Einleitung....
Vor kurzem konnte man denken, der gute Mega Man kehrt dem GameBoy Advance endgültig den Rücken. Nach 5 Battle Network Teilen auf dem GBA, die es teilweise in 2 Versionen gab, vollzog Mega Man den Wechsel auf den Nintendo DS. Zwar auch nur eine Neuauflage der 5er Versionen, schien er sich nun auf den DS zu konzentrieren. Aber wie immer im Leben sieht man sich ja zwei mal und im Falle von Mega Man gleich noch ein paar mal dazu. Denn die Verkaufszahlen scheinen Capcom immer noch gute Geschäfte zu bescheren und Teil 6 der Battle Network Reihe ist aktuell im Handel erschienen. Und wie es mittlerweile Tradition ist auch gleich wieder in 2 Versionen. Neben der Variante Gregar gibt es das Gegenstück Falzar, das wir euch hier näher vorstellen wollen.
Menus und die Story....
Ein Fakt ist immer interessant. Hatte Nintendo die DS Version unter seinen Fittichen und brachte das Spiel auch mit deutschen Texten auf den Markt, kommen die 6er auf dem GBA direkt über Capcom und wieder mit englischen Texten auf den Markt. Für jüngere Neueinsteiger also nicht ideal. Alte Battle Network Recken brauchen mittlerweile eh keine Sprache mehr. Dazu bietet das Spiel wieder einen Speicherplatz auf der internen Batterie und einen Multiplayer für 2 Spieler, der neben dem normalen Linkkabel auch den Wireless Adapter für den GBA unterstützt. Allerdings und das tut der Serie durchaus gut bringt Teil 6 neue Wendungen in Sachen Story und Locations, was weitere Neuerungen im Gameplay nach sich zieht. Von daher also auch für alte Mega Man Hasen durchaus eine Lesung wert.
Wie immer steht natürlich Lan mit seinem virtuellen Gegenstück Mega Man im Mittelpunkt des Geschehens. In Teil 6 verläßt Mega Man allerdings seine gewohnte Umgebung, die Spieler der Battle Network Reihe nun schon seit dem ersten Teil kennen und zieht um in die neue Location Cyber City. In Cyber City gibt es auch für den alten Internet Hasen Lan viel neues. Neben einer neuen Schulklasse mit neuen Mitschülern ist das vor allem die Möglichkeit den virtuellen Mega Man auch in der realen Welt erscheinen zu lassen. Ihr als Spieler erhaltet so die Möglichkeit beide in der Realität zu steuern. Nach einigen ersten kleineren Abenteuern und ersten Schurken, die erneut als Virus das Netz unsicher machen zeigt sich das wahre Problem im 6. Teil. Denn die Zusätze Gregar und Falzar sind nicht von ungefähr so gewählt. Beides sind in Form eines Wolfes(Gregar) und eines wilden Vogels (Falzar) Kreaturen aus der Vorzeit. Man erzählt sich legendäre Geschichten über beide, mußte bis jetzt aber keine Angst vor ihnen haben. Denn in den Weiten des Internets stehen beide in einem Areal als Statuen herum. Bis die beiden eines Tages in den jeweiligen Versionen erweckt wurden und das Unheil in den Weiten des Internets seinen Lauf nimmt.......! Von nun an dürft Ihr euch erneut an die Rettung des Internets machen und übernehmt wie immer die Rolle von Lan und Mega Man.
Das Hauptmenu selber ist zunächst wie immer äußerst simpel. Startet man das erste mal das Spiel gibt es nur den Punkt New Game, während später nach Speichervorgängern die Load Variante dazu kommt. Diverse Einstellungen u.s.w. findet der Spieler wie immer im Spiel selber vor. Wie immer positiv das Ihr punktgenau Speichern könnt und somit nach dem Laden immer an der Stelle des Speichervorgangs wieder beginnt. Also starten wir zunächst ein neues Spiel.
Technik und Gameplay....
