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Disney's Die Kühe sind los GBA
Kilian Pfeiffer (14.09.2004)

SYSTEM: GBA
ENTWICKLER: A2M
GENRE: Action
SPIELER: 1 Spieler
HANDBUCH: Mehrsprachig
SPEICHER: Passwort
1MODUL MP: Nein
SCHWIERIGKEIT: 1-2
SECRETS: NEIN
SPRACHHÜRDE: Keine
ALTERSFREIGABE: 3+
TERMIN: Erhältlich
PREIS: ca.40 Euro
KOMPLETTLÖSUNG: Nein
CHEATS / TIPPS: JA
HIGHSCORES: Nein
GCN-GBA LINK: Nein

   
Einleitung....

Langsam aber sicher neigt sich das Jahr dem Ende zu, das Sommerloch der Videospiele ist überwunden. Auch im Kino geht es zum Jahresende nochmals richtig zur Sache, vor allem das Trickfilmgenre wird überdurchschnittlich gut vertreten sein. Neben weiteren komplett mit dem Computer animierten Filmen ("Die Unbeschreiblichen", …), werdet Ihr - zum Leid aller Zeichentrickfans - auf den letzten "richtigen" gezeichneten "Disney"-Film treffen, der ab 2. September die hiesigen Kinofans beglücken wird. Mit Disneys's "Die Kühe sind los" präsentiert uns die "Mutter aller Zeichentrickfilme" den letzten "von Hand" gezeichneten Film, welcher in den USA nur durch mäßige Kinobesucherzahlen von sich sprechen ließ. Nach den enormen Erfolgen von "Findet Nemo" oder den "Shrek"-Filmen, ist das ursprüngliche Zeichentrickgenre an seiner Talsohle angelangt, die Kinozahlen seit Jahren rückläufig.

Kein Wunder also, dass sich die großen Konzerne an den Erfolg versprechenden Animationsfilmen orientieren. Für Nostalgiker, welche den Verlauf der Zeichentrickfilme aus dem Effeff beherrschen, stellt Disney's "Die Kühe sind los" wenigstens einen Wehrmutstropfen dar, letztendlich schreitet jedoch auch die Trickfilmindustrie mit dem technischen Fortschritt voran. Allen Disney-Freunden sei vorneweg gesagt, dass das Spiel wie üblich für das jüngere Segment gedacht ist und erfahrene Spieler eher unterfordern dürfte. Dennoch werden Freunde dieser Spielgattungen mit einem Auge auf das neueste Abenteuer rund um Buck den Hengst, sowie Jeb den Geißbock, schielen. In jüngerer Vergangenheit gab es bereits den ein oder anderen Überraschungskandidaten ("Der Schatzplanet"), mal sehen ob es "Die Kühe sind los" (im Original: "Home on the Range") auf einen ähnlich hohen Wertungsrang verschlägt…

Menus und die Story....

In der uns vorliegenden Testversion (US-Version) waren lediglich zwei Sprachen (Englisch, Französisch) anwählbar, in der deutschen Version soll aber mindestens eine weitere (Deutsch) hinzukommen. Obwohl während des Spielverlaufs eher selten Textkästen auf Eurem Bildschirm erscheinen, trefft Ihr während der Zwischensequenzen wesentlich häufiger auf diese. Um die Story - welche sich nahtlos an den aktuellen Kinofilm anlehnt - besser zu verstehen, solltet Ihr entweder dem Englischen mächtig sein, oder eben einfach zur deutschen Version greifen ;-) . Im Hauptmenü dürft Ihr zum einen unter "New Game" ein neues Spiel starten, im "Password"-Screen per vierstelliger Buchstabenkombination an einem zuvor erfolgreich beendeten Punkt erneut einsteigen, sich die "Options" ("Sound FX", "Music", "Language") zu Gemüte führen oder aber innerhalb der "Credits" die für das Spiel verantwortliche Crew bewundern. Nachdem die Halunken Alameda Slim, Rico und Konsorten aus dem Kittchen geflohen sind, liegt es nun an Euren zwei gestählten Helden, die fünf Banditen wieder hinter Schloss und Riegel zu bringen. Da die Ganoven es auf die glücklichen Kühe - wie Maggie - auf Eurer Weide abgesehen haben, versucht Ihr in der Rolle des Hengstes Buck sowie des Geißbocks Jeb, Eure Freunde vor dem Schlimmsten zu bewahren. Auf Eurer beschwerlichen Reise erhaltet Ihr tatkräftige Unterstützung vom Hoppelhasen Lucky Jack, der Euch Raffinessen innerhalb der Steuerung beibringt.

