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GBA Need for Speed Carbon
 
 
Need for Speed Carbon - GBA
Matthias Engert (11.11.2006)

SYSTEM: GBA
ENTWICKLER: EA
GENRE: Rennspiel
SPIELER: 1
HANDBUCH: Deutsch
SPEICHER: Batterie
1MODUL MP: Nein
SCHWIERIGKEIT: 1-7
SECRETS: Ja
SPRACHHÜRDE: Keine
ALTERSFREIGABE: K.E.
TERMIN: Erhältlich
PREIS: ca.35 Euro
KOMPLETTLÖSUNG: Nein
CHEATS / TIPPS: Nein
HIGHSCORES: Nein
GCN-GBA LINK: Nein

   
Einleitung....

Und jährlich grüßt das Murmeltier. So oder ähnlich könnte man viele EA Spieleserien beschreiben. Unter anderem gilt das auch für die Need for Speed Reihe, bei der man lieber Zusatztitel als Versionsnummern hinten dran setzt. Man käme auch hier kaum mit dem Zählen nach. ;-) Dennoch ist die Need for Speed Serie auf 2 Nintendo Plattformen das mittlerweile einzige neue Rennspiel. Neben dem schon seit langem einzigen Racer auf dem GCN, sind auch auf dem GBA Racer rar gesät und man ist dankbar für jedes Speedfeeling auf Nintendo's kleinstem Handhelden. Nachdem Most Wanted im letzten Jahr eher mäßig auf dem GBA umgesetzt war, konnte es in diesem Jahr eigentlich nur besser werden. Und eines kann man schon vorneweg nehmen. Es wurde besser.....

Menus und die Story....

Wie immer in EA's eigenen Entwicklerstübchen vergißt man das alte Europa nicht und spendiert der Version auch die deutsche Sprache. Da doch mehr Story und damit Text enthalten ist als sonst nichts schlechtes. Was erneut fehlt ist ein Multiplayer, was man aber im Zeitalter des DS und der oft schlechten GBA Umsetzung eines Mehrspieler Modus verschmerzen kann. Abgerundet von einem Batteriespeicher können Einzelspieler loslegen. Der Hintergrund in Sachen Story ist angelehnt an die Vorgänger und es verschlägt euch erneut in ein Stadtgebiet, das Ihr als Spieler als Anfänger betretet. Eingeteilt in verschiedene Zonen bietet die Stadt sogenannte Crews, samt deren Bosse. Ihr sollt und müßt euch dort nun hineinfahren und diese möglichst besiegen. Denn wie immer geht es um Anerkennung und vor allem Kohle und damit neue Fahrzeuge. Im groben also wie bei den Vorgängern hat man dennoch einige Änderungen drin.

Das Hauptmenu ist ähnlich aufgebaut wie die großen Brüder und bietet neben dem reinen Karriere Modus das sogenannte Schnelle Spiel. Hier könnt Ihr neben Just fo Fun Rennen mit eigenen Einstellungen auch die Spezial Events des Karriere Modus nachfahren. Dazu kommen die Optionen, die euch neben Soundeinstellungen auch die Wahl der Kamera ermöglichen. Allerdings auch etwas das Ihr im Rennen selber einstellen könnt. Dazu kommt eine Statistik Rubrik, die euch in Prozenten die erfahrenen Erfolge pro Gebiet anzeigt. Um diese aber zu füllen gilt es nun in der Karriere die Gegend aufzumischen.

Technik und Gameplay....

Wie schon erwähnt ist Carbon spielerisch an die Vorgänger angelehnt, bietet aber dennoch einiges das Neu ist oder zumindest anders gemacht wurde. Beispiel sind die Rufpunkte, die eigentlich keine Rolle mehr spielen und man wirklich für Erfolge handfeste Dinge wie Fahrzeuge und Tuning Möglichkeiten bietet. Wählt man die Karriere an gliedert sich das ganze erneut. Neben den auch hier enthaltenen Optionen und Statistiken sind 3 weitere Punkte der Kern des Spiels. Neben dem Punkt Rennen, in dem Ihr die eigentliche Action angehen könnt, warten zudem die Garage und der Bereich Meine Crew. Sicherlich die größte Neuerung auf allen Plattformen. Auch wenn das Spiel keinen Multiplayer bietet, habt Ihr in den Rennen immer Team Mitglieder an eurer Seite, welche die verschiedensten Aufgaben erfüllen. Zu Beginn gilt es erneut einen Wagen zu wählen, wo euch von ingesamt 15 Fahrzeugen 3 angeboten werden die man auch bezahlen kann. Außerdem sind alle anderen gesperrt und müssen erst freigefahren werden. Straßenflitzer mit realen Vorbildern bieten diese 3 technische Stats Rubriken wie Speed, Handling und Beschleunigung, sowie einen Style Bereich, was hier sehr an die Underground Teile erinnert. Denn auch für das visuelle Tuning eures Boliden gibt es später Punkte und damit Zahlungsmittel. Anfänglich schwach auf der Brust reichen die Fahrzeuge aber natürlich aus um die ersten Fahrversuche erfolgreich zu meistern. Wählt Ihr nun den Punkt Rennen an zeigt sich der spielerische Inhalt, der vor allem in Sachen Umfang mehr überzeugt als die Vorgänger. Carbon bietet auf dem GBA 6 verschiedene Stadtgebiete, die in sich je 12 Rennevents unterschiedlichem Gameplays bieten. So warten hier neben reinen Runden Events die bekannten Sprintrennen von Punkt A nach B, die Eliminator Rennen, bei denen nach jeder Runde der letzte raus fällt, sowie die Jagdrennen. Hier geht es darum die gegnerischen Energieleisten zu leeren und eine eigene Punkteleiste zu füllen. Also ein bißchen vergleichbar mit dem Demolition Derby Prinzip. Zu guter letzt bieten natürlich alle Gebiete Boss Rennen. Gewinnt man gegen diese schaltet man eine neue Location frei oder eure Crew bekommt neue Mitglieder.

