Einleitung....
Im Bereich der Computergenerierten Filme nimmt Ice Age wohl bei vielen einen besonderen Platz ein. Die Mischung aus Komik, einer interessanten Story und auch ein wenig Herzschmerz sprach viele Menschen an. Dazu die Synchro von Otto Walkes für den tolpatschigen Sid. Der Erfolg des ersten Films sorgte nun für eine Nachfolger auf der Leinwand. Und wie so oft lassen die spielerischen Umsetzungen auch nicht auf sich warten. Wieder einmal können Nintendo Jünger aus 3 Versionen wählen um Sid und seine Freunde durch das Tal zu lotsen. Wir schauen hier zunächst in die GBA Version.
Menus und die Story....
Verwantwortlich für die GBA Version ist die Softwareschmiede Amaze, die sich mittlerweile in Sachen Handhelden etabliert hat. Man präsentiert euch das reine Einzelspieler Game in komplett deutscher Sprache und kümmert sich damit natürlich um die bevorzugte Zielgruppe im jüngeren Bereich. Dazu kommt ein Batteriespeicher, der euer vorankommen sichert und dem Spielvergnügen steht erstmal nichts im Wege. In Sachen Story hält sich das ganze natürlich an den Film und Ihr erlebt das Abenteuer von Sid, Diego und Manny. Diesmal vereint versuchen sie dem Ende der Eiszeit zu entkommen. Der Damm aus Eis schmilzt und die drei Helden nehmen sich der Rettung der Tiere an. Die Zeit sitzt ihnen im Nacken und Ihr als Spieler sollt den Dreien nun aus dem Tal heraus helfen.
Nachdem Ihr zu Beginn die Sprache eingestellt habt, erwartet euch das spärlich gestaltete Hauptmenu. Ihr könnt hier einzig das Spiel beginnen, ein gespeichertes Fortsetzen und in den Optionen nach dem rechten sehen. Dabei könnt Ihr hier erneut die Sprache ändern und die Soundeinstellungen vornehmen. Mehr ist anfangs nicht zu tun und Ihr könnt euch gleich in das Abenteuer um die 3 Helden stürzen.
Technik und Gameplay....
Zu Beginn wählt Ihr einen von 3 Speicherplätzen aus, die euch später auch anhand der Spielzeit und einem Teilziel eine kleine Statistik geben. Einen Schwierigkeitsgrad in dem Sinne sucht Ihr hier vergebens. Das erste was der Spieler zu sehen bekommt ist eine Karte der Spielumgebungen. 5 verschiedene Welten erwarten euch im gesamten Spiel. Alle müssen dabei nacheinander gelöst werden, was heißt das Ihr anfangs nur auf die erste Welt Zugriff habt. Von nun an teilt sich das Spiel in Sachen Gameplay in 3 Teile auf. Zu Beginn jeder Welt wartet als 4. Charakter im Spiel der gute Scrat auf euch, der mit seiner Eichelliebe wohl viele zum Lachen gebracht hat. Ihn steuert Ihr dabei immer in einem 2D Jumper Level, das teilweise im Stil eines Sonic abläuft. Es gilt Plattformhüpferei im gewohnten Stil hinter sich zu bringen und dabei Eicheln zu sammeln. Denn wie alle Level in den Welten bietet auch dieses am Ende eine Art Belohnung in Form von Häkchen für normales Lösen oder einem Stern für besonders gutes Spielen. Wäre das gesamte Spiel nur mit diesen Leveln aufgebaut wäre die Wertung nicht besonders hoch. Zum einen bieten die Level wenig Schwierigkeiten und auch die herunterlaufende Uhr ist nichts was einem Sorgen machen müßte. Und zum anderen ist das Scrolling etwas hektisch, wenn man Scrat mal stoppt oder die Richtung abrupt ändert. Hier bietet der GBA bei weitem bessere Alternativen. Aber nun besteht das Game eben nur zu einem kleine Teil aus diesen Einlagen. Denn jede Welt bietet bis zu 6 Level. Je eines wird wie angesprochen mit dem guten Scrat gespielt und ein weiteres sind Boss Kämpfe am Ende. Die dazwischenliegenden 4 Level pro Welt sind das was hier das Gameplay ausmacht und auch den Spaß im Spiel bringt. Nämlich Adventure Level mit den 3 Helden der Geschichte.
