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GBA - Fluch der Karibik 2
 
 
Fluch der Karibik 2 - GBA
Matthias Engert (05.07.2006)

SYSTEM: GBA
ENTWICKLER: Amaze
GENRE: Action
SPIELER: 1 Spieler
HANDBUCH: Deutsch
SPEICHER: Batterie
1MODUL MP: Nein
SCHWIERIGKEIT: 1-7
SECRETS: Ja
SPRACHHÜRDE: Keine
ALTERSFREIGABE: 12+
TERMIN: Erhältlich
WIRELESS KOMPATIBEL: Nein
PREIS: ca.30 Euro
KOMPLETTLÖSUNG: Nein
CHEATS / TIPPS: Nein
GCN-GBA LINK: Nein

   
Einleitung....

Das berühmte Sommerloch hat die Spielebranche fest im Griff und man kann fast schon die An und Ausschaltvorgänge an seinen spielerischen Begleitern zählen. ;-) So wie jedes Jahr in der warmen Jahreszeit das Spieleangebot dünner wird, stellt man ein weiteres Phänomen immer wieder fest. Spiele die auf Kino Blockbustern basieren. Ob das in der Vergangenheit nun diverse Marvel Helden waren, Catwoman oder Batman & Co, sie füllen oft die dünnen Monate mit spielerischen Angeboten. So auch in diesem Jahr, wo der Fluch der Karibik mit J. Depp in die zweite Runde geht. Gleich mit 2 Versionen für den GBA und den NDS können Nintendo Spieler die kühle Brise der Karibik erhaschen. Kümmern wir uns zuerst um die GBA Version, der man nach dem Test ein überraschend gelungenes Zeugnis ausstellen kann.

Menus und die Story....

Entwickler Amaze scheint dabei durchaus mal mehr Zeit für die Umsetzung gehabt zu haben, was man an vielen Dingen im Spiel bemerkt. Zunächst passen schonmal die Rahmenbedingungen. Ihr bekommt ein komplett deutsches Spiel präsentiert und dürft euren Fortschritt auf der internen Batterie sichern. Bei den Filmumsetzungen alles andere als selbstverständlich. Das für einen Spieler gemachte Game führt euch nun in Sachen Handlung in das zweite Abenteuer um Käpt'n Jack Sparrow. Da der Film ja erst Ende des Monats in die dt. Kinos kommt wollen wir auch nicht zuviel verraten. Verraten kann man aber das Jack diesmal die Zeit im Nacken sitzt. Wieder in der Zeit des Übersinnlichen wird ihm bewußt das er noch eine alte Rechnung mit Davy Jones offen hat, die ihm bei Nichterfüllung ewige Verdammnis und Sklaverei einbringen würde. Also macht er sich auf den Weg das ganze auf seine Weise zu lösen und willkommen in der etwas anderen Piratengeschichte mit all den neuen Kreaturen und Gegenspielern.

Nach der Sprachwahl landet der Spieler auf dem spartanischen Hauptmenu, das euch zunächst den Spielstart und den Punkt Laden anbietet. Gelungen sind die Optionen, die einige Einstellungen zulassen. Neben der Helligkeit und soundtechnischen Punkten könnt Ihr das Spiel auch in 3 Schwierigkeitsgraden zocken, die man später auch direkt im Spiel sofort wählen kann. Wer also merkt es wird vielleicht zu heftig muß nicht gleich neu anfangen um mal einen anderen Grad auszuprobieren. 2 Speicherstände stehen euch zur Verfügung, die Ihr im Spielverlauf mit eigenen Savegames füllen könnt. Manchmal durchaus sinnvoll. Auf jeden Fall steckt im Spiel aber mehr als man anfangs annimmt.......

Technik und Gameplay....

