Einleitung....
Der GBA war schon immer eine Plattform auf dem sich viele der alten Arcade Games trefflich zu neuem Leben erwecken ließen. Gerade in den Anfangstagen konnte man dies oft genug verfolgen. Darunter gab es oftmals die sogenannten Scroll Prügler im Stile eines Final Fight. Von links nach rechts durch die Levels laufen und einen Bösewicht nach dem anderen aus dem Screen zu kicken. Danach war es in diesem Genre regelrecht ruhig geworden und der letzte Vertreter dieser Zunft ist doch schon eine Weile her. Eidos ändert daran nun wieder etwas und bringt Justice League Heroes: The Flash auf den GBA. Das von WayForward entwickelte Spiel trägt den Beinamen The Flash nicht von ungefähr. Während auf anderen Plattformen viele der DC Comic Helden steuerbar sind, beschränkt man sich auf dem GBA auf den Helden Flash, ohne jedoch die anderen Cracks zu vergessen.
Menus und die Story....
Entwickler WayForward macht zunächst alles richtig und präsentiert das Spiel komplett in Deutsch. Zudem bietet man einen Batteriespeicher, der in regelmäßigen Abständen als Autosave den Spielfortschritt abspeichert. Einen Multiplayer sucht man hier vergebens. Schade eigentlich, da er sich angeboten hätte und wie seinerzeit bei Final Fight durchaus den Spaß als Co-op gehoben hätte. In Sachen Story erwartet den Helden Fan ein typisches Szenario zwischen Gut und Böse. Das Böse wütet hier in Form von unzähligen Robotern die weltweit die Großstädte der Comic Welt zerstören. Keiner weiß wer dahinter steckt und ihr als Spieler schlüpft nun in die Rolle des guten Flash, diesem Vorgehen entgegen zu treten. Dabei werdet Ihr unterstützt von weiteren Mitgliedern der sogenannten Justice League.
Das Hauptmenu des Spiels bietet euch zunächst nur 2 Möglichkeiten. Neben dem Story Modus, den Ihr anwählen könnt warten die Extras auf einen Besuch. Zu Beginn logischerweise leer könnt Ihr hier durch Spielfortschritte oder das komplette Beenden des Games Inhalte freispielen. So könnt Ihr euch z.b. Comic Sequenzen jederzeit anschauen oder aber im sogenannten Boss Modus die gut gemachten Endgegner in einem Art Trial angehen. Ansonsten kann man sich gleich dem eigentlichen Spiel widmen und wählt dazu den Story Modus an.
Technik und Gameplay....
Startet Ihr den Storymodus das erste mal wählt Ihr zunächst einen der 3 Speicherplätze. Nach jedem Level wird ab jetzt per Autosave euer Vorankommen gesichert. Desweiteren wählt Ihr einen der 3 möglichen Schwierigkeitsgrade. Diese erinnern durchaus an alte Haudrauf Games und bieten von machbar bis hin zu wirklich knackig für jeden Spielertyp etwas. Zudem kann man damit logischerweise auch die Spielzeit arg erhöhen. Spielt man an Einfach duchaus nur 3 Stunden kann man auf Schwer gerne auch 8-10 Stunden einplanen. Man merkt hier also schon sehr welchen Grad man gewählt hat. Wie schon erwähnt ist das Spiel ein Scroll Prügler alter Schule, in dem Ihr die Geschicke des Helden Flash leitet. Eure Reise führt euch dabei an 5 verschiedene Schauplätze der Comics. Angefangen in Keystone reicht die Location Auswahl über Gotham weiter bis zum Ende in Metropolis. Nie allein werdet Ihr dabei unterstützt von den weiteren Helden der Justice League wie z.b Superman, Wonder Woman, Manhunter oder Green Arrow. Dabei sind die Locations eingeteilt in verschieden viele Level, die immer mit einem sehr gelungenen Boss Kampf abgeschlossen werden. Der Start des Spiels besteht wie auch später oft in gut gemachten Comic Sequenzen, die euch per Bildern samt Texten die Geschichte erzählen und so in das Geschehen einführen. Danach startet Ihr die jeweilge Location im ersten Level. Sobald das Spiel gestartet ist zeigt sich zunächst die Sichtweise auf das Geschehen. Hier werden nun Erinnerungen an alte Klassiker wach. In einer schrägen Iso Sicht schaut Ihr ähnlich einem Final Fight auf das Geschehen und steuert den Helden von links nach rechts durch feste Wege samt zerstörbarer Umgebung. Das Ziel ist nun in den Leveln zum einen durch zu kommen, Massen an Gegnern zu eliminieren und einen Endpunkt zu erreichen. Zudem wartet wie schon erwähnt am Ende einer Location ein Boss Kampf auf euch.
