Einleitung....
Schaut man sich den GBA Markt mal genauer an, so wäre das Software Angebot ohne die Firma THQ um einiges dünner. Neben einigen echten Granaten auf dem GBA sorgen vor allem die vielen Lizenztitel für die Fülle an Spielen. Allen voran die Spieleumsetzungen aus der Nickelodeon Familie. Speziell für die jüngere Klientel gemacht kommen hier seit Jahren immer neue Games und diverse Nachfolger. So auch im aktuellen Fall, wo Cosmo & Wanda erneut ein Abenteuer bestehen müssen. War der erste Teil im letzten Jahr eher mäßig gelungen versucht sich in diesem Jahr mit der Schmiede Razorback jemand anderes am Elfenthema.
Menus und die Story....
Passend zur Zielgruppe präsentiert man auch in diesem Jahr ein komplett deutsches Spiel, das im Gegensatz zum Vorgänger auch mehr Text mitbringt und die Story dadurch etwas intensiver wird. Mit einem Paßwort Modus für den Spielfortschritt ist allerdings eine Unart des Vorgängers auch hier wieder enthalten. Zettel und Stift gehören also hier wieder zur Grundausstattung. Erneut als reines Single Player Spiel umgesetzt gibt es in Sachen Story etwas neues. Eine Woche vor Freitag dem Dreizehnten, dem einzigen Tag, an dem Elfen keine Macht haben, führt Crocker ein Experiment durch, um endgültig die Existenz von Elfen zu beweisen. Doch das Experiment geht nach hinten los und verwandelt Timmys Welt in eine Anti-Welt, in der alles ins Gegenteil verkehrt ist, selbst Timmy und seine Elfen-Adoptiveltern. Anti-Cosmo, Anti-Wanda und Anti-Timmy brüten einen finsteren Plan aus. Sie wollen die Erde am Weiterdrehen hindern, damit Freitag der Dreizehnte bis in alle Ewigkeit andauert. Der echte Timmy und seine Elfen-Eltern müssen durch die Anti-Lande reisen und die Welt vor den bösen Anti-Elfen retten. Hier steigt Ihr nun ein und übernehmt zunächst die Rolle des kleinen Timmy, auf dem mal wieder die Verantwortung lastet. Nach der Sprachwahl bietet euch das Hauptmenu neben den Credits und den Optionen den Spielstart und eben den Paßwort Modus. Die Optionen dienen einzig den Soundeinstellungen, so das man sich gleich dem Hauptspiel widmen kann.
Technik und Gameplay....
Einmal gestartet wird die Story und wichtige Ereignisse anhand kleiner Sequenzen erzählt. In Spielgrafik gehalten und mit Untertiteln versehen verfolgt der Spieler so oftmals die Gespräche zwischen Timmy, Cosmo und Wanda. Ist die Anfangssequenz vorbei ist nur noch Timmy im Bild. Die Zeiten in denen Cosmo und Wanda um euch herumwuseln sind hier also vorbei. Mit dabei sind sie aber dennoch und unterstützen euch im Verlauf des Spiels. Die meiste Zeit im Spiel geht es in gewohnter und einfacher Jump'n Run Manier zur Sache. Die 4 enthaltenen Welten mit knapp 20 Leveln spielen sich dabei in 2D Umgebungen ab. Dabei ist es das Ziel in den Leveln einen Endpunkt, hier als grüner Pfeil umgesetzt zu erreichen. Danach bekommt der Spieler ein Paßwort und weiter geht's mit dem nächsten Level. Ausnahme bilden Boss Kämpfe, die man am Ende der Welten zu überstehen hat. So ist die Steuerung zunächst recht simpel und einfach umgesetzt. Steuert Ihr den "einfachen" Timmy bewegt Ihr ihn mit dem Kreuz nach allen Richtungen und könnt mit der A-Taste springen. Per zweimal drücken steht euch dazu der immer gelungene Doppelsprung zur Verfügung. Durch das ordentlich weiche Sprungverhalten sind selbst kritische Sprünge kein Problem und die angepeilte Zielgruppe erlebt hier kaum Frustmomente. Unterstützt werdet Ihr nun in allen Momenten von den Bildschirmanzeigen. Neben einer Lebensanzeige rechts oben findet man links oben im Screen die sogenannte Wunschenergie, mit deren Hilfe aus Timmy verschiedene "Spezial Timmy's" werden. Was mir nicht gefällt ist das Fehlen von Rücksetzpunkten. Verliert man einmal ein Leben beginnt man die Level nochmal von vorn.