Wie schon erwähnt beginnt auch Teil 6 zunächst in den bekannten Locations in ACDC Town. Dabei vollzieht das Spiel wie eigentlich jedesmal ein Art Tutorial, das auch Neueinsteigern das Gameplay dieser Serie näher bringt. Denn am groben Konzept hat sich auch diesmal nichts geändert. Der Spieler wechselt innerhalb des Spiels aus einem Adventure Part in der realen Welt in den Action Part in die Tiefen des Internets. Dabei gilt es Ereignisse die in der realen Welt passieren durch das Eintauchen in die Cyberwelt zu korrigieren. Dazu besitzt LAN auch hier wieder das sogenannte PET, ein Terminal mit dem es ihm möglich ist an dafür vorgesehenen Ports in der realen Welt in das Internet einzutauchen. Das erneut an ein RPG angelehnte Spielprinzip besteht als zahlreichen Facetten, die vom Sammeln bestimmter Objekte, dem Entdecken zahlreicher Locations und natürlich den Kämpfen besteht. Innerhalb der normalen Welt kann LAN mit anderen Personen reden, Gebäude betreten und so Neuigkeiten erfahren. Ist irgendwo ein Problem aufgetaucht muß man einen Jack-In Port Port finden und beamt sich nun in die Tiefen des Internet. Hier wechselt der Grafikstil erneut völlig. Technische und farbenfrohe Umgebungen, in denen man die Datenströme wie Wege benutzen kann. Darauf laufend lauern Gegner, die in der Art eines Pokemon Spiels plötzlich auftauchen und den Spieler zum Kampf fordern. Ihr lauft nach wie vor in der schräg von oben Sicht bis Ihr auf Gegner trefft. Das Bild wird dunkel und eine Arena, die euch von der Seite gezeigt wird erscheint. Diese ist zunächst in 2 Teile geteilt. 9x9 Felder liegen sich gegenüber, wobei Mega Man alle 9 linken Felder nutzen kann und die Gegner die rechten 9 Felder, die sich auch farblich unterscheiden und auch Hindernisse bieten. In diesem Modus besitzt unser Held auch fast alle Eigenschaften eines RPG. Zwar fehlt auch im 6.Teil ein Gesamtlevel für Mega Man selber erneut, dafür gibt es Upgrades und Einteilungen für Fähigkeiten in Sachen Angriff oder Verteidigung und natürlich zahlreiche Hilfsmittel in Form der sogenannten Battle Chips, die man hier auch beiläufig als Waffen bezeichnen könnte.
Ziel ist es in jedem Kampf alle Gegner zu erledigen. Dabei besitzen diese wie auch Mega Man einen HP Wert der über den Gestalten zu sehen ist. Ihr müßt nun versuchen diesen Wert auf 0 zu bringen. Jetzt beginnt wie bei jedem Teil der Tiefgang des Spiels. Es gibt im gesamten Spiel 200 verschiedene dieser sogenannten Chips, von denen Ihr zu beginn nur knapp 10 besitzt. Man lehnt sich hier also eher an den 3er der Serie an und bietet mehr Chips als Teil 1, 4, und 5. Nur der 2er mit 250 Battle Chips bot hier mehr. Diese Battle Chips können Bomben sein, Mehrfachgeschosse, Geschütze aller Art oder Schwerter. Jeder dieser Battle Chips hat einen Angriffswert. Die Bombe z.b. 50, die einem Gegner wenn man ihn trifft diesen Wert abzieht. Innerhalb der 9 Felder könnt Ihr Mega Man steuern, sowie auch die Gegner versuchen durch umherlaufen euch zu treffen oder auszuweichen. Es gibt auch feststehende Gegner wie Geschütze, die zumindest so relativ leicht zu treffen sind. Kommt es zum Kampf besitzt Ihr oben eine Energieleiste die sich nach jeder Aktion auffüllt. Ist sie voll könnt Ihr per L oder R Taste das Aktionsmenu aufrufen. In diesem Aktionsmenu stehen euch nun jedesmal diese Waffen (Chips) zur Verfügung und das ganze funktioniert ähnlich wie in Card Battle Games. 