Einleitung....
Das Jahresende 2005 ist für Nintendo Spieler geprägt von einer Versionsvielfalt zu einigen Titeln, bei der man schon zu tun hat die Übersicht nicht zu verlieren. Gerade wer im Handheldsektor zuhause ist hat in diesem Jahr nicht nur in der Masse an Spielen eine gute Auswahl, auch die Versionspärchen für den GBA und den DS sorgen für viele fragende Gesichter. Und oft kommt man zu dem Schluß das die GBA Version in einem solchen Pärchen immer der unwichtigste Titel ist und eher nebenbei mit erschienen ist. Beispiele die das auch verdeutlichen gibt es ja genug. Dennoch ist immer mal wieder das Gegenteil der Fall und gerade die GBA ist die "spielerische Perle" für unterwegs. Harry Potter hat dies gezeigt und auch King Kong stufe ich in diese Rubrik. Dabei kommt hier dem ganzen zugute das sich GBA und DS Version von King Kong arg voneinander unterscheiden und vollkommen verschieden umgesetzt wurden. So stehen zwar die GCN und DS Versionen im Fokus des Interesses. Vergessen sollte man die GBA Umsetzung in diesem Fall keineswegs. Vor allem Zelda und Indiana Jones Spieler dürfen sich angesprochen fühlen.
Menus und die Story....
Das selbst Ubi Soft der GBA Version anscheinend wenig zutraut merkt man als berichtendes Medium an der schwachen PR-Arbeit für den Titel. Doch genug der Vorrede. Zunächst kommt auch die GBA Version als reines Single Player Spiel daher. Ihr bekommt dabei ein komplett deutsches Spiel, das euch 3 Batteriesaves bietet und später oft ein punktgenaues Speichern zuläßt. Das Hauptmenu des Spiels ist sehr simpel und erlaubt nach dem Start Drücken einzig die Wahl des Speicherplatzes und los geht's. Optionen, die hier nur den Soundteil abdecken findet man später erst im Pausenmenu. Dabei geht die Story einen leicht anderen Weg als die beiden anderen Versionen. Natürlich dreht sich auch auf dem GBA alles um King Kong und Skull Island. Aber die Tatsache das Ihr neben Kong im Spiel 3 Charaktere steuert fließt hier mit ein. Die Story wird hier aus der Sicht der zarten Ann Darrow erzählt, die eines abends in New York einwilligte im neuen Film von Carl Denham mitzuwirken. Noch nichts ahnend von dem was sie erwartet war einzig die Spannung spürbar, was sie auf der geheimnisvollen Insel Skull Island erwarten würde. An der Seite von Carl und dessen Drehbuchautor Jack Driscoll macht sie sich auf den Weg nach Skull Island. Das die Filmrolle zunächst alles andere als lange dauert merkt Ihr als Spieler daran, das Ann nach der Ankuft entführt wird. Also machen sich die beiden auf die Suche und entdecken das Geheimnis von Skull Island........
Technik und Gameplay....
Die Unterschiede zu den anderen Versionen sieht man sofort nach dem Vorspann, der hier in kleinen Sequenzen mit Sprechblasen versehen ist. King Kong auf dem GBA ist ein Adventure Spiel im Stile eines Indiana Jones. Im Verlauf darf man sich aber auch auf einiges Gameplay freuen, das sonst nur Link in seinen Abenteuern vorbehalten ist. Die Mischung aus beiden, gepaart mit einigen interessanten Features heben den Spielspaß in diesem Game. So beginnt das Spiel auch auf Skull Island, wo Ihr zunächst die Entführung der guten Ann miterlebt. Danach müßt Ihr sie mit Carl und Jack finden, befreien und das rettende Schiff nach New York erreichen. Denn nur auf Skull Island spielt Ihr in der GBA nicht. Dabei ist der Blickwinkel auf das Geschehen sehr typisch für ein GBA Adventure. Aus der Iso Sicht schräg von oben betrachtet Ihr das Geschehen. Das Feature das Ihr 2 und später auch alle 3 steuert wirkt sich hier auf die Steuerung aus, die recht vielschichtig und durchdacht designt wurde. Stehen also z.b. Jack und Carl nebeneinander so steuert Ihr immer einen der beiden, während der andere nebenher läuft. Wie es sich für ein Adventure gehört habt Ihr mit Geschicklichkeit in Form von Springerei hier nichts am Hut. Dennoch sind alle Taste belegt. Das beginnt damit das Ihr mit der A-Taste beim aktiven Charakter Aktionen wie Schalter betätigen und Gespräche auslöst. Die B-Taste dient dem Benutzen der gerade aktiven Waffe. Jeder der 3 Charaktere besitzt dabei 3 verschiedene Fähigkeiten, die man nun per R-Taste durchschalten kann und die oben rechts im Screen als Symbol angezeigt werden. So kann Jack anfangs z.b. eine Machete und eine Waffe benutzen, während Carl als einziger schwere Gegenstände verschieben kann oder Granaten werfen kann. Ann, die allerdings erst am Ende des Gameplay's auf Skull Island mit von der Partie ist kann als einzige Heilen und später Kong auch herbeirufen.
