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GBA Crazy Frog Racer
 
 
Crazy Frog Racer - GBA
Matthias Engert (02.01.2006)

SYSTEM: GBA
ENTWICKLER: Independent Arts
GENRE: Funracer
SPIELER: 1 Spieler
HANDBUCH: Mehrsprachig
SPEICHER: Batterie
1MODUL MP: Nein
SCHWIERIGKEIT: 1-4
SECRETS: Nein
SPRACHHÜRDE: Keine
ALTERSFREIGABE: 3+
TERMIN: Erhältlich
WIRELESS KOMPATIBEL: Nein
PREIS: ca.35 Euro
KOMPLETTLÖSUNG: Nein
CHEATS / TIPPS: Nein
GCN-GBA LINK: Nein

   
Einleitung....

Würde man zum Jahr 2005 eine Umfrage starten, in der es um die nervigsten Dinge geht, würden die Klingeltöne und alles was dazu gehört wohl sehr weit oben rangieren. Selten das ein Phänomen so nervte und dennoch so viele Kunden gefunden hatte. Neben Musik und anderen Themen brachte das ganze auch seine Helden an's Tageslicht. Der Crazy Frog ist da sicherlich der Chef im Ring und wohl das Synonym für nervige Klingeltöne. Scheinbar angestachelt vom Erfolg der Klingeltöne wagte man sich dazu auch an das Thema Spiele. Auch an den Nintendo Plattformen ging das Thema nicht vorbei und der Crazy Frog ist nun auch für den GBA erhältlich. Als Racer im Mario Kart Stil durfte man gespannt sein was daraus wohl werden würde.

Menus und die Story....

Entwickelt wurde die GBA Version übrigens von der deutschen Software Schmiede Independent Arts. Mehr bekannt geworden durch das GBA Projekt Demon Hunter. Ob das Thema Crazy Frog eine Herausforderung darstellte sei erstmal dahin gestellt und wir schauen uns den nervigen Charakter im Rennspiel Design genauer an. Nicht weiter überraschend, das man euch hier ein komplett deutsches Spiel präsentiert, das aber entgegen der Erwartung kaum etwas mit dem Klingelton Thema zu tun hat. Einzig die Charaktere erinnern an den Titel. Ansonsten könnte man auch ein x-beliebiges Rennspiel vor sich haben. Was auch bedeutet mit bekannten Soundstücken, die den Frog ja so bekannt gemacht haben wird man hier nicht zugedröhnt. Auch wurde komplett auf eine Präsentation abseits des Spiels verzichtet. Eine Story oder gar Sequenzen Screens sollte man hier also nicht erwarten. Daneben bietet das Spiel einen Batteriespeicher, der aber einzig eure Zeiten festhält. Da fast alle Inhalte sofort anwählbar sind, braucht man den Speicher auch für nichts anderes. Einen Multiplayer sucht man ebenfalls vergebens. Crazy Frog Racer ist ein reines Single Player Game. Das Hauptmenu bietet euch so den Spielstart, die Rekorde Abteilung und die Credits. Mehr ist es nicht und man kann sich sofort an den spielerischen Inhalt wagen.

Technik und Gameplay....

Wählt man den Einzelspieler an erwartet den Spieler zunächst eine Auswahl an 4 verschiedenen Spielmodi. Neben einem Grand Prix Modus gibt es 2 Checkpoint Varianten, sowie einen Modus mit dem vielsagenden Namen Last Man Standing. Kern ist zunächst der Grand Prix Modus. Allerdings in diesem Spiel mit dem Hintergrund das man weder Secrets freispielt, noch motivationstechnisch Inhalte nach und nach freischaltet. Wählt Ihr den Grand Prix Modus an, so wartet eine Auswahl von 3 verschiedenen Klassen, wie ich sie mal nennen will. 50ccm, 100ccm und eine 150ccm Klasse. Wo hatten wir das schonmal? ;-)) Innerhalb dieser 3 Klassen warten nun 3 aufeinanderfolgende Cup's. Bronze, Silber und Gold sind enthalten und bieten je Cup 4 Strecken, die wie in einem Mario Kart nacheinander gefahren werden. Unterschied zu anderen Funracern ist die Tatsache das sofort fast alles frei nutzbar ist. Ihr könnt also sofort die 150er Klasse fahren und dabei auch den Silber Cup. Erst Gold muß man freischalten. Nach jedem Rennen gibt es die Mario Kart typische Punktevergabe und am Ende der 4 Rennen wird zusammengezählt. Anders als bei der Konkurrenz unterschieden sich die 3 Klassen im Gamespeed sehr voneinander. Schläft man in der 50er Klasse fast ein, so ist die 150er Klasse zumindest anständig fahrbar was den Speed angeht. Bevor man nun in ein Rennen startet wählt man seinen Charakter. 8 stehen zur Auswahl, die neben dem Crazy Frog auch weitere Kaliber der Klingelton Szene bieten. Der besoffene Elch dürfte wohl ebenfalls vielen noch bekannt sein. Alle haben verschiedene Eigenschaften in Sachen Handling, Speed und Beschleunigung. Zumindest auf dem Papier. Wer sie mal fahrerisch getestet hat sucht wirklich markante Unterschiede im Fahrverhalten mit der Lupe. Sollte leider nicht die einzige Schwäche bleiben.

