konsolenkost.de

 
GBA Ab durch die Hecke
 
 
Ab durch die Hecke - GBA
Kilian Pfeiffer (09.08.2006)

SYSTEM: GBA
ENTWICKLER: Vicarious Visions
GENRE: Action
SPIELER: 1 Spieler
HANDBUCH: Deutsch
SPEICHER: Batterie
1MODUL MP: Nein
SCHWIERIGKEIT: 1-4
SECRETS: Nein
SPRACHHÜRDE: Keine
ALTERSFREIGABE: 3+
TERMIN: Erhältlich
PREIS: ca.35 Euro
KOMPLETTLÖSUNG: Nein
CHEATS / TIPPS: Nein
HIGHSCORES: Nein
GCN-GBA LINK: Nein

   
Einleitung....

Die Tiere sind los - und zwar nicht nur im Kino, sondern auch auf allen aktuellen Nintendo-Konsolen! Umso erfreulicher, dass der Spielinhalt in jeder Version verschieden, das Spielgefühl daher ein anderes sein soll. Für die Umsetzungen stand der aktuelle Dreamworks-Streifen "Ab durch die Hecke" Pate, der dank seines an den Tag gelegten Humors selbst ältere Semester zum Schmunzeln bringen dürfte. Zu Beginn wollen wir uns mit der Game Boy Advance-Version beschäftigen, welche das Spielgeschehen in einer klassischen "Schräg-von-oben"-Perspektive präsentiert.

Menus und die Story....

Richie, ein kleptomanischer Waschbär, war wieder einmal auf "Beutezug". Sein Ziel: Braunbär Vincent! Unglücklicherweise tapste Richie mitten ins Fettnäpfchen… Die geplante Flucht samt Vincents Nahrungsvorräten ging kräftig in die Hose, Richies Diebesgut in einer rasanten Bergab-Fahrt verloren. Nur zu blöd, dass Vincent seine mühsam gesammelten Happen innerhalb einer Woche zurück haben will. Logisch, dass sich Richie bei dieser Aufgabe alles andere als wohl fühlt - immerhin steht sein tierisches Leben auf dem Spiel. Vor allem ist es die schiere Menge an Futter, welche der kleine Waschbär wiederbeschaffen soll. Helfende Hände wären somit eine nützliche Angelegenheit - Richie weiß auch schon, wo hilfsbereite Naturbewohner zu finden sind. Im Wald trifft er auf Verne, die Schildkröte, und seine Freunde. Diese sollen ihm helfen, im "Reich der Menschen" nach Futter zu suchen. Gerüchten zu Folge wären deren Küchen reichhaltig mit köstlichen Leckerlis gefüllt. Mal sehen ob der tierische Haufen jenseits der Hecke eine gute Figur abgibt und gegen die zahlreichen Feinde den Hauch einer Chance hat. In jedem Fall wartet noch Vincent, der Braunbär, auf seine ihm rechtmäßig zustehende Nahrungsmenge…

Nach dem Spielstart erwartet Euch nicht der übliche Firmen-Wirrwarr, sondern Ihr lauft gleich zu anfangs mit Richie, dem Waschbären, über eine Wiese, auf welcher die Firmenlogos prangen. Somit wird der übliche Ablauf hiermit ein wenig aufgelockert. Auf der modulinternen Batterie dürft Ihr Euch für einen von drei Speicherplätzen entscheiden. Im Wald angekommen, findet Ihr eine Menge Baumstämme, welche Euch im Spiel zu den verschiedensten Plätzen lotsen. Von hier aus dürft Ihr Euch die Entwickler der Software zu Gemüte führen ("Credits"), abermals einen "Spielstand wählen", oder einen Abstecher in den waldeigenen "Laden" machen. An dieser Stelle dürft Ihr dann auch wirklich alles kaufen was jeglichem Sinn und Zweck in einem Wald fremd ist. Wie wäre es mit einem Herd, oder einer Stehleuchte? Selbst Gesundheits-, respektive Ausdauer-Upgrades sind mit einer stattlichen Süßigkeiten-Anzeige erkäuflich. Letztendlich haben es sich die Entwickler mit dem Feature des Gegenstandserwerbs relativ leicht gemacht: Das Spiel ist mit etwas mehr als 70 % durchgespielt, die Restprozentpunkte verdient Ihr Euch mit dem Kauf der restlichen Objekte. Spaß macht das allerdings nicht! Letztendlich ist es auch ziemlich sinnfrei eine Mikrowelle im Wald aufzubauen und diese dann einzuschalten… Alle sieben Kapitel könnt Ihr ebenfalls vom Wald aus erreichen, wobei diese erst mit der Zeit frei geschaltet werden. Habt Ihr das Spiel in einem der drei Schwierigkeitsgrade beendet, dürft Ihr auf Knopfdruck eine "eigene Mission" kreieren.