Und genau hier ändert sich das Gameplay komplett gegenüber den Scrat Abschnitten. Denn Adventure like übernehmt Ihr hier die Geschicke aller 3 Charaktere und auch die Sichtweise in der Iso Variante von oben ist viel eher ein Adventure Teil. Das Ziel in diesen Leveln ist es mit allen 3 Charakteren einen kleinen Steinhügel zu erreichen, durch den sie schlußendlich weiter kommen. Der Kick im Gameplay besteht hier nun darin das alle 3 neben dem Laufen an sich völlig verschiedene Fähigkeiten haben und unabhängig voneinander gesteuert werden. Stehen z.b. alle 3 Charaktere am Anfang eines Levels nebeneinander könnt Ihr mit L und R zwischen ihnen hin und herschalten. Ihr steuert dann den einen, während die anderen beiden an ihren momentanen Standorten stehenbleiben. Das führt unter anderem dazu, das Ihr später in den durchaus ausladenden Leveln viel automatisches Scrollen erlebt, wenn Ihr von einem Charakter zum anderen schaltet. Die Aufgabe alle 3 zu diesem Steinhügel zu bekommen wird nun dadurch gelöst das sich alle 3 ergänzen und die Wege dahin erst möglich machen. Mit einem allein werdet Ihr hier also nie das Ende erreichen. Dementsprechend entspannend ist auch das Drumherum, da Ihr hier mit Gegnern oder Lebensleisten nichts am Hut habt. Dafür sind am Ende die Boss Kämpfe gedacht. Hier nun muß der Grips angestrengt werden und logisches Denken ist gefordert. Um das ganze zu unterstützen sind nun alle Welten so ausgelegt, das Ihr durch zerklüftete Landschaften lauft, die vielerlei Hindernisse und Umwege bieten. Dabei mal im winterlichen Ambiente, mal in sandigem Gelände oder eben auf grünen Wiesen. Dient dabei das erste Level in der ersten Welt als Tutorial, so gehen die Aktionen recht bald schnell von der Hand. Habt Ihr einmal alle 3 Charaktere beisammen so stehen euch alle Aktionen zur Verfügung, die Ihr je nach Umgebung einsetzen müßt. Sid ist so in der Lage z.b. auf rutschigem Untergrund normal zu laufen ,während Manny und Diego losrutschen ohne das Ihr sie auf diesem Terrain steuern könnt. Dazu kann Sid schwimmen, was sonst nur Manny kann. Das Mammut Manny kann neben Diego über Lava laufen und schwere Hindernisse verschieben. Diego wiederum verfügt als einziger über die Fähigkeit Büsche wegzusäbeln.
Klingt zunächst nicht nach soviel Unterschieden, wird aber intensiv genutzt durch die Levelumgebungen und die sogenannten Team Moves. Sid kann z.b. nicht über Abgünde springen und Diego nicht schwimmen. Also kommt Manny in's Spiel, der als einziger den guten Sid werfen kann und für Diego im Wasser als Plattform dient um zu springen. Die Level sind nun so aufgebaut das man im Endeffekt hintereinander zwischen den dreien durchschaltet um nach und nach Wege passierbar zu machen. Das reicht von einfachen Aufgaben in denen Ihr z.b. mit Sid Schalter betretet, die eine Gasfontäne stoppen, welche die anderen behindert. Oder Diego zerstört Büsche, hinter denen Sid über dünnem Eis laufend einen Schalter drückt, durch den Manny an einer anderen Stelle weiter kann. Später werden diese Aufgaben schwerer und langwieriger und sind nur in einzelnen Etappen zu lösen ,wo alle 3 eine Rolle spielen. Immer wieder interessant sind die Ruschpartien für Manny und Diego. Denn um diese z.b. über einen großen geforerenen See zu bekommen muß man sogenannte Stopper und Richtungsblöcke erschaffen. Diese stehen oft völlig falsch und z.b. eingefroren in der Gegend herum. Als schiebt man sie mit Manny auf den See, während Sid diese nutzbar macht. Erst danach rutschen die anderen in festen Wegen über den See und weiter geht's. Dazu kommen kleine Nebenaufgaben in Form von gestrandeten Tieren, die sich überall in den Leveln befinden. Im gesamten Spiel kann man so 80 Tiere retten. Man muß die Wege zu ihnen finden und begehbar machen und kann sie dann durch einfachen Berühren als gerettet betrachten. Dabei kommt dem ganzen der Einsatz der B-Taste zugute. Diese dient als Kartenfunktion und man kann beim gedrückt halten über das gesamte Level scrollen und sieht was wo ungefähr warten könnte. Das macht vorausschauendes Spielen möglich und man irrt nicht andauernd in der Gegend herum.