30 Chips sind anfangs pro "Deck" enthalten, die man innerhalb des Kampfes verbraucht. In einem neuen Kampf stehen sie euch dann wieder zur Verfügung. Dabei wählt man nun einen Chip aus, von dem man sich Erfolg verspricht und kann diesen dann einmal anwenden. Es gibt dabei Unterschiede. Artverwandte können mehrmals gleichzeitig genutzt werden, während verschiedene erst später funktionieren. Habt Ihr einen Kampf hinter euch gebracht erscheint ein kleiner Ergebnis Bildschirm und Ihr bekommt Belohnungen. Neben einem Betrag Zennys, die man wieder bei den zahlreichen Händlern gegen neue Chips und anderen Items als Zahlungsmitteln nutzen kann, gibt es auch Battle Chips selber, die je schneller Ihr gesiegt habt auch Höherwertig sind. Ebenfalls wieder dabei ist der Part Bugfrags. Diesmal allerdings mehr als findbare Items enthalten und nicht durch das Besiegen eines Gegners wie früher.
Habt Ihr genug beisammen könnt Ihr wieder bei einem speziellen Charakter diese Frags tauschen. Positiv im 6er sind nun die vielen neuen Battle Chips. Dabei fällt nicht nur deren Umsetzung auf und wie sie im Kampf wirken, sondern vor allem das man viele hochwertige Battle Chips im Spiel viel früher findet als früher. Dadurch macht man das Spiel nicht unbedingt leichter, aber viel motivierender. Denn 800er Gegner und mehr was die HP der Gegner angeht warten nämlich ebenfalls viel früher. Dazu könnt Ihr 2 dieser "Decks" anlegen um so vielleicht Stile durch die Chips zu generieren. Auch dies ist vor allem bei den Boss Gegnern nicht das schlechteste. Krönung in Sachen Chips sind die Boss Gegner. Besiegt Ihr einen der vielen Boss Gegner, bekommt Ihr ihn in Form eines Chips. Später in einem normalen Kampf könnt Ihr ihn aktivieren und Mega Man wird auf dem Kampffeld durch eben diesen Boss in Gestalt ausgewechselt. Das bringt viel und macht das Spiel in meinen Augen schon im ersten Drittel des Spiels viel motivierender. Dazu kommen mit der Zeit erneut der Beast Out Modus, bei dem sich Mega Man auch in eine Bestie verwandeln kann, die selbstständig agiert, dafür aber eine irre Angriffskraft besitzt. Ebenso geblieben sind die zahlreichen Mystery Würfel, die überall in der Cyber Welt herumliegen und Chips, Zennys oder gar einmalig nutzbare SubChips beinhalten. Vergleichbar mit Heilern in anderen Spielen. Dazu kommt nun die angesprochene Fähigkeit das auch Mega Man in der realen Welt agieren kann. Nur in Cyber City möglich sind dabei beide Charaktere gleichzeitig in der realen Welt möglich. Viele der kleinen Rätsel sind so angelegt, das einer der beiden ein Problem hat und man zweitweise mit dem zweiten nach der Lösung suchen muß. Hier findet man oft Rätsel in Form von Suchen und Holen von Objekten, dem aktivieren diverser Mechaniken oder durch Hilfe bei anderen NPC's. Dabei spielt wie immer das Inventory eine große Rolle. Erneut ausladend findet man hier neben der Speichern Option auch alle Chips aufgelistet, Gegnertypen und natürlich das Emailsystem samt Secrets wie den Pass Codes um gesperrte Bereiche des Internets zu betreten.
