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GBA Harry Potter und der Feuerkelch
 
 
Harry Potter und der Feuerkelch - GBA
Matthias Engert (23.11.2005)

SYSTEM: GBA
ENTWICKLER: EA
GENRE: Adventure
SPIELER: 1-2 Spieler
HANDBUCH: Deutsch
SPEICHER: Batterie
1MODUL MP: Nein
SCHWIERIGKEIT: 1-7
SECRETS: Ja
SPRACHHÜRDE: Keine
ALTERSFREIGABE: K.E.
TERMIN: Erhältlich
PREIS: ca.35 Euro
KOMPLETTLÖSUNG: Nein
CHEATS / TIPPS: Nein
HIGHSCORES: Nein
GCN-GBA LINK: Nein

   
Einleitung....

Wie auf dem GCN geht die Harry Potter Serie auch auf dem GBA mittlerweile in die 4. Runde. Den Quidditch Ableger mal nicht mit eingerechnet. Dabei waren über all die Jahre die GBA Versionen die große Konstante. Wurden die GCN Versionen bis zum Feuerkelch immer schwächer, so hielt sich das gute spielerische Niveau der GBA Umsetzungen von Version zu Version. Ein Grund war vor allem das zum einen das Spielprinzip immer mal geändert wurde und zum anderen das auch fremde Software Schmieden mal Hand anlegen durften. Der Feuerkelch ist da fast schon wieder eine Rückkehr zu den Anfängen und ähnelt spielerisch der Erstausgabe von 2001. Auch wieder direkt von EA gemacht sollte das ganze aber auch in diesem Jahr wieder überzeugen können. Verantwortlich dafür sollten einige Dinge sein.

Menus und Spielmodi....

Das EA wieder verantwortlich war merkt man schnell nach dem Einschalten und der Wahl der Sprache. Neben Deutsch schafft es nur EA selber Englisch sowohl in einer UK und US Variante einzubauen. Nichts zu tun könnte man da meinen. ;-)) Neu ist in diesem Jahr auch ein wenig Sprachausgabe, was auf dem GBA immer noch etwas besonderes ist. Dazu kommen weitere positive Dinge wie ein Batteriespeicher, der endlich mal mehr als nur ein Savegame anbietet und ein Multiplayer. Die Story bleibt auch auf dem GBA die gleiche wie in den anderen Versionen. Wie im Film wird Harry auf mysteriöse Weise als vierter Teilnehmer des gefährlichen Trimagischen Turniers ausgewählt. Jeder Teilnehmer an diesem internationalen Wettbewerb muss sich einem Feuer speienden Drachen stellen, seine Freunde aus den eisigen Tiefen des Schwarzen Sees retten und sich durch die verschlungenen Geheimnisse eines riesigen, gefährlichen Labyrinths kämpfen. Und wie schon auf dem GCN ist dies aber nur ein kleiner Teil des Gameplay's im Spiel. Im Gegensatz zum GCN bietet die GBA Version mit 11 Leveln noch ein Level mehr und andere Umgebungen.

Alles beginnt diesmal nicht mit dem Hauptmenu, sondern der Wahl des Speicherplatzes. Wie bei einem Zelda werden euch dabei gleichmal erreichte Spielziele und Herzzustand der Lebensleiste angezeigt. Erst danach landet man auf dem eigentlichen Hauptmenu. Hier kann man nun wahlweise den Einzel oder Mehrspieler Modus anwählen. Dazu kommen die Credits, die Optionen und eine Boni Abteilung sowie der Punkt Folio Universitas, der nichts anderes beinhaltet als die im Spiel erspielbaren 74 Sammelkarten. Auch auf dem GBA haben diese Karten weit mehr Sinn als nur diese zu sammeln. Auch wenn man die Wirkung nicht in Menus und ähnlichem sieht wie auf dem GCN. Doch dazu später mehr. Zu guter letzt findet Ihr in den Optionen Einstellungen zum Sound und zum Thema Helligkeit, die Ihr in 2 Stufen einstellen könnt. Danach wählt man den Einzelspieler Modus an und los geht's.

Technik und Gameplay....

