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Lego Knights Kingdom GBA
Matthias Engert (02.11.2004)

SYSTEM: GBA
ENTWICKLER: Razorback
GENRE: Action
SPIELER: 1-2 Spieler
HANDBUCH: Deutsch
SPEICHER: Paßwort
1MODUL MP: Nein
SCHWIERIGKEIT: 1-6
SECRETS: Ja
SPRACHHÜRDE: Keine
ALTERSFREIGABE: 3+
TERMIN: Erhältlich
WIRELESS KOMPATIBEL: Nein
PREIS: ca.40 Euro
KOMPLETTLÖSUNG: Nein
CHEATS / TIPPS: Ja
GCN-GBA LINK: Nein

   
Einleitung....

Lego Media hatte bisher mit seinen GBC und GBA Spielen mäßigen bis wenig Erfolg. Krankten viele Spiele an schwacher Technik und wenig Tiefgang im Gameplay. Wie bei vielen dieser Serientitel gibt es immer mal wieder einen positiven Ausreißer. Die Hoffnung lag also beim neuesten Titel um die Lego Familie nahe das endlich mal etwas daraus geworden ist und zumindest für die Zielgruppe ein ansprechendes Spiel herauskommt. Von Vorteil sollte sich hier erweisen das man die Programmierung auch mal in fremde Hände gab, auch wenn die Firma Razorback auf dem GBA eher unbekannt ist. Aber jeder fängt mal an und so schauen wir zunächst optimistisch auf das neueste Lego GBA Spiel.

Menus und die Story....

Hintergrund der neuesten Adaption sind erneut die sogenannten Knights. Ritter aus der Lego Spielzeugfamilie, die auch real existieren und so unter Fans keine Unbekannten sind. Über diese Ritter übernimmt der Spieler die Kontrolle und wird im Verlauf des Abenteuers gleich 4 Helden davon steuern dürfen. Parallelen zu den Power Rangers gibt es nicht nur farblich. ;-) Die Story des Spiels handelt vom Königreich Morcia. Wie in alten Zeiten ein Reich von Rittern und einem König. Lustig das man diesen König Mathias getauft hat. Ein Wertungsplus gibt's deshalb aber nicht. ;-) Hauptattraktion in Morcia sind immer wieder stattfindende Ritterkämpfe, zu denen die Einwohner in Scharen kommen um zu sehen wer der beste Ritter ist. Soweit so gut mit der friedfertigen Welt in Morcia. Unter all seinen Getreuen bricht der dunkle Ritter Vladek den Ehrenkodex und versucht die Herrschaft über Morcia zu erlangen. Hier tretet Ihr auf den Plan und müßt auf Geheiß des Königs in Person der Ritter dem guten zum Recht verhelfen.

Das Hauptmenu bietet zunächst reichlich Möglichkeiten, die man zum Teil erst freispielen muß. Allerdings läßt sich hier sogar das Handbuch drüber aus was wie freizuspielen ist. Ein Geheimnis ist dies also nicht. Man gibt euch so die Auswahl zwischen dem Story Modus, der Kampfarena, dem freispielbaren Modus -Einer wird siegen- sowie dem Mehrspieler Modus für bis zu 2 Spieler und der Paßwort Option. Dazu kommen eine sogenannte Trophärenkammer und die Optionen. Diese bieten einzig die Soundoptionen als einstellbare Dinge an. Komplett deutsch gehalten ist der Kern der Story Modus. In ihm spielt man nicht nur den versteckten Modus frei, sondern füllt in dem man 8 geheime Items findet auch die sogenannte Trophäenkammer. Unter anderem kann man so auch den schwarzen Ritter Vladek freischalten.

Technik und Gameplay....

Wählt Ihr also den Story Modus an so erwarten euch im Verlauf des gesamten Spiels 9 Welten wenn man so will, wobei 1 Welt in 4 kleinere Unterlevel unterteilt ist. Beginnen tut das Spiel mit einem gut gemachten Tutorial Modus, der euch die wichtigsten Dinge der Steuerung zeigt und euch an das Gameplay heranführt. Dabei müßt Ihr von nun an in jedem Level einen Zielpunkt erreichen und bekommt danach ein Paßwort. Erst danach könnt Ihr das nächste Level angehen. Je nachdem ob Ihr alle Ziele in einem Level gelöst habt gibt es eine Prozentwertung und Ihr könnt jede Welt mehrmals spielen um überall die 100% zu sehen. Gleich in allen Leveln ist der Viewpoint auf das Abenteuer, das in einer angenehmen Iso Sicht von oben daherkommt und sehr an einen Hobbit erinnert von der Sicht her. In dieser Sicht bewegt Ihr den Charakter mit dem Kreuz frei nach allen Richtungen. Ihr könnt mit Personen reden, Umgebungen inspizieren und Gegenstände zerstören und müßt allerlei Kämpfe austragen.