Beim Thema Speichern hat das ganze wie immer auch seine Schattenseite. Wer gerne mal das Speichern vergißt kann auch eine böse Überraschung erleben. Denn wie in den anderen Teilen auch gibt es hier wieder das harte Game Over. Keinerlei Rücksetzpunkte und Ihr landet beim Verlust aller Lebenspunkte auf dem Hauptmenu und dürft euer letztes Savegame laden. Es gab Stellen im Spiel wo ich teilweise aller paar Minuten gespeichert habe. Durchaus sinnvoll wie mir der folgende Boss Gegner zeigte. ;-)) Ebenso sinnvoll ist der Navi Modifikator, der es euch ermöglicht die Fähigkeiten auch zu kombinieren und neue Varianten zu erschaffen. Ebenso das Verbinden von Battle Chips zu neuen mächtigeren Varianten spielt hier natürlich mit hinein. Die Art und Weise und die Zeitpunkte wie das Spiel einen immer wieder belohnt macht ebenfalls einen großen Reiz aus. Ich für meinen Teil hatte zumindest lange nicht mehr so einen Spaß mit einem Battle Network Game. Selbst die DS Version reicht da nicht heran. Vor allem die schneller erspielbaren höherwertigen Battle Chips und dadurch machbaren harten Gegner laden immer wieder zum Spielen ein. Die vielen Belohnungen und die erneut wieder hohe Spielzeit samt neuer Story und Locations stehen hier eindeutig auf der Haben Seite.
Grafik & Sound....
Grafisch bleibt sich das Spiel auch im 6.Teil absolut treu. Dabei ist das Spiel eines das besonders vom satteren DS Lite Screen lebt und dadurch logischerweise so farbenfroh daherkommt wie noch nie. Im direkten Vergleich auf dem GBA findet man bis auf kleinere Effekte nichts neues. Beide wuseln immer noch im gleichen Animationsstil durch die Gegend und auch die Stadtlocations sind eigentlich gestaltet wie zu Anfangstagen der Serie. Einzig die neuen Battle Chips bringen auch denmentsprechend neue Effekte mit. Technich muß man sich keine Sorgen machen. Alles läuft flüssig und ohne viele Ladezeiten. Wobei hier alles andere auch überrascht hätte. Beim Sound gilt das gleiche. Never Touch a Running System könnte man meinen. Fröhliches Gedudel wenn nichts los ist, das sich durch mystische und schnelle Klänge bei entsprechenden Aktionen ablöst. Die Soundeffekte sind auch im 6. Teil die gleichen wie immer.
Multiplayer....
Der Multiplayer erlaubt es euch nun 2 Spieler zu verbinden. Dabei könnt Ihr neben dem Linkkabel auch den Wireless Adapter benutzen. Zwingend notwendig ist aber der Einsatz von 2 Spielen und damit der teuren Variante. Ist das vorhanden könnt Ihr neben einem Net Battle, bei dem das 9x9 Feld für Kämpfe gegeneinander genutzt wird, auch wieder Chips tauschen und so euren Bestand auffüllen und fehlende holen. Ähnlich wie beim Pokemon System ist es dabei nie verkehrt einen Freund mit der anderen Version zur Hand zu haben. Ein Killer Feature aber dennoch nur für Cracks.
Fazit....
Im gesamten bin ich doch positiv überrascht. Gerade bei einem Teil 6 sagt man sich das die Abnutzungserscheinungen mittlerweile riesig sein müßten. Doch sinnvolle Neuerung in den Bereichen Story, Locations und auch den Battle Chips geben dem Spiel einen nicht erwarteten Gameplay Kick. Das schnellere Erspielen guter Chips samt der gelungenen Rätsel erhöhen die Motivation. Dazu kommen die sinnvoll platzierten Belohnungen und Fähigkeiten Upgrades, die dem ganzen sehr gut tun. Selbst Battle Network Spieler die alle Teile besitzen machen hier keinen Fehlkauf. Schade das Capcom Teil 6 noch als Hochpreis Spiel anbietet. Ein bißchen billiger und man könnte das Game bedenkenlos empfehlen.
