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GBA Jagdfieber
 
 
Jagdfieber - GBA
Kilian Pfeiffer (29.11.2006)

SYSTEM: GBA
ENTWICKLER: Ubisoft
GENRE: Jump'n Run
SPIELER: 1 Spieler
HANDBUCH: Deutsch
SPEICHER: Batterie
1MODUL MP: Nein
SCHWIERIGKEIT: 1-2
SECRETS: Nein
SPRACHHÜRDE: Keine
ALTERSFREIGABE: K.E.
TERMIN: Erhältlich
PREIS: ca.25 Euro
KOMPLETTLÖSUNG: Nein
CHEATS / TIPPS: Nein
HIGHSCORES: Nein
GCN-GBA LINK: Nein

   
Einleitung....

"Die Saison ist eröffnet, es darf wieder geschossen werden!" So oder ähnlich startet Ihr in das Game Boy Advance-Abenteuer von "Jagdfieber", dem offiziellen Handheld-Spiel zum derzeitigen "Sony Pictures"-Blockbuster. Im Gegensatz zum Nintendo DS-Bruder handelt es sich hierbei um ein typisches Jump `n Run im klassischen Sinne. Boog und Elliot, der Brummbär und der witzige Elch, also erneut auf Abwegen! Abermals gelingt den Mannen bei "Ubisoft" das scheinbar Unmögliche. Auf jeden Fall etwas, was man von Lizenzspielen in dieser Hinsicht nicht erwartet. Die Qualität überzeugt und zwar auf höchster Linie! Das liegt vor allem an der Präsentation sowie den vielen liebevollen Einfällen, welche die Spielwelt ungemein bereichern. Obwohl "Jagdfieber" für den Game Boy Advance vom Anspruch relativ leicht ausgefallen ist - trotz zweier Schwierigkeitsgrade - ist das Spiel definitiv eine positive Ausnahme im Lizenztitel-Reigen.

Menus und die Story....

Es gibt Spiele, die erinnern an bekannte Klassiker. Dies liegt zum einen an der Darstellung, die unmissverständlich auf das große Vorbild ausgerichtet wurde, zum anderen an einer ähnlich perfekten Spielweise, die bereits den Oldie zu einer Besonderheit werden hat lassen. Bei "Jagdfieber" ist das ähnlich! Eine überaus gelungene grafische Darstellung gekoppelt mit einer ähnlich ausgereiften Art des Spielens.

In vorliegendem Abenteuer schickt Ihr den Grizzly Boog in ein solches Spielvergnügen, der von seiner ehemaligen Besitzerin Beth ausgesetzt wurde und nun sein Leben in der Wildnis fristen muss. Trotz seiner unglücklichen Position rafft er sich auf und schmiedet mit Freund Elliot den Plan, zurück nach Hause zu laufen. Viele Gefahren säumen den Weg der zwei sympathischen Gesellen, dennoch ist der Plan gefasst! Mit Hilfe verschiedener tierischer Freunde versucht Ihr die Bewohner des Waldes auf Eure Seite zu schlagen, um gegen die Jäger anzukommen, die während der gerade eröffneten Jagdsaison ganz heiß auf ein kuschelig-warmes Bärenfell sind. Vor allem Shaw, der Grimmigste aller Schrotflinten-Schützen!

Habt Ihr die Sprache der Untertitel im Spiel (Englisch, Französisch, Spanisch, Deutsch, Italienisch, Norwegisch, Finnisch, Dänisch, Schwedisch) gewählt, findet Ihr Euch zugleich im Hauptmenü ("Spiel beginnen", "Opionen" (!), "Mitwirkende") wieder. Der Rechtschreibfehler ist übrigens tatsächlich so vorhanden. Ebenso wurde auf dem Packungsrücken des Spieles der Beschreibung ein Wort verwehrt, do dass der dortige Satz keinen Sinn mehr ergibt ("…um die bösen Jäger aus dem zu vertreiben!"). Aber dies nur am Rande… Grundsätzlich sind die Texte im Spiel gelungen und ohne Fehler angenehm zu lesen. Drei Spielstände gewähren Euch den Zutritt zum grafischen Top-Titel. Zwischen "leicht" und "schwer" dürft Ihr zu Beginn wählen, wobei jeder der beiden Schwierigkeitsgrade keine unüberwindbare Hürde darstellt. Viele Checkpunkte sorgen für einen angenehmen Spielfluss.

