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Grand Theft Auto GBA
Matthias Engert (14.11.2004)

SYSTEM: GBA
ENTWICKLER: Digital Eclipse
GENRE: Action
SPIELER: 1 Spieler
HANDBUCH: Deutsch
SPEICHER: Batterie
1MODUL MP: Nein
SCHWIERIGKEIT: 2-8
SECRETS: Ja
SPRACHHÜRDE: Keine
ALTERSFREIGABE: 16+
TERMIN: Erhältlich
PREIS: ca.40 Euro
KOMPLETTLÖSUNG: Nein
CHEATS / TIPPS: JA
HIGHSCORES: Nein
GCN-GBA LINK: Nein

   
Einleitung....

Die Grand Theft Auto Reihe ist seit jeher ein Verkaufsschlager für die jeweilige Plattform und immer wieder Grund zu Diskussionen, wenn es dabei um die Nichtbeachtung der Nintendo Plattformen geht. Firmenpolitik hin oder her ändert sich in den aktuellen Konsolengenerationen nur noch wenig daran. Das diese Reihe für Nintendo Spieler überhaupt ein Thema ist liegt mal wieder am GBA, auf dem solche Titel dann ab und zu doch mal erschienen sind. Allerdings zeigte sich hier ein ganz anderes Problem. Seit der Ankündigung ein GTA auf dem GBA zu bringen sind mittlerweile Jahre vergangen. Jedes Jahr auf's neue wurde der Titel immer wieder verschoben und man zweifelte langsam daran das er überhaupt noch erscheint. Irgendwie passend das Take2 im Schatten eines San Andreas die GBA Version nun doch in den Handel brachte. Nur merkte das kaum einer. Ob sich die Wartezeit gelohnt hat soll euch nun der folgende Test zeigen.

Menus und die Story....

Auch auf dem GBA dreht sich dabei alles um die Geschehnisse in der Location Liberty City. Die beiden Kleinstadtganoven Vinnie und Mike sind nur 2 unter vielen und verdienen mit kleinen Auftragsjobs ihr Geld. Just eines Tages scheinen sie genug Geld zu haben um der Metropole endlich entfliehen zu können. Nur nich ein paar kleine Aufträge und man würde die beiden nie wieder sehen. Wie immer geht die Geschichte anders und es kommt wie es kommen mußte. Vinnie geht beim Fluchtversuch drauf und mit ihm die ganze Kohle. Ihr als Spieler schickt euch nun an mit Mike den Mördern das Handwerk zu legen. Dabei entwickelt sich die Story erst mit der Zeit. Denn anfangs seid Ihr eine Weile schon noch zu zweit unterwegs. Bevor es losgeht kümmern wir uns um die Rahmenbedingungen der GBA Version. Lobenswert das man dem Spieler zum einen deutsche Texte spendiert hat und zudem einen Batteriesave integriert hat, der euch 3 verschiedene Speicherplätze anbietet. In einem Spiel wie diesem auch zwingend notwendig. So könnt Ihr auf dem Hauptmenu einzig ein neues Spiel beginnen, ein gespeichertes Laden oder die Batterie auch leer räumen. Optionen und ähnliches findet man später erst im Hauptspiel wieder.

Technik und Gameplay....

Beginnt Ihr ein neues Spiel wählt Ihr euren Speicherplatz und startet in das Abenteuer mit den ersten Storyeinblendungen in Form textlich unterlegter Standbilder, die im Verlauf des gesamten Spiels so daher kommen. Angelegt in einem kleinen Tutorial wird euch der spielerische Part so sehr schnell näher gebracht. Wie schon erwähnt könnt Ihr im Spiel über das Pausenmenu die Optionen besuchen. Neben Soundeinstellungen könnt Ihr hier auch ein 2. Steuersetup anwählen, bei dem die Tastenbelegung eine andere ist. Zudem könnt Ihr hier 3 Kamera Perspektiven fest einstellen oder euch auf die automatische Variante des Spiels verlassen. Am interessantesten ist sicherlich hier der Statistik Part, der euch klar aufgegliedert über alle Inhalte im Spiel informiert und durchaus ab und zu mal aufgesucht werden sollte. Doch kümmern wir uns nun erstmal um den spielerischen Teil.

Der erste Eindruck in Sachen Viewpoint ist auch der finale. Ihr seht im Spiel das Geschehen auf Liberty City in einer Vogelperspektive. Dabei bedient sich das Spiel einer variablen Kamera, die je nach Situation heran oder wegzoomt. Liberty City ist dabei auf dem GBA unglaublich groß in seinen Ausmaßen und kann wie nicht anders zu erwarten laufend oder fahrend durchquert werden. Auch sind diese beiden Momente die extreme in den Kameras. Lauft Ihr ist die Kamera nah am Geschehen und beim Fahren und mit zunehmender Geschwindigkeit zoomt sie immer weiter weg um nicht ganz den Überblick zu verlieren. Wie schon erwähnt sind anfangs beide Recken noch mit von der Partie, während Ihr selber Mike als Charakter steuert. Das Spiel ist auf dem GBA spielerisch genauso eingeteilt wie auf den anderen Plattformen.

