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Duel Masters: Sempai Legends GBA
Matthias Engert (25.11.2004)

SYSTEM: GBA
ENTWICKLER: Mistic
GENRE: Card Game
SPIELER: 1-2 Spieler
HANDBUCH: Deutsch
SPEICHER: Batterie
1MODUL MP: Nein
SCHWIERIGKEIT: 1-10
SECRETS: Ja
SPRACHHÜRDE: Keine
ALTERSFREIGABE: 3+
TERMIN: Erhältlich
WIRELESS KOMPATIBEL: Nein
PREIS: ca.40 Euro
KOMPLETTLÖSUNG: Nein
CHEATS / TIPPS: Nein
GCN-GBA LINK: Nein

   
Einleitung....

Kartenbasierte Spiele sind seit einem Yu-Gi-Oh oder dem uralten Pokemon Trading Card Game nichts besonderes mehr. Eine Entwicklung die in den letzten Jahren immer mehr zugenommen hat und so manche Serie aus dem fernen Japan auf den heimischen GBA gebracht hat. Auch Duel Masters ist so ein Fall das es sowohl "offline" im Handel als Kartenspiel und nun eben auch virtuell gibt. Der Erfolg in Japan und den USA ist dabei ungleich höher als hierzulande. Was im Ausland sicher auch daran liegt das dieses Spielprinzip von niemand Geringeren als den 'Magic: The Gathering'-Machern entwickelt wurde. Dabei sind solche Spiele selbst für unsereins als nicht so involvierten Redakteur eine echte Herausforderung. ;-) Denn auch hier ist das Spielprinzip beim ersten Kontakt durchaus kompliziert und dürfte Einsteiger zunächst mal etwas abschrecken. Klar das dies die Cracks anders sehen. Aber wir schauen nunmal auf beide Zielgruppen.

Menus und die Story....

Was mir sehr gut gefällt ist die Tatsache das die Verpackung und der Inhalt durchaus mal wieder etwas besonderes sind. Zum einen kommt die Verpackung recht edel daher und bietet einen fühlbaren Prägedruck, was bei einer GBA Packung alles andere als häufig vorkommt. Dazu findet der Spieler in der Packung 5 Sammelkarten als Bonus. Immer wieder eine gelungene Sache. Positiv und hier sehr wichtig für Neueinsteiger ist die Tatsache das dem Spiel komplett deutsche Texte spendiert wurden. Allein das Tutorial im Spiel ist länger als manches GBA Spiel und verstärkte meinen Eindruck nicht gerade in 10 Minuten hier fertig zu sein. ;-) Ebenfalls positiv das dem Spiel ein Batterie Save spendiert wurde, wobei eine Paßwort Variante hier auch schwer umzusetzen gewesen wäre.

Hintergrund des Spiels wie auch der Serie sind Karten. In diesem Spiel eine spezielle an welche die Story anknüpft. Das Spiel beginnt mit dem Geburtstag des Helden des Spiels, der unter anderem eine sehr seltene Karte geschenkt bekommt. Sie war ein besonderer Schatz seines Großvaters und eine der seltensten Duel Masters-Karten überhaupt. Doch nun ist sie weg! Gestohlen von einem rätselhaften Fremden ... und augenscheinlich steckt mehr als nur Habgier dahinter! Es liegt nun an euch, aufzubrechen und den Übeltäter zu stellen. Also nichts wie los könnte man meinen. Das Hauptmenu bietet euch den Spielstart, die Weiter Option für ein gespeichertes Spiel sowie den sogenannte Duel Room, den man aber erst nach dem durchspielen anwählbar bekommt.

Technik und Gameplay....

Beginnt man das Spiel startet das ganze in der Stadt Mapleton mit dem Geburtstag unseres Helden. Dabei bedient sich das Spiel auch der hier bekannten Zweiteilung im Gameplay. Neben einem Adventure Part in dem man wie in einem Zelda herumläuft, mit Personen redet oder Gebäude betritt wechselt sich das ganze ab mit den Kampfbildschirmen, die hier aber um einiges intensiver daherkommen als z.b. in einem Yu-Gi-Oh. Grundlage ist bei allem das Pausenmenu, das hier über die Starttaste im Adventure Part aufgerufen wird. Neben dem punktgenauen Speichern findet man zunächst auch die Optionen hier. Neben Anpassung der Textgeschwindigkeit kann man unter anderem auch die KI Geschwindigkeit des Gegners anpassen. Da wir es mit einem rundenbasierten Card Game zu tun haben nicht unwichtig um dessen Züge halbwegs verfolgen zu können. Desweiteren findet man hier einen Part Statistik, der euch über Erfolge und Niederlagen aufklärt und desweiteren 7 Fragezeichen beinhaltet, die spezielle Kämpfe darstellen, die man aber erstmal erreichen muß.

