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Große Haie - Kleine Fische GBA
Kilian Pfeiffer (12.08.2004)

SYSTEM: GBA
ENTWICKLER: Vicarious Visions
GENRE: Wasseraction
SPIELER: 1 Spieler
HANDBUCH: Deutsch
SPEICHER: Batterie
1MODUL MP: Nein
SCHWIERIGKEIT: 1-3
SECRETS: Ja
SPRACHHÜRDE: Keine
ALTERSFREIGABE: 3+
TERMIN: Erhältlich
PREIS: ca.40 Euro
KOMPLETTLÖSUNG: Nein
CHEATS / TIPPS: Nein
HIGHSCORES: Nein
GCN-GBA LINK: Nein

   
Einleitung....

Nachdem der Gamecube-Ableger des neuen Dreamworks' Streifens ein eher durchschnittliches, wenngleich auch witziges Abenteuer geworden ist, liegt die Rettung zu höheren Wertungsregionen nun in den Händen des kleinen Bruders für das Hosentaschenformat. Um es gleich vorneweg zu nehmen: in Sachen Umfang toppt das Spiel alles bisher Dagewesene. Nicht dass Ihr mich jetzt falsch versteht: nach sage und schreibe 70 Minuten war ich bei der Endsequenz angelangt, das Spiel war finito. Zwar gibt es die Möglichkeit ein paar Minispiele frei zu schalten, eine wirkliche Motivationsförderung ist das jedoch nicht. Wenn man bedenkt dass das Spiel im Handel 40 Euro und mehr kostet, ist diese Vorgehensweise schlichtweg eine Unverschämtheit, denn schließlich will ein jeder für sein hart verdientes Geld etwas haben - und ohne Umfang kann ein Titel einfach kein Renner werden! Doch widmen wir uns zunächst dem Spiel selbst, da das Wenige kurzfristig dennoch etwas Spaß bereitet.

Menus und die Story....

Sobald Oscars Abenteuer startet, wählt Ihr zunächst unter einer von insgesamt drei zur Verfügung stehenden Sprachen (Französisch, Deutsch, Spanisch), wobei die Textmenge im Spiel eher gering ist - was will man bei 70 Minuten reiner Spielzeit auch erwarten? Lediglich zwischen den Sequenzen (hübsche Standbilder) und zur Erklärung werdet Ihr mit Textboxen konfrontiert. Das Hauptmenü ist sehr schlicht und bietet Euch lediglich die Möglichkeit ein neues Spiel zu beginnen ("Spiel starten") sowie die Namen der für den Titel verantwortlichen Entwickler zu begutachten ("Credits ansehen"). Im Gegensatz zu "In 80 Tagen um die Welt" verpassten die Programmierer von "Vicarious Visions" dem Spiel eine interne Batterie, die es erlaubt drei Spielstände zu verewigen. Ein nerviger Passwort-Modus bleibt einem somit erspart. Vier Kapitel mit je vier Levels erwarten Euch, der Minispiel-Charakter des großen Bruders bleibt auch im vorliegenden Fall gewahrt.

Zur Story gibt es nicht viel Neues zu berichten: immer noch befindet sich Oscar in einer üblen Schuldenfalle und versucht mit Ach und Krach seine Rechnungen irgendwie zu begleichen. Lino und seine Hai-Bande sind Oscar stets dicht auf den Fersen und versuchen ihn von seinen Plänen abzubringen. Doch gut zu wissen, dass Oscars helfende Hand, der "verrückte Joe", fortwährend zur Seite steht. Wie im Gamecube-Titel, sind auch die restlichen Filmcharaktere vertreten, nur ist der Spielablauf allgemein etwas anders gehalten, die Story wurde dem Game Boy Advance etwas angepasst.

Technik und Gameplay....

Oscars Steuerung ist sehr einsteigerfreundlich und von Anfang an geht diese in Fleisch und Blut über. Je nach Spieltyp - wie schon im Gamecube-Teil - ändert sich diese, jedoch wird sie vor einigen Abschnitten in wenigen Sätzen erklärt. Daher sollten selbst Game Boy Advance-Neulinge nicht verzagen und Oscar sicher zu seinem Ziel führen. Die Darstellung der Grafik wurde in 2D gehalten, dreidimensionale Abschnitte werdet Ihr beim Handheld-Titel nicht vorfinden. Innerhalb der 16 Abschnitte liegt es nun an Euch beispielsweise drei kleine Rabauken zu erwischen, welche gerade die Hauswände mit hässlichen Spraydosen-Gebilden "verzieren". An anderer Stelle im Spiel steht Oscar in einem Walfischmaul und muss mit einem Schrubber den Innenraum von ekligen Resten befreien. Die Steuerung ist hierbei ähnlich der Tanzeinlagen aus der Gamecube-Version. Gewisse Tasten ("Steuerkreuz", "A", "B") müssen zu einem bestimmten Zeitpunkt gedrückt werden, um das Maul auch besenrein zu bekommen. Oder aber es gilt einen Hürdenlauf im Stile eines "Track & Field" zu bestreiten, wobei Ihr die "A"-Taste zum Rennen und den "B"-Knopf zum Springen benutzen müsst. Das Seepferdchen, welches Ihr dabei steuert, reagiert zügig auf Eure Kommandos, jedoch handelt es sich bei diesem Spielchen eher um Glücksrad, da die Gegner nach Belieben aufholen und wieder abbremsen. Anspruchsvoll ist das ganze zwar nicht, Spaß macht es aber trotzdem.