Wie auch beim großen Bruder ist der Feuerkelch auf dem GBA spielerisch angelegt. Als Adventure umgesetzt ist es hier das Ziel neben den 3 Aufgaben des Trimagischen Turniers, verschiedene Locations zu durchqueren um die magischen Trimagischen Schilde zu finden. 73 dieser Schilde kann man im Spiel finden, wobei auch im Multiplayer einige davon erspielbar sind. Auch mal ein interessanter Ansatz. Das Vorgehen im Spiel ist ebenfalls wie auf dem GCN. Alles beginnt mit einem direkten Kontakt mit dem Spiel und Ihr werdet in ein Tutorial Level geschickt, wo man euch Sichtweise, Vorgehen und Steuerung etwas näherbringt. Dabei geht Ihr als Spieler auch auf dem GBA zu dritt auf Pirsch. Allerdings bleibt das ganze in Sachen Hauptspiel bei einem Single Player Game. Ihr könnt zwar später vor jedem Level einen der 3 Helden als steuerbaren Charakter auswählen, die anderen beiden werden immer von der CPU übernommen und laufen mit euch mit. Die Sichtweise und Steuerung erinnert sehr an den ersten Teil und ist nichts schlechtes. Ihr seht die Helden aus einer Iso Sicht von schräg oben und steuert die Gruppe so durch die einzelnen Wege. Dabei dient logischerweise das Kreuz für die Richtung und ist auch im 8-Way System umgesetzt. Geschicklichkeit wie in einem Jumper muß man nicht fürchten. Das Gameplay spielt sich im großen und ganzen mit A und der B-Taste ab. Die A-Taste dient dazu den Schußzauber oder Fluch auf Gegner, Kisten oder andere Objekte loszulassen, während die B-Taste die speziellen Zauber übernimmt. Dazu kommt nun noch die L-Taste, mit denen man die anderen beiden zu sich rufen kann. Einer der wenigen Punkte wo man Sprachausgabe zu hören bekommt.

Das Gameplay setzt sich in diesen Adventure Leveln aus dem Suchen und Finden von Wegen und den Schilden zusammen und auf der anderen Seite im erledigen von Gegnern. Das Ziel eines Levels ist hier das Erreichen eines Endpunktes. Das bedeutet auch das Ihr beim Finden eines magischen Schildes nicht sofort das Level beendet wie auf dem GCN, sondern hier weiterspielen könnt. Dennoch findet man die Stärke, das man fertige Level jederzeit erneut spielen kann auch hier wieder vor. Und noch etwas gefällt speziell da sehr. Habt Ihr z.b. in einem der Adventure Level 22 von 24 Schilde gefunden und betretet das Level neu, so müssen die schon gefundenen nicht nochmal geholt werden. Gerade bei der Anzahl erinnert man sich nicht mehr an jedes Schild, wo und wann man es gefunden hat. So ist ein gefundenes beim zweiten Anlauf auch wirklich ein neues. Um diesen Zielpunkt nun zu erreichen hat EA einiges an Laufarbeit eingebaut. Die Adventure Level auf dem GBA sind unglaublich groß und man fragt sich bei machen schon wann sie eigentlich mal ein Ende nehmen. Vor allem der Verbotene Wald will irgendwie nicht enden. ;-) Die Wege zum Ziel sind nun sehr verschieden und mit vielen kleinen, aber lösbaren Rätseln gespickt. Das beginnt z.b. bei Baumstämmen die im Wege liegen. Schießt man sie mit der A-Taste weg, rollen sie weg und man kann weiter. Nächste Variante wäre jetzt z.b. ein kleiner Bach über den man nicht drüber kommt. Man sieht aber im Wasser wie ein Art Fundament für eine Plattform. Und siehe da, nicht weit weg liegen einige Trümmer. Jetzt benutzt man die B-Taste und setzt diese Trümmer zunächst zusammen und aktiviert die Zaubertaste erneut und hält sie gedrückt. Jetzt hebt Ihr z.b. das Stück Säule in die Luft, könnt es dort über einen gewissen Radius steuern und die Lücke im Wasser füllen. So sind die einfachsten Varianten der Wegerätsel angelegt.