Desweiteren wählt man hier den Link zu einem zweiten GBA samt Duel Masters und findet den Part Deck bearbeiten, was auch hier die spielerische Grundlage ist. Vor dem Spielstart wählt man eine von 5 Deck Varianten, die man in verschiedene Schwierigkeiten einteilen kann. 2 sind wählbar und der Spieler beginnt mit einem Deck aus 40 Karten, die Grundlage des Spielens sind. Pro Schwierigkeit sind 180 Karten im Spiel zu finden. Dabei sind alle Karten des Basis-Sets und des Erweiterungs-Sets Evo-Crushinators of Doom enthalten inklusive der extrem seltenen Karten. Hier dürften Cracks der Serie erfreut sein, die somit reichlich Möglichkeiten im Spiel finden. Wie in vielen Spielen dieser Art startet Ihr als Duel Masters Neuling und müßt euch zur Legende hocharbeiten. So läuft man im Adventure Part meist umher und findet reichlich normale Gegner, die herumstehen. Ähnlich wie im Pokemon Prinzip wo man ja auch auf unzählige Trainer trifft. Gegen diese kann man nun antreten, seine Erfahrung steigern und vor allem Karten gewinnen, die einen selber immer besser werden lassen.

Fast schon überlebenswichtig für einen Neuling ist das ausladende Tutorial. Jeder Schritt im Kampf Gameplay wird dem Spieler vermittelt und nachvollziehbar vorgeführt. Reichlich Fachbegriffe und diverse Regeln gilt es zu beachten und sollte unbedingt gespielt werden wer sich mit der Materie nicht so auskennt. Einfach gesagt könnte man das ganze darauf beschränken das man seine Karten im Spiel zum Leben erweckt und diverse Monster beschwört, die dann Rundenbasiert auf den Gegner geschickt werden. Allerdings wäre das relativ einfach wenn es so wäre. Reichlich Facetten und Kampf Möglichkeiten machen das Spiel durchaus zu einer kleinen Wissenschaft. Trefft Ihr auf einen Gegner geht zunächst in einem Münzwurf darum wer anfängt, was mit der Zeit schon wichtig werden kann. Danach zieht der erste seine Karten. Wiegesagt läuft hier alles Rundenbasiert ab. Seid Ihr am Zug habt Ihr 5 Karten aus eurem Deck die Ihr theoretisch benutzen könnt.

Dazu muß man seine Karte(n) in den sogenannten Mana Bereich ziehen. Extra dafür steht ein ganz spezieller Bildschirm zur Verfügung, der erstmal nur zur Vorberreitung gehört. Mana ist hier nichts anderes als Geld womit Ihr eure Kreaturen und Zauber bezahlt. Einfach so ziehen ist also auch nicht. Die Kartentypen Kreaturen und Zauber ähneln in gewisser Weise auch der Dark Side in einem PSO III. Zumindest wenn man die Phantasie mal schweifen läßt. Karten im Manabereich, seien es Zauber oder Kreaturen benötigen zum Aktivieren und Beschwören im Falle der Kreaturen eine gewisse Menge an Mana und man kann Mana sammeln oder sobald möglich seine Karten einsetzen. Jetzt kommt der eigentliche Bildschirm zum Tragen. Habt Ihr eine Kreaturenkarte ausgewählt und beschwört diese gelangt man zum finalen Kampfbildschirm. Hier stehen sich beide Gegner als kleine Personen gegenüber und haben vor sich jeweils 5 kleine Blocker. Ziel ist es eigentlich diese 5 Blocker weg zu bekommen um dann den Gegner dahinter angreifen zu können. Das ist dann nämlich ein Sieg.

Jetzt kommt aber die mehr als reichhaltige Taktik in's Spiel. Über 2 Reihen kann man theoretisch 6 Kreaturen beschwören und aufstellen. Jede hat eine andere Fähigkeit und gehört zu verschiedenen Wertigkeiten und Klassen. Es gibt z.b. Feuer und Wasser Kreaturen, die bei entsprechenden Gegnern auch entsprechend Wirkung haben. Alle ausgestattet mit einer HP Anzeige ist bei einem direkten Aufeinandertreffer das Gesetz des stärkeren am Zuge. Greift Ihr also eine Kreatur mit 1000 HP an und eure Kreatur besitzt 2000 ist der Sieger klar. Nun könnte man sagen wer zuerst dran ist sollte leicht gewinnen weil er immer einen Zug Vorsprung hat. Wenn es nur so einfach wäre. Die Taktik ist immens wichtig in diesem Spiel. Vor allem die Zauberkarten haben hier einen großen Einfluß. Das beginnt bei automatischer Rücknahme einer Kreatur beim Gegner und reicht bis zur vollständigen Vernichtung der gesamten Kreaturen auf dem Kampfbildschirm.