Technik und Gameplay....

Insgesamt erwarten Euch sieben Levels (inklusive Endboss-Areal) während des - leider - relativ kurzen Abenteuers. Dies ist dann auch - neben dem niedrigen Schwierigkeitsgrad - der eigentliche Hauptkritikpunkt. Anderenfalls könnte "Jagdfieber" für den Game Boy Advance - ähnlich der Nintendo DS-Umsetzung - ein echter Geheimtipp im hohen 80er-Bereich sein.

Ihr steuert Boog aus einer 2D-Ansicht durch idyllische Landschaften, die an grafischer Raffinesse kaum zu überbieten sind. Jeder Level ist meist in drei Parts untergliedert, die Ihr nacheinander angeht. Neben charakteristischen Hüpfpassagen, sind es vor allem die witzig animierten Gegner, die es zu erledigen gilt. Jäger unterschiedlichster Ausführungen - gleichgültig ob mit einem Bumerang bewaffnet oder aber mit einem Betäubungsgewehr im Anschlag - rücken Euch auf das beliebte Bärenfell. Wird Boog von Betäubungsmunition getroffen, verpixelt der Bildschirm für wenige Sekunden - gelungen, wie wir finden! Axt-bewehrte Schwergewichte versuchen Boog aus der Distanz zu verletzen, gewiefte Schützen in Versteckstellungen feuern aus dem Untergrund auf Ihr Opfer. Boogs Lebensenergie wird am linken oberen Rand durch eine Leiste repräsentiert. Durch eine Feindberührung schwindet diese um ein Herz. Dank der großzügig verteilten Fische im Spiel hat unser Protagonist aber immer eine leckere Mahlzeit vor Augen, die ihm neue Kraft durch den Brummbär-Körper schießen lässt.

Ähnlich wie im Nintendo DS-Vertreter besitzt Boog erneut eine Brüll-Anzeige, welche nahende Feinde in Angst und Schrecken versetzen kann. Wenn diese gefüllt ist, ist im wahrsten Sinne des Wortes "der Bär los"! Boog brüllt und verschüchtert somit die böswilligen Tierfänger. Mit einem Rucksack-Hieb sagen diese "Gute Nacht!" und geben ihren virtuellen "Löffel" ab. In jedem Level überwiegt eine feindlich gesinnte Tierart (Biber, Kaninchen, Enten, Stinktiere, Eichhörnchen). Nach dem Besiegen des jeweiligen Levelendgegners gesellen sich die Tiere der Gegend zu Eurer Freundesliste. Ab diesem Zeitpunkt dürft Ihr sie als zusätzliche Angriffswaffe benutzen. So benebeln Stinktiere die Jäger mit einer giftig-grünen Wolke, Enten hingegen verfolgen Ihr Ziel bis zum bitteren Ende. Auch Kaugummi-Automaten darf Boog plündern und deren Inhalt als Kugelgeschosse auf sein Gegenüber feuern. Leider sind diese witzigen Zusatzangriffe nicht unbedingt für das Spiel notwendig, zeigen aber den Einfallsreichtum der Entwickler deutlich.

So genannte "Juchuh-Riegel" sind das offizielle Zahlungsmittel zwischen Boog und Elliot. An gewissen Stellen im Spiel wartet der Elch auf seinen kolossalen Freund und verkauft ihm diverse Extras, die beispielsweise Boogs tierische Freundesangriffe in ihrer Intensität verbessern. Ebenso erlernt der Bär geschickter an senkrechten Felswänden empor zu klettern. Oder Ihr pfeift auf Wunsch Elliot herbei, der auf einer Propangas-Flasche fliegend alle Widersacher vom Bildschirm putzt. Verliert Ihr dennoch einmal ein Leben, ist das nächste Item nicht weit entfernt: "Bären-Cracker" schenken Euch ein Zusatzleben, Zucker-Päckchen machen den sympathischen Protagonisten für kurze Zeit zu einer wütenden, unbesiegbaren Bestie.