Startet ein Rennen spielt sich alles in der bekannten Sichtweise hinter dem Fahrzeug ab. Auch hier als Karts integriert gilt es nun je 3 Runden zu überstehen und möglichst die Rennen zu gewinnen. Positiv das die Entwickler neben Tacho und Zeitangaben auch eine Karte samt aller Gegner eingeblendet haben. Auch die enthaltenen 7 Gegner in der Anzahl sind zunächst ein Pluspunkt für das Spiel. Ist die Startampel erloschen gilt es fahrerisch zu bestehen. Dabei bietet das Spiel eine sehr simple Steuerung. Neben dem Lenken per Kreuz habt Ihr A und B für Gas und Bremse, die R-Taste um Items zu benutzen, die Mario Kart like auch hier enthalten sind und zu guter letzt bietet die L-Taste eine Drift Funktion. Zumindest laut Handbuch. Denn wie die Bremse ist der Drift so gut wie nicht spürbar oder gar sichtbar. Man braucht eigentlich nur vom Gas zu gehen um eine Kurve zu bekommen und geht danach wieder auf's Gas. Nicht der einzige Kritikpunkt an der recht simplen Steuerung. Die Lenkung ist so angelegt das man vor einer Kurve voll eine Richtung drückt und das Kart ohne zu rutschen einlenkt. Je nach Kurvenradius geht man nur kurz vom Gas oder fährt eben voll um die Kurve. Anspruchsvolle Drifts wie sie ein Mario Kart bietet findet man hier nicht. Simples Einlenken und es geht weiter. Zwar lenkt sich das ganze recht weich, bietet aber kaum die Möglichkeit irgendwie spektakulär zu driften. Problem an der Sache ist außerdem das man dies garnicht müßte. Für mich fast schon der größte Kritikpunkt. Denn die KI der Gegner und der Schwierigkeitsgrad ist alles andere als gelungen. Selbst wenn man das erste mal in der 150er Klasse den Gold Cup fährt hat man keinerlei Probleme zu gewinnen. Denkt man zunächst nicht, weil die Strecken in der 150er Klasse sehr verwinkelt und schwer aussehen. Eigentlich bieten sie auch schöne Streckendesigns, die wenn ein wenig breiter, auch in Mario Kart Spaß machen würden. Allerdings negiert durch den viel zu leichten Schwierigkeitsgrad und der Tatsache das es weder Bergauf und Ab geht, noch Abkürzungen oder ähnliches enthalten sind.

