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GBA Bratz Forever Diamondz
 
 
Bratz - Forever Diamondz - GBA
Kilian Pfeiffer (18.11.2006)

SYSTEM: GBA
ENTWICKLER: THQ
GENRE: Kid Game
SPIELER: 1 Spieler
HANDBUCH: Deutsch
SPEICHER: Batterie
1MODUL MP: Nein
SCHWIERIGKEIT: 1
SECRETS: Nein
SPRACHHÜRDE: Keine
ALTERSFREIGABE: 3+
TERMIN: Erhältlich
WIRELESS KOMPATIBEL: Nein
PREIS: ca.20 Euro
KOMPLETTLÖSUNG: Nein
CHEATS / TIPPS: Nein
GCN-GBA LINK: Nein

   
Einleitung....

Sie sind zurück! Eingefleischte Bratz-Fans dürfen jubeln (warum auch immer…), alle anderen sollten sich in erhöhte Gefahrenposition begeben. "Warum?", fragt Ihr? Das Vorgängerspiel für Game Boy Advance konnte satte 19 % einfahren und gehört somit zu einem der miesesten Software-Produkte für Nintendo-Handhelds. Die Erwartungen an den Nachfolger waren daher nicht sonderlich hoch, konnten aber im Grunde nur Besserung erhoffen lassen. Das Grundprinzip der vier Gören ist wieder einmal dasselbe: Die persönliche Selbstvermarktung samt oberflächlicher Shopping-Touren steht erneut auf dem Spiel-Programm. Was das Spiel mit sich bringt und ob es den grottigen Vorgänger auch nur ansatzweise von seinem unterirdischen Thron katapultiert, lest Ihr im folgenden Test.

Menus und die Story....

Wie im Vorgänger sind die Protagonisten des Spiels die Mode-Asse Yasmin, Sasha, Cloe sowie Jade. Die vier Mädels haben immer einen schrägen Spruch auf den Lippen und sind - angesichts ihres äußersten Modebewusstseins - top-gestylt. Die Hintergrundgeschichte verspricht Euch ein Wettrennen durch einige Teile Amerikas gegen Eure Konkurrentinnen Burdine Maxwell sowie die Tweevils vom "Your Thing"-Magazin. Die Bratz haben sich bei der Reality-TV-Show "America Rocks" angemeldet, in welcher ihr eine Nachwuchsdesignerin finden müsst, die der Jury-Kritik standhält. Dazu bereist Ihr drei Orte, wo Ihr Euch auf die Suche nach geeigneten Mädels macht. Kleine Aufgaben versüßen Euch die ohnehin langweiligen Schauplätze. Dennoch wirkt die Story aufgesetzt und teils verwirrend.

Im Hauptmenü ("Neues Spiel", "Spiel laden", "Minispiele", "Levelauswahl", "Mitwirkende") navigiert Ihr durch das Abenteuer und dürft beispielsweise Euren Levelfortschritt manuell laden, indem Ihr die von Euch bereits besuchten Ortschaften anwählt. Hört sich dramatischer an als es ist - immerhin könnt Ihr das Spiel innerhalb von zwei Echtzeit-Stunden problemlos durchspielen. Somit wird jeder Speicherpunkt hinfällig. Übrigens werdet Ihr das Videospiel sowieso kein weiteres Mal in den Cartridge-Schacht legen. Aber lest selbst...

Technik und Gameplay....

14 Minispiele enthält "Bratz - Forever Diamondz", die jedoch diese Betitelung nicht verdient haben. Während des eigentlichen Abenteuers müsst Ihr immer wieder einmal kleinere Spielchen erledigen. Anspruchsvoll sind diese zu keinem Zeitpunkt, sondern langweilen eher durch ihre unfassbare Eintönigkeit und den simplen, innovationslosen Aufbau. Den größten Teil des kurzen Spieles seht Ihr abwechselnd Eure Protagonistinnen von schräg oben und macht die Umgebungen unsicher. Anfangs habt Ihr noch keine Ziele vor Augen, diese findet Ihr aber bereits nach wenigen Minuten. Die in den Umgebungen herumstehenden Leute haben zumeist ein Anliegen, dass Ihr erfüllen könnt. Gelegentlich winken Euch dabei einige "Blingz", die Währung des Spieles. So sollt Ihr beispielsweise einige Plakate für den anstehenden Modellwettbewerb an Hauswänden anbringen. Die Umsetzung ist äußerst trist und einfach nur einschläfernd: Ihr müsst lediglich an gekennzeichnete Stellen laufen und dort den "A"-Knopf betätigen. Das Poster hängt und die Aufgabe ist so gut wie erledigt. Ein anderes Mal müsst Ihr die ausgebüchste Katze der Kopiershop-Besitzerin einfangen und zu ihr zurückbringen. Die Katze sitzt regungslos auf dem Boden, Ihr lauft zu ihr hin, drückt "A" - fertig. Oder Ihr sollt blaue Tonnen (?) finden, die in der Gegend platziert wurden. Nach gefühlten fünf Sekunden ist diese "anspruchsvolle" Aufgabe erledigt. Auch die weiteren Euch erwartenden Anforderungen sind eine Beleidigung jedes Spielers. Selbst jüngeren Freunden der Handheld-Daddelei sollte dieses Produkt besser nicht vorgesetzt werden. Derartige Einfallslosigkeit kann nur dadurch geahndet werden, dass das Produkt im Regal stehen gelassen wird und Ihr die 20 Euro für hochwertigere Software ausgebt.