In Sachen Steuerung ist diese bei allen Rittern gleich gehalten. Unterschiede sind eher im Detail ihrer Fähigkeiten zu finden. Während Ihr lauft ist die A-Taste die wichtigste Aktionstaste im gesamten Spiel. Damit führt Ihr einen Nahangriff aus, in dem Ihr so euer Schwert schwingt und könnt per gedrückt halten eine Fernattacke zünden. Diese Fernattacken beherrschen alle Ritter und müssen durch das finden bestimmter Kristalle aktiviert werden. Einmal gefunden stehen sie allen zur Verfügung. Rechts unten im Screen tauchen diese auf und werden per B-Taste durchgeschalten. Sinn dieser 4 Kristalle sind unterschiedlich starke Fernattacken, die bei bestimmten Gegnern auch verschiedene Wirkung haben. Damit Ihr diese nicht unentwegt benutzen könnt ist dem ganzen ein Riegel vorgeschoben. Unten in der Mitte des Screens findet man eine Füllanzeige in Form eines Schwertes. Hält man die A-Taste gedrückt läd sich das Schwert auf, ein wenig Energie verschwindet aus der Leiste und Ihr feuert beim loslassen einen Energiestrahl auf Gegner oder Objekte wie Schalter die man so umlegt.

Dazu kommt die R-Taste für einen doppelten Schwertangriff und L für den Block, der meist sehr hilfreich ist. Letzte Sache der Steuerung ist eigentlich nur noch die Select Taste mit der man z.b. kleine Geschütztürme in den Welten besetzen kann und damit auf anrennende Gegner feuert. In Sachen Gameplay erwartet den Spieler an sich zunächst ein simples Hack'n Slay Spiel. Ihr lauft die Welten ab und müßt diverse kleine Abhängigkeiten lösen. Mit der Zeit immer größer werdend und mehr verzweigt sind Schalter die Hauptaufgabe in Sachen Rätsel. Man findet einen Schalter, der entfernt irgendwo eine Tür öffnet. Auf dem Weg dahin wie sonst auch werdet Ihr von diversen Gegnern beharkt und müßt so weitere Schalter finden um das Ende des Levels zu erreichen. Großartige mechanische Rätsel oder sonstiges in Adventure Art erwartet euch also nicht. Dazu kommt das Ihr in den Welten ab und zu auf hilfesuchende Charaktere stoßt die ein Problem haben und praktisch als Neben Quest durchgehen. Ihr müßt deren Aufgaben nicht lösen, findet aber so diverse Secrets und die 8 angesprochenen Items. Diese Aufgaben reichen vom Löschen kleinerer Brände ebenfalls mit den Fernattacken oder dem Einsammeln von Geld, das irgendwo in den Leveln von den Gegner versteckt wurde.

Die Schwierigkeit wenn man dies bis zum 8 Level so nennen will liegt darin nicht draufzugehen und das Ende zu erreichen. Man läuft die Gänge und Wege der einzelnen Locations an und metzelt diverse Gegner nieder. Auch hier warten verschiedene auf euch, die wahlweise Nah und auch Fernattacken einsetzen. Manche geben Wege zu Schaltern frei, während andere Items fallen lassen. Besonders wichtig ist links unten die Schildanzeige, die eure Lebensenergie anzeigt. Ist diese leer wird's nervig. Denn Rücksetzpunkte gibt es keine. Mission nicht bestanden und Ihr dürft von vorn beginnen. Einzig wenn Ihr in einem Level einen Locationwechsel vorgenommen habt startet man nicht ganz neu. Nur ist das selten der Fall. Wobei man hier sagen muß das bis zum 8. Level dies eigentlich nicht das Problem ist und der Schwierigkeitsgrad der Zielgruppe angemessen ist. Heftig wird es dann ab Level 8, wo die Gegneranzahl und Arten durchaus knackig werden können und man mit dem Ableben Bekanntschaft macht. Trotzdem ist die Spielzeit mit 5-7 Stunden für ältere Spieler kein Killerfeature.

Zwischen den Leveln wird die Story konsequent weitererzählt und Ihr übernehmt wie schon erwähnt die Kontrolle über alle 4 Ritter, wenn auch nicht gleichzeitig. Steuert Ihr meist einen der 4 Ritter über ein gesamtes Level, so wird am Ende auch live im Spiel getauscht. Wobei wiegesagt nur wenige Unterschiede zwischen den Burschen zu finden sind. Mir am liebsten war immer noch der schnellste unter den Burschen. Denn das Lauftempo ist bei den 3 anderen etwas langsam und man wünscht sich das berühmte B-drücken für das schnelle Laufen. Gerade wenn man ein Level mehrmals von schief nach schräg durchläuft ein wenig langatmig. Ansonsten ist das Gameplay technisch in Ordnung und bietet sich als Haudrauf Spiel für die jüngere Zielgruppe an. Von daher hat man seine Hausaufgaben also gemacht. Ältere Spieler werden mit dem Spiel nicht glücklich, da mit der Zeit die Abwechslung zu kurz kommt. Nur herumlaufen und das Schwert schwingen ist zwar ganz nett, wird aber nicht weiter aufgewertet. Einen RPG Modus vielleicht für ein Aufleveln a la Baldurs Gate wäre hier ideal gewesen. So gesehen verändert sich das Gameplay also nicht.

