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GBA Die wilden Fußballkerle
 
 
Die wilden Fußballkerle - GBA
Kilian Pfeiffer (12.09.2006)

SYSTEM: GBA
ENTWICKLER: Kiddinx
GENRE: Action
SPIELER: 1 Spieler
HANDBUCH: Deutsch
SPEICHER: Paßwort
1MODUL MP: Nein
SCHWIERIGKEIT: 1-2
SECRETS: Ja
SPRACHHÜRDE: Keine
ALTERSFREIGABE: 3+
TERMIN: Erhältlich
PREIS: ca.30 Euro
KOMPLETTLÖSUNG: Nein
CHEATS / TIPPS: Ja
HIGHSCORES: Nein
GCN-GBA LINK: Nein

   
Einleitung....

Die "Wilden Kerle" sind ohne Frage eine äußerst wilde Bande. Das sagen auf jeden Fall die zahlreichen Fans in dutzenden Foren. Die drei veröffentlichten Kinofilme waren allesamt ein kommerzieller Erfolg, auch die mehrteilige Bücher-Serie konnte sich sehr anständig verkaufen. Überhaupt ist das Merchandising für die "Wilden Kerle" ziemlich reichhaltig. Im Grunde genommen gibt es nichts, was es nicht gibt. Die logische Konsequenz war dann auch ein Game Boy Advance-Titel, der etwas in der Menge unterging.

Menus und die Story....

Gleich zu Beginn begrüßt uns die typische Melodie der "Wilden Kerle". Das komplett in Deutsch gehaltene Spiel präsentiert uns im Hauptmenü neben der "Passwort"-Option auch den "Sound". Ein "Neues Spiel" sowie einige "Minispiele" werden vor allem Freunde der frechen Jungs erfreuen. Allein die Tatsache einer Passwortfunktion ist in der heutigen Zeit kein Standard mehr und daher altbacken. Ein modulinterner Speicher wäre hier durchaus angebracht gewesen.

Als Leon bereist Ihr insgesamt neun Levels, um Eure zehn Freunde aus den Fängen des dicken Michi zu befreien. Dieser hinterlistige Bursche trägt dann auch die alleinige Schuld am Verschwinden Eurer Kumpels. Vor allem steht am heutigen Tag auch noch die Fußball-Entscheidung im Teufelstopf gegen die "Biestigen Biester" an. Und gegen ein paar dahergelaufene Mädels zu verlieren, kann doch wirklich nicht im Interesse der "Wilden Kerle" sein, oder? Daher führt Ihr Leon an verschiedene Orte der Spielwelt. Neben den eigentlichen Spiellevels erwarten Euch regelmäßige Fahrradtouren.

Technik und Gameplay....

Das eigentliche Spielgeschehen - die Fahrradlevels ausgeschlossen - betrachtet Ihr aus einer "Schräg-von-oben-Perspektive". Gleich zu Beginn fällt auf, dass sich Leon nur sehr langsam über den Bildschirm bewegt. Dies ist im Grunde genommen auch ausschlaggebend für den größten Teil der Spielzeit. Ihr lauft von A nach B, holt dort ein Objekt, um es letztendlich wieder zum Ausgangspunkt zurück zu bringen. Mit der Zeit nagt diese Tatsache gehörig an Euren Nerven. Nur gut, dass es wenigstens vier unterschiedliche Power-Ups gibt, die Ihr für Euer weiteres Vorankommen unbedingt benötigt.

Die Bildschirmanzeige des Titels ist übersichtlich gehalten und teilt sich in verschiedene Bereiche auf. Zu Beginn des Spiels hat Leon drei Leben - maximal elf Versuche kann er während seines Einsatzes erreichen. Um ein weiteres Leben zu erhalten, muss Leon verschiedenfarbige Fußbälle einsammeln, die sein Fußballkonto füllen. Blaue Bälle addieren einen zusätzlichen Punkt auf Euer Konto, weiße Lederkugeln hingegen fünf. Schwarze, eher selten im Spiel vorkommende Fußbälle bereichern Euer Kapital um sage und schreibe zehn Zähler. Bei einhundert Punkten gibt es ein Extraleben - ebenso schenkt Euch ein Pokal einen Zusatzversuch. Seid also aufmerksam! Sechs Energiepunkte hat Leon, die er durch Apfelsaftschorle auffrischen kann. Insbesondere in Auseinandersetzungen mit Euren Gegnern werdet Ihr den einen oder anderen Tiefschlag erhalten, der Euch Lebensenergie beraubt.

Die relativ trägen "Unbesiegbaren Sieger" (Gegner) können allesamt mit ein paar Faustschlägen ("B"-Knopf) ausgeknockt werden. Grundsätzlich müsst Ihr in jedem Level eine Spezialfähigkeit finden, um an dafür vorgesehenen Stellen weiter kommen zu können. Sobald Leon die Turbohose findet, kann er auf rollenden Baumstämmen entlang laufen, anderen Falles würde er an dieser Stelle scheitern. Torwarthandschuhe erlauben Leon kräftig Hiebe, zum Beispiel gegen Holzfässer. Auch seine Gegnerschaft kann mit simplen Treffern schnellstmöglich "auseinander" genommen werden. Mit dem Fußballtrikot bleibt Leon für kurze Zeit unverwundbar - selbst heißer Dampf kann ihm nun nicht mehr schaden. Die Fußballschuhe erlauben präzise Schüsse gegen robuste Gegenstände, so dass diese Objekte zu Bruch gehen. Jedoch erhaltet Ihr diese Spezialfertigkeiten erst nachdem Ihr für gewisse Spielcharaktere Aufgaben erledigt habt. Hadschi hat Durst, daher will er etwas Antialkoholisches zum Trinken - ansonsten wird er Euch nicht weiterhelfen.