Grundlage des vorankommens im Spiel ist das Erfüllen sogenannter Aufträge. Dabei teilt man dies im Spiel hier in verschiedene Rubriken ein. Knapp 60 Hauptmissionen wechseln sich nach Lust und Laune des Spielers mit 300 Nebenmissionen ab. Hintergrund ist natürlich wie immer das liebe Geld. Dazu dienen unter anderem auch die Bildschirmeinblendungen. Rechts oben findet man eine Geldanzeige, eine Lebensanzeige in Form von Zahlen und zudem wenn man sie besitzt eine Westenanzeige. Dazu kommt eine Sternenreihe, welche die Fahndungsintensität durch die Polizei definiert. Ein kleines Fenster zeigt euer aktuell gewähltes Item oder die Waffe und ein Uhrzeit läuft ebenfalls im Screen mit. Unten rechts steht der Name der aktuellen Location innerhalb der Stadt und links oben ist das lebenswichtige Radar in diesem Spiel.

So eingestimmt dreht sich vieles um die angesprochenen Missionen, die grob immer im gleichen Schema ablaufen. Ihr bekommt von Vinnie und später durch andere Personen einen Auftrag. Dieser definiert sich durch Aktionen die man an bestimmten Orten in Liberty City ausführen muß um sie zu erfüllen. Um nun dorthin zu gelangen bedient man sich auch hier des bekannten Prinzips jedes Fahrzeug das umherfährt nutzen zu können. Man läuft also z.b. mit dem Kreuz auf die Straße und stoppt ein Fahrzeug. Drückt man die L-Taste übernimmt man das Fahrzeug und kann nun per A und B für Gas und Bremse durch die Straßen brettern. Nun kommt das Radar zum Zug das euch Zielorte oder ander wichtige Locations als verschiedenfarbige Punkte oder Symbole anzeigt die es anzufahren gilt. Erreicht man den Zielpunkt wird das Objekt oder ein Gegner mit einem Pfeil angezeigt. Auf dem Weg dorthin, wie überhaupt innerhalb aller Aufgaben die Ihr löst habt Ihr so gut wie immer eine große Handlungsfreiheit.

Das heißt Ihr könnt das Fahrzeug wechseln, euch in den Gassen und Straßen mit anderen Passanten herumprügeln oder ballern und eben die diversen Nebenaufgaben annehmen. Auffällig und dem ganzen natürlich sehr zuträglich ist die Tatsache das reichlich Verkehr auf den Straßen herrscht und eine Menge Passanten herumlaufen. Anfänglich hat man nur die eigene Faust um ein wenig Ärger zu verbreiten, ändert sich dies im Verlauf und es kommen eine Schlagstock und viele Waffen dazu die man nutzen kann. Z.b. kann man auf offener Straße mit dem Schläger zuhauen. Bleibt der Passant liegen hinterläßt er Geld und andere Items die man einsammeln kann. Jetzt heißt es schnell weg, da der Polizeifunk aktiv wird. Zudem könnten euch andere Passanten angreifen und die eigene Lebensleiste ist in Gefahr. Ein Punkt der mir weniger gefällt.

Seid Ihr z.b. mitten in einem Auftrag, habt vielleicht 5000 Dollar auf der hohen Kante und einige Waffen so verliert man bis auf die Hälfte des Geldes alles wenn man draufgeht. Man landet dann zwar mit frischer Lebensenergie am Krankenhaus, muß sich aber alles neu besorgen und vor allem den letzten Auftrag auch noch wiederholen. Westen und ein Auge auf der Lebensleiste gehört hier extrem dazu. Dann lieber einmal mehr ein Fahrzeug geschnappt, als eine Verhaftung oder ein Ableben durch andere zu riskieren. Glücklicherweise und das sollte man trotz der vielen Fahrerei immer wieder tun, kann man im Spiel zum einen über Speichern & Beenden jederzeit sein Spiel sichern, oder man sucht das Versteck der beiden auf, in dem man ebenfalls mitten im Spiel speichern kann. Je weiter man im Spiel kommt um so wichtiger wird das ganze. Auch weil natürlich die Möglichkeiten größer werden.

Denn wie schon erwähnt gibt es neben den Hauptmissionen reichlich Nebenaufgaben, die man annehmen kann wie man möchte. Z.b. könnt Ihr an Rennen teilnehmen und nach Zeit eine gewisse Strecke in der Stadt abfahren. Der viele Verkehr und die anfänglich schlechte Streckenkenntnis machen das ganze zwar nicht einfach, bringt aber Geld. Und Geld kann man nie genug haben. Allein um Westen oder Waffen zu kaufen. Zwar kann man durch das simple finden von 100 Päckchen die über die Stadt verteilt sind all diese Dinge auch so erhalten. Nur findet man diese meist nicht gezielt, sondern eher beiläufig beim Abarbeiten der Missionen. Dennoch sind die Nebenmissionen der Punkt der die Abwechslung bringt. Ihr könnt z..b Krankenwagen, Taxen und Feuerwehrfahrzeuge entern. Drückt man in diesen nun L und R startet man eine jeweilige Mission. Im Krankenwagen muß man nach Zeit einen Verletzten zum Krankenhaus bringen während die Feuerwehr euch in eine Löschmission bringt.

