Einleitung....
Spricht man heutzutage von spielerischen Abenteuern auf einem Bauernhof, denken viele eher an eine Harvest Moon Umsetzung. Nickelodeon hat dazu mittlerweile einen eigenen Beitrag und wir finden uns erneut in einer spielerischen Umsetzung eines Kinofilms wieder. Barnyard so der original Titel führt die Spieler auf einen etwas anderen Bauernhof. Bewohnt von abgedrehten Kühen und anderen Charakteren auch wieder ein Titel, der eher an die jüngere Kino und Spieler Gemeinde gerichtet ist. Als hätten wir im Sommer 2006 noch keine davon gesehen und gespielt. ;-) Aber wie immer gilt auch hier das Motto - neue Filmumsetzung, neues Glück, und wir schauen was uns hier so geboten wird.
Menus und die Story....
Von den Halfbrick Studios entwickelt wartet hier ein Adventure der etwas anderen Art auf den Gamer. Für einen Spieler gemacht passen die Rahmenbedingungen zur Zielgruppe. Neben einem Batteriespeicher, der sowohl jederzeit manuell als auch per Autosave Variante enthalten ist, sorgt die komplett deutsche Sprache für keine offenen Fragen in Sachen Handlung. Hintergrund des ganzen ist wie schon erwähnt das Zusammenleben der kuriosesten Bauernhof Bewohner abseits der Menschen. Ihr taucht ein in die alltäglichen Abenteuer von Otis und seinen Freunden, die sich auf dem Bauernhof und den angrenzenden Gebieten die Zeit vertreiben.
Nach dem Einschalten und dem üblichen Firmenscreen Gedöns wartet das spartanische Hauptmenu auf euch. Ihr könnt hier einzig einen von 3 Speicherpunkten auswählen, oder in den Optionen nach dem rechten sehen. Hier gibt man euch die Soundeinstellungen, Sprachwahl und eine Helligkeitsoption zur Auswahl. Ansonsten gilt es sich einen Speicherplatz zu schnappen und kann ohne große Vorberreitungen direkt in das Spiel einsteigen.
Technik und Gameplay....
Das Wort Bauernhof im Titel ist logischerweise auch der Hintergrund in Sachen Locations. Zumindest was den Startpunkt angeht und damit auch das Zentrum des Spiels. Bevor Ihr das erste mal auf den Bauernhof dürft wählt man einen der anfänglich möglichen 4 Helden samt Outfit. Einmal im Spiel wirkt das ganze nach kurzer Zeit wie eine Mischung aus Animal Crossing und Harvest Moon, legt aber sein spielerisches Augenmerk auf das Thema Auftrags Gameplay und Minispiele. Zunächst ist das Spiel in einer Iso Sicht umgesetzt, die in der altbekannten Machart über dem Geschehen angebracht ist. Dabei ist es nun das Ziel im Spiel alle Locations kennenzulernen, sämtliche Minigames zu zocken und mit den verschiedenen Charakteren auf dem Bauernhof zu kommunizieren. So spielt sich ein Großteil des Spiels wie ein Adventure und Ihr seid wenn man so will ständig auf Achse. Dabei ist auch die Steuerung alles andere als neu. Ihr lauft per Kreuz, könnt Dinge wie Früchte aufheben, mit Charakteren reden und per R-Taste einen Sprint hinlegen. Später im Spiel bekommt Ihr Pokemon like ein Fahrrad, mit dem das Vorankommen um einiges schneller wird. 3 Punkte spielen hier mit hinein, die wichtig für das Gameplay sind. Zum einen verfügt unser Held über 2 verschiedene Energiebereiche. Zum einen die Lebensleiste mittels Herzsymbolen und zum anderen eine Leiste für die eigene Fitness. Sobald man Rennen will und die R-Taste benutzt nimmt diese Leiste stetig ab, bis Ihr nur noch keuchend über den Screen schlurft. Dazu kommt im Spiel ein Zeitfeature. Das heißt das eine stetig laufende Uhr für wechselnde Tageszeiten sorgt, die aber natürlich nicht in Echtzeit umgesetzt ist. Dazu kommen 3 weitere Einblendungen auf dem Screen, die für das Gameplay wichtig sind. Zum eine gilt es auch in einem Spiel wie diesem Geld zu verdienen und eine Dollar Anzeige ist zu sehen. Dazu kommt eine Tasteneinblendung für A und B, die aber eigentlich nur für B wirklich interessant ist.
