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Glory Days: The Essence of War - GBA
Matthias Engert (26.03.2005)

SYSTEM: GBA
ENTWICKLER: diffusion
GENRE: Action
SPIELER: 1 Spieler
HANDBUCH: Mehrsprachig
SPEICHER: Paßwort
1MODUL MP: Nein
SCHWIERIGKEIT: 4-10
SECRETS: Ja
SPRACHHÜRDE: Keine
ALTERSFREIGABE: 7+
TERMIN: Erhältlich
PREIS: ca.40 Euro
KOMPLETTLÖSUNG: Nein
CHEATS / TIPPS: JA
HIGHSCORES: Nein
GCN-GBA LINK: Nein

   
Einleitung....

Mit Glory Days: The Essence of War wird fast schon nach einer Ewigkeit mal wieder das militärisch angehauchte Genre gefüllt. Nimmt man dazu noch die eher actiongeladenen Titel wie ein Metal Slug oder die CT Special Forces Reihe raus bleibt für Sandkasten Generäle fast nur noch Nintendo's Advance Wars übrig. Und wir alle wissen wie lange es diesen Titel schon gibt. Auch wenn Glory Days nicht unbedingt ein Advance Wars Konkurrent ist schließt er doch wunderbar die Lücke zwischen reiner Sandkasten Taktik und actiongeladenem Ballern. Das auch Glory Days eher wieder einen stillen Release hinter sich hat scheint in letzter Zeit ein Garant für gute Spiele zu sein. ;-)

Menus und die Story....

In Sachen Rahmenbedingungen gibt es im Spiel Licht und Schatten. Zum einen ist auf der Haben Seite das Spiel komplett eingedeutscht. Auch wenn es nicht soviel Text gibt immer lobenswert. Negativ dagegen ist das Paßwort Feature, das man hier einfach in Zahlencodes verpackt hat. Desweiteren ist Glory Days ein Spiel das ohne große Story, geschweige denn Sequenzen in irgendeiner Art daherkommt. Eigentlich recht trocken wirft man euch als Trockendock Generäle in die Schlachten. Wenn man einen Hintergrund nehmen will ist dies die Tatsache das Ihr in diesem Spiel die Amerikanische Seite übernehmt und versucht diese in den Missionen zum Sieg zu führen. Irgendeinen geschichtlichen Bezug oder gar Kriegsschauplätze der Geschichte sucht man hier vergebens. Aber dazu gibt es auch später noch ein paar Sätze. Das Hauptmenu bietet euch dann neben dem Kern des Spiels, dem Kampagnen Modus einen sogenannten Mission Modus in dem Ihr alle freigespielten Kampagnen auch einzeln anwählen könnt. Dazu kommt die Code Eingabe und die Credits. Mehr ist es zunächst nicht und man schickt euch sofort zum Kriegsschauplatz.

Technik und Gameplay....

Glory Days bietet im Kampagnen Modus 16 in sich abgeschlossene Missionen die es siegreich zu bestehen gilt. Dabei werdet Ihr wo nötig mit Hilfen vor der Mission begrüßt was Steuerung und Möglichkeiten angeht. Etwas das hier gut gefällt und das an sich immer gleiche Gameplay immens aufwertet. 3 Schwierigkeitsgrade stehen zur Auswahl die auch schon auf Leicht anspruchsvolle Kost bieten. Auf der anderen Seite ist Glory Days so ein Spiel wo man als Spieler mit den Aufgaben wächst und selber merkt wie sich Erfahrung in den Missionen auswirkt. Wer es einmal durch hat wird selbst auf Expert voran kommen. Um das Spiel zu erklären bedarf es mal wieder ein wenig Vorgeplänkel. Startet eine Mission so ist die Grundidee das Ihr als Spieler die Luftstreitkräfte übernehmt und euren Bodentruppen den Weg freimacht oder vor feindlichen Luftangriffen schützt. Dabei hat jede der Missionen ein ganz festes Ziel, nämlich die Einnahme des gegnerischen Hauptstützpunktes. Dazu ist nun vor allem die Sichtweise immer gleich und zeigt anfänglich wenig von seinem spielerischen Spaß Faktor. Ebenso ist die Aufteilung klar geregelt. In einer 2D Umgebung die 2 Punkte links und rechts miteinander verbindet geht es hier zur Sache. Dabei sind die Endpunkte auf beiden Seiten jeweils eure und die gegnerische Festung. Ganz wichtig ist im Spielbildschirm die Linie oberhalb im Screen. Dort sieht man anhand der Fahnen eben links und rechts an den Enden die Hauptbasen beider Kontrahenten und dazwischen viele kleine sogenannte Bunker und eine große Strecke liegt zwischen beiden Stützpunkten.