Technik und Gameplay....

Das Spiel gliedert sich in insgesamt 15 Levels, wobei es drei verschiedene Untergliederungen gibt. Buck muss in etwa einem Drittel des Spiels in hübscher 3D-Grafik über eine Koppel galoppieren und dabei Hindernissen ausweichen, das zweite Drittel besteht aus einem simpel-gestrickten Kampf-Prinzip, in welchem Buck mit ein paar verschiedenen Hieben und Tritten den Fieslingen in den Allerwertesten tritt. Das letzte Drittel wird von Jeb übernommen, der sich durch liebevoll gestaltete Jump `n Run-Parts hindurch "schlägt" und das ein oder andere Power-Up aufsammeln darf. Die Steuerung gestaltet sich sehr intuitiv, auch Einsteiger werden sich sehr zügig im Spiel zurechtfinden. Die Galopp-Abschnitte, in welchen Buck innerhalb eines gewissen Zeitlimits das Ziel erreichen muss, sind noch am einfachsten zu absolvieren, da es hier vor allem darum geht, im richtigen Moment den "A"-Knopf zum Springen zu betätigen. Mit Buck geht es über schlammige Abschnitte, Wasserhindernisse sind für den eleganten Hengst ebenso wenig ein Problem wie Bomben-werfende Bösewichter, die es sich zum Ziel gesetzt haben, Euch den Weg in Stücke zu sprengen. Ebenfalls gilt es weitere Hindernisse wie Steine oder Zäune zu überqueren, diverse Hilfsmittel, die auf der schnurgeraden Koppel zu finden sind, erleichtern Euch das Pferdeleben ungemein.

Sammelt Euer Weggefährte fünf Sattel ein, erhaltet Ihr ein Extraleben, die Stoppuhr erhöht die Zeit, welche Euch noch zur Verfügung steht, bis Ihr die Ziellinie zu überqueren habt. Weiterhin habt Ihr die Möglichkeit, einen Boost einzusammeln, der Euch kurzfristig zusätzliche Geschwindigkeit garantiert. Der Sheriffstern schenkt Euch bereits verbrauchte Lebensenergie zurück. Letztendlich geben Euch die Flügel die vorübergehende Fähigkeit, über Schlammpfützen hinweg zu schweben. Obwohl die Reit-Abschnitte in technischer Hinsicht hervorragend gelungen sind, sind sie einfach zu kurz und - wie der größte Teil des Spieles - zu einfach. In Buck's zweiter Rolle als "Street Fighter"-Kämpfer begibt er sich auf seine Hinterläufe und verdrischt seine Kontrahenten mit seinen Vorderhufen. Mit dem "B"-Knopf gibt Ihr den Schergen eins auf die Nuss, ein Angriff aus der Luft ist ebenso möglich wie die Attacke mit den Zügeln. Letztere lässt Eure Gegner taumelnd schwanken, somit habt Ihr leichtes Spiel, ihnen den Garaus zu machen. Des Weiteren dürft Ihr Eure Hinterläufe einsetzen, um sie den Wild-West-Bewohnern (Cowboys, angreifende "Fleischklopse", …) geschmeidig in den Unterbauch zu rammen.

Mit jedem besiegten Gegner steigt Eure Hufeisenanzeige, welche - gefüllt - einen Power-Angriff losbricht, die Euren Feinden den letzten Rest gibt. Die Action-Sequenzen sind in mehrere Zonen aufgeteilt, in welchen Ihr durchweg von einer Horde wilder Angreifer attackiert werdet. Nach einem jeden Abschnitt erscheint der Hase Lucky Jack, der Euch verloren gegangene Lebensenergie in Form eines Sheriffsterns zurück gibt. Extraleben erhaltet Ihr während des Levels ab und an in Trophäenform. Einige Eurer Gegner hinterlassen nach ihrem Ableben weitere Items (Kaffeekanne, Boxer Shorts, Münzsack, Stiefel, Sprengsatz), wobei drei gesammelte Objekte neben Lebensenergie Euch auch weitere nützliche Extras bescheren. Drei Münzsäcke schenken Buck beispielsweise zwei Zusatzleben, drei Sprengsätze reinigen den Bildschirm von allen Übeltätern. Habt Ihr die Zonen einigermaßen unbeschadet überstanden, erwartet Euch einer der insgesamt fünf geflohenen Banditen, welche es gilt, erneut hinter Gitter zu bringen. Zwar bedarf es bei diesen keiner besonders anspruchsvollen Strategie, jedoch solltet Ihr auf deren Angriffe achten, da Ihr andererseits das ein oder andere Leben verlieren könntet. Im Gegensatz zu Buck's Abschnitten sind Jeb's Parts bei weitem gewaltfreier. Hier gilt es in typischer 2D-Jump `n Run-Ansicht durch die Levels zu jagen, um letztendlich auf das Porträt des als nächsten zu fassenden Gauners zu stoßen.