Nach jedem Level greift der Autosave um euer Vorankommen zu sichern. Haupt Gameplay Element ist logischerweise die reine Prügel Action. Ihr bewegt euch per Kreuz durch die möglichen Wege und drescht auf alles ein was sich euch in den Weg stellt. Was hier sehr gefällt ist die Abwechslung an Gegnertypen, die sich immer wieder unterscheiden. Einige begleiten euch das ganze Spiel hindurch, während an jeder Location dennoch neue und eben auch schwerere dazukommen. Auf eurem Weg zum Ziel unterstützen euch diverse Bildschirm Anzeigen, die teils elementar wichtig sind. So bietet das Spiel neben einer Gesundheitsleiste auch ein Leben Feature. Sehr schön und vor allem auf den höheren Graden nicht zu unterschätzen ist die Tatsache das Ihr bei leerer Energieleiste live im Spiel und punktgenau wieder abgesetzt werdet. Startet Ihr mit 3 Leben könnt Ihr zudem weitere über Pickups einsammeln. Auch Lebensenergie kann man so generieren. Hier hat WayForward einen wie ich finde guten Mittelweg in Sachen Anzahl solcher Pickups gefunden. Nicht zuviel um nun easy durch das Game zu kommen und auch nicht zu wenig um frustriert das Game in die Ecke zu werfen. Neben diesen beiden Anzeigen helfen 2 weitere beim Vorankommen. Zum einen das Blitz Symbol unter der Lebensleiste, mithilfe derer Ihr Specials ausführen könnt und am unteren Bildschirmrand kleine Portraitsymbole der Gefährten, sprich der anderen Justice League Mitglieder. Doch eines nach dem anderen. Das Spiel benutzt weiterhin ein kleines Upgrade System, das sich zwar nicht auf den Charakter selber bezieht, sondern mehr auf die Fähigkeiten die er hat. Vor allem in Sachen Special Attacken könnt Ihr nach jeder geschafften Location neue freischalten und habt so mehr Aktionen zur Verfügung. Anfangs beschränkt sich das ganze auf einige wenige Attacken, die aber ausreichen um die Feinde zu besiegen. Gegner werden dabei immer in fester Anzahl generiert und Ihr müßt Bereiche eines Levels erst feindfrei machen, ehe man euch weiter läßt. Von Anfang bis Ende durchrennen geht in dem Sinne also nicht.
Tauchen nun erste Gegner auf kommt die Kampfsteuerung zu ihrem Recht. Anfangs hat Flash wenn man so will gerade mal 2 Attacken. Per B-Taste hämmert man mit den Fäusten auf die Gegner ein, während A+B gleichzeitig die Fußattacke definieren. Ausführen kann man die Attacken nun in Echtzeit oder auch wie in Viewtiful Joe verlangsamt was die Gegner angeht. Hat die Blitzanzeige Energie könnt Ihr durch drücken der R-Taste die Geschwindigkeit verlangsamen, während Ihr weiterhin normal agieren könnt. Macht sich gerade bei manchen Boss Kämpfen ganz gut. Später ziehen auch die Special Attacken wie der Wibelwind Energie aus dieser Anzeige. Was mir richtig gut gefällt beim Kämpfen ist die Funktion der A-Taste. Ähnlich einem Dash wie bei Mega Man kann man so zu einem weit entfernten Gegner auf dem Screen huschen. Nunmal eine Eigenschaft des guten Flash flitzt man teilweise von einem Gegner zum anderen. Gerade Gegner mit Fernattacken sind so gut knackbar. Steht Ihr z.b. links im Screen und der Gegner macht sich rechts auf der anderen Seite bereit drückt man A, und sofort huscht Flash mit einem Grafikeffekt los und steht sofort vor dem Gegner und Ihr könnt ihn bearbeiten. Zwischendurch zerstört man hier und da kaputtbare Umgebungselemente wie Tonnen oder Schilder und kann Pickups aufsammeln die eure Energie auffrischen, die Blitzanzeige füllen oder auch die Team Mitglieder erneuern. Auch dies ist ein gelungenes Feature und in den hinteren Leveln durchaus ein kleiner Tie Breaker. Drückt Ihr die L-Taste erscheint einer der Justice League Helden im Screen und führt unter kleineren Sprachsamples eine Bildschirmfüllende Attacke aus. Rettet einen so aus schwierigen Situationen oder leert die Leisten der Gegner recht stark. Nachteil das jeder pro Level nur einmal verfügbar ist und zu Beginn auch nicht alle vorhanden sind. Findet man ein entsprechendes Pickup oder beendet die einzelnen Location werden diese erneuert oder eben mehr in Sachen Anzahl. Diese Mischung läßt Raum für ordentliche Prügelaction, in der es nie langweilig wird. Zwar ist vieles reines Haudrauf ohne Sinn und Verstand. Aber in der Form lange nicht mehr spielbar.