Zeigt aber schnell das auch auf dem GBA das Zauber Feature vereinfacht wurde. Wo es sich anbietet habt Ihr per B-Taste immer den richtigen Zauber zur Hand. Sofern Ihr ihn schon habt. Muß man also z.b. eine brennende Barriere löschen stellt man sich davor und die B-Taste holt den Wasserzauber hervor. Gilt es einen Stein aus dem Weg zu räumen habt Ihr mit der B-Taste sofort den passenden Zauber zur Hand. Klingt wie auf dem GCN eigentlich recht simpel, zieht aber seinen Reiz zum einen aus der Tatsache das Ihr bestimmte Zauber auch hier erst im Verlauf lernt und deswegen alte Level nochmal besucht und auch in der Team und Rätselaction die damit zusammenhängt. Beispiel ist hier z.b. ein großer Felsblock, den man nur zu dritt weg bekommt. Also drückt man die L-Taste um die anderen beiden zu rufen um gemeinsamt diesen Stein z.b. zu heben und zu versetzen. Dazu kommt das die Level zwar einen linearen Hauptweg bieten, aber immer wieder Abzweigen und so den Entdeckerdrang fördern. Das die Level teilweise wirklich riesig sind für GBA Verhältnisse kommt positiv dazu. Damit Ihr nun nicht nur gelangweilt durch die Gegend zieht hat man euch auch ein paar kämpferische Aufgaben gestellt. Dabei bietet die GBA Version in manchen Level wie z.b. dem Verbotenen Wald andere Gegner wie z.b. auf dem GCN. Ein Hauch von Exklusivität. ;-) Und im dem Fall dann leider auch fast schon mit Boss Charakter. Hier spielen nun 2 Dinge hinein, die den Spielfluß und die Motivation oben halten. Zum einen sind die Adventure Level durchzogen von Bild und damit Locationwechseln. All diese Punkte dienen als Rücksetzpunkte, wenn die links unten befindliche Lebensleiste mal zur Neige geht. Was hier auch eher der Fall sein kann, da alle 3 Charaktere von einer Leiste leben. Das Feeling wie auf dem GCN von wegen "was gehen mich Ron und Hermine an" habt Ihr hier nicht.

Zum zweiten greift sehr oft ein Autosave bei solchen Locationwechseln, so das man auch mitten im Level mal den GBA ausmachen könnte. Bei den großen Leveln nicht unerheblich. Das Zusammenspiel des reinen Laufens samt dem finden der Wege und eben dem Sammlertrieb durch die Schilde machen den spielerischen Reiz aus und gefällt im Feuerkelch doch sehr. Dazu kommt auch die Tatsache das kleine Sequenzen die Geschichte immer vorantreiben. Vor allem die Machart ist dafür verantwortlich und so auf dem GBA nur selten zu sehen gewesen. Hat man ein Level abgeschlossen kann man das jeweils nächste anwählen. Schildgrenzen wie auf dem GCN um neue Aufgaben freizuschalten hat man hier nicht. Neben den großen Adventure Leveln stehen nun auch auf dem GBA weitere Gameplay Varianten an, die ebenfalls zu gefallen wissen. Allen voran das Drachenlevel. In einer Scroll Variante mit seitlicher Sicht auf das Geschehen fliegt Ihr dabei mit dem Besen von links nach rechts und müßt dem Drachen und seinen Attacken ausweichen. Hier geht es nicht um Zeit, sondern einfach darum anzukommen. Erschwert auch hier durch eine mehrfach geteilte und sehr lange Strecke. Dazu kommen reichlich Hindernisse, denen man im Screen nach oben und unten ausweichen muß. In regelmäßigen Abständen taucht der Drache auf und bearbeitet euch mit Maul und Feuerattacken. Ähnlich von der Sicht her ist es in der See Aufgabe, die man ebenfalls in 2D umgesetzt hat. Lieber so als das man eine 3D Gurke auf die Beine stellt, die auf dem GBA schon an dessen Grenzen stößt. Neu auf dem GBA ist ein Level, das nicht mal die GCN Version bot. Allerdings auch kein Killerlevel spielt Ihr hier nämlich ein Tanzspiel a la Britney's Dance Beat. Der Weihnachtsball als Level Background dient dazu eine Bewertung für gutes Rhythmusgefühl einzufahren. Ihr steht dabei in der Mitte des Screens und müßt unterhalb wie in einem Konga oder Dancing Stage Tasten und Richtungskommandos im richtigen Moment ausführen. Natürlich simpel umgesetzt eher was für zwischendurch.