Ungewöhnlich umgesetzt ist die Lebensenergie, die fast schon an die Sonic Spiele erinnert. Auch dafür dient die Wunschenergie, die wenn man so will aus kleinen Zauberstäben besteht. Springt man z.b. einem Anti Gegner auf den Kopf, erledigt man ihn und er hinterlaßt einen dieser Stäbe. Solange Timmy mindestens einen davon besitzt kann er nicht draufgehen. Denn berührt ihn ein Gegner, so verliert er die oder den Stab. Für kurze Zeit kann man diese gleich wieder einsammeln und die Energie wieder auffrischen. Erst wenn garkeine Energie mehr vorhanden ist und man getroffen wird war es das. Dabei spielt hier mit rein das im Spiel 3 Schwierigkeitsgrade existieren, und die sich auch dadurch definieren das Timmy mehr Stäbe verlieren kann. Doch die Stäbe haben noch eine ganz andere Bedeutung, die eigentlich viel wichtiger ist. Denn über alle Welten verteilt tauchen Cosmo & Wanda im Bild auf und geben Timmy eine Spezialfähigkeit. Per L-Taste ruft man ein sogenanntes Wunschmenu auf und kann nun per Kreuzrichtungen die 4 Verwandlungen aktivieren. Allerdings braucht man für jede eine gewisse Menge an Wunschenergie. Hat man diese vorrätig erscheinen auch oberhalb mittig im Screen kleine Symbole für diese Verwandlungen. Diese dienen nun zum einen in den Leveln um bestimmte Wege überhaupt gehen zu können und natürlich auch um Gegner auszuschalten. Hat man eine der Verwandlungen angewählt und aktiviert stehen euch nun 2 weitere Aktionen zur Verfügung. Einmal per B-Taste eine primäre Aktion und per R-Taste die sekundäre Variante. Anfangs kann er als Gärtner so zum einen bestimmte Gegner wegblasen und per R-Taste Pflanzen wachsen lassen, über die er höhergelegene Gebiete erreicht. Später kann sich Timmy so in ein Fahrzeug verwandeln und in 2D Scroll Leveln von links nach rechts auch Fahrkünste beweisen. Zum Schluß bekommt er die Ninja Funktion, mit der er zum einen Geschosse abfeuern kann, was das Leben oftmals leichter macht. Dazu hat diese Verwandlung die Fähigkeit das sich Timmy Unsichtbar machen kann.
Man bleibt einfach stehen und nach 2 Sekunden werdet Ihr transparent und so nicht gesehen. Denn neben den Anti Gegnern gibt es auch genügend, denen nicht per Sprung beizukommen ist. Als Ninja habt Ihr nun auch die Fähigkeit einen Wandsprung zu machen und kommt erneut neue Wege entlang. Allerdings und das hätte man ruhig ausbauen können ist keine Mischung vorhanden, oder besser gesagt zwingend. Bekommt man pro Welt diesen Move, so braucht man eigentlich auch nur diesen und Rätsel oder gar versteckte Gebiete findet man so gut wie nie. Ausnahme bilden kleine Gameboy Symbole, die man versteckt finden kann und 3 Minispiele öffnen. Allerdings ohne spielerischen Hintergrund und mehr Just for Fun. Hier findet man z.b. einen kleinen Flipper den man benutzen kann. Hauptteil im Spiel ist die Mischung aus einfacher Jumper Action und dem Einsatz der Verwandlungen. Die Schwierigkeiten, die durchaus vorhanden sein können sind die Masse an Gegnern und die Tatsache, das alle Anti Gegner nach einer bestimmten Zeit neu generiert werden und an den gleichen Stellen auftauchen. Ebenso die Tatsache da vor allem viele in der Luft herumschwirrende Gegner keine festen Bahnen und Zeiten haben wie sie herumschweben. Gutes Sprungtiming ist hier vonnöten um unbeschadet durch die Gegend zu kommen. Solange man aber immer noch verlorene Stäbe wieder einsammelt nicht das große Problem. Die Endgegner sind teilweise gelungen und bieten auch Aktionen in mehreren Schritten. Wobei mir hier der Erste fast noch am besten gefallen hat. Aus Löchern am Boden greift euch immer wieder ein aggressiver Dampfgegner an. Das Ziel ist es hier zunächst eine Pflanze wachsen zu lassen und deren Frucht per Blasgerät in das Loch zu rollen. Das ganze geht hier über mehrere Etagen auch Treppen nach oben, während euch Gegner und der Boss selber immer wieder angreifen. Da sind manche Boss Kämpfe später einfacher gestaltet. Aber zumindest für die Zielgruppe in Ordnung.
