtigen Rennevents bei ihnen wird man zum nächsten Kapitel vorgelassen und bekommt zudem diverse Belohnungen für Technik und Optik Upgrades oder eben auch neue Fahrzeuge. Dabei sind nun die Rennevents in verschiedene Varianten eingeteilt. Freunde der Drag und Drift Modi werden allerdings wenig Freude beim Suchen haben, wobei beide auch nicht unbedingt zwingend notwendig waren um den Spaß zu heben. Es gibt zum einen Rundkurse mit 3 Runden, den Punkt zu Punkt Modus, was für NfS Cracks nichts anderes als ein Sprint Rennen ist, sowie reine Zeitfahrevents ohne Gegner und die Neuheit Straßensperre. Für einen spielerischen Eindruck schauen wir uns nun einmal einen Rundkurs etwas genauer an. Wählt man ein Rennen an bekommt man einen Infoscreen, der einem die Zahl der Runden und der Gegner anzeigt. Dazu ob normaler Straßenverkehr eine Rolle spielt und ob Polizei eine Rolle spielen kann. Danach startet man das eigentliche Rennen. Im Spiel enthalten sind 20 Strecken, die man auch als Reverse Ausgabe zu sehen bekommt und die sich im Verlauf alle Renn Varianten teilen. Im gesamten also z.b. weniger als im Vorgänger.

Dabei ist nun die Sicht auf das Geschehen wie gewohnt in einer Hinter dem Auto Perspektive umgesetzt, oder per Select Taste in der Motorhauben Variante, die aufgrund der nicht so übersteuernden Fahrzeuge durchaus Spaß machen kann. Positiv das Most Wanted wieder eine Streckenkarte mitbringt, die auch die Gegner als Punkte zeigt und man so weiß wer wo ungefähr ist. Oben rechts findet man die Rennzeit und den Punkt Abstand. Kritik gibt es da dafür das EA zwar Abstände zu Gegnern anzeigt die vor einem liegen, ist man selber Erster in einem Rennen, die Abstände zum Zweiten beharrlich verschwiegen werden. Einziger Blick nach Hinten im übertragenen Sinne ist die Rückspiegelfunktion per Kreuz unten. Ansonsten ist die Steuerung gewohnt Arcadelastig gehalten. Zunächst gibt man mit A Gas, bremst mit B oder nutzt die Handbremse mit der R-Taste. Im Verlauf braucht man die Bremsen beider Arten aber relativ selten, da einfach gesagt die Motorbremse und damit das vom Gas gehen ausreicht um selbst durch enge Kurven zu schlittern. Ein Schadensmodell sucht man vergebens und kann so auch gerne mal gegen die Randbegrenzungen brettern. Hier gefällt mir die Tatsache nicht, das selbst bei Wiesen neben der Straße abrupt an der Straßenkante gestoppt wird. Von der Strecke abkommen ist also in dem Sinne nicht möglich. Wichtigste Punkte in Sachen Steuerung ist der Gamespeed und das Lenkverhalten. Beides paßt recht gut zusammen und entwickelt sich glücklicherweise auch im Verlauf des Spiels. Man kann also schon driftend durch Kurven kommen, hat aber nur sehr selten mit einem ausbrechenden Wagen zu kämpfen. Hier gefällt die leicht verzögernde Lenkung wieder recht gut. Die Kollisionsabfrage ist dann wieder so ein Ding für sich. Vor allem der normale Straßenverkehr sorgt ab und zu für Begegnungen der dritten Art. Leichte Berührungen und man crasht fast schon spektakulär durch die Gegend. Wobei das Thema Verkehr auch so ein Ding ist. Schwarze, eh schon schlecht zu erkennende Fahrzeuge einzubauen, die sich auf schwarzem Asphalt eurem 250 km/h Boliden nähern sind der Tod schlechthin. Wie oft hat es gecrashed und ich mich erstmal gefragt habe wo der jetzt eben herkam. Das schlimme daran ist eigentlich das der Verkehr in Sachen Quantität kaum der Rede wert ist. ;-)

Naja, Probleme in den Rennen hat man deswegen trotzdem kaum. Hier setzt einer der größten Kritikpunkte an. Die Gegner KI ist sehr mäßig. Ist man vorne, hat seinen Wagen halbwegs gut getuned und immer wieder einen möglichen neuen gekauft hat man kaum Probleme die Rennen zu gewinnen. Das gilt auch für die Sprints und die Time Trial Events, die viel zu weit gefaßte Zeitgrenzen haben. Wenn ich in einem Time Trial trotz Crash 1 Minute vor Ablauf der Zeit in's Ziel komme hat das wenig mit Anspruch oder gar Motivation zu tun. Ebenso spielt hier rein das die Gegner keine feste KI haben. Seid Ihr Erster hängen sie immer relativ knapp an eurem Heck, ohne gefährlich zu werden. Seid Ihr in einem Rennen mit den maximal 3 CPU Gegnern mal letzter holt man sie binnen einer halben Runde ein. Um dann zu merken das sie wieder schön hinter euch bleiben. Man kann zwar durch eine gute Fahrweise Vorsprung herausfahren, hat aber im Gegenteil nie Probleme nach einem Crash wieder an die Führenden heran zu kommen. Klar, das ist schön für den menschlichen Spieler. Hat aber in meinen Augen auch wenig mit Anspruch und Motivation zu tun. Ausnahme bilden die Boss Rennen, die durchaus mal eine harte Nuß sein können. Hier kommt dann dem menschlichen Spieler zugute das alle CPU Gegner die vorhandenen Abkürzungen auf den Strecken strikt meiden. ;-) Das führt natürlich dazu das man nicht ewig an den Events sitzt. Denn gerade die Sprints oder Time Trial Rennen sind nicht sonderlich lang. Ebenso der neue Modus Straßensperre. Hier setzt man euch einiges Sperren verteilt über die Strecke. Trifft man auf eine solche stehen dort Polizeiwagen, eine breite Barriere und einige Poller. Nur an den Pollern kommt man vorbei. Berührungen mit den Polizeiwagen oder der Barriere führen zum sofortigen KO. Erkennt man die Poller ist das ganze Null Problem. Und da auch hier die Zeitvorgaben bis zum Ziel nicht sonderlich streng sind kann man es sich leisten auch mal mit 30km/h an eine Sperre zu fahren.