Während dieser weitläufigen Abschnitte erlernt Ihr mit der Zeit Zusatzfähigkeiten (Körner spucken, …), welche Ihr durch das Aufsammeln von Gemüse aktivieren könnt. So erlaubt Euch die Bohne, einen Zweifachsprung auszuführen, der Salatkopf gibt Euch ein wenig Lebensenergie zurück. Roter Pfeffer lässt Jeb beschleunigen, schwere Metalltonnen werden somit problemlos auf Jeb's Hörner genommen. Der Amboss erlaubt es dem Geißbock eine Art Stampfattacke zu vollführen, die Holzfässer zerstören sowie nicht niet- und nagelfeste Objekte zu Fall bringen kann. Im späteren Spielverlauf liegt es nun an Euch, die verschiedenen Fähigkeiten in kürzester Zeit hintereinander einzusetzen, der Schwierigkeitsgrad bleibt aber auf Grund des linearen Levelverlaufs immer angenehm fair und selbst für Anfänger gut machbar. 100 eingesammelte Dosen bescheren Euch ein weiteres Leben, wobei Ihr als Spieler zum Ende des Abenteuers mehr als genug davon haben dürftet. Der Umfang des aktuellen Disney-Abenteuers lässt wie so oft zu wünschen übrig: zwar erwarten Euch insgesamt 15 Levels, ein Drittel davon (Buck's Reit-Sessions) ist innerhalb kürzester Zeit ad acta gelegt. Dennoch wird die jüngere Spielerfraktion ein wenig länger brauchen, mehr als sechs Stunden sind aber wohl eine Seltenheit.

Grafik & Sound....

Grafisch präsentiert sich das tierische Abenteuer in hübscher Weise, vor allem die 3D-Reit-Abschnitte sind von technisch hochwertiger Qualität. Nette Animationen seitens der Hauptdarsteller erfreuen das Auge, die Grafik an sich wurde hübsch bunt in Szene gesetzt. Standbilder bringen die Story des Spieles zwischen den Levels voran. Die Musikuntermalung ist stark an den Wilden Westen angelehnt, gefällt aber auf Anhieb. Zwar erwartet Euch kein musikalisches Meisterwerk wie in einem "Fire Emblem", nett anzuhören ist das Ganze aber allemal.

Fazit....

Überhaupt muss man sagen, dass die Entwickler rund um "A2M" insgesamt gute Arbeit geleistet haben. Innerhalb der insgesamt zu kurzen Spielzeit hat man durchaus seinen Spaß, die abwechslungsreichen Abschnitte konnten während des Testzeitraums gut gefallen. Jedoch bleibt immer ein fader Beigeschmack: geht es den Entwicklern nur um den schnellen Euro, oder warum waren die letzten Filmumsetzungen zu bekannten Zeichentrickfilmen so schnell durch gespielt wie kaum ein anderes Spiel zuvor? Summa summarum finden geneigte Disney-Freunde ein nettes Abenteuer für Zwischendurch, dass bestimmt die ein oder andere Stunde gefallen wird. Sitzt bei Euch der Euro jedoch nicht so locker in der Geldbörse, solltet Ihr überlegen, ob die kurze Spielzeit einen Kauf rechtfertigt.

 

+ Disney-Atmosphäre
+ liebevoll umgesetzt
+ 3 unterschiedliche Genrearten
- viel zu kurz
- nur ein Schwierigkeitsgrad

GRAFIK: 72%

SOUND/EFFEKTE: 70%

MULTIPLAYER: --

GESAMTWERTUNG: 71%

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