Dabei beginnt das Spiel in der einfachsten Form. Aus beiden Stützpunkten fahren automatisch von der CPU generierte Panzer, gepanzerte Fahrzeuge und Infantrie setzt sich in Marsch. Treffen diese auf der Strecke aufeinander beschießen sie sich und der stärkere kommt so weiter voran. Soweit die einfache Grundlage der CPU Steuerung. Ihr als Spieler habt nun zunächst abwechselnd die Möglichkeit einen Helicopter oder einen Jagdbomber zu steuern. Hier gibt es ein wenig Kritik für die Auswahl. Was den Helicopter angeht so geht das mit heutigen Vorstellungen schon konform. Der Jagdbomber wirkt eher wie eine alte Mustang aus dem Zweiten Weltkrieg. Zeitlich sind beide Vehicle also recht weit auseinander. Diese beiden sind eurer Instrument und ich erkläre das ganze erstmal anhand der Helicopter Mission am Anfang. Während wiegesagt eure Bodentruppen selbsstätig von rechts nach links loslegen beginnt Ihr am Landeplatz. Per Kreuz bewegt Ihr euren Heli in die Lüfte und nach links und rechts. Drückt man eine Seite neigt sich die Nase des Heli nach vorn und Ihr könnt nun wahlweise mit der A-Taste das unendlich vorhandene MG benutzen oder 8 Raketen per B-Taste abfeuern. Diese sind auch Panzerbrechend, da euer Gegner ja alles andere als dumm ist und natürlich ebenfalls Truppen in Bewegung setzt. Einfaches Ziel ist ihn so am vorankommen zu hindern, den Weg freizuschießen, so das eure Truppen auf wenig bis keinen Wiederstand stoßen und der gegnerischen Basis immer näher kommen. Soweit wieder die einfache Theorie.

Auch der Gegner besitzt Luftstreitkräfte und versucht mit denen nun ebenfalls eure Bodentruppen zu attackieren. Muß man sich um Sprit keine Sorgen machen gibt es natürlich eine "Lebensleiste" die bei einem Treffer als Balken angezeigt wird. Ist die leer stürzt Ihr ab und verliert eines von anfänglich 3 Leben. Auf Expert ist es übrigens nur 1. ;-) Allerdings kann man durch Abschüsse gegnerischer Fluggeräte Bonus Leben erspielen. Das Problem an der Sache ist zum einen das diese Situationen natürlich nicht vorhersehbar sind und zum anderen Ihr um Raketen nachzufassen zur Basis zurückfliegen müßt um dort zu Landen. Je weiter nun z.b. eure Bodentruppen weg sind um so länger dauert jedesmal der Flug bis zur Frontlinie um zu helfen. Ebenso dient der Rückflug und die Landung um die Energieleiste und damit Panzerung wieder zu repairieren. Soweit der erste praktische Eindruck. Taktik spielt auch hier eine ganz wichtige Rolle, auch wenn man dies anfangs nicht annimmt. Gutes Beispiel sind auf der Strecke immer wieder vorhanden kleine Bunker. Nimmt man diese Bunker ein erscheint zum einen eure Flagge auf diesem und zum anderen generiert dieser nun wie die Hauptbasis auch Geld. Unaufhörlich in einzelnen Schritten bis 99. Rechts oben findet man auch dazu eine Anzeige. Im Umkehrschluß bedeutet das nun das je mehr Bunker Ihr einnehmt auf dem Weg zum Gegner, Ihr auch mehr verdient. Die CPU dankt es euch und schickt so automatisch mehr Bodentruppen auf den Weg, die so einfach gesagt bezahlt werden. Es gibt da keine Begrenzung. Auch dies versucht der Gegner und so entbrennt mit der Zeit ein Kampf um jeden Bunker.