Laufen, Schalter suchen und kämpfen. Darauf beschränkt es sich meist ohne den Gehirnschmalz groß anzustrengen. Abwechslung gibt es eher in Form des freispielbaren -Einer wird siegen- Modus oder der Kampfarena, die am Schluß auch im Story Modus wartet. Im -Einer wird siegen- Modus erwartet euch nichts anderes als ein Survival Modus, bei dem Ihr solange gegen diverse anrennden Horden spielt bis Ihr draufgeht. Schade das es keine Batterie gibt und man diesem Modus den Motivationseffekt nimmt. Zwar bekommt man einen Score, nur ist der nach dem Ausschalten wieder weg. Das gleiche gilt für die Kampfarena. Hier tretet Ihr zuerst gegen die 3 anderen Ritter an und am Ende gegen den schwarzen Ritter. In kleinen festen Arenen müßt Ihr dabei 2x gegen jeden Ritter im Nahkampf und den Fernattacken bestehen und dürft mittendrin den sogenannten Ritterkampf vollführen. Wirkt wie ein kleines Minispiel. Von links nach rechts scrollend laufen 2 Ritter auf ihren Pferden aufeinander los und wer schneller ist haut den anderen um. Die Würze liegt hier im Wie man das macht. Ihr müßt nämlich L und R wie blöde drücken um auf Tempo zu kommen. Und das ist durchaus schwer. Erst nachdem ich kurz vor dem Krampf war lag endlich auch mal der Gegner und nicht nur ich. ;-)

Grafik & Sound....

Grafisch ist das Spiel eines der besseren aus der Riege der Lego Spiele. Die Umgebungen sind zwar bei weitem nicht so detailliert wie ein Golden Sun, erinnern aber wie schon erwähnt an einen Hobbit auf dem GBA. Die Figuren hier ein wenig größer bietet man euch kleine Animationen und farbenfrohe Umgebungen, die von satten Wiesen bis zu dunklen Höhlen ansprechendes bieten. Hier gibt es wesentlich schlimmeres auf dem GBA. Gelungen sind dabei die Effekte der Fernattacken mit den aufgeladenen Schwertern und den kleinen Blitzen die durch die Gegend rauschen. Technisch ohne Probleme hat man hier zumindest ein Bodenständiges Spiel auf den GBA gezaubert. Auch gefallen kann der Sound der etwas orchestral angehaucht auch aus einem heroischen Ritterfilm stammen könnte. Immer wieder andere Klänge sorgen auch für Abwechslung. Waffeneffekte sind dagegen halt immer gleich, egal welchen Ritter man nun steuert.

Multiplayer....

Der Mehrspieler Modus bringt hier 2 Spieler zusammen. Nachteil das jeder eine komplette Ausstattung benötigt um spielen zu können und damit den Multiplayer schmälert. Ihr könnt in diesem in der Kampfarena gegeneinander antreten und die dortigen Kämpfe eben auch gegeneinander bestreiten. Nur ist das nichts weswegen man in meinen Augen ein 2. Modul braucht um diesen Spielen zu können. Mit nur einem Modul wäre das sicher mal was für 2 Ritter Fans, so aber wenig lohnenswert.

Fazit....

Im gesamten muß man schon sagen das im Vergleich zu den anderen Lego Spielen dieses hier ein Fortschritt ist. Zumindest dann wenn man die jüngere Zielgruppe heranzieht. Technisch einwandfrei kann man so schonmal in jungen Jahren seine Haudrauf Fähigkeiten schärfen, ohne das dass Spiel nun brutal wäre. Hier und da eine kleine Nebenaufgabe ist das Spiel an sich sehr linear. Über lange Zeit recht leicht zieht der Schwierigkeitsgrad ab dem vorletzten Level noch einmal an. Die anderen Modi sind an sich sinnvoll, haben aber die Schwäche, das durch die fehlende Batterie die Motivation immer wieder um Scores zu spielen rapide abnimmt. Für jüngere Spieler und Lego Fans in Ordnung sollten ältere Spieler keinen Gedanken an eine verpaßte Gelegenheit verschwenden. Da gibt es nicht zuletzt mit einem Baldurs Gate auf dem GBA andere Kaliber.

 

+ 4 Lego Knights
+ Ordentliche Steuerung
+ Für jüngere Spieler geeignet
+ Technisch in Ordnung
+ Passende Grafik/Sound
+ Komplett deutsch
- Nichts für ältere Spieler
- Paßwort Modus
- Keine Rücksetzpunkte
- Recht linear
- Kein hoher Wiederspielwert

GRAFIK: 71%

SOUND/EFFEKTE: 69%

MULTIPLAYER: 50%

GESAMTWERTUNG: 62%

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