Das Manko des Spiels ist in meinen Augen das Thema Schwierigkeit und Spielzeit. Spielt man auf Einfach und Normal kann man das Spiel in 2-3 Stunden beenden. Will man es etwas schwerer haben und spielt auf Schwierig wird es fast schon ein wenig unfair, da die Gegner euch nun auch verfolgen. Mangels Rücksetzpunkten verliert man hier trotz größter Sorgfalt schnell die Lust am weiterspielen. Zumindest einen Rücksetzpunkt hätte man ruhig einbauen können. Kämpft man sich dennoch durch wird man zumindest mit freispielbaren Secrets beglückt wie dem Dreifachsprung oder mit Cosmo & Wanda als spielbare Charaktere. Dennoch bleibt die Tatsache, das der Vorgänger länger war. Hier findet man zwar durch die Verwandlungen einen spielerisch guten Ansatz, der aber für halbwegs erfahrene Gamer nicht das Dauerproblem darstellt. Was anfänglich also durchaus positiv anfing ist in meinen Augen recht abrupt und zu schnell zu Ende. Die Motivation nochmal zu spielen hält sich da leider eher im Hintergrund. Es gibt hier einfach viel bessere Spiele auf dem GBA. Selbst der eigene Vorgänger ist für Fans mehr zu empfehlen.
Grafik & Sound....
Bei der Grafik ist der Grundstil der Serie natürlich auch hier zu finden. Da ändert auch ein anderer Entwickler nichts daran. Klare Grafiken ohne großen Schnickschnack, sollte man hier keine verspielten Levelumgebungen erwarten. Helle einfache Farben und in diesem Spiel gelungene Gesichtsmimiken der Helden sind sicherlich das Plus. Die Engine macht keine Probleme und das Scrolling ist absolut sauber. In Sachen Sound bietet man euch erneut recht viel Abwechslung, auch wenn man hier wieder das Thema Geschmackssache ins Spiel bringen kann. Ich empfand viele Stücke als recht freakig und hektisch. Melodische und entspannende Klänge sollte man hier nicht erwarten.
Fazit....
Cosmo & Wanda 2 ist leider einer der Nachfolgetitel, die weniger bieten als ihr direkter Vorgänger. Zwar bietet das Spiel inhaltlich neue und gelungene Ansätze. Aber die doch recht einfach Umsetzung verhindert hier einen höheren Spielspaß. Die Verwandlungen sind gelungen, hätten aber ruhig viel mehr gemischt werden können um den Anspruch zu heben. Auf Einfach und Normal zu schnell vorbei ist Schwierig fast schon wieder Unfair schwer. Mangels Rücksetzpunken verliert man dann schnell die Lust. Da helfen auch die Gimmicks wie die Minispiele und freispielbaren Secrets nichts. Allein ein Blick auf Konkurrenztitel auf dem GBA, auch für diese Zielgruppe und man verpaßt hier wirklich nichts. Lieber mal längere Zeit entwickeln und auch diese Zielgruppenspiele könnten mehr bieten. Beispiele gibt's ja auch da genug.