Man kann nun ebenso versuchen gegnerische Bunker zu zerstören. Man hat sie zwar nicht selber zur Verfügung, kann aber dem Gegner so weniger Geld überlassen das er konstant verdient. Man merkt schnell das die Missionen langwieriger sind als man denkt. Kommt man einmal in's Hintertreffen muß gut gehandelt werden und man versucht erst die Luftüberlegenheit zu erlangen. Bei den Bomber Missionen ist spielerisch an sich erstmal alles gleich. Unterschied ist hier das Ihr von einer Landebahn starten und vor allem landen müßt, was wesentlich schwieriger ist als einen Heli zum Landen zu bringen. Das ganze wahlweise auch über einen Flugzeugträger. Beim Jagdbomber empfielt es sich zudem weiter oben zu fliegen um der Flak zu entgehen die fahrbar und fest auf euch lauert. Dann zeigt das Spiel neben der nahen Sicht auch einer aufgezoomte übersichtliche Variante. Aus großer Höhe wiederum kann der Bomber Bombenteppiche, sofern man dies bei 8 maximal mitnehmbaren sagen nach unten werfen und so mehrere Panzer z.b. hintereinander kalt machen. Auch ist das Bord MG effektiver als beim Heli. Was mit hier gefällt ist die Steuerung. Ist die Heli Variante einfach aufgrund der langsamen Geschwindigkeit kann man den Bomber wunderbar durchsacken lassen, im Tiefflug Bomben werfen oder aus großer Höhe in Stuka Manier schräg nach unten fegen um Bomben gezielter zu werfen. Unterstützt von einem guten Klang macht das ganze Laune. Auch wenn es nach wie vor nur von rechts nach links geht entwickelt das Spiel eine Klasse Spielatmosphäre der man sich nicht entziehen kann, sofern man dies als Spiel mag.

Die immer wieder nicht vorhersehbaren Ereignisse und vor allem Zugaben erhöhen das sehr. Denn das Spiel besteht ja nun nicht nur aus 1 Mission. Als erste Erweiterung gibt man euch Spezialwaffen an die Hand die man z.b. mit dem Bomber über die L und R -Taste aktivieren kann. Nur wenige zur Verfügung sollte man diese sehr gezielt einsetzen. Zum einen kann man eine B52 Staffel, so will ich sie mal nennen anweisen einen bestimmten Abschnitt auf dem Weg mit einem immensen Bombenteppich zu belegen. Fast schon als Tie-Breaker zu nennen. Oder aber die Variante Broken Arrow. Jetzt kann man eine Gruppe Fallschirmspringer anfordern die ebenfalls markiert abspringen können um so z.b. entfernte Bunker einzunehmen, die weder Ihr noch der Gegner demnächst erreicht. Ihr müßt nun für Schutz aus der Luft sorgen, da der Gegner seine Luftkräfte auf diese Bunker ansetzt. Bleiben sie dann lange genug in eurer Hand errichten eure Jungs automatisch Flak Stellungen. Kleinigkeiten die ungemein gefallen. Gesteigert wird das ganze dann wenn man euch beide Varianten Heli und Bomber in einer Mission gibt. Per Select schaltet man um und je nach Bedarf steuert man sein Fluggerät. Ein Schema A läßt sich nur selten durchsetzen. Nur einmal im falschen Moment beim Aufmunitionieren und der Gegner hat an der Frontline freie Hand und bombt euch die Panzerspitzen weg. Unterstützt werdet Ihr dabei oft von alliierten Kräften, was heißt neben eurem Heli fliegen z.b. 2 CPU gesteuerte mit was natürlich auch wieder der Gegner hat. Auch ein schönes Feature. Keiner der beiden Kontrahenten ist bevorteilt wenn eine Mission beginnt. Identische Vorgaben und Ihr müßt entscheiden was Ihr daraus macht.

Die Krönung des ganzen ist dann das letzte Drittel im Spiel. Hier übernehmt Ihr dann alles. Das heißt nichts anderes als das Ihr selber auch die Bodentruppen bauen laßt. Wohlgemerkt nicht steuert. Aber Ihr könnt am Boden im Heli Modus ein Baumenu aufrufen und neben fahrbarer Flak, Infantrie auch 2 Panzer Varianten bauen. Alles kostet unterschiedlich und der Kreis schließt sich bei den Finanzen. Hier heißt es nicht nur auf die Steuerung eures Fluggerätes zu achten, sondern auch die Truppenbildung im Auge zu behalten. Nichts ärgert mehr wenn man zwar alles vom Himmel holt aber vergißt im richtigen Moment Bodentruppen auf den Weg zu schicken und so dem Gegner wichtiges Terrain überläßt. Durch die Belohnungen in Form von Bonusleben oder bei effektiver Zielgenauigkeit neue Spezialwaffen zu bekommen macht jede Mission gleich viel Spaß, auch wenn die hinteren Missionen mit dem Baumenu schon über allem thronen. Auch weil nichts begrenzt ist. Habt Ihr genug Geld könnt Ihr bauen soviel Ihr wollt. Egal ob da nun 20 Panzer hintereinander her fahren. Aber die Mischung machts. Schickt man hier noch ein paar fahrbare Flakeinheiten mit so kann der Gegner kein Tontaubenschießen veranstalten. Alles hat einen taktischen Hintergrund und nur das Gesetz des stärkeren zieht nicht. Nach jeder Mission bekommt man dann den Code dazu und kann später mit der nächsten Mission weiter machen oder im Mission Modus auch einzeln diese spielen. Wer es dann schafft das komplette Spiel zu knacken bekommt die sogenannte Modern War Variante. Dann haut auch alles hin und Ihr bekommt neben Apache Heli's auch effektive Jagdflieger heutiger Zeit. Hier ist dann alles schneller und macht vor allem die Jet Landungen noch etwas schwieriger.