Zwar sind die Laufwege im Gegensatz zum Vorgänger wesentlich kürzer, jedoch scheint dadurch auch die Spieldauer zu leiden. War der Vorgänger schon kurz, so schien der aktuelle Nachfolger nochmals einen Tick schneller durchgespielt. Selbst die simplen Minispiele können hier das Spiel nicht mehr aus der Misere retten. Bei "Verrückte Edelsteine" sollt Ihr ein Perlenmuster kopieren, indem Ihr herabfallende Perlen auffangt. Der "Eislauf" ist eine Bestrafung jedes erfahrenen Fans eisiger Schlittschuhfahrten. Eine vollkommen unpräzise Steuerung beschwört Euch den Angstschweiß auf die Stirn. Auf Wunsch dürft Ihr zwei unterschiedliche Kunstfiguren aufs Eis "zaubern". "Fahrten über Land" ist dann das, was man nicht mal seinem größten Feind wünscht: Den Bratz-Truck über eine Straße zu steuern. Könnte theoretisch Spaß machen, ist aber eine Katastrophe sonders gleichen. Die Straße weist natürlich keine einzige Kurve auf, ein Fahrverhalten gibt es nicht, da Euer Truck elegant über die Spuren schwebt. Hässlich ist hier der falsche Ausdruck. Immergleiche Fahrzeuge blockieren den ermüdenden Schwebe-Ausflug. Einfach nur grauenhaft! Das Rennspiel in derartiger Ausführung hätte als selbstständiges Produkt die magische "0" im Bereich des Spielspaßes verdient. "Ski fahren" macht bekanntlich Spaß, besonders dann, wenn man in den Alpen seinen Wohnsitz hat ;-) . Alle anderen dürfen sich bei den Bratz auf einer virtuellen Piste versuchen, die dem realen Sport aber in keinem Punkt nahe kommt. Mit dem Steuerkreuz bewegt Ihr Eure Protagonistin schwammig über das Gelände und versucht die Tore zu durchfahren, um dafür mit "Blingz" belohnt zu werden. "Pferde-Mode" könnt Ihr einem Gaul verpassen, so dass dieser, der Vorlage gerecht, "angezogen" wird. In dem überflüssigen Minispiel "Klamotten verzieren" gilt es dann, von oben herabfallende Edelsteine auf dem betreffenden Kleidungsstück anzubringen, um dieses zu veredeln. Der Anspruch ist sehr niedrig, leider zieht sich diese Tatsache durch das komplette Abenteuer. 14 Spielchen der übelsten Machart sind dann wirklich ausreichend, um dem Produkt ein entsprechendes Testurteil zu attestieren. Eine glänzende Ausnahme sticht aus dem Portfolio leider nicht heraus, daher kann man der Software leider auch keinen Wehrmutspunkt verpassen. Mit den in "Bratz - Forever Diamondz" verdienten "Blingz" müsst Ihr dann Shopping-Touren überstehen und gesamte Läden buchstäblich "leer" kaufen. Als Aufgaben getarnt, soll man sich dem eigentlichen Hobby der vier Gören hingeben - Langeweile in Reinkultur! Obwohl Ihr die Kleidungsstücke am virtuellen Leib anprobieren dürft.

Grafik & Sound....

Trotz eines anderen Entwicklers, haben es die Mannen nicht zustande gebracht, eine vernünftige - Game Boy Advance-gerechte - Grafik auf den Handheld zu zaubern. Das Baukastenprinzip trifft hier am ehesten zu, da die Umgebungen unangenehm eckig designt wurden. Leider gibt es keine offene Spielwelt, die meisten Türen im Spiel lassen euch vor verschlossenen Räumen warten. Die Bratz - man beachte den hässlichsten Schattenwurf der Videospiel-Geschichte (!) - wurden schlecht animiert. Das gesamte Grafikgerüst wirkt amateurhaft und einfach nicht mehr zeitgemäß.

Eine katastrophale Soundmischung lässt Euch die Haare zu Berge stehen. Vollkommen disharmonische Klänge ermuntern Euch zur schnellstmöglichen Flucht aus dem Sound-Dilemma.

Fazit....

"Bratz - Forever Diamondz" ist ein typischer Fall einer Zweitvermarktung. War der Vorgänger bereits ein Graus, waren die Verkaufszahlen anscheinend dennoch akzeptabel. Jedoch schafft es der Nachfolger nicht, die schon damals bekrittelten Spielelemente auch nur ansatzweise zu beheben. Mit 20 Euro unverbindlicher Preisempfehlung seitens des Herstellers, ist das Spiel zwar überdurchschnittlich günstig. Jedoch sollte man selbst bei diesem Preis nicht zuschlagen. Die Spielumsetzung ist in vorliegender Form nicht tragbar. Ein läppischer Umfang, unausgereifte technische Aspekte sowie langweilende, anspruchslose Spielchen vergraulen selbst eingefleischte Bratz-Fans. Finger weg von dieser Software-Umsetzung!

 

+ 20 Euro (UVP)...
- ...,die noch zu viel sind
- spartanische Umsetzung
- zu kurze Spielzeit
- 14 simpel gestrickte Minispiele
- öde, nervende Sounduntermalung
- aufgesetzte Story
- zickige Charaktere
- unausgereifte Minispiel-Steuerungen

GRAFIK: 28%

SOUND/EFFEKTE: 32%

MULTIPLAYER: --

GESAMTWERTUNG: 15%

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