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GBA - Die Chroniken von Narnia
 
 
Die Chroniken von Narnia - GBA
Matthias Engert (14.12.2005)

SYSTEM: GBA
ENTWICKLER: Amaze
GENRE: Act.Adventure
SPIELER: 1-2 Spieler
HANDBUCH: Deutsch
SPEICHER: Batterie
1MODUL MP: Nein
SCHWIERIGKEIT: 1-6
SECRETS: Nein
SPRACHHÜRDE: Keine
ALTERSFREIGABE: 7+
TERMIN: Erhältlich
WIRELESS KOMPATIBEL: Ja
PREIS: ca.35 Euro
KOMPLETTLÖSUNG: Nein
CHEATS / TIPPS: Nein
GCN-GBA LINK: Nein

   
Einleitung....

Was Fantasy Spiele angeht wurden wir Spieler in den letzten Jahren mit schöner Regelmäßigkeit mit den Spielen zu Harry Potter und der Herr der Ringe Reihe beglückt. In diesem Jahr wurde das Pärchen gesprengt und Fans solcher Fantasy Themen hatten weniger Titel zur Auswahl. Also ist man als Spieler nicht böse wenn andere Titel in die Bresche springen und ich bekommen die Kurve zu den spielerischen Umsetzungen der Chroniken von Narnia. Passend zur Winterzeit kommt der Film dazu in die Kinos und die Spiele auf die Konsolen. Dabei bilden die Nintendo Umsetzungen zumindest für eine gewisse Zeit ein Ausnahme. Kommen sonst immer gleich 3 Versionen für GCN, DS und GBA auf den Markt, so habt Ihr im Moment nur die Auswahl zwischen einer GBA und DS Version. Was die Heimkonsolen angeht teilen allerdings Nintendo und Xbox Spieler das gleiche Schicksal. Bedingt durch einen PS2 Exclusivdeal zwischen Sony und Buena Vista kommt die Version für den GCN und die Xbox erst im Frühjahr 2006. Also schauen wir uns zunächst die Handheld Versionen an und hier im speziellen zuerst die GBA Umsetzung.

Menus und die Story....

Ein bißchen mulmig konnte einem schon werden, wenn man bedenkt das Amaze Entertainment für die Spiele verantwortlich ist. Zu frisch sind noch die Erinnerungen an die Shrek Spiele in diesem Jahr. Aber einen schlechten Ausrutscher gesteht man jeder Schmiede zu und wir schauen erstmal optimistisch auf das was uns hier erwartet. Zunächst hat Amaze seine Hausaufgaben gemacht. Ihr bekommt ein komplett deutsches Spiel, was für die jüngere Zielgruppe nicht das schlechteste ist. Dazu ein Batteriespeicher und ein Multiplayer der teilweise als Co-op gespielt werden kann. Wie es sich für ein Fantasy Spiel gehört ist die Story wichtig und hier auch gelungen. Die Chroniken von Narnia führen euch in die Zeit des Zweiten Weltkrieges. Mit diesem zu tun hat das ganze aber nichts. Die Helden des Spiels sind 4 Kinder, die per Zufall einen magischen Schrank entdecken, dessen Tür sie in das Fantasy Königreich Narnia führt. Sie erfahren das über diesem Reich ein Fluch liegt, der es in ewigen Winter hüllt. Die Vorsehung der Story will es das eines der Kinder hier zu höherem berufen ist und alle 4 zudem den wahren Herrscher von Narnia finden müssen. Dabei hält sich die Story auf dem GBA recht exakt an Geschehnisse aus dem Film. Deswegen soll es das mit der Story gewesen sein um nicht auch noch für die Kinogänger zu spoilern. Auch wenn es sich hier und da nicht vermeiden läßt im Text. ;-) Das Hauptmenu bietet euch nun die Möglichkeit ein neues Spiel zu beginnen, oder ein gespeichertes fortzusetzen. Dort könnt Ihr dann wahlweise direkt in das aktuelle Spiel springen, oder in die Kapitelanwahl. Dazu kommt nun der Multiplayer, der freigespielte Kapitel des Einzelspieler Modus voraussetzt. Zu guter letzt warten die Optionen, die euch neben Helligkeits und Soundeinstellungen 4 Schwierigkeitsgrade zur Auswahl geben. Was mir hier nicht gefällt ist die Tatsache das man diesen später auch jederzeit live im Spile wechseln kann. Aber wie immer ein Thema über das man streiten kann. Hat man sich also für ein neues Spiel entschieden gelangt man direkt zur Kapitelauswahl.