Dabei ist das ganze so angelegt das die jeweils dritten Aktionen per B-Taste erst gefunden werden müssen. Später kann Jack so einen Speer benutzen um entfernte Schalter zu treffen. Link's Bumerang oder Bogen läßt grüßen. ;-) Carl findet die Fackel, mit der Ihr viele Rätsel lösen könnt und Ann bekommt mit dem Enterhaken die Möglichkeiten normal nicht erreichbare Stellen zugänglich zu machen. Aber kümmern wir uns erstmal um die beiden männlichen Helden. Denn mit denen spielt Ihr fast alles auf Skull Island. Um nun an den entsprechenden Orten die Fähigkgeiten beider zu benutzen drückt man einfach die L-Taste. Dadurch wechselt man die Charaktere durch und der eben noch passive Dödel wird nun von euch gesteuert. Das Rätselgamplay in diesem Spiel eine große Rolle spielen wird merkt man anfangs an der Teilen Funktion. Laufen beide oder alle drei normalerweise im Team umher, so kann man per Select 1 oder 2 stehen lassen und mit dem aktiven allein durch die Gegend stampfen. Rätsel über 3 Ecken sind so möglich und warten auch auf euch. An Anzeigen habt Ihr oben links die Energieleisten der Charaktere. Auch schön das man diese duch das Finden von speziellen kleinen Objekten erweitern kann. Denn gekämpft wird auch genug. Wobei hier auch alles dabei ist von einfachen Käfern bis hin zu diversen Sauriervarianten. Um diese aufzufrischen lassen manchmal Gegner Pickups liegen, oder Ihr senst mit Jack's Machete Pflanzen weg und findet darunter etwas. Geht dann doch mal einer der Charaktere drauf nutzt man im Spiel diverse Rücksetzpunkte, die sehr oft zu finden sind und vor allem in Sachen Dungeon Gameplay an die Zelda Spiele erinnern. Sehr gelungen finde ich ein weiteres Feature. Waffen und Objekte die "verschossen" werden können habt Ihr nicht unendlich zur Verfügung. Das gilt für Granaten, wie für Speere oder auch die Fackeln.
Hat man z.b. alle Fackeln im Falle von Carl verbraucht so muß man irgendwie an Nachschub kommen. Dazu dient das Pausenmenu, das neben den Optionen und Charaktermenus auch ein Inventory bietet. Hier findet man ähnlich wie in den Zelda Spielen Ablageplätze für Waffen und Objekte. Ein Teil deckt dabei findbares allerwelts Material ab. So dienen 8 Ablageplätze allein dafür um Holz, scharfe Steine oder z.b. Schlingpflanzen aufzunehmen. Jeweils limitiert auf 10 Stück hat man daneben eine Werkstatt umgesetzt. Beispiel sind die Fackeln. Um eine Fackel neu zu produzieren muß man 2 Werkstattfelder füllen. In eines packt man einen Holzstock und in das andere eine Schlingpflanze. Lustig umgesetzt hört man dann ein Sägegeräusch und plötzlich bekommt Ihr eine neue Fackel. Man muß also findbare Objekte kombinieren um ein Endprodukt zu bekommen. Feine Idee, die man ruhig noch weiter ausbauen könnte. Ausgestattet mit diesem Grundwissen lauft Ihr nun durch recht weitläufige Gegenden, die sehr oft verzweigen und sehr gelungenes Adventure Gameplay erzeugen. Läuft man mit Jack vorneweg senst man alles mögliche an Gegner um damit es weiter geht. Zwischendurch gilt es versteckte Höhlen freizusprengen und landet oftmals an Stellen wo man garnicht weiterkommt. Beispiel sind Brücken, die nicht aktiv sind, wo man auf der anderen Seite einen Schalter sieht. Hier muß der Speer her. Um diese Dinge wie auch seltene und für das Gameplay wichtige Objekte zu finden hat man dem Spiel ein Dungeon Gameplay wie in Zelda spendiert. Mit Karte, mehreren Etagen und vielen kleinen Rätseln warten mehrere Dungeons auf euch. Zwar nicht ganz so knackig wie in Link's Abenteuer gefallen vor allem die vielen Verschieberätsel, die voller Logik stecken und man oft über drei Ecken denken muß. Dazu das Thema Charakter Teilen. Versteckte Schalter finden, auf die man einen stellt um einen möglichen Weg mit dem anderen zu gehen, der dann eine weitere Aktion auszulöst. Das macht Spaß und hatte man so lange nicht mehr. In diesem Bereich ist man ja fast schon entwöhnt. Minish Cap ist doch schon eine Ecke her.