Der Punkt Crew ist wie schon erwähnt etwas neues. 12 Leute, sprich 6 Teams könnt Ihr freischalten die sich jeweils in einen Schlepper und Angreifer einteilen. Vor jedem Rennen könnt Ihr wählen welchen von beiden Ihr mitnehmen wollt. Kümmert sich der Angreifer um die Gegner, was bedeutet er geht rein auf Kollisionskurs, sorgt der Schlepper dafür das er vor euch fahrend für Windschatten sorgt. Wie sich zeigen sollte ist der Angreifer aber immer die bessere Wahl. Zwar sind die Strecken viel flüssiger zu fahren als früher, dennoch macht der Schlepper kaum einen Unterschied aus und behindert mehr. Der Angreifer sorgt dagegen gut für Action und entscheidet so durchaus Rennen für euch. Je nach Rennevent gilt es nun mehrere Runden oder eben nur feste Strecken von A nach B zu fahren. Vor jedem Rennen bekommt Ihr angezeigt was auf euch wartet, welcher Schwierigkeitsgrad ansteht, wieviele Gegner dabei sind und ob normaler Straßenverkehr eine Rolle spielt. Geht es danach zum Rennen ist das Gameplay eigentlich unverändert zu den Vorgängern. Ihr habt 2 Kamera Perspektiven, die sich beide recht gut fahren lassen. Liegt aber in Carbon vor allem an den weitaus gelungeneren Strecken Designs. Zudem ist die Übersicht eine andere weil man endlich mal im Screen auftauchende Pfeilsymbole, ähnlich Rally Spielen bei Kurven eingebaut hat. Die Pfeile wie früher, die man in den Häusertexturen eingebaut hat sorgen hier also nicht mehr für Ärger und sind einer der positiven Punkte. Je nach Fahrzeug ist der Gamespeed angenehm hoch und die Steuerung erneut weich und mehr auf Driftaction ausgelegt. Per A-Taste gebt Ihr Gas, während Ihr mit B bremst. Die R-Taste dient der Handbremse und mittels L aktiviert Ihr den Nitro der euch ab einem gewissen Zeitpunkt zur Verfügung steht. Finale Tastenaktion ist L+R, mit der Ihr den angesprochenen Team Kameraden zu einer Aktion zwingen könnt, also z.b. dem Rammen eines Gegners. Eure Fahrzeuge können sich Drehen, Unfälle sind spektakulär und Gegensteuern und das Spielen mit dem Gas ist auch in diesem Jahr wichtig. Gerade schnelle Kurven sind mit zuviel Lenkeinschlag Dreherfördernd. Der Wagen lenkt sehr gut ein und per Nachkorrigieren bekommt man auch enge Kurven angenehm flott.

Man bekommt zumindest für die Steuerung wieder schnell ein Feeling und kann hier kaum meckern. Weiche Arcade Steuerung mit einem Hang zum Drift. Natürlich gibt es immer wieder Manöver die alles andere als nachvollziehbar sind, aber dafür ist es eben erneut ein Arcade Racer. Gerade wenn Gegner euch von hinten Rammen, was im Jagdmodus ja auch von denen praktiziert wird steht man gerne mal quer. Dabei gefällt gut das die Gegner nicht wie auf Schienen fahren und man zum einen Rückstände aufholen kann, aber auch bei guter Fahrweise Vorsprung herausfahren kann. War ja auch nicht immer so. Ebenfalls in diese Rubrik Kleinigkeiten gehört der Straßenverkehr, der dezent aber doch entscheidend eingesetzt wurde. Entgegenkommende Fahrzeuge bieten Dank Scheinwerfer Effekt die Möglichkeit denen auszuweichen, da man sie auch sieht. Gerne mal nach Kurven kommend können sie euch aber natürlich auch die Runde oder das Rennen versauen. In die Rubrik gelungen gehören auch die Strecken Designs, die entgegen den Vorgängern flüssiger zu fahren sind und oftmals auch einfach nur breiter sind. Die sehr gute Streckenkarte, die im Screen eingeblendet wird unterstützt das ganze. Bergauf und ab, dazu verschiedene Umgebungen die auch mal außerhalb der Stadtlocation mit den tristen Texturen spielen gefallen mir persönlich recht gut. Das Ziel in den Rennen ist es mindestens 2. zu werden, was euch durch ein farbiges Häkchen im Rennevent Bildschirm angezeigt wird. Ihr könnt das nächste Rennen angehen, oder schaltet so auch die Boss Fahrten frei. Dazu gibt es die angesprochenen Punkte für Platzierung und z.b. das Eliminieren der Gegner. Genutzt werden können diese bei den Upgrades. Wahlweise bei der Technik und Visuell könnt Ihr den Wagen verbessern. Sehr viele Rubriken, die eher schon an die großen Versionen erinnern geben euch auch reichlich Möglichkeit den Wagen zu verbessern und zu verschönern. Irgendwann kommt dann der Punkt wo man Prämien eher spart um sich einen, gerade freigeschalteten neuen Wagen zu kaufen, der wiederum bessere Stats bietet und erneut neu aufgerüstet werden muß. Diese Upgrade Motivation erzielt Carbon auf dem GBA seit langem mal wieder sehr gut.