Dann gilt es immer durch die Stadt zu kommen, dem Verkehr auszuweichen und wenn möglich der Polizei zu entgehen. Schön das man Funksprüche mitbekommt und auch die Sirene an sich ja nicht zu überhören ist. Da das ganze fließend ineinander übergeht und man als Spieler so meist entscheidet wann man was machen möchte paßt dies im Spiel eigentlich recht gut. Dazwischen immer wieder Speichern, im Shop nach neuen Dingen schauen die bezahlbar sind und das Spiel entwickelt auch auf dem GBA seinen Reiz.

Grafik & Sound....

Getrübt wird all dies im Spiel aber durch eine technisch merkwürdige Umsetzung in Sachen Framerate. Denn bei der Sicht von oben auf das Geschehen ist egal welche Kamera man nutzt ein nicht zu übersehendes Ruckeln zu sehen, das aufgrund des Blickes von oben ungewohnt ist. In einem 3D Spiel wäre es einfach nur ein fettes Frameraten Problem. Hier leider das Scrolling daruntern und man muß sich damit arrangieren. Kurioserweise geht es aber nicht so sehr auf die Augen wie man anfangs annimmt, was in meinen Augen ebenfalls an der Draufsicht liegt. Dennoch ist das ganze alles andere als gelungen und trübt das Gesamtbild doch sehr. Grafisch ist das Spiel an sich in Ordnung, wobei bei dieser Sicht der Grafik nicht die Bedeutung zukommt wie bei 2D Spielen. Aber die Umgebungen sind farbenfroh, die verschiedenen und vor allem lebendig wirkenden Umgebungen der Stadt wissen hier zu gefallen. Kleinere Effekte wie ein immer mehr brenndender Wagen, je öfter man Unfälle baut bis hin zu den Feuerwehreinsätzen zeigen eine gewisse Liebe zum Detail. Der Zoom an sich ist eine lobenswerte Sache, wird aber ebenfalls durch das unsaubere Scrolling nach unten gezogen, so das gerade technische Dinge zu Abzügen zwingen.

Der Sound weiß zu gefallen, wobei sich das nicht auf Hintergrundmusik bezieht, die so gut wie nicht vorhanden ist. Einzig die Menus sind mit Gitarrenklängen versehen. Allerdings sind bis auf die nervigen Hupen und Sirenen viele kleine Effekte eingebaut. Angefangen bei Laufgeräuschen, dem Türen schlagen samt ordentlicher Motorengeräusche. Dazu wenn Ihr Waffen benutzt oder den Schläger schwingt. Zwar nicht die feine Art, aber soundtechnisch alles irgendwie in Szene gesetzt. Sprachsamples hier und da, die zwar nicht immer von der feinen Sorte sind und in Englisch daherkommen unterstützen ebenfalls die Atmosphäre.

Fazit....

Grand Theft Auto ist an sich ein Spiel das lange unterhalten kann. Die zahlreichen Missionen die man jederzeit angehen kann, das Entdecken der kompletten Stadt und die Einbeziehung der Umgebung lassen einen länger am GBA sitzen, ohne das es langweilig wird. Der Aufstieg in der Rangliste z.b. bei den Nebenmissionen, den Rennen an sich die mit zunehmender Streckenkenntnis erfolgreicher werden gehören ebenfalls dazu. Das frei Bewegen überall hin und die Freiheit zu machen was man will ist der größte Spaßbringer. Wer Lust hat rennt halt einfach mal ewig mit der Basekeule durch die Stadt und legt Leute um, um an deren Geld zu kommen. Die Polizei jagd einen und man nutzt immer mehr Fluchtmöglichkeiten durch Fahrzeuge und diverse Nebenwege abseits der großen Hauptstraßen. Dennoch wird alles geschmälert durch den technischen Aspekt und das unsaubere Scrolling. Zwar geht es nicht so wie gedacht auf die Augen, ist aber weit entfernt vom Optimum. Auch die "harten" Rücksetzpunkte, wenn ich sie mal so nennen will gefallen mir persönlich nicht. Das gleich alles an Ausrüstung und die Hälfte oder mehr des Geldes fort ist drückt dann immer mal auf die Stimmung. Die Möglichkeit mit dem Spiel sind eigentlich da. Schade das die technische Seite viel Bonus wieder weg nimmt.

 

+ Ordentliche Steuerung
+ Sehr viele Missionen
+ Riesige Location
+ Missionsabwechslung
+ Komplett Deutsch
+ Großer Statistik Part
- Unsauberes Scrolling
- "Harte" Rücksetzpunkte

GRAFIK: 72%

SOUND/EFFEKTE: 70%

MULTIPLAYER: --

GESAMTWERTUNG: 69%

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