Der Knüller wäre in meinen Augen ja noch ein RPG Zusatz gewesen, da man auf Gegner immer wieder trifft. Aber gut, man kann nicht alles haben. Nun heißt das Spiel ja King Kong und den mächtigen Burschen hat man auch auf dem GBA natürlich nicht vergessen. Sowohl im Dschungel als auch in New York werdet Ihr immer wieder in kurze Gameplay Abschnitte mit ihm gesteckt. In der Machart eines 2D Godzilla bewegt Ihr Kong dabei von links nach rechts und müßt Gegnern ausweichen und auch besiegen. Diese Abschnitte sind gegen den Rest des Spiels fast schon langweilig, weil immer das gleiche. Erst in New York wartet durch völlig andere Gegner ein wenig mehr Abwechslung auf euch. Auch weil die gute Ann mit ihrer Schreierei aktiv wird. Freunde alternativer Endings werden sogar auf dem GBA belohnt und das große Finale auf dem Empire State Building beeinflußt das Ende des Spiels. Der Reiz des Games liegt aber vor allem im Adventure Gameplay mit den 2 oder 3 menschlichen Akteuren. Spaßige und logische Rätsel, das dauernde Umschalten und schauen was man mit wem erreichen kann hebt das Spiel aus der Masse heraus. Besonders die Dungeons haben mir gut gefallen. Es fehlt zwar schon noch ein wenig um Zelda Niveau zu erreichen, erwartet habe ich das aber nicht in der GBA Version eines King Kong.
Grafik & Sound....
In Sachen Grafik wirkt der Adventure Teil oftmals wie Spiele auf dem SNES in ihrer Machart. Die Charaktere mit den eigentlich wenigen Animationsphasen und die Umgebungsgrafik sorgen für diesen Eindruck. Dennoch bekommt man genug Details zu sehen um zu wissen was zu tun ist. Zwischendurch gibt es auch schöne Effekte, die meist durch Fackeln hervor gerufen werden. Ebenso grafisch ansprechend sind die Kong Level. Weiches Scrolling und warme Farben zeichnen diese Abschnitte aus. Steril ist die Umgebung als keineswegs, auch wenn diese auf den ersten Blick so wirkt. Kein Meilenstein, aber dennoch sehr passend. Der Sound ist sehr auf die jeweilige Umgebung ausgelegt und wartet im Dschungel mit entsprechenden Geräuschen auf. Geht es in Höhlen zur Sache oder gar in den Dungeons wird alles einen Tick ruhiger und manchmal kommt das ganze auch ohne Sounds aus. Dennoch passend unterstützt diese das Gameplay recht gut. Etwas intensiver hätten Soundeffekte sein können. Hier kommen wir Effekte meist etwas blass herüber.
Fazit....
Auf jeden Fall überrascht die GBA Version von King Kong und vor allem die Mischung aus Indiana Jones und Zelda macht den Reiz aus. 3 Charaktere die man steuern kann, alle ausgerüstet mit einzigartigen Fähigkeiten heben das Rätselgameplay, das vor allem in den Dungeons punktet. Zwar erreicht das ganze nicht den Anspruch und Umfang eines Zelda Spiels auf dem GBA. Dennoch steckt viel drin. Je nachdem wie lange man an manchen Rätsel und vor allem Zwischengegnern hängen bleibt sitzt man locker 10-15 Stunden an diesem Game. Eine passende Präsentation und das sinnvolle Inventory runden die Sache ab. Da es dieses Gameplay kurioserweise kaum noch gibt kann man das Spiel also locker empfehlen. Einzig störend ist der Preis dieses Lizenzspiels. Bei 45 Euro die man meist bezahlt ist die Schmerzgrenze überschritten. Wer es billiger bekommen kann und das Gameplay mag sollte zugreifen.