Will man wirklich meckern, so betrifft das in Teilen das Thema Anspruch. Nicht weil das Spiel einfach zu leicht wäre, sondern weil eben meist nur 3 Gegner und weniger auf den Strecken warten. Zudem fährt man meist auf der Strecke gegen einen Gegner. Ob das nun technische Gründe hat kann man schlecht sagen. Erinnert aber oft an alte GBC Racer, wo man auf die Gegner nach und nach getroffen ist. 4er Action auf engstem Raum hat man sehr selten. Auch die Crew Mitglieder sind visuell so eine Sache. Auf der Streckenkarte noch gut zu erkennen ist auf der Strecke die Unterscheidung Freund-Feind manchmal ein wenig tricky. Dreht sich vor einem ein Gegner oder nur ein normaler Verkehrsteilnehmer? Sieht man nicht immer sofort. Hier hätte man eine bessere "Live" Anzeige einbauen können. Allerdings schmälert das den Gesamt Eindruck nicht so sehr. Unterm Strich bleibt ein wirklich gut fahrbares Arcade Game, das man durch die 6 Locations auch lange spielt.

Grafik & Sound....

Grafisch ist die GBA Version von Need for Speed Carbon teilweise ein Fortschritt. Sehen die Fahrzeuge fast jedes Jahr gleich aus, sind zumindest die Häusertexturen erneut einen Tick besser geworden. Vor Jahren oft ein reiner Texturen und Pixelbrei, erkennt man vieles besser. Auch weil man die Pfeilanzeigen aus der Umgebung herausgenommen hat und nun als Einblendung zeigt sorgt dafür. Man muß sich in den Texturen nicht dauernd die Richtungspfeile heraussuchen. In Sachen Farbpower bleibt sich die Serie treu und nur der Lite sorgt hier dafür das vieles besser aussieht als früher. Technisch muß man dagegen nichts befürchten. Ein angenehm hoher Gamespeed, sehr weniger Clipping Fehler und eine gute Kollisionsabfrage sind viel besser als die GBA Vorgänger. Beim Sound gibt es wie jedes Jahr Licht und Schatten. Die Soundstücke in den Menus sind sehr gut geworden und durch ihre Hip Hop und trashig angehauchten Stücke was fürs Ohr. Die Motorensounds dagegen sind nach wie vor ein wenig monoton. Das man dies weniger mitbekommt liegt an den Strecken, die weniger Vollgasanteile bieten wo man das extrem hört.

Fazit....

Heimst die NfS Reihe auf den Plattformen überall viel gute Kritiken ein, galt das bisher auf dem GBA eher nur für Underground 2. Das ändert sich mit Carbon endlich mal wieder. Hier hat EA mal wieder gezeigt das sie auch für den kleinsten Handhelden noch ordentliche Spiele machen können. Ein technisch ordentliches Spiel, gepaart mit gutem Gamespeed, einer leicht beherrschbaren Steuerung und zahlreichen Inhalten. Dazu die verschiedenen neuen Rennvarianten und dem neuen Team Gedanken wissen zu überzeugen. Recht umfangreich in Sachen Events sitzt man eine Weile und wird motiviert durch das gute Tuning System. Zwar gibt es auch in diesem Jahr etwas zu meckern, das allerdings im Gesamtbild nur wenig Auswirkung auf den Spielspaß hat. Wer nur auf dem GBA zockt und mal wieder einen Racer spielen möchte macht mit der Carbon Variante keinen Fehlkauf.

 

+ Gelungene Arcade Steuerung
+ Fahrzeug Upgrades
+ Gamespeed/Framerate
+ Verschiedene Rennvarianten
+ Komplett Deutsch
+ Umfangreich
+ Streckenkarte
- Motorensounds
- Oft nur 1-1 Action

GRAFIK: 74%

SOUND/EFFEKTE: 74%

MULTIPLAYER: --

GESAMTWERTUNG: 78%

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