Unspektakulär trifft das ganze auf den Punkt. Man fährt seinen Stiefel herunter ohne dabei Probleme zu haben die Rennen zu gewinnen. Da keine Secrets oder ähnliches enthalten ist, bleibt auch die Motivation auf einem überschaubaren Niveau. Das bei der schwachen Gegner KI die Items kaum eine Rolle spielen schließt sich daran logischerweise an. Man könnte auch gewinnen ohne ein Item genommen zu haben. Eigentlich angenehm häufig auf den Strecken verteilt kann man so unter Kisten diverse Raketenvarianten, Nagelbretter, Öllachen oder Boxhandschuhe finden. Nur braucht man sie nicht und auch die Gegner wissen damit selten was anzufangen. Im gesamten Testzeitraum bin ich einmal abgeschossen worden. Der Rest der Rennen war es meist ein einsames Fahren an der Spitze. Wären die 150er Strecken nicht so lang, man wäre in kürzester Zeit mit dem Spiel fertig. Es ist eigentlich im spielerischen Sinne nichts verhunzt im Spiel, um es mal so auszudrücken, nur eben alles auf einfachsten Niveau ohne das der Spieler groß gefordert würde. Das gilt leider auch für die anderen Spielmodi. Die beiden Checkpoint Versionen bieten ebenfalls alle Klassen zur Auswahl. Ziel ist es hier kleine Punkte auf der Strecke zu überfahren, die dem eigenen Zeitkonto einen Bonus bescheren um die Rennen zu beenden. Einmal in der Version allein zu fahren bringt die Gegnerschaft aber auch kaum Verbesserung. Der einzige Modus wo man mal länger sitzen kann ist Last Man Standing. Hier geht es darum als letzter seine hier enthaltene Energieleiste nach Hause zu bringen. Jeder gegen Jeden haben die Items hier nun endlich mal eine Bedeutung. Denn Gegner müssen hier so oft beschossen oder in Öllachen und Nagelbretter gekickt werden bis deren Energieleiste leer ist. Nur so richtig der Kick will sich auch hier nicht einstellen. Vergleiche mit einem Mario Kart sollte man hier auf keinen Fall anbringen. Und mehr ist es dann auch nicht. Kein Multiplayer oder etwas das wenigstens die Motivation oben hält. Zu leicht und zu schnell beendet ist das Spiel. Da helfen auch die teilweise gelungenen Streckendesigns nichts, auch wenn denen noch verschiedene Berg und Talfahrten sowie Abkürzungen fehlen.

Grafik & Sound....

Grafisch ist Crazy Frog Racer eher ein Spiel das an die erste Generation auf dem GBA erinnert. Aber selbst einem Vergleich mit Krazy Racers würde das Spiel nicht standhalten. Dazu sind neben den ab und zu wechselnden thematischen Hintergründen die Strecken zu eintönig. Etwas blasse Farben kommen dazu, so das man sich an frühere Zeiten erinnert fühlt. Effekte oder gar Animationen sind nicht enthalten. Zwar kann man zumindest an der technischen Seite nichts kritisieren, wäre aber auch überrascht wenn es hier Probleme gäbe. Zumindest die 150er Klasse ist vom Gamespeed her und in Sachen Framerate, das was man erwarten kann. Nur macht die einfache Steuerung und der simple Anspruch das ganze auch zur wenig unterhaltenen Art. Beim Sound findet man nur simple Stücke, die irgendwie an Synthie Pop erinnern. Teilweise passen sich diese aber auch dem Gameplay an und ermüden den Spieler. Wobei das Gameplay hier mehr dafür verantwortlich ist. Effekte sind äußerst dezent und die Kartgeräusche sehr monoton. Auch hier zeigt selbst ein Krazy Racers von Konami dem Crazy Frog die Rücklichter.

Fazit....

Crazy Frog Racer ist eines der wenigen Spiele, das einen selber in der Erwartungshaltung bestätigt. Man hat von anfang an das Gefühl, hier nur ein Produkt zu finden das auf einer Welle reitet. Gottseidank sind die Zeiten der penetrantesten Klingeltöne vorbei. Und auch das Spiel dazu reißt das Steuer nicht mehr herum. Das Spiel ist zwar alles andere als unspielbar, läßt aber überall dennoch Punkte. Zu leicht, mit zu wenig Inhalt ausgestattet und zudem mit einer sehr simplen und dennoch ausreichenden Steuerung um zu gewinnen. Nichts was motiviert und einer Gegner KI, die das Item System fast negiert. Vergleiche mit der Konkurrenz sind eigentlich fehl am Platz. Wenn dann nur für die Zielgruppe geeignet die gerade mal die Tasten A und B unterscheiden können. Aber selbst dann kommt der Preis in's Spiel. Als GBA Vollpreis Spiel ist das ganze nicht akzeptabel. Wer also auf Funracer steht verpaßt hier nichts.

 

+ Streckendesigns
+ Gamespeed 150er Klasse
+ Komplett deutsch
+ Batteriespeicher
- Sehr simple Steuerung
- Präsentation
- Sounds und Effekte
- Zu leicht
- Fehlende Motivation
- Schwache Gegner KI

GRAFIK: 59%

SOUND/EFFEKTE: 57%

MULTIPLAYER: --

GESAMTWERTUNG: 45%

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