Ein anderes Mal tretet Ihr gegen die Quallen Ernie und Bernie an. Oscar weicht ihren Angriffen erst dann aus, wenn Ihr im richtigen Moment die vom Spiel angezeigten Tasten drückt. Das Spielprinzip bleibt immer relativ gleich, der Tastendruck zu einer bestimmten Zeit ist oftmals die Lösung des Problems. In bestimmten Abschnitten gilt es beispielsweise unter Zeitdruck durch einen 2D-Abschnitt zu huschen, Uhr-Items spendieren Euch zehn zusätzliche Sekunden. In vielen der 16 Levels befinden sich je 25 Münzen, wobei Ihr alle Münzen eines Kapitels einsammeln könnt, um ein Minispiel frei zu schalten. Gut zu wissen, dass Ihr auch nach dem erfolgreichen Bestehen eines Levels noch die Möglichkeit habt, diesen ein weiteres Mal aufzusuchen.

Sogar der Boxkampf kommt in "Grosse Haie - Kleine Fische" nicht zu kurz. Neben dem Blocken ist vor allem der Angriff von äußerster Wichtigkeit, eine Taktik ist hier eher fehl am Platz, vielmehr ist stures Knöpfchen -Drücken angesagt. Beim ersten Mal werdet Ihr wahrscheinlich noch klein beigeben, nach einigen Probespielchen wendet sich jedoch das Blatt und Ihr haut den dicken weißen Hai aus seinen Badelatschen. Eine andere Mission verlangt es von Euch ab, unentdeckt zu bleiben, da Euch andernfalls Polizeidelphine auf die Schliche kommen. So liegt es an Euch, an den aufmerksamen Kollegen vorbei zu schwimmen, um sie damit auszutricksen. Um Euren Gegnern wirksam etwas entgegen setzen zu können, findet Ihr ab und an Zeitungen, die Ihr ihnen entgegen werfen könnt. Um Eure Gesundheitsanzeige bei Laune zu halten, darf Oscar wohlschmeckende Burger, Donuts sowie Pizza verschlingen, die ihm den einen oder anderen Gesundheitsbalken zurückgeben. Des Weiteren steht Euch eine Tintenbombe zur Verfügung, die beispielsweise die piksigen Seeigel optimal ausschaltet.

Obwohl das Spiel in Sachen Umfang der absolute Reinfall ist und man sich ziemlich veräppelt vorkommt, macht das Spielprinzip doch glatt Spaß, jedoch auf niedrigem Niveau: das Spiel ist viel zu einfach, eine Schwierigkeitsgradauswahl gibt es leider nicht, die Levels beschränken sich meist auf simples Knöpfchen-Drücken. Ein vier- bis fünffach so großer Umfang müsste es mindestens sein, der Vollpreis sollte zwecks der Kundenfreundlichkeit auf ein Budgetniveau gesenkt werden. Sind wir mal ganz ehrlich: für 70 (in Worten: siebzig!) Minuten anspruchsloses Spiel können die Kosten einfach nicht derartig hoch sein, dass man einen solchen Mörderpreis (im Internet gesichtet: 49,99 Euro!!!) verlangen dürfte. Wie dem auch sei, jeder Kunde kann frei entscheiden wie viel ihm ein Spiel wert ist und für diese Fragen gibt es ja schließlich das Mag'64 ;-) .

Grafik & Sound....

Grafisch ist der Titel wirklich hübsch gelungen, farbenfrohe Unterwasserwelten wollen erkundet werden. Die Animationen der Fische sind logischerweise nicht so elegant wie die des großen Bruders, dafür immer noch gut in Szene gesetzt und wissen zu gefallen. Musikalisch darf man hingegen nicht ganz so viel erwarten wie bei der TV-basierten Umsetzung, dennoch sind Titel in abgespeckter Version im Spiel enthalten (zum Beispiel: "Carwash"). Sprachausgabe wurde hingegen komplett gestrichen, "Max Payne Advance" bleibt hier wohl einsamer Spitzenreiter, da dieses Spiel beinahe komplett vertont war. Aber zuviel des Guten kann man auch nicht erwarten ;-).

Fazit....

Damit bleibt mir eigentlich gar nicht mehr so viel zu sagen beziehungsweise zu schreiben: Connectivity-Freunde kommen leider auch nicht auf ihre Kosten, eine Verbindungsmöglichkeit zwischen den zwei Nintendo-Versionen gibt es nämlich nicht. Auch ein Multiplayer-Modus wurde kostengünstig ausgespart. Des Weiteren sei gesagt dass das Spiel auf Grund seines bescheidenen Umfangs in dieser Version eigentlich nicht in die Ladenregale der Kaufhäuser geliefert werden dürfte. Selbst Einsteiger werden nicht lange mit der Fisch-Software beschäftigt sein, die ältere Generation lässt sowieso die Finger von diesem Produkt. Eigentlich hätte alles so schön werden können: ein vernünftiges Produkt zu einem fairen Preis und es wäre wenigstens ein Spiel in der Güteklasse des großen Bruders dabei herausgekommen. So kratzt es leider an dessen Schwanzflosse.

 

+ zugkräftige Lizenz
+ abwechslungsreich
+ technisch gut
+ zusätzliche Minispiele
- dürftigster Umfang
- (70 Minuten bis zum Abspann!)
- Kein GCN-GBA Link
- viel zu teuer

GRAFIK: 70%

SOUND/EFFEKTE: 75%

MULTIPLAYER: --

GESAMTWERTUNG: 56%

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