Das Thema Sammelkarten zeigt sich eher im Hintergrund. Wie die Schilde kann man auch Karten in den Adventure Leveln unter Kisten, zerstörbaren Objekten oder Gegnern finden. Dabei gibt es belanglose Karten zum reinen Sammeln, oder aber auch z.b. die Hausmacht Karten. Besitzt man diese kann man seine Attacken verstärken, was automatisch geschieht und daran merkt das Gegner schneller umfallen und sich die Farbe eurer Geschosse ändert. Ein Feature das man erst auf den zweiten Blick erkennt. Hier hätte man das ganze vielleicht noch ein wenig verpacken können wie auf dem GCN. Fast schon schmunzeln muß ich dann bei der Tatsache das Ihr an der GBA Version länger sitzt als am GCN. Zwar keine Ewigkeiten sind 12-13 Stunden locker drin, ohne das man alles geholt hat. Dafür sorgen die ausladenden Adventure Level, die mit ihren Verzweigungen doch mehr als genug Möglichkeiten der Erkundung mit sich bringen. Stärkere Gegner fordern und halten länger auf und auch die Level die nicht im Adventure Gameplay gemacht sind wissen zu gefallen. So findet Ihr auch hier Moodys Herausforderungen und könnt hier wie z.b. im Tanzspiel Extra Bohnen verdienen um im Shop fehlenden Sammelkarten zu kaufen. Kein Überspiel auf dem GBA überzeugt die GBA Version aber erneut und bietet flüssiges Adventure Gameplay der unterhaltenden Art.

Grafik & Sound....

Ein großes Lob gibt es zum Feuerkelch für den GBA für die Grafik. Zum einen kommen die erwachsenen Charaktere auch auf dem GBA Screen so rüber und wird vor allem verpackt in eine sehr edle Umgebungs und Effektgrafik. Sehr weiche Animationen der Charaktere und die lebendig wirkende Umgebung ist für GBA Verhältnisse sehr gut geworden. Dazu zählen auch die Sequenzen, die auf dem GBA teilweise grandiose Grafikschmankerl hervorzaubern. Das ganze kommt vor allem der Atmosphäre sehr zu gute und bindet die Story besser ein als früher. Das Scrolling ist sauber, egal ob Ihr nun die Iso Adventure Sicht spielt oder die 2D Scroll Level. Auch hier bekommt man ein sehr gutes Produkt in die Hand. Beim Sound gibt es ebenfalls nichts zu meckern. Zwar ist die Sprachausgabe nun nicht gerade vielfältig, aber auf dem GBA immer ein Lob wert wenn man sowas als Entwickler mal einbaut. Dazu kommen stimmige Effekte und vor allem wieder sehr melodische Hintergrundmusiken, die sehr oft auch je nach Situation aufmunternd oder bedrohend wirken können.

Multiplayer....

Der Multiplayer ist an sich erstmal was neues auf dem GBA. Den bot so außer dem Quidditch Ableger noch kein GBA Potter Spiel. Dabei beschränkt man sich nicht auf das Tauschen von Karten, sondern bietet euch kleine Minispiele und die Moody Herausforderungen auch als MP Variante an. Dabei spielt Ihr wahlweise in der Iso und in der Scroll Sicht und könnt wie schon erwähnt auch Schilde erspielen. Nachteil immer wieder und vor allem zu DS Zeiten das jeder Mitspieler ein Spielmodul benötigt. Selbst das Tanzspiel ist zu zweit spielbar. Allerdings in diesem Spiel nicht der Kaufgrund.

Fazit....

Harry Potter Fans auf dem GBA können auch in diesem Jahr ein Auge riskieren. EA hat es verstanden die GBA Version nicht einfach so nebenbei fertig zu stellen, sondern präsentiert ein sehr schön spielbares Adventure mit ordentlicher Spielzeit, vielen gelungenen Features und einer edlen Optik. Große Adventure Level, die den Entdeckerdrang fördern, viele kleine Rätsel beinhalten und auch in Sachen Gegner fordern können. Sinnvolle Speicherpunkte und mit Wiederspielwert behaftet, sofern man nicht alles gefunden hat, sorgen für Spielspaß. In Sachen Tiefgang kommt er zwar nicht ganz an die Kammer des Schreckens heran. Dennoch bleibt auch die 4. Potter Ausgabe auf dem GBA auf gutem spielerischen Niveau.

 

+ Gelungenes Adventure
+ Große Adventure Level
+ Grafik/Animationen
+ Sinnvolle Steuerung
+ Technisch gelungen
+ Rücksetzpunkte/Speicher
+ Komplett Deutsch
+ Story Sequenzen
- Multiplayer eher Beiwerk
- Nichts bahnbrechend neues

GRAFIK: 87%

SOUND/EFFEKTE: 80%

MULTIPLAYER: 60%

GESAMTWERTUNG: 79%

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