Natürlich will ich nicht verschweigen das im Verlauf des Spiels bis zu Razor das ganze schon schwerer wird. Soweit gehe ich dann auch nicht das Spiel als kinderleicht zu bezeichnen. Aber eben immer mit dem Hintergedanken, das wer gut fährt und seine Kiste aktuell hält nicht wirklich vor unlösbare Probleme gestellt wird. Die gute, wenn auch nicht sonderlich schwere Arcade Steuerung richtet sich also klar an Spieler die schnell Erfolge wollen und sich nicht andauernd mit dem gleichen Rennen beschäftigen wollen. Nur schade für EA das Most Wanted nicht allein im Racer Markt auf dem GBA ist und das ganze im Vergleich in meinen Augen für Abzüge sorgt. Da reißt auch der Schnelles Rennen Modus nichts raus, bei denen man die Mautstelle als Variante dazu bekommt. Hier gilt es wie in den großen Versionen Abschnitte auf den Strecken pünktlich zu durchfahren. Wäre man gemein könnte man das ganze auch Checkpoint Rennen nennen. Und wie neu dies ist wissen alle Rennfans. Schade das EA hier ein nicht sonderlich schweres Game auf die Beine gestellt hat. Es gibt da einfach andere Alternativen.

Grafik & Sound....

Ein klarer Rückschritt im Vergleich zum Underground 2 ist die Grafik des Spiels. Das beginnt schon bei den Umgebungen, die verpixelter wirken und wesentlich grober. Erinnert alles mehr an Underground 1. Zwar sind die Strecken nicht mit flimmernden Gebäuden zugebaut, dennoch sind die Strecken nicht wirklich ein Augenschmauss. Hier gefallen mir selbst die alten GT Advance Teile besser. Ebenfalls schlecht finde ich zumindest bei den ersten Kontakten mit einer Strecke die fehlenden Pfeilanzeigen. Da man ja nun auch hier am Tage brettert und Strecke und Randbebauungen gerne mal eine Pixeleinheit bilden erkennt man manche Kurve erst sehr spät. Man schaut mehr als einem recht ist anfangs auf die Karte um ungefähr zu wissen welche Art Kurve demnächst kommt. Hier rein spielen dann auch die etwas groben Fahrzeugmodelle. Zwar erkennt man schon welches Auto man fährt, aber auch hier bietet der GBA andere Kaliber an denen sogar schon der Zahn der Zeit nagt. Technisch dagegen paßt das ganze schon, überrascht aber aufgrund der Präsentation nicht sonderlich. Ein gelungener Gamespeed samt sauberer Framerate unterstützen die eigentlich gute Spielbarkeit.

Beim Sound wissen die Musiken im Hintergrund zu gefallen. Neben Stücken die man auch in den großen Versionen findet sind diese mehr auf Melodie ausgelegt und nicht nur auf Action auf der Straße. Musiken die man auch zum cruisen hören würde wissen da zu gefallen. Die Fahrzeuge klingen weder schlecht noch besonders gut. Viel Einheitsgeräusche sind zu hören. Anhand der Klänge würde man die Fahrzeuge nur selten erkennen, um es mal so auszudrücken.

Fazit....

Need for Speed; Most Wanted auf dem GBA wirkt in vielen Bereichen wie ein bischen nebenher programmiert. Wenig Detailliebe bietet man dem Spieler einen nicht sonderlich schweren Arcaderacer, der zwar von der Steuerung her Spaß macht, aber nicht den Kick in Sachen Motivation und Dauerspielzeit bringt den man sich vielleicht erhofft. Da bot nicht nur der eigene Vorgänger Underground 2 mehr. Der Karriere Modus ist vereinfacht worden und die einzelnen Rennmodi kranken an einer zu unausgeglichenen Gegner KI, die oftmals wenig Spannung aufkommen läßt. Auch die Boss Gegner der einzelnen Kapitel sind mit einem halbwegs gut getunten Wagen und sauberer Fahrweise kein Problem. Wer also dauerhaft gefordert werden will ist hier Fehl am Platz. Das da der Multiplayer fehlt ist da noch das kleinste Problem. Ich bin es zwar leid Rennspieltests immer wieder damit zu beenden, aber wer auf Raceraction auf dem GBA steht greift zum König des Genres Top Gear Rally oder den alten GT Advance Spielen.

 

+ Gelungene Arcade Steuerung
+ Fahrzeug Upgrades
+ Gamespeed/Framerate
+ Verschiedene Rennvarianten
+ Komplett Deutsch
+ Batteriespeicher
+ Streckenkarte
- Nicht sonderlich schwer
- Gegner KI
- Grobe Grafik
- Manch Kollisionsabfrage

GRAFIK: 66%

SOUND/EFFEKTE: 74%

MULTIPLAYER: --

GESAMTWERTUNG: 66%

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