Die Gegenstände innerhalb der Levels sind sehr offensichtlich platziert und daher relativ einfach zu finden. Überhaupt sind die sehr überschaubaren Gebiete kaum spektakulär: Egal ob Wiese am Fluss, Finsterwald, Steppe, "Wildes Viertel", oder aber die Kanalisation - das eigentliche Spielprinzip bleibt immer das Gleiche. Ab und an werdet Ihr aufgefordert kleinere Minispiele anzugehen, die auf bekannten Serien basieren. Im "Fussballtennis" spielt Ihr einen "Pong"-Ableger in simpelster Art und Weise. Bei der "Dreierkette" sollt Ihr gleichfarbige Kugeln kombinieren, um diese aufzulösen. Ebenso erwartet Euch eine Art Flipper ("Wilde Bälle") sowie der "Feldalarm" alias "Minesweeper". Vorsicht also vor den versteckten Minen. Dieses Minispiel ist dann auch sogleich das Gelungenste - selbst für eine Partie für zwischendurch.

Leon besitzt neben seinen fußballerischen Fähigkeiten auch ein Inventar mit vier Plätzen. Gleichgültig ob Fernbedienung, Seil oder ein paar frische Melonen - alles findet hier seinen Platz. Teilweise gilt es lediglich einzelne Gegenstände einzusammeln - spannend kann man das allerdings nicht nennen. Wenige Tierarten versuchen Leon zu verwunden. Ratte, Fuchs, Igel, Fledermaus und Krähe sind allerdings keine wirkliche Herausforderung und relativ leicht auszuweichen. Zur Abwechslung tragen hingegen die Fahrradlevels bei. Hier gilt es in 2D-Ansicht durch einen Level zu brausen und Schanzen als Absprungplattform zu nutzen. Ein Zeitfenster zeigt Euch an, wie weit Eure Verfolger von Leon noch entfernt sind. Dementsprechend heißt es Gas zu geben. Bleibt Ihr an einem Hindernis hängen, startet Ihr ein paar Meter weiter hinten erneut. Natürlich kosten Euch Stürze auch Energiepunkte - diese sind allerdings ausreichend in den Levels verteilt worden.

Grafik & Sound....

In technischer Hinsicht ist der Titel leider nicht gelungen. Uninspirierte Levelgestaltung kann heutzutage keinen Spieler mehr hinter dem Ofen hervorlocken. Selbst einen 3D-Effekt sucht man vergebens. Die pixelig animierten Charaktere sind ein Graus fürs Auge, von den Tieren wollen wir an dieser Stelle gar nicht erst sprechen. Lediglich die 2D-Fahrradlevels können gefallen, nehmen aber bedauerlicherweise einen viel zu kleinen Teil im Spiel ein.

Die Sounduntermalung orientiert sich an den "Wilden Kerle"-Filmen und ist aufbrausend wild. Wie der Name eben… Kleinere Soundeffekte erzeugen einen authentischeren Auftritt, jedoch reißt das den Titel nicht aus seinem Loch empor.

Fazit....

"Die wilden Fussballkerle - Entscheidung im Teufelstopf" hätte grundsätzlich besser werden können. Warum fragt Ihr Euch? Die Aufgaben sind durch die ellenlangen Spaziergänge künstlich in die Länge gezogen. Auch die Aufgabenanzahl hätte in die Höhe geschraubt werden müssen - hier wird dem Vollpreis-zahlenden Spieler einfach viel zu wenig geboten. Wirklich bedauerlich. Das "Spielvergnügen" dauert gerade so lange wie der Kinofilm. Lediglich ungeübte Frohnaturen werden ein bis zwei Stündchen länger benötigen. Nicht einmal bei den "geklauten" Minispielen findet man etwas Inspirierendes. Dennoch werden "Wilde Kerle"-Fans zugreifen: Sie halten nun mal in jeder Situation zusammen, gleichgültig ob das Spiel gelungen ist oder nicht. Kurzfristig kommt auch Laune auf, jedoch nur bei den kurzen Fahrradsequenzen. Immerhin sind die deutschen Texte gut in Szene gesetzt - es macht Spaß sie zu lesen.

 

+ zugkräftige Lizenz
+ Fahrradlevels
+ "Minesweeper"
+ eine Bonuswelt nach Ende
- zu geringe Spieldauer
- technisch enttäuschend
- Vollpreis-Spiel
- Paßwort System
- lange Laufwege
- zu wenig fordernd

GRAFIK: 44%

SOUND/EFFEKTE: 67%

MULTIPLAYER: --

GESAMTWERTUNG: 42%

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