Denn beginnt man ein neues Spiel erinnert vieles an GBA Games die es so zuhauf gibt. Ihr startet euer Abenteuer auf der Piraten Hochburg Tortuga und müßt euch erstmal den Weg zum Hafen freikämpfen, sprich in actionlastigem 2D Gedöns einige Schurken umlegen. Dabei geht das Spiel in diesem Gameplay Aspekt zunächst einen sehr geohnten Weg. Ihr seht das Geschehen aus der 2D Perspektive und habt nur wenige Aktionsmöglichkeiten zur Verfügung. Mit dem Schwert bewaffnet könnt Ihr mit der A-Taste springen und per B-Taste den Säbel mit einem Einheitsmove auf Gegner einwirken lassen. Schön zu sehen das Treffer beim Gegner wie in RPG Spielen mit Trefferpunkten angezeigt werden. Ein vor allem später durchaus motivierendes Feature. Dazu habt Ihr nun oben links im Screen eine Lebensanzeige, die bei vollständiger Leerung einen Levelstart mit sich bringt. Das mehr drinsteckt bemerkt der Spieler aber auch schnell. Zum einen gibt es ein interessantes Item System, das ähnlich wie in den Castlevania Spielen funktioniert. Ihr könnt verschiedene Attacken aufsammeln und so neben dem Säbel auch per durchschalten durch eine Fensteranzeige Messer werfen oder kleine Brandbomben auf entfernte Gegner schicken. Zudem findet man beim Ableben von Gegnern immer wieder Gold, das ja irgendeine Bedeutung haben muß. Da es kein Leben Feature gibt, wo man vielleicht bei 100 Münzen ein neues bekommt, muß es also andere Orte geben wo man Geld ausgeben kann. Vollends überzeugt das mehr drin steckt wird man gegen Ende des ersten 2D Abschnitts. Innerhalb des vor euch liegenden Spiels sind in den einzelnen Locations sehr viele Schätze versteckt. Normale und die sogenannten legendären Schätze. Kleine goldene Truhen die man nicht übersehen kann und in sich diese Schätze bergen. Im Falle der legendären Varianten erweitern sie die Aktionsmöglichkeiten des guten Jack und Ihr könnt so z.b. plötzlich einen Doppelsprung ausführen. Die normalen Schätze heben unter anderem euren Ruf in der Piratenwelt und schalten andauernd neue Kampf Kombos frei, die die anfangs langweilige 1-Attacken Action aufwerten. Diese 2D Action ist im Spiel natürlich immer wieder vorhanden, aber positiverweise nicht das einzige Gameplay Element.

Denn habt Ihr das Ende dieses ersten Bereiches erreicht landet man plötzlich auf einer Kartenanzeige, wo Tortuga per Kartenansicht dargestellt wird und mehrere begehbare Punkte preisgibt. Das können weitere 2D Bereiche sein in denen die Post abgeht, aber auch Stadtlocations samt Werften und Häfen. In der Werft z.b. kann man als Spieler sein Geld z.b. in neue Waffen, Rüstungen und Verbesserungen investieren. Ihr könnt so mächtigere Waffen ordern, eure Lebensleiste erweitern oder Upgrades für euer Schiff bekommen. Und schon bekomme ich die Kurve zum zweiten großen Gameplay Teil im Spiel. Im Spiel selber sind im gesamten 15 Inseln, sprich Locations vorhanden. Und da es sich eben um Inseln handelt muß man diese segelnd erreichen. Wer nun denkt das man dies automatisiert hat wird positiv überrascht. Ein bißchen Anno 1602 Feeling kommt auf wenn man Segel setzt und nun auf das Schiff steigt. Die Kamere schwenkt hier nun komplett um und Ihr seht euer Schiff aus der Vogelperspektive wie es über das Wasser schippert. Per L und R könnt Ihr euch eine Karte zuschalten und seht wo die anderen Orte zu finden sind. In Zeiten der Segelschiffe sind nun Begriffe wie Hart am Wind wichtig und Ihr könnt nicht jederzeit überall hin, sondern müßt schon ein wenig der hier momentan angezeigten Windrichtung folgen. Sinn der Reisen ist es so die Geschehnisse der Story zu erleben, so das man die Orte auch besuchen muß, aber eben auch kann. Denn alles was man ersegelt kann man auch Just for Fun wieder besuchen, und sei es nur aus Geldgründen. Aber es wird noch besser. Während Ihr z.b. segelt habt Ihr oben links je eine Anzeige für den Vorrat an Rum und Essen für eure Seeleute. Geht das zur Neige gibt es eine Meuterei und Ihr landet wieder in Tortuga. Um das zu verhinden, aber auch um Geld, Vorräte und vor allem Schätze zu erspielen wird das Spiel zur Seeschlacht Variante. Denn jederzeit können euch auf dem Meer gegnerische Schiffe begegnen. Verschieden in der Ausführung wechselt das ganze dann bei Kontakt in den Kampf Modus und Ihr müßt versuchen das gegnerische Schiff reif zum Entern zu schießen. Ausgestattet mit Kanonen könnt Ihr beidseits schießen und so das gegnerische Schiff manövrierunfähig machen. Ist das geschehen kann man es rammen und landet in der nächsten 2D Umgebung auf eben diesem gegnerischen Schiff.