Die Stärke des ganzen ist im Endeffekt das ruhiges Spielen ohne Druck und dem finden der Wege. Mal leicht und auch kniffliger zu lösen ist das ganze zwar schon an die jüngere Zielgruppe angepaßt, dennoch unterhält das ganze auch ältere Spieler, ohne jedoch Kopfzerbrechen zu verursachen. Wer immer Wert auf komplettes durchspielen legt, kann zudem alle bereits gelösten Level jederzeit nochmal spielen um vielleicht die gestrandeten Tiere komplett zu retten. Geht man jeweils nur das Hauptziel, sprich den Endbereich an kann man ca. 1 - 1 ˝ Stunden für eine Welt einplanen. Damit liegt das Spiel im akzeptablen Bereich für die Zielgruppe was die Spielzeit angeht. Hat man dann alle 5 normalen Level gespielt warten die Boss Kämpfe auf euch, die ebenfalls per Draufsicht gespielt werden. Hier gilt es auf einer Eisscholle fahrend und schießend den Wasserschurken Barbarius und Kreiderich das Handwerk zu legen. Hier muß ich sagen empfinde ich das ganze als etwas zu leicht und blindes Ballern während man sich dreht reicht oftmals um die Burschen zu erwischen. Das ist dann im Vergleich meist ein kurzes Vergnügen wie auch die Scrat Abschnitte. Das Spiel lebt in der Hauptsache von den Adventure Leveln mit Sid, Manny und Diego die Spaß machen ohne den älteren Gamer vor unlösbare Aufgaben zu stellen. Eine gute Technik und Steuerung unterstützen das ganze und vor allem jüngere Spieler werden ihren Spaß daran haben.
Grafik & Sound....
Grafisch ist das Spiel ordentlich gelungen, ohne Bäume auszureißen. Die Scrat und Bosslevel hätten hier und da sicher noch ein wenig mehr Effektpower vertragen können und sind auch nur bedingt mit Detailfreude ausgestattet, dafür bieten die Adventure Level hier und da etwas für's Auge. Nette Animationen und ansprechende Farbgestaltung zählt hier zu den Stärken. Erinnert ein wenig an Lego Knights Kingdom, wobei dieser Titel grafisch noch ein wenig mehr bot. Dafür muß man aber keine Fehler in Kauf nehmen und die technische Seite und das Scrolling sind gelungen. Die Story wird durch kleinen Bildchen samt Text immer weiter erzählt und hält den Spieler auf dem laufenden. Beim Sound gibt es etwas Kritik. Anfangs gefällt die Sounduntermalung sehr gut. Seichte melodische Klänge die wunderbar zum eigentlich ruhigen Gameplay passen. Allerdings ändert sich der Stil nur sehr selten und irgendwie sind die meisten Sounds recht ähnlich, was nach vielen Leveln eine gewisse Eintönigkeit bringt. In Sachen Effekten bietet man ausreichendes. Da viele Elemente in diesem Spiel keine Rolle spielen beschränkt sich das ganze neben den Charakterklängen ab und zu auf Geräusche beim Laufen oder bestimmten Aktionen, welche die Charaktere so drauf haben.
Fazit....
Im gesamten ist Ice Age 2 auf dem GBA ein gelungenes Spiel, das vor allem durch die Adventure Level mit den 3 Helden punktet. Das ruhige Adventure Gameplay fordert vom Spieler ein wenig Gehirneinsatz und logisches Denken an vielen Stellen. Das immer wieder wechseln zwischen den Helden unterhält und man hat gut zu tun die 3 bis zum Ende eines Levels zu lotsen. Vor allem für die jüngere Zielgruppe eine runde Sache. Ältere Spieler werden nur selten mal richtig gefordert und sind in gut 5-6 Stunden durch. Die Scrat und Boss Level fallen im Vergleich ein wenig ab und bieten nur kurze Gameplay Kost. Jüngere Spieler machen keinen Fehlkauf, ältere Gamer die auf das Spielprinzip stehen finden dagegen anspruchsvollere Kaliber auf dem GBA.