Deshalb sind in meinen Augen die Karten und Decks hier noch wichtiger als z.b. in einem Yu-Gi-Oh. Auch die Anzahl kann punkten und man ist wie bei einem PSO z.b. sehr gespannt welche der möglichen 1-5 Karten man nach einem Sieg bekommt. Man könnte das Spielprinzip und die taktische Anwendung noch wesentlich tiefer erklären. Nachdem am anfänglich kaum durchblickt erkennt man mit der Zeit das System und auch ein Neuling in der Szene hat mit dem Spiel seinen Spaß, wenn er auf Rundenbasierte Card Games steht. PSO III Spieler sollten sich hier also sehr angesprochen fühlen. Vor allem kann aber im gesamten die Spielzeit überzeugen. Verläßt man eine Location gelangt man erstmal auf die große Weltkarte. Ähnlich einem Golden Sun sind Städte eingezeichnet, die man aber recht linear erreicht. Ein Adventure ist das Spiel ja nicht. Allerdings erwarten euch überall per Zufallsgenerator Gegner und da Kämpfe durchaus 10-30 Minuten dauern können spielt man eine Weile, was den Anspruch immer hebt.

Zudem kann man sich in diversen Tauschläden auch in ein geplantes Duell stürzen. Man sucht eine Spezialkarte, die nur ein bestimmter Gegner besitzt. Also wird ein spezielles Duell angesetzt und Ihr müßt im Gegenzug eine seltene Karte setzen. Gewinnt Ihr gehört euch auch die andere und das Punkte Konto wird wie bei allen Kämpfen aufgestockt. Eigentlich ist das Gameplay mit Weltkarte, Städten und Duellen auch mit dem Pokemon Spielprinzip vertraut. Nur eben ruhiger und tiefgehender in der Anwendung. Ich war anfangs auch wenig überzeugt vom Spiel. Aber je länger das Spiel dauerte und sich erste Siege einstellten, samt dem Gewinn neuer Karten machte es immer mehr Spaß. Dennoch sollte man ein Faible dafür haben und auch viel Lernzeit einplanen. Ein Selbstläufer vor allem für Unbedarfte ist Duel Masters bei weitem nicht.

Grafik & Sound....

Grafisch kann man das Spiel als zweckmäßig einstufen. Der Adventure Part mit der Sicht auf den laufenden Charakter ist in Ordnung, ohne nun im Genre neues zu definieren. Muß er auch nicht. Kern ist der Kampf. Und diese Bildschirme sind zweckmäßig, aber sinnvoll gestaltet. Auch jede Karte, die man im Spiel findet wird ausführlich in Extra Bildschirmen gezeigt und vorgestellt. Etwas bieder wirkt der reine Kampfbildschirm, der die Kreaturen in den Aufstellungen zeigt. Hier wäre etwas mehr Detailfreude schön gewesen. Man erkennt schon welche Kreatur da steht, dennoch wäre hier mehr drin gewesen. Der Sound ist im Adventure Part sehr gelungen und bietet Klänge wie man sie eher von einem Golden Sun her kennt. Zwar nicht in der Qualität muß sich das Spiel aber nicht verstecken. Im Kampf halten sich Soundstücke dezent zurück, da der Spieler sich ja auch auf das Spiel konzentrieren muß und nicht mit hektischer Musik zugedröhnt werden muß.

Multiplayer....

Der Multiplayer erlaubt euch im Spiel 2 Systeme zu verbinden. Über das Pausenmenu kann man so zum einen Karten tauschen, Kämpfe Just for Fun austragen oder aber auch um Karten spielen, die beim Verlierer dann auch weg sind. Für 2 Cracks mit dem Spiel eine sinnvolle Sache. Das ganze wird auch dadurch aufgewertet das Sempai Legends mit dem Nachfolger, der im Frühjahr 2005 erscheint kompatibel ist und somit neue Karten auch für dieses Spiel möglich sind. Sinnvoll und immer eine gelungene Sache.

Fazit....

Duel Masters ist ein Spiel das sein Gameplay hinter zunächst sehr trocken anmutenden Bildschirmen und einem wenig zugänglichen Inhalt versteckt. Wer sich für Card Games interessiert entdeckt mit der Zeit aber ein tiefgehendes und interessantes Spielprinzip. Für mich als Außenstehenden, wenn ich mich mal so bezeichnen will macht dieses Game mehr Spaß als die Yu-Gi-Oh Serie und ist bei Neueinsteigern eher zu empfehlen. Dennoch bleibt über allem das man eine Weile braucht und Zeit mitbringen sollte um alle Facetten auch zu verstehen und einsetzen zu können. Die hohe Spielzeit und die Link Möglichkeiten und in der Zukunft sind ebenfalls ein positiver Punkt. Wer Spiele wie PSO III auf der Konsole liebt und etwas ähnliches auf dem GBA sucht sollte hier einen Blick riskieren.

 

+ Tiefgehendes Card Game
+ Viele Karten
+ Hohe Spielzeit
+ Link mit Nachfolger 2005
+ Sehr gelungens Tutorial
+ Komplett deutsch
- Hohe Eingewöhnungszeit
- Biederer Kampfbildschirm

GRAFIK: 72%

SOUND/EFFEKTE: 78%

MULTIPLAYER: 76%

GESAMTWERTUNG: 76%

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