Technik und Gameplay....

Die Levels im Spiel sind alle relativ kurz geraten, variieren aber in ihrem eigentlichen Aufbau. Ein Kapitel setzt sich in der Regel aus einem Wald-, einem Straßen-, einem Garten- sowie einem Hauslevel zusammen. Habt Ihr ein Kapitel gespielt, habt Ihr im Grunde genommen das ganze Spiel gespielt! Eine Art "Editor" kreiert auf Euren Wunsch hin eine neue Kapitel-Zusammenstellung der oben genannten vier Levelarten. Leider sind diese nicht besonders abwechslungsreich: Der Wald wimmelt nur so von Baumstämmen, die zur Seite gezogen werden wollen. Schwere Steine blockieren den weiteren Weg und müssen von Euch zur Seite geschafft werden. Überall verteilt warten eine Menge Süßigkeiten mit verschiedenen Punktwerten. Grüne Süßigkeiten schreiben Eurem Punktekonto einen Punkt gut, blaue hingegen fünf Punkte. Lilafarbene Leckerlis bescheren Euch gar zehn Punkte und sind daher schwer begehrt. Innerhalb der Waldmissionen trefft Ihr immer wieder auf goldene Bäumchen, die eine Menge Süßigkeiten im Inneren verbergen. Seid Ihr allerdings nicht auf die Gegenstände im Shop aus, könnt Ihr Euch das Einsammeln der süßen Appetitanreger aber sparen. Die Levels, welche sich auf den Bürgersteigen der Menschen abspielen, erinnern an Schleich-Abschnitte bekannter Serien ("Splinter Cell"). Auf Knopfdruck verstecken sich Eure Charaktere beispielsweise hinter einer Zeitung, so dass die dahin schlendernden Fußgänger keinen Schimmer Eurer geheimen Mission erhalten. Häufig wechseln diese Ihre Laufrichtung, achtet also auf deren festgelegte Pfade. Ab und an kommt Ihr an dicht befahrenen Schnellstraßen vorbei. Euer Ziel ist das unbeschädigte Überqueren der Teerbahnen. Ein plötzlich auftauchender Lichtkegel verrät das Heranbrausen eines flinken Flitzers. Eine wirkliche Herausforderung stellt sich Euch bei dieser Aufgabe allerdings nicht. Wie für eine Filmumsetzung üblich, leidet das gesamte Spiel an einem dauerhaft anspruchslosen Schwierigkeitsgrad. Fortgeschrittene und Profis sind bei "Ab durch die Hecke" ganz klar unterfordert!

Innerhalb eines Kapitels sind die Garten-Missionen an dritter Stelle. In diesen erwartet Euch zumeist ein reges Feindaufkommen - eine Handvoll attackierender "Reif-für-die-Klapse"-Katzen flitzen über den Bildschirm und wollen von Euch zu Kleinholz verarbeitet werden. Selbst patrouillierende Wuff-Wuffs erspähen Euch bereits aus der Ferne. Verne, die Schildkröte, besitzt, der Himmel sei Dank, einen kraftvollen Panzerstoß, Richie kloppt sich durch das Areal, so dass Eure Opponenten zunächst einmal Pause machen sollten. Neben genannten Primärangriffen erwarten Euch auch käufliche Sekundärangriffe. Jedoch sind diese entbehrlich und in keiner Situation im Spiel von Notwendigkeit. Um im Garten von Erfolg gekrönt zu werden, bedarf es eines Halsbandes, welches zum einen am Ende des Gartens, zum anderen nach dem Ableben eines Gegners gefunden werden kann. Mit diesem geht es dann ab in das Haus-Level. Im Haus angekommen, gilt es eine bestimmte Anzahl an fressbaren Materialien (Kuchen, etc.) einzusammeln. Die Nahrung benötigt Ihr, um das Kapitel erfolgreich beenden zu können. Letztendlich müsst Ihr einige Kapitel aber mehrere Male spielen, um die Voraussetzungen - in Form dutzender Nahrungsmittel - zu erfüllen. Erschwert wird das Einsammeln durch umherlaufende Erwachsene, respektive Kleinkinder, welche Euch nicht entdecken dürfen. Anderen Falles startet Ihr den aktuellen Raum im Haus (bis zu drei Räume) von neuem. Um dem Blickfeld der Erwachsenengarde zu entgehen, müsst Ihr diese häufig ablenken. Eine Stehleuchte beziehungsweise ein Fernsehgerät muss von Euch aktiviert werden, um den Hausbewohner zu animieren, aktiv zu werden. Der Moment, in welchem er die Veränderung im Raum erblickt, sollte Eure Chance sein, um weitere Nahrungsutensilien einzusammeln!