Auf die B-Taste könnt Ihr mittels Inventory verschiedene Objekte legen und jederzeit im Spiel benutzen. Z.b. könnt Ihr auf dem Bauernhof und den anderen Locations diverses Obst und Gemüse einsammeln. Direkt auf die Taste gelegt kann man so seine Lebens oder Fitness Leiste fix wieder pushen. Die letzte Einblendung ist ein vielsagendes Euter Symbol. Mittels L-Taste kann man nun in den Milchmodus wechseln und bekommt einfach gesagt beim Laufen ein Fadenkeuz dazu. Nun kann man beim Laufen Milch verschießen und damit Gegner eliminieren. Nur Freunde haben Otis & Co nun auch nicht um sich herum. ;-) Zu Beginn des Spiels führt man den Spieler dabei sachte in das Geschehen ein und zeigt euch die grundlegenden Möglichkeiten. Wie schon erwähnt ist das ganze in 2 große Hauptteile eingeteilt. Das Adventure Gameplay und die Minispiele. Im Adventure Gameplay erwartet euch bekanntes Auftrags Geplänkel. Das heißt Ihr sprecht Charaktere mit einem Fragezeichen über dem Kopf an. Diese haben irgendein Problem, was meist im fehlen von Items umgesetzt ist. Man fragt euch ob Ihr das besorgen oder finden könnt und Ihr macht euch auf den Weg. Dabei könnt Ihr gleichzeitig auch mehrere dieser Aufträge annehmen, so das man nicht langatmig für einen nach dem anderen die Gegend absuchen muß. Erfüllt Ihr die Aufträge gibt es Belohnungen in Form von Geld, geöffneten Wegen und Toren bis hin zu Minispielen, die anfangs bei weitem nicht alle offen sind. Das ist in meinen Augen auch ein großer Pluspunkt im gesamten Gameplay. Alles offen und verfügbar sind die Inhalte im Spiel keineswegs und man hält für die Zielgruppe die Motivation recht lange oben. Denn neben dem Bauernhof an sich, der mehrere Screens groß ist und auch das Innere von Gebäuden umfaßt warten 10 weitere Locations drumherum auf euren Besuch. Dabei bietet man euch nun innerhalb der Locations jeweils 1-6 Minispiele. Mittels kleiner roter Fahne sieht man diese, oder eben noch eingerollt als Zeichen, das man hier noch nicht Zocken darf.