Elliot wartet alle paar Minuten - mit einer Fahne winkend - auf seinen tierischen Freund, um dessen Levelfortschritt zwischenzuspeichern. Eine direkte Kontrolle über den Elch habt Ihr allerdings im Spiel nicht. So bewegt Ihr Boog über unterschiedlichste Plattformen Richtung Levelausgang. Ab und zu muss er durch den Einsatz seiner Pranken Fässer ins Wasser befördern, um über diese hinweg springen zu können. Niedrige Passagen bringt der Grizzly in einer eleganten Rolle hinter sich. Auf diese Weise erreicht Ihr immer mal wieder Orte, die - bestückt mit Juchuh-Riegeln, Fischen sowie Bonusleben - für Erfrischung sorgen. Gefangene Tiere in Käfigen kann Boog durch einen Prankenhieb öffnen. Enten befördern ihn anschließend fliegend zu abgelegenen Orten, Kaninchen hingegen bilden eine lebende Brücke, Biber knabbern ein Loch in einen Baum, so dass der Bär mühelos durch diesen hindurch kommen kann.

Grafik & Sound....

Grafisch spielt "Jagdfieber" in einer Klasse für sich! Wunderschöne Level-Umgebungen verwöhnen das Auge sichtlich. Idyllische Waldgebiete wechseln sich mit einem vertrackten Biberwehr ab. Bäume säumen Euren Weg, Blitzschläge erhellen den Bildschirm in wunderbarer Art und Weise. Prasselnder Regen trübt Eure Sicht und trotz alle dem ist der schmusige Bär der größte Hingucker! Unbeholfen tappt er mit seinem Rucksack durch die verträumten Stätten und lauscht dem Heulen der Wölfe im Mondenschein. Auch detailverliebt: Wenn Boog über ein Auto klettert, wippt dies realistisch hin und her. Einfach fantastisch! Das Spielgefühl wirkt vollendet - jedes Spielelement ist durchdacht und einfach zu bedienen.

Atmosphärische Melodien, die jeweils zum Geschehen passen, stimmen den Spieler auf die weiteren Levels ein. Zu keinem Zeitpunkt aufdringlich, gefällt die Musik durch ihre Abwechslung im Spiel. Auch die Soundeffekte sind gelungen und können überzeugen.

Fazit....

"Jagdfieber" für den Game Boy Advance könnte ein ganz großer Wurf sein. Wäre der Umfang größer, sowie der Anspruch höher, hätten wir es hier mit einer spielerischen Granate zu tun. Ein beinahe perfektes Spielgefühl samt vieler liebevoller Detailspielereien sorgen für Wohlgefallen während Eurer Erkundungstouren. Eure tierischen Freunde verfeinern den Titel mit Witz und feinen Animationen. Erstaunliche Grafikpracht hebt das Stück Software in diesem Bereich in das obere Segment der Jump `n Runs. "Jagdfieber" ist einfach eine runde Sache, die durchaus umwerfendes Flair versprüht. Trotz der Kürze des Titels macht er ungemein Laune. Eine längere Spielzeit sowie zusätzliche (Schwierigkeitsgrad-)Würze hätten einen kleinen Traum wahr werden lassen. So bleibt ein technisch und spielerisch überragender Titel, der lediglich an oben genannten Kriterien am Hit scheitert!

 

+ technisch umwerfend
+ eine "runde" Sache!
+ liebevoll gestaltet
+ tierische Freunde
+ gute aber leichte Bosskämpfe
+ für Einsteiger klasse (!)
- zu kurze Spielzeit
- niedriger Schwierigkeitsgrad

GRAFIK: 86%

SOUND/EFFEKTE: 72%

MULTIPLAYER: --

GESAMTWERTUNG: 73%

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