Technik und Gameplay....

Die Kapitelauswahl zeigt euch zunächst die ersten 10 des Spiels an. Wobei natürlich nur das erste anwählbar ist. Im gesamten liegen 17 Kapitel vor dem Spieler gelöst zu werden. Das Spiel ist dabei schon in eine große Gesamtwelt eingeteilt, wird aber halt immer mal wieder unterbrochen von Story Sequenzen und dem jeweiligen Kapitelende. Das erste Kapitel ist dabei das einzige in dem Ihr noch im heimischen Haus herumwuselt und den magischen Schrank dabei entdeckt. Der Rest des Spiels führt euch einzig in die Welt von Narnia. Die Chroniken von Narnia auf dem GBA sind eine Mischung aus einem Adventure mit reichlich Action im Verlauf des Spiels. Erinnert so oft an ein Quest for Camelot auf dem GBC. Dabei ist das Spiel so angelegt das Ihr im Verlauf alle 4 Kinder steuern werdet. Wahlweise allein um später auch im Team voran zu kommen. Anfänglich wissen diese nicht was um sie herum passiert und Ihr als Spieler geht fast ebenso, ahnungslos was auf euch zukommt durch die Gegend. Die Sichtweise auf das Geschehen ist dabei immer gleich. In der typischen Iso Sicht eines Adventures schaut Ihr auf das Geschehen. Gesteuert wird immer ein Charakter. Seid Ihr mit mehreren unterwegs wuseln diese als CPU gesteuerte Charaktere mit euch mit. Kümmern müßt Ihr euch um diese höchst selten. Die Spielziele in den einzelnen Kapitel sind nun recht vielschichtig. Das reicht vom einfachen finden eines Endpunktes, über das Lösen kleinerer Suchen&Finden Aufgaben und reichen bis zu diversen Zwischen und Boss Gegner Kämpfen. Gelungen empfinde ich hier das alle 4 Charaktere unterschiedliche Fähigkeiten in Sachen Attacken haben. Da man alle irgendwann mal steuert lernt man diese auch richtig einzusetzen. Die Grundsteuerung ist zunächst simpel angelegt. Mit dem Steuerkreuz lauft Ihr durch die Gegend und könnt mit der A-Taste eine Attacke loslassen. Diese reichen von Tritten über Wurfgeschosse bis zum Einsatz von Schwertern und wird am Ende des Spiels auch aufgewertet.

Dabei geht das Spiel zunächst den Weg euch anfangs ähnlich einem Tutorial die wichtigsten Dinge in Sachen Steuerung zu zeigen, ehe Ihr sie einsetzen müßt. Die recht weitläufigen Areale bieten genügend Platz abseits des Hauptstranges zu laufen. Dabei sind die Kapitel und damit Landschaften in viele kleine Bildwechsel eingeteilt. Man verläßt z.b. einen Bereich links aus dem Screen, das Bild wird kurz dunkel um dann im nächsten rechts wieder aufzutauchen. Positiv sind hier 2 Dinge. Zum einen dienen diese als Rücksetzpunkte, wenn die oben links befindliche Energieleiste mal leer ist und zum anderen sind alle Teammitglieder wieder vereint. Denn öfters passiert es mal das einer irgendwo hängenbleibt und plötzlich fehlt. Nicht weiter schlimm, ist er doch bei einem Bildwechsel sofort wieder dabei. Um nun den wahren König von Narnia zu finden müßt Ihr einfach gesagt durch den gesamten Wald von Narnia. Verschneit und mit einigen Hindernissen versehen baut das Spiel als Gameplay Element nun eine Spezialfähigkeits Feature ein. Im Spiel werden diese als Tugenden bezeichnet. 8 davon gibt es, die es euch im Verlauf erlauben Einfluß auf Gegner und die Umgebung zu nehmen. Meist mit Vorarbeiten in Form kleiner Rätsel gelöst trefft Ihr so z.b. auf einen Bewohner des Waldes der ein Problem hat. Meist im Finden von Items oder dem Befreien aus Gefangenschaften bekommt Ihr als Lohn nach und nach diese Tugenden. So hilft man anfangs z.b. einem Bären sein Junges wieder zu finden, das sich irgendwo verängstigt versteckt hält. Als Dank bekommt Ihr so z.b. die Tugend Ashlan's Lied. Eine Panflöte die es euch erlaubt Tiere des Waldes zu Hilfe zu rufen. In diesem Fall um schwere Hindernisse wie Baumstämme aus dem Weg zu räumen. Per R-Taste ruft man dazu ein Menu auf, das zum einen das Inventory beherbergt in dem z.b. Heilitems für die Gesundheitsleiste aufbewahrt werden. Dazu kann man nun das Tugendenmenu aufrufen und durch verschiedene Symbole scrollen. Wählt man z.b. das für die Hindernisse aus, so erscheint es als Symbol oben rechts im Spielscreen. Drückt man jetzt die B-Taste ertönt eine Melodie aus der Flöte und die Helfer tauchen auf.