Auch diese dienen neben dem spielerischen Zeitvertreib dazu um Geld zu verdienen. Kein Ort in dieser Welt wo Kohle nicht wichtig ist. ;-) Hier ist der sogenannte Erdhörnchen Shop das kommerzielle Ziel der Ziele. Da viele der Minispiele durchaus gelungen sind, möchte man sie ab und zu auch mal solo ohne Hauptspiel zocken. Das kann man in dem man diese im Shop kauft und damit dauerhaft freischaltet, ohne sie jedesmal langwierig zu erlaufen. So gibt es im Bauernhof eine kleine "Ruhmeshalle" in der man diese dann wie einen Automaten angehen kann. Und Geld ist wie immer knapp. Die Minispiele reichen dabei von Denkspielchen über Geschicklichkeit bis hin zu kleinen Racern oder Sportspielchen wie Golf. Wie ich finde gelungen gehen diese oft über mehrere Runden und bieten auch technisch nicht nur einfache 2D Action. Je weiter Ihr im Spiel voran kommt, das euch locker 6 und mehr Stunden beschäftigen kann um so schwerer werden zum einen diese Spielchen und auch der Adventure Part zieht zumindest ein wenig an. Sobald Ihr den Bauernhof verlaßt warten zudem Gegner auf euch, welche die ach so friedliche Umgebung in ein anderes Ambiente tauchen. Aber wie immer mit dem Hintergrund für jüngere Gamer gemacht zu sein. Neben der Motivation nicht immer alles gleich spielen zu können sorgt zudem ein Entwicklungssystem des Charakters für Kurzweil. Spielt Ihr die Minispiele besonders gut, sprich Ihr brecht vorgegebene Rekorde dürft Ihr euch über einen Stern als besondere Belohnung freuen. Mit diesem kann man einen speziellen Charaktere besuchen, der eure Stats in Sachen Speed, Kraft und Ausdauer entwickelt. Bei solchen Aktionen greift auch der angesprochene Autosave, wobei Ihr auch mitten im Spiel jederzeit von Hand über das Pausenmenu sichern könnt. Bei all den Entdeckungen und Spielereien greift auch die Uhrzeit in das Geschehen ein. Bestimmte Charaktere trifft man nur Nachts oder Events die man euch immer wieder mal unter die Nase reibt gehen nur Nachts vonstatten. Auch hier ist das genau richtig für den jungen Entdeckerdrang.
Erfahrene Spieler werden dennoch im gesamten unterfordert, da trotz der gelungenen Gameplay Inhalte das ganze weder epische Ausmaße hat, geschweige denn schwer ist. Es unterhält, lohnt aber nur für jüngere Spieler. Die stetigen Belohnungen und das nach und nach Freischalten aller Locations und Minispiele ist dafür verantwortlich. Dialoge allerorten lockern das ganze auf und zeigen manchen Charakter auf dem Bauernhof in einem ganz eigenen Licht. Ansonsten ist es ein stetiges Hin und Herlatschen, Schlafen gehen und Aufstehen und erneut nach dem rechten sehen.
Grafik & Sound....
Der tierisch verrückte Bauernhof ist ein Paradebeispiel wie Bildschirmscreens eine Grafik nicht wiederspiegeln können. Spielt man das Game z.b. auf einem DS Lite sieht das ganze um einiges satter und detailreicher aus, als es die Screens vermuten lassen. Kunterbunt und mit vielen kleinen Details versehen könnte man die Grafik auch in einem echten Adventure locker verwenden. Kleine niedliche Animationen und die zahlreichen auch technisch gelungenen Minispiele wissen da zu gefallen. Technisch ohne Fehler erwartet die Zielgruppe hier also ein gelungenes Produkt. Wie bei vielen Spielen dieser Art gibt es auch hier Kritik beim Sound. Wie in letzter Zeit oft gemerkt ist zwar die Musik an sich fröhlich und unterhaltend, variiert aber viel zu wenig. Abwechslung hat man selten und der immer gleiche Grundsound dudelt euch entgegen. Effekte findet man auch vor, beschränkt sich dabei aber mehr auf die Minispielaction als auf den Adventurepart.
Fazit....
Die Bauernhof Umsetzung für den GBA ist ein weiteres gelungenes Spiel für die jüngere Zielgruppe, die sich in diesem Sommer nicht beschweren können in Sachen Kid Games Auswahl. ;-) (Als Redakteur weiß man ja im Moment kaum noch wie eine Wumme aussieht). ;-)) Die Mischung aus Adventure und Minispiel Action samt Entwicklungsfeature ist gut umgesetzt und bietet durch das nach und nach Freischalten aller Inhalte genügend Motivation länger zu spielen. Viele der Minispiele sind dabei richtig gut geworden und hätten Mario Party Kaliber. Das man dafür den Shop eingebaut hat um diese dauerhaft zu kaufen und zocken zu können rundet das ganze ab. Ältere Spieler werden sich hier schneller langweilen und werden auf Dauer unterfordert. Jüngere Gamer können auch hier unbeschwert zugreifen. Man darf aber gespannt sein wie sich die GCN Version schlägt, die vielleicht auch ältere Spieler anprechen könnte.
