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Dead to Rights - GBA
Kilian Pfeiffer (22.02.2005)

SYSTEM: GBA
ENTWICKLER: Destination Software
GENRE: Action
SPIELER: 1 Spieler
HANDBUCH: Mehrsprachig
SPEICHER: Paßwörter
1MODUL MP: Nein
SCHWIERIGKEIT: 1-9
SECRETS: Nein
SPRACHHÜRDE: Keine
ALTERSFREIGABE: 16+
TERMIN: Erhältlich
WIRELESS KOMPATIBEL: Nein
PREIS: ca.40 Euro
KOMPLETTLÖSUNG: Nein
CHEATS / TIPPS: Ja
GCN-GBA LINK: Nein

   
Einleitung....

Jack Slate, der Protagonist in "Dead to Rights" ist ein wirklich bedauernswerter Bursche. Nicht nur, dass er von einem Schlamassel in das nächste stürzt, nein, sein erstes Gamecube-Abenteuer wurde offiziell in Deutschland niemals veröffentlicht. Zum Bedauern vieler Action-Freunde, denn die Wertung im Mag'64 war damals wirklich nicht von schlechten Eltern. Auf Grund der etwas härteren Gangart wurde das Abenteuer in die "Ab 18"-Ecke "verbannt", der GameBoy Advance-Ableger immerhin mit einer "USK-16-Freigabe" versehen. Auch ein deutscher Release wurde dem Titel zugesprochen, so dass Interessierte sich ohne aufwendigen Import ein Exemplar des Titels holen können.

Menus und die Story....

Nachdem Ihr das Modul gestartet habt, müsst Ihr unter einer von fünf zur Verfügung stehenden Sprachen auswählen (englisch, spanisch, französisch, deutsch, italienisch). Lediglich in den Sequenzen während der Levels werdet Ihr mit Sprache konfrontiert, die Story wird jedoch so einschläfernd fort gesponnen, dass der wenige Text so gut wie vernachlässigt werden kann. Eine karge Auswahl an Standbildern agiert als Zwischensequenz, das Ende des Spieles ist eine wahre Enttäuschung. Doch zu viel soll an dieser Stelle natürlich auch nicht verraten werden.

Im Hauptbildschirm angekommen, habt Ihr nun die Möglichkeit unter vier Optionen auszuwählen. Die Entwicklergilde erwartet Euch unter dem Punkt "Mitwirkende", innerhalb der "Optionen" dürft Ihr die musikalischen Qualitäten in deren Intensität nach Belieben verändern. "Neues Spiel" eröffnet Euch das Abenteuer, einen weiteren Modus werdet Ihr jedoch vergeblich suchen. Als schlechtes Vorbild tritt "Dead to Rights" ebenfalls in den Vordergrund, denn auch bei diesem Titel haben es die Entwickler nicht zu Stande gebracht, eine interne Batterie im Spiel zu integrieren. Wieder einmal erwartet uns somit das seit Jahren veraltete "Passwort"-System, aber wenn man sonst keine Probleme hat, nicht weiter schlimm...

Eingebettet wurde das Action-Abenteuer in einen seichten Rahmen, der die Handlung relativ unspektakulär von Schauplatz zu Schauplatz führt. Die Anleitung spricht von einem "aufregenden "Crime Noir"-inspirierten Epos". Davon kann man nun halten was man will... Nichtsdestotrotz wurde Jack Slate unschuldig zum Tode verurteilt, in dessen Rolle gilt es nun den Übeltätern das Handwerk zu legen, um für Gerechtigkeit zu sorgen. Des Weiteren setzt Jack alles daran, den Mörder seines Vaters zu überführen. Im Laufe des Spieles ergeben sich somit überraschende Situationen, auf Grund der lieblosen Umsetzung faszinieren diese aber bei weitem nicht so, wie es hätte sein können. In Anbetracht der vorliegenden Umsetzung und dem zugehörigen Text in der Anleitung ergibt sich jedoch ein vollkommen falsches Bild, das Spiel wird frenetisch gefeiert, das wirkliche Resultat schaut etwas anders aus. Man liest von einer "ausgefeilten Story", welche "neue Maßstäbe" setzt? Da wurde wohl etwas hoch gestapelt... Auch die "faszinierenden Grafiken" sind nicht unbedingt berauschend. Aber was soll's, widmen wir uns nun dem Herzen des Spiels, dem Gameplay.

Technik und Gameplay....

Habt Ihr Euch für ein neues Spiel entschieden, steht die Wahl des Schwierigkeitsgrades an. Drei davon stehen zur Auswahl, wobei diese gut ausbalanciert sind. Selbst Anfänger können getrost in "Grant City" abtauchen. Ähnlich wie in "Max Payne Advance" steuert Ihr den Titelhelden von einer "Schräg-von-oben"-Perspektive und erledigt Hunderte von Feinden, die den Weg zum Levelausgang säumen. Rätsel - leider Fehlanzeige, doch dazu gleich etwas mehr. Die Steuerung von Jack ist schnell verinnerlicht, mit dem "A"-Knopf feuert Ihr zum einen Eure aktuelle Waffe ab, zum anderen tragt Ihr einen Faustkampf aus. Letztere Situation kommt so gut wie nie vor, beinahe jeder besiegte Feind verliert eine Waffe, so dass Ihr ein geeignetes Schießeisen zur Selbstverteidigung besitzt. Mit dem "B"-Button halftert Ihr Euer Schussgerät, der rechte Schulterknopf visiert den nächst gelegenen Gegner an, mit einem beherzten Doppelklick auf die "L"-Taste hechtet Jack seinen Feinden entgegen. Nützlich ist die Tatsache, dass das Geschehen kurzzeitig verlangsamt dargestellt wird und Mister Slate sich seinen Kontrahenten beinahe gefahrlos widmen kann. Shadow, Jacks Hund, dürft Ihr per Knopfdruck auf Eure Gegnerschaft jagen, zumeist gelingt es ihm im Nu, sein Angriffsziel auszuschalten. Durch einen Druck auf die "SELECT"-Taste wechselt Ihr zwischen den Bleispritzen, wobei die Pistole Jacks Standardwaffe darstellt.