Diese Vorgehensweise ist bei allen Tugenden gleich. Im Verlauf lernt Ihr so Spezialfähigkeiten um z.b. über Abgründe springen zu können, in Sam Fisher Manier an Gegnern lautlos vorbei zu schleichen oder um Felsen anheben zu können, die meist Wege versperren. Die Mischung aus diesen Fähigkeiten und den zahlreichen Gegnerbegegnungen stellen den Hauptanteil im Spiel. Dazu bekommt eine zweite Leiste oben rechts eine Bedeutung. Diese stellt euer Kältefeeling dar, um es mal lapidar zu sagen. So frieren die Charaktere nach einer gewissen Zeit, was sich durch ein langsames leeren dieser Anzeige wiederspiegelt. Um das zu verhindern kann man nun wahlweise Items aus dem Inventory essen oder aber überall verstreute Lagerfeuer finden. Man stellt sich daneben und füllt diese Anzeige wieder auf. Es gibt auch Lagerfeuer die nicht entzündet sind. Dazu findet man Streichhölzer und kann diese entzünden. Sehr unterschiedlich ist bei allen 4 Charakteren die Gegner Action. Mit Lucy und ihrem Tritt z.b. hat man mehr als gut zu tun die Gegner in Schach zu halten und zu besiegen. Peter dagegen mit seinem anfänglichen Holzschwert läßt sich weitaus effizienter einsetzen und man kommt ungemein schneller voran, weil die Gegner einfach schneller das zeitliche segnen. Das diese zahlreich sind kommt vor allem daher das bei einem Bildwechsel Gegner immer wieder auf's neue generiert werden. Hier ärgert es einen fast schon das kein RPG System eingebaut wurde, das die Motivation schon noch um einiges heben würde. Zumindest bietet die GBA Version dieses Feature nicht. Waffen verbessern geht also über diesen Weg nicht. Die Gegner selber sind recht vielfältig und es warten je weiter man vorankommt immer mehr davon. Vor allem Gegner mit Fernwaffen wie Bögen oder Speeren können einem manchmal mehr zu schaffen machen als man denkt. Es werden mit der Zeit auch immer mehr, so das sich auch gerne mal 5 und mehr Gegner um euch herum tummeln. Regelrechte Riesen die sich mit Wölfen oder Ork Verschnitten abwechseln.

Glücklicherweise findet man Items zum Heilen recht häufig und man kann in der Umgebung vieles zerstören und findet darunter solche Dinge. Ebenfalls hinterlassen Gegner oftmals solche Sachen, so das bis zum 3. Schwierigkeitsgrad kaum Frust aufkommt. Da die Bildwechsel recht zahlreich sind spielt man bei einem Ableben nicht soviel an Locations nochmal. Zur Hälfte des Spiels lernt man dann auch die böse Charakterin der Story kennen und die 4 Kinder werden getrennt. So führt euch dann der Weg auch in das Schloß von Narnia und kleine Schleichereinlagen erweitern das Gameplay etwas. Allerdings nichts was einen verzweifeln läßt. Die meiste Zeit spielt sich das Spiel schon mehr wie ein Hack'n Slash Game a la Baldurs Gate. Wege finden, massig Gegner besiegen und zwischendurch jemanden helfen um die Tugenden nach und nach zu bekommen, ohne die man bis zum Ende nicht kommt. Dran vorbeilaufen kann man aber nicht, so das ratlose Momente wirklich höchst selten sind. Einzig verlaufen kann man sich ab und zu mal, wenn man eines der Suchen&Finden Rätsel angeht. Hier nerven dann die jedesmal neu generierten Gegner auch mal. In Sachen Gameplay zieht das Spiel erst in den letzten Kapiteln nochmal ordentlich an. Denn dann finden die 4 Kinder das Lager des wahren Königs. Wie zu besten Ritterzeiten sehen die 4 Charaktere nun auch so aus und bekommen es mit stärkeren und häufiger auftauchenden Gegnern zu tun. Das vorletzte Kapitel besteht dann gar darin das Schloß zu durchqueren um darin die zu Eisstatuen verzauberten Bewohner zu finden und aufzutauen. Wer dann mittendrin auch mal aufhören will hat zudem die Möglichkeit auch im Spiel zu Speichern und beginnt beim Laden am letzten Rücksetzpunkt. So spielt sich das Game die meiste Zeit recht flüssig und die Kampfaction überwiegt im Spiel. Dazu hier und da kleinere Rätsel samt dem Einsatz der Tugenden. Einen erwachsenen Adventure Spieler fesselt das auf lange Sicht eher weniger, da die Spielzeit mit ca. 7 Stunden nicht so hoch ist. Für jüngere Gamer ist das ganze aber aufgrund der Steuerung und Präsentation ein durchaus geeignetes Spiel.