Verschiedene Decks geht es nach unten bis Ihr auf dem Weg unter anderen Gold, Vorräte und eben auch Schätze findet. Welche das ist auch oft Zufall, was die Sache ein wenig spannender macht. Danach versinkt das Schiff und Ihr segelt weiter. Habt Ihr nun selber gelitten sollte Ihr schleunigst den nächsten Hafen, sprich eine der Locations ansteuern, was das Spiel eben doch nicht linear macht. Man wollte eigentlich ein bestimmtes Ziel ansegeln, landet aber durch die Schlachten auf einer anderen Insel. Vorteil ist hier das überall Werften, Städte und eben die 2D Bereiche warten. In den Häfen könnt Ihr jederzeit speichern und auf der Werft z.b. das Schiff komplett repairieren lassen. Gegen gutes Gold natürlich. ;-) War eure Piratenreise aber erfolgreich, oder die angrenzendenen 2D Bereiche haben euch reichlich Gold beschert könnt Ihr das Schiff upgraden. Und hier bietet jeder Hafen neues Zeug, das angefangen vom Rumpf über die Segel auch die Bewaffnung spürbar verbessert. Natürlich ist das ganze nun keine reinrassige Simulation, gefällt aber in der hier vorhandenen Umsetzung auf dem GBA. Zumindest ist das etwas sehr seltenes was Gameplay Aspekte angeht. Es geht ja auch noch weiter. Je höher euer Ruf ist um so mehr Locations offenbaren Secrets. Ihr könnt in Gesprächen in den Städten sogenannte Gerüchte hören wo die legendären Schätze verborgen sind. Da jede Insel und die darauf zahlreich vorhandenen 2D Level alle auch einen Namen haben kommt man mit der Zeit zu diesen. Auch das ist ein Grund warum man dem linearen Weg oft nicht folgt, weil man eben doch erstmal den einen oder anderen Schatz suchen will. Dazu kommen Inseln die mit der Standardausrüstung an Lebensmitteln nicht erreichbar wären und vorher gemeutert wird. Also sind auch die Seeschlachten wichtig. Unabhängig davon das sie Spaß machen wenn man gewinnt. ;-) Positiv ist in diesem Sinne aber auch die Tatsache das man ersammeltes Gold bei einem Ableben behält. Einzig das erneute weite Reisen von Tortuga aus nervt ein wenig. Mit jeder Waffe steigt nun die Trefferzahl bei Gegnern, die man ja live sehen kann und ein gewisser RPG Touch stellt sich auch noch ein. Leicht ist das Spiel in dem Zusammenhang wirklich nur auf dem gleichnamigen Grad. Ein Kinderspiel ist das ganze in Sachen 2D Action nicht. Da all dies nun auch technisch ohne Fehl und Tadel abläuft und die Steuerung nicht nur durch den Doppelsprung gelungen ist kommt positiv dazu.