Selten dürft Ihr auch die Fähigkeiten bestimmter Freunde in Anspruch nehmen und eine kurze Mission mit Stella, dem Stinktier, Hammy, dem Eichhörnchen, sowie Ozzie, der Ratte, bestreiten. Stinkende Duftbomben und heftige Schreckattacken gegenüber Eurer Umwelt sind dann an der Tagesordnung.

Grafik & Sound....

Erwähnenswert in technischer Hinsicht sind die lieblichen Animationen der einzelnen Charaktere. Diese sind tatsächlich hübsch in Szene gesetzt und wissen daher zu gefallen. Ansonsten erwarten den Spieler immergleiche grafische Abschnitte, die bereits nach kurzer Zeit ihren Aspekt der Abwechslung verlieren. Zwar untergliedert sich das Spiel in vier Levelarten, Abwechslung ist dennoch nicht das oberste (Grafik-)Gebot! Selbst die "Endgegner" wirken vollkommen uninspiriert und verdienen diese Betitelung in keiner Weise. Zwischensequenzen in Form von Standbildern aus dem Film bereichern das Spiel ein wenig.

Die Sounduntermalung ist größtenteils in Ordnung gegangen. Jedoch bietet sie keine Besonderheiten, die man an anderer Stelle noch nicht hätte hören können. Deutsche Untertitel sorgen für das Verständnis, auf eine Sprachausgabe wurde im Spiel - verständlicherweise - verzichtet.

Fazit....

Erneut straft uns das "Film - Spielumsetzung"-Gesetz mit stetem Softwaremüll. Ein um das andere Mal sind - zumeist die Handheld-Umsetzungen - eine Angelegenheit für die Tonne! Ein Vollpreisprodukt mit einem Spielumfang in Länge eines Films mit Überlänge! Mehr kann man bei "Ab durch die Hecke" für den Game Boy Advance nicht erwarten! Zwar gibt es drei Schwierigkeitsgrade, diese stehen jedoch in keinem Verhältnis mit ähnlichen - qualitativ hochwertigen - Produkten. Das "Abarbeiten" der einzelnen Kapitel erinnert eher an Arbeit als an Vergnügen. Vier unterschiedliche Missionsarten sind einfach nicht genug - die Abwechslung bleibt leider auf der Strecke. Ein überflüssiges Sammel-Feature hilft dem Karren auch nicht mehr aus dem Dreck. Nicht einmal ein paar Multiplayer-Spielchen konnten die Entwickler im Spiel integrieren. Nur beinharte Film-Fans sollten bei der Game Boy Advance-Umsetzung zugreifen!

 

+ Film-Lizenz
+ Charaktere aus dem Film
+ hübsche Animationen
- Umfang (2-3 Stunden!)
- überflüssiger Shop
- sich wiederholende Missionstypen
- keine Innovationen

GRAFIK: 62%

SOUND/EFFEKTE: 64%

MULTIPLAYER: --

GESAMTWERTUNG: 43%

Sämtliche Inhalte wie Bilder und Texte zu diesem Artikel sind geistiges Eigentum des Mag'64. Eine Benutzung oder anderweitige Verwendung darf nur mit ausdrücklicher Genehmigung des Mag'64 erfolgen.

 
                   

Gamesload