Grafik & Sound....

Die Präsentation ist eine der Stärken des Spiels und bringt die verzauberte Winterwelt von Narnia für GBA Verhältnisse recht gut rüber. Ordentliche Animationen und kleineres Schneetreiben im Screen sorgen für eine gelungene Atmosphäre. Zwar spielt sich der Großteil des Spiels in winterlichen Umgebungen, eintönig kommt das ganze aber nicht rüber. Effekte sollte man nicht soviele erwarten. Diese sind wenn zweckmäßig gehalten. In den letzten Kapiteln erreicht dann auch Storygebunden der Frühling die Welt von Narnia, was man grafisch auch sieht. Auch hier wirkt die Umgebung liebenswert gemacht und bietet durchaus detaillierte Umgebungen. Mehr als passend empfinde ich die Musik im Spiel. Vielleicht nicht gerade wenn man übernächtigt ist. ;-)) Aber fast ausschließlich ruhige und orchestral angehauchte Stücke passen sehr zum Geschehen. Hier hört man schon irgendwie heraus das ein Kinofilm aus der Fantasywelt umgesetzt wird. Soundeffekte könnten dagegen etwas vielschichtiger sein. Bei Attacken klingt alles immer irgendwie gleich und man vermißt ein wenig Power in den Klängen. In Sachen Soundeffekten wäre mehr drin gewesen.

Multiplayer....

Der Multiplayer bietet dem Spieler einen verkappten Co-op. Dabei unterstützt das Spiel neben dem Link Kabel auch den Wireless Adapter. Im Spiel selber dürft Ihr so die Level des Hauptspiels im Co-op Spielen in denen mindestens 2 Helden enthalten sind. Alle Level in denen nur eines der 4 Kinder agiert stehen hier nicht zur Verfügung. Ein nettes Feature, bedingt durch 2 Spiele aber nicht unbedingt in die Sparte Killer Feature einzuordnen. Hier wie bei anderen Dingen sollte man die DS Version in Betracht ziehen.

Fazit....

Die Chroniken von Narnia sind auf dem GBA ein flüssig spielbares Action Adventure im Stile eines Quest for Camelot. Recht große Umgebungen die neben leichter Rätselaction auch reichlich Kampfaction bieten. Das Tugenden Feature ist eine gelungene Sache, hätte aber ruhig noch intensiver eingebaut sein können. Technisch gibt es wenig zu meckern in diesem Spiel. Einzig wenn mal 6 oder mehr Gegner auf dem Screen auftauchen geht die Engine mal kurz in die Rubrik Langsamer. Ist aber selten der Fall. Was dem Spiel fehlt ist ein RPG Feature, das sich bei der Masse an Kämpfen durchaus angeboten hätte. So bleibt das Spiel eine Empfehlung für jüngere Gamer. Erwachsene sollte aber nicht ganz den Blick für Narnia verlieren. Denn es gibt ja noch eine DS Version des Spiels. Und die sollte doch noch etwas mehr bieten.

 

+ 4 Charaktere
+ Stimmige Präsentation
+ Gelungene Sondstücke
+ Gelungene Steuerung
+ Tugenden Feature
+ Komplett Deutsch
+ Gut für jüngere Gamer
+ Speichern jederzeit
- Spielzeit könnte höher sein
- RPG Feature wünschenswert

GRAFIK: 77%

SOUND/EFFEKTE: 77%

MULTIPLAYER: 60%

GESAMTWERTUNG: 71%

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