Es ist oft einfach die Mischung die paßt. Die 2D Level sind ausreichend groß und bieten jede Menge Action gegen verschiedene Gegner. Ob aus der Kreaturen und Tierwelt bis hin zu Seeleuten und Soldaten mit ihren Flinten. Das gute Item und motivierende Schatzsystem unterhält den Spieler und man macht nie lange eine bestimmte Sache. Es wechselt sich schön ab und der Spieler kann frei entscheiden ob er nun einfach mal ein wenig metzeln, die Kanonen seines Schiffes sprechen lassen will oder eben den Storystrang folgen möchte. Zwar hat das Spiel nun keine epischen Ausmaße, man bekommt aber dennoch einiges für sein Geld. Für jüngere und mittlere Spielergenerationen ist das ganze ein wunderbar spielbares Game, das man so selten finden wird. Auch ältere Gamer zu denen ich mich ja auch zähle werden durchaus unterhalten, wobei es hier abzuwarten gilt was die DS Variante noch so bieten wird. Aber schön zu sehen das auch Filmumsetzungen mal was anderes bieten als nun Mainstream Action.

Grafik & Sound....

Der positive Eindruck gilt auch für die grafische Gestaltung. Nette Animationen, gelungene Farben und vor allem abwechslungsreiche Locations warten auf den Spieler. Nur auf Inselumgebungen a la Palmen und Strand geht es nicht zur Sache. Dazu kommt ein sehr gutes Scrolling und das Auf und Abschauen im Stand was ebenfalls bei der vielen Plattform Action immer was positives ist. Auf dem DS Lite sieht das Spiel für GBA Verhältnisse fast schon bombastisch aus, bezieht den Kick aber wie alle Spiele aus dem Lite Screen. Sehr satte Farben die auf dem SP oder dem alten DS so bei weitem nicht rüberkommen. Auch die Wasserschlachten laufen technich auf gutem Niveau ab und man hat immer die volle Kontrolle über das Geschehen. Beim Sound hält sich das Spiel oft an gewisse Grundsounds. Diese gefallen und passen zur jeweils gerade abgehenden Action. Man könnte hier sicher noch mehr Abwechslung bieten, dennoch reicht das ganze aber aus. Auch die Effekte gehören da dazu. Zwar oft Einheitssounds ist zumindest alles was drin ist akustisch umgesetzt.

Fazit....

Fluch der Karibik 2 ist mal wieder ein Spiel, das basierend auf einem Kinofilm gefällt. Vor allem die Tatsache das die GBA Version gelungen ist gehört in diese Einschätzung. Gab es diese Versionsvielfalt, war Nintendo's Kleinster oft auch der letzte in Sachen Unterhaltung. Vor allem die Mischung aus der 2D Action und den Segel und Seeschlacht Umsetzungen machen hier den Reiz aus. Das man zudem einen Hauch von RPG Einflüssen durch Shops und damit mögliche Upgrades eingebaut hat hebt das Spiel klar aus der Masse der Filmtitel. Fans von Käpt'n Black Sparrow machen also keinen Fehlkauf. Man darf nun gespannt sein was die DS Version bieten wird, wo technisch doch noch mehr möglich ist.

 

+ Ordentliche Spielzeit
+ Gute Steuerung
+ Gameplay Mischungen
+ Viele Upgrades
+ Seeschlacht Feature
+ Komplett Deutsch
+ Sammel Feature
- Story könnte dichter sein

GRAFIK: 81%

SOUND/EFFEKTE: 77%

MULTIPLAYER: --

GESAMTWERTUNG: 75%

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