Insgesamt erwarten Euch fünf Nahkampfschießeisen, der Granatenwerfer ist vor allem bei anstürmenden Massen beziehungsweise Bossgegnern nützlich. Die Schrotflinte streckt die bösen Buben meist nach einem Schuss in die horizontale Lage, das Maschinengewehr ist ebenso ein hervorragendes Angriffswerkzeug - wenn da nicht die begrenzte Munition wäre. Oftmals verlassen Euch im Laufe eines Levels die Munitionshülsen, daher solltet Ihr mit Bedacht vorgehen, wenn Ihr nicht frühzeitig ohne "Arbeitsgerät" da stehen wollt. Ab und an begegnet Ihr im Nahkampf erprobten Kämpfern, die Euch Eure Schießprügel mit einem Schlag entreißen, achtet also darauf, diese möglichst schnell dem Erdboden gleich zu machen.

Im linken oberen Bildschirm seht Ihr vier Bildschirmanzeigen, die alle durch einen Balken dargestellt werden. Jacks Lebensenergie sowie dessen Panzerung symbolisieren die Durchhaltekraft unseres Protagonisten. Die Adrenalin-Anzeige benötigt Ihr für die "Max Payne"-typischen Hechtsprung-Angriffe, während die Shadow-Anzeige angibt, wann Jack seinen Köter auf die feindliche Fraktion jagen kann. Letztere Anzeigen füllen sich mit der Zeit automatisch wieder auf, das Adrenalin steigt schneller, sobald Ihr einen Eurer Feinde erledigt.

Rätsel gibt es gesamten Spiel so gut wie keine, ab und zu müsst Ihr einige Comics einsammeln oder aber Sprengstoffe finden, um sie an anderer Stelle zu platzieren. Schlüsselkarten eröffnen Euch neue Wege, wobei diese durch grüne Markierungen gekennzeichnet werden. Somit habt Ihr eigentlich zu jedem Zeitpunkt einen optimalen Überblick über das Geschehen, Sackgassen gibt es nicht. Teilweise dürft Ihr Eure Umgebung durch herum stehende Benzinkanister beeinflussen, in der Nähe postierte Gegner werden durch das Zeitliche gesegnet und Ihr habt ein bisschen weniger Widerstand zu befürchten.

Da "Dead to Rights" vom Spielprinzip her relativ leicht-verdaulich ist, ist es kein Wunder, dass harte Kopfnüsse fehlen. Jedoch wären diese teilweise wirklich nützlich gewesen, um das Spiel über längere Zeit interessant zu machen. Zwar erwartet Euch von Zeit zu Zeit eine Zahlenschloss-Kombination, bei welcher Ihr zum richtigen Zeitpunkt den "A"-Knopf drücken müsst, um das Schloss öffnen zu können. Nach dem dritten Durchgang habt Ihr Euch daran aber satt gesehen.

Grafik & Sound....

Grafisch reißt Jack Slates Abenteuer wahrlich keine Bäume aus. Eckig dargestellte Umgebungen lassen die Realität außen vor, abgehackte Animationen rufen eher ein Bauchstechen als ein Wonnegefühl hervor. Die Umgebungen reichen von Baustellen-Szenarien über belagerte Straßenzüge bis hin zu Bürokomplexen. Ebenso streunert Jack durch das örtliche Gefängnis, einen Innovationspreis - vor allem wegen des grauenvollen Designs - gewinnen die Örtlichkeiten mit Sicherheit nicht.

Die musikalische Untermalung ist schlichtweg unterdurchschnittlich, da immergleiche Töne die kaum vorhandene Atmosphäre zunichte machen. Die Soundeffekte während des Spieles sind, wenn überhaupt, durchschnittlich. Im Großen und Ganzen kann man sagen, dass die Entwickler im Bereich des Sounds versagt haben. Langweilige, wenig inspirierte Sound-Kost lässt Euer Ohr erschaudern, nur selten kann das Vorgespielte überzeugen.

Fazit....

Obwohl der in Deutschland niemals offiziell veröffentlichte Gamecube-Ableger der "Dead to Rights"-Serie gute Wertungen einheimsen konnte, gelingt dieses Meisterstück der GameBoy Advance-Variante nicht. Hässliche Levelarchitektur, vereint mit einer uninspirierten Soundkomponente können in der heutigen Zeit einfach nicht überzeugen. Hinzu kommt, dass die Spielzeit einfach viel zu kurz geraten ist, ein antiquiertes Passwort-System gibt dem Titel den letzten Rest. Unspektakuläre Grafiken und immerzu stupides Geballer reißen wirklich niemanden mehr vom Hocker. Letzten Endes kann man mit gutem Gewissen sagen, dass man sich das Geld für etwas inspiriertere Software-Kost sparen sollte.

 

+ cooler Titelheld
+ auch für Einsteiger
+ leichtgängige Action
- kaum Atmosphäre
- veraltete Grafiken
- langweilige Soundunterstützung
- relativ kurz
- kaum Abwechslung
- einschläfernde Story-Darbietung
- Passwort-System

GRAFIK: 49%

SOUND/EFFEKTE: 50%

MULTIPLAYER: --

GESAMTWERTUNG: 53%

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