Einleitung....
Ein Kätzchen hat Geburtstag! Ein wahrhaftiger Grund, um aus diesem Stoff ein Videospiel zu entwickeln! Was würde man nicht alles tun, um einem liebreizenden Kätzchen bei den Geburtstagsvorbereitungen zu helfen? Wohl eine ganze Menge, denn anderen Falles hätten es die Entwickler von "Hello Kitty - Der große Party-Spaß" nicht zustande gebracht sechs "ausschweifende" Party-Locations auf das Spielmodul zu pressen. Wie bei Hello Kitty üblich brilliert der "Oh wie süß"-Faktor! Einfachste Grafik kombiniert mit einem simplen Spielprinzip - fertig ist das neueste Abenteuer der hippen Katze!
Menus und die Story....
Trotz des geringen Textaufkommens habt Ihr die Möglichkeit anfangs unter vier zur Verfügung stehenden Sprachen zu wählen (Spanisch, Deutsch, Englisch, Französisch). Im Hauptmenü angekommen, könnt Ihr Euch für die "Partyzeit" bereit machen oder aber innerhalb der "Partyspiele" 13 Minispiele nach Lust und Laune üben. Per "Passwort" werden all Eure Fortschritte verewigt, eine interne Batterie wurde nicht ins Modul integriert. Ebenfalls fehlt eine wirkliche Story im Spiel, vielmehr müsst Ihr mit Hello Kitty Partys an den unterschiedlichsten Orten veranstalten und Eure Party-Gäste zufrieden stellen, indem Ihr ihnen beispielsweise selbst gebackenen Kuchen schenkt oder Ihnen bereits schmerzlich vermisste Gegenstände zurückbringt! Eine wohl organisierte Fete ist im Sinne aller Gäste, daher sollte sich Hello Kitty auch wirklich ins Zeug legen!
Technik und Gameplay....
Eure Partygäste werden mit einer wohl geplanten Feier ihre größte Freude haben, das gelingt Euch vor allem mit kleinen Geschenken, welche die Stimmung der Anwesenden erheitern. Sind die ersten Feiern mit geringem Aufwand locker zu meistern, müsst Ihr gegen Ende bereits acht Gäste einladen und diese durch den Partyabend bringen. Das hört sich schwieriger an als es eigentlich ist: In der anfangs noch recht kleinen Umgebung sprecht Ihr die herumwuselnden Freunde sowie Verwandte (Vater, Opa, Oma…) persönlich an und ladet sie zu der bevor stehenden Feier ein. Alternativ dazu setzt sich Hello Kitty an ihren Schreibtisch, kreiert eigenständig eine Einladungskarte, verziert diese mit schicken Grafiken und lässt die fertig gestellten Kunstwerke von einem kleinen Zwitschervögelchen abholen, welches diese zu den Adressaten bringt. In Hello Kittys Zuhause gibt es auch einige andere Dinge zu entdecken: Eine Schallplatte kann unsere Protagonistin zur Stimmungssteigerung während einer Party einsetzen, Luftballons wollen an geeigneten Stellen angebracht werden, um das Partypublikum bei Laune zu halten. Selbstverständlich sorgt ein feierlich gedeckter Tisch für die notwendige Behaglichkeit.
Findet die erste Party noch zu Hause bei Hello Kitty statt, geht es später nach draußen in den Garten oder aber in den Wald. Nervig daran sind die langen Laufwege - vor allem wenn unser Kätzchen mit leckeren Dingen voll gepackt ist, geht ihre Geschwindigkeit schnell in die Knie und Ihr schleicht im Faultier-Tempo durch die platte Landschaftsgrafik. Und dass zehrt an den Nerven! Später geht es sogar ab in die Stadt. Interessante Objekte erhält Hello Kitty durch das erfolgreiche Bestehen 13 bekannter Minispiele, welche man bereits in irgendeiner Art und Weise gesehen haben dürfte. Im so genannten "Ladenrennen" lauft Ihr an selbstständig herum fahrenden Einkaufswagen vorbei, um letztendlich eine von drei Leckereien aufzusammeln. Ein 16-teiliges Memory-Kartenspiel ist ebenso enthalten wie ein wesentlich komplizierteres "Schiebepuzzle", in welchem Ihr 16 Teile zu einem Gesamtkunstwerk zusammensetzen müsst. In einem minimalistischen Flipper sammelt Ihr Gegenstände für die Party, auf der Bowling-Bahn dirigiert Ihr die Kugel in einen von sieben Bereichen, wobei diese unterschiedliche Punkte geben. Hello Kitty kann bei Muttern zu Hause Kuchen backen und diesen dann großzügig an das Partyvolk verteilen. Logisch, dass derartige Gutmütigkeit mit einer positiven Resonanz entgegen genommen wird. "Mode-Freaks" dürfen die Protagonistin in Schale werfen, beim "Ball spielen" könnt Ihr das kleine Runde in einem bestimmten Winkel einem Freund entgegen werfen. Auch das typische "Knöpfchen-Drücken-im-richtigen-Moment" à la "Donkey Konga" ist in der "Hausmusik" im Spiel vertreten.