Schade das die Charaktere an sich etwas klein sind und man manchen Attacken ihre mächtige Wirkung garnicht so ansieht. Dafür geht alles sauschnell über den Screen und die Dynamik der Prügelaction ist gut umgesetzt. So geht es Level für Level zur Sache. Einen Bereich kann man durchlaufen, prügelt alles an Gegnern nieder die nach und nach generiert werden und kann danach weiter durch das Level. Extraleben und Pickups erhöhen die Motivation und man kommt vor allem bei den Boss Gegner nicht immer mit der letzten Luft an. Denn gerade die Boss Gegner sind schon auf Normal sehr gut gemacht. Anspruchsvoll in Sachen Trefferpunkten und Momenten gehört immer auch eine gewisse Taktik dazu diese zu besiegen. Irgendwie erinnern diese oft an Probotector, auch wenn der Vergleich etwas hinkt. Aber das Spiel ist mir dabei irgendwie immer wieder eingefallen. Belohnt werdet Ihr auch und neue Attacken oder Charaktere als Hilfe werden freigeschaltet. Rätsel oder gar spielerische Abwechslung abseits der Prügel und Boss Action solltet Ihr aber nicht erwarten. Wenn überhaupt ist es ab und zu das Finden der Wege wie es weitergeht. Dafür gibt es aber eine Kartenfunktion im Pausenmenu, so das man immer sieht wo es ungefähr weitergeht. Wer aber Prügelaction dieser Art mag sollte durchaus einen Blick riskieren. Wirklich schade das man hier auf dem GBA keinen Co-op integriert hat.
Grafik & Sound....
Bei der Grafik gibt es Licht und Schatten. In Sachen Umgebungen hätte das Spiel auch vor Jahren schon erscheinen können. Was ich aber nicht mal als schlecht ansehe. Irgendwie versprüht das ganze einen Hauch von Nostalgie und bietet diese typische Scroll Prügler Grafik alter Tage. Einziger kleiner Kritikpunkt sind die kleinen Charaktere, deren Attacken so ein wenig am Mächtigkeit verlieren. Highlight sind dagegen die anderen League Helden, wenn man sie mal zu Hilfe ruft. Hier darf dann auch mal der eine oder andere gelungene Effekt über den Screen huschen. Über allem steht aber eine technisch saubere Ausführung in Sachen Framerate, die auch bei den schnellen Gegnerwechseln keine Probleme bereit. Etwas tricky ist manchmal die Kollisionsabfrage. Trifft man einen Gegner mit den Fäusten ohne Probleme, tritt man bei gleicher Position mit dem Fuß gerne mal daneben. Nichts extrem schlechtes muß man sich daran aber gewöhnen. Punkten können die Locations, die sich je nach Umgebung auch sehr unterscheiden und euch eben nicht nur durch dunkle Hinterhöfe führen. Beim Sound gefallen die kleinen Sprachsamples aller Helden gut und die Tatsache das man jede Location mit verschiedenen Hintergrund Musiken ausgestattet hat. Das gefällt und unterstützt mit den meist schnellen dynamischen Klängen das Gameplay. Effekte sind ebenfalls vorhanden, auch wenn sie bedingt durch die Klopperei nicht ewig viel Abwechslung bieten.
Fazit....
Justice League Heroes: The Flash ist ein Spiel wie man es auf dem GBA lange nicht mehr gespielt hat. Eigentlich ein uraltes Spielprinzip, das aber mal wieder Spaß macht. Zwar ist das ganze im groben immer nur eine stupide Klopperei, punktet aber durch die Steuerung, Gegner Anzahl und Varianten, samt der Helden Begleitung und vor allem den Boss Gegnern. Das Spiel bietet dabei für verschiedene Ansprüche genau den richtigen Schwierigkeitsgrad, so das auch ältere Prügelfans oft ihre Meister finden werden. ;-) Kein Spiel das irgendwas in diesem Genre neu definiert, aber gerade dadurch viel Spaß machen kann.