Der Wiederspielwert des Games ergibt sich auch hier vor allem durch die Schwierigkeitsgrade die anfangs durchaus knackig sind, aber mit der Zeit das Spielvergnügen auf allen 3 Graden heben und man Lust bekommt das Game halt nochmal zu spielen. Das dieses Spiel keinen Multiplayer hat ist fast schon Vergehen. ;-) Hier wäre selbst eine 2 Modul Variante empfehlenswert und den Kauf wert. Gegeneinander das ganze hätte einen immensen Reiz. So bleibt aber ein ungewöhnliches Spiel für einen Spieler das mit seiner Umsetzung punktet. Vor allem der Fakt das sich das anfänglich oberflächlich und einfach wirkende Gameplay so sehr entwickelt punktet hier mit am meisten.

Grafik & Sound....

Dabei muß man technisch auf nichts verzichten. Das beginnt bei ordentlich designten Modellen der Boden und Lufttruppen und endet im excellenten Ebenen Scrolling im Hintergrund. Durch den 2D Effekt notwending und unterstützt die Atmosphäre. Egal ob Ihr nun in der Nahansicht fliegt oder weit über dem Geschehen agiert. Die Umgebungen sind zweckmäßig und reichen mit der gebotenen Qualität vollkommen aus. Kleinere Effekte in Sachen Ballern, Explosionen oder brennenden Abstürzen lockern das ganze auch visuell auf. In Sachen Sound gibt es vor allem für die Bombergeräusche Lob. Per Nase nach unten auf eine Panzerkolonne zu rasen und einen Bombenteppich zu legen klingt recht realistisch. Da fällt der Heli fast schon etwas ab. Auch sonst sind Panzerschüsse um MG Feuer dabei und alles wird hörbar einbezogen.

Fazit....

Glory Days ist ein Spiel das anfänglich oberflächlich und vor allem schwer auf den Spieler wirkt. Einige Missionen später hat man diese Meinung komplett über Bord geworfen und möchte eigentlich nicht mehr aufhören. Alles wirkt zunächst immer gleich und man kann sich Abwechslung anfangs kaum vorstellen. Aber einmal gemischte Ausgangslagen mit Heli und Bomber und später mit dem Baumenu läßt einen das Gameplay nur schwer los. Es ist schade das es nur 16 Missionen sind. Man hätte das ganze noch umfangreicher machen können. Vielleicht noch die eine oder andere Unebenheit und einer paar mehr Einheiten Typen und es wäre noch genialer geworden. Ein hoher Anspruch der fordert und keineswegs unfair ist, da der Spieler lernt und sich entwickelt runden das ganze ab. Vor allem der Hintergrund mit dem Geld, dem einnehmer der Bunker auf dem Weg zum Ziel und die Luftkämpfe im richtigen Moment heben zudem den taktischen Gedanken. Mensch mensch, warum hat man hier keinen Multiplayer eingebaut. Definitiv ein Spiel das nach einem Nachfolger schreit. Zwar für eine sicherlich spezielle Zielgruppe gemacht kommen Sandkasten Generäle auf ihre Kosten.

 

+ Fesselndes Gameplay
+ Gute Steuerung
+ Taktische Einflüsse
+ Anspruchsvoll
+ Bau Menu für Bodentruppen
+ Bomberaction
+ Specials
+ Spielerfahrung wirkt sich aus
- Passwortsystem
- Bomber Landungen etwas tricky
- Warum fehlt hier ein Multiplayer
- Könnte noch umfangreicher sein

GRAFIK: 77%

SOUND/EFFEKTE: 76%

MULTIPLAYER: --

GESAMTWERTUNG: 85%

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