Zumeist kassiert Ihr nach einem erfolgreichen Durchgang eines Minispiels eine bestimmte Anzahl an nützlichen Gegenständen, die Ihr wiederum für die Gestaltung der Partys einsetzen könnt. Fortgeschrittene Partys verlangen von Euch zufriedenere Gäste. Jedoch könnt Ihr im Endeffekt unbegrenzt Gegenstände mit Euch führen - selbst der zehnte Kuchen erfreut einen Gast aufs Höchste! Im "Inventar" bekommt Ihr einen Überblick über die derzeit mitgeführten Gegenstände, Euer "Tagebuch" gibt Euch Aufschluss darüber, was es noch zu erledigen gibt. Um Eure Partybewertung nicht überzustrapazieren, solltet Ihr darauf achten, den Gästen keine unerwünschten Gegenstände anzudrehen - anderen Falles ist die Stimmung gleich am Boden, der gewünschte Partyerfolg in weiter Ferne.
Zum Ende des Spieles hin öffnen sich Euch weitere Party-Locations. Hello Kitty kann dann in der Stadt Ihr "Unwesen" treiben, sich mit Bekannten zur Feier verabreden oder einfach nur Geschenke verteilen. Innerhalb kurzer Dialoge erfährt sie die Vorlieben ihrer Gesprächspartner, generell lässt sich aber beinahe jeder Charakter mit einer Kleinigkeit zufrieden stimmen.
Grafik & Sound....
In grafischer Hinsicht reißt "Hello Kitty - Der große Party-Spaß" den Spieler zu keiner Zeit vom Hocker. Zwar sind die gewählten Farben bunt, die Umgebungsdetails kindgerecht ins Spiel integriert, dennoch bietet das Gebotene nichts weiter als zweckmäßige Raumgestaltung. Letztendlich ist die Umgebung innerhalb von zwei Minuten einmal komplett durchquert - mit Gegenständen beladen schaut die Sache schon ein wenig anders aus. Die Animationen der Charaktere sind dürftig, einen 3D-Effekt findet man im Spiel nicht vor.
Immergleiche Musik geht auf Dauer etwas auf die Nerven! Ständig dudelt ein fröhlicher Party-Sound aus den Lautsprechern. Jedoch geht dieser eher in Richtung Kleinkindparty. Dennoch haben wir das Abenteuer in der Redaktion bis zum Ende "gefeiert". Soundeffekte lässt das Spiel nur selten zu.
Fazit....
"Hello Kitty - Der große Party-Spaß" ist ein ganz klarer Fall für die jüngsten Videospieler. Wobei der Verkaufspreis für das Gebotene einfach zu hoch ist. 13 Minispiele, die teilweise zum x-ten Mal neu aufgelegt wurden, sind einfach zu wenig. Ab und zu darf Hello Kitty Müll vom Boden entfernen, pflanzt hier und da einen Blumensamen oder bringt ein Party-Banner an geeigneter Stelle an. Viel mehr wird im Spiel auch nicht geboten. Generell reicht es, die Taschen mit Kuchen zu füllen, um diesen dann großzügig zu verteilen. Das Stimmungsbarometer Eurer Gäste schnellt in die Höhe, die angestrebte Partybewertung sollte demnach kein Problem mehr sein. Nüchtern betrachtet ist der dargebotene Titel ein Schnellschuss, der auf Grund seiner kindgerechten Lizenz sorgsame Eltern zum Kauf eines gewaltfreien Handheld-Titels animieren soll. Jedoch tut man hier weder in spielerischer Hinsicht, noch im Hinblick auf den Geldbeutel jemandem etwas Gutes. Dafür wird einfach viel zu wenig geboten!
