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GBA Bionicle Heroes
 
 
Bionicle Heroes - GBA
Matthias Engert (03.12.2006)

SYSTEM: GBA
ENTWICKLER: Amaze
GENRE: Action
SPIELER: 1 Spieler
HANDBUCH: Mehrsprachig
SPEICHER: Batterie
1MODUL MP: Nein
SCHWIERIGKEIT: 2-9
SECRETS: Ja
SPRACHHÜRDE: Keine
ALTERSFREIGABE: 7+
TERMIN: Erhältlich
PREIS: ca.40 Euro
KOMPLETTLÖSUNG: Nein
CHEATS / TIPPS: Nein
HIGHSCORES: Nein
GCN-GBA LINK: Nein

   
Einleitung....

Neben unzähligen Umsetzungen diverser Conic und Trickfilm Helden gibt es in der Spielelandschaft auch Games die ein Spielzeug als Vorbild haben. Mit vorne in dieser Rubrik ist das Thema Lego. Nicht nur bekannt durch die Star Wars Umsetzungen der kleinen Bausteine, gibt es ein weiteres Produkt das als spielerisches Vorbild dient. Die Bionicle Serie mit ihren Helden, den Toa's wurde ebenfalls schon oft für Spiele verwendet. Seit dem letzten Vertreter auf dem GBA aus dem Jahr 2005 durchaus auch passabel gemacht und unterhaltsam. Aktuell bringt Eidos die Toa mal wieder auf den GBA und wie sich zeigen sollte mit dem bisher besten Spiel der Serie.

Menus und die Story....

Ein Grund für die gelungene Umsetzung dürfte die Wahl des Entwicklers sein. Denn die Firma Amaze hat sich im Handheld Sektor mittlerweile einen ordentlichen Namen gemacht. Hier ebenfalls verantwortlich präsentiert man euch das Spiel komplett in deutsch. Zwar ist Text eher weniger vorhanden, aber sinnvoll allemal. Das für einen Spieler gemachte Game bietet zudem einen Batteriespeicher, der per Autosave euren Spielstand sichert. Wie bei anderen Spielen ist auch die Story immer irgendwie gleich. Ihr als Vertreter der guten Seite übernehmt natürlich die Steuerung der Toa, speziell hier des Neuen im Bionicle Universums - Inika 2006. Die böse Seite übernimmt der Schurke Makuta, der die Insel der Toa Voya Nui überfallen hat und sämtliche Toas als Sklaven arbeiten läßt. Er wähnt sich mal wieder am Ziel seiner Träume, bis Ihr in Gestalt des neuen kämpfenden Toa die Insel betretet und dem Bösen an den Kragen wollt. Mit Hilfe von 6 magischen Toa Masken, die Ihr im Verlauf des Spiels findet, könnt Ihr dem Schrecken ein Ende bereiten.

Genau diese kleine Geschichte wird euch anhand eines kleinen Vorspanns nach dem Einschalten gezeigt. Am Ende davon wartet das Hauptmenu, auf dem Ihr verschiedene Menupunkte begutachten könnt. Neben dem Spielstart selber und dem dazugehörigen Laden Menu dürft Ihr in den Optionen nach dem rechten sehen oder die Belohnungen besuchen. Hier schaltet Ihr später kleinere Boni frei, die euch z.b. eine Statistik und damit einen Art Score bieten werden. Die Optionen bieten neben Sprache und Soundeinstellungen den wichtigen Punkt Anvisieren, der es euch später im Spiel ermöglicht ähnlich einem Auto Aim zu agieren. Doch genug der Vorrede und wir stürzen uns direkt in das Spiel.

Technik und Gameplay....

Einmal gestartet wählt Ihr einen von 3 Speicherplätzen. Einen Schwierigkeitsgrad an sich wählt man hier keinen. Auch nicht unbedingt nötig da die Entwickler dem Spiel eine angenehm ansteigende Schwierigkeitskurve verpaßt haben. Der erste Kontakt mit dem Spiel ist nun die Karte der Insel Voya Nui. Rechts im Screen zu sehen gibt man euch links die Möglichkeit die Spielinhalte anzuwählen. Die Insel bietet im gesamten 6 verschiedene Ebenen, sprich Gebiete die man durchqueren muß. Alle 6 Gebiete sind in mehrere Level eingeteilt. Neben den Action Leveln gibt es zudem einen Boss Bereich, der auch hier nicht fehlen darf. Highlight des Spiels ist der Modus Freies Spiel, den man so schon von Lego Star Wars kennt und auch hier das erneute Besuchen eines Gebietes oder Levels zuläßt. Da Upgrades eine große Rolle spielen kann man z.b. mit dem hochgezüchteten Toa aus Gebiet 6 nun nochmal Gebiet 1 angehen und gelangt so an versteckte Boni und Belohnungen. Denn alles im Spiel wird irgendwie mit Runen belohnt, die spezielle Vorgaben abseits des eigentlichen Spiels bieten. Man muß diese nicht holen, hat aber Spaß daran es zu versuchen. Aber bis es soweit ist vergeht erstmal eine Menge Zeit und das Game wartet zunächst darauf das erste mal durchgespielt zu werden. Wählt Ihr im ersten Gebiet das erste Level an, so dient dieses eher als Tutorial und zeigt euch worum es geht und wie Ihr im Spiel agiert. Sehr passend zum Spiel ist dabei die Darstellungsweise, die ebenfalls an Lego Star Wars erinnert. Aus einer Iso Sicht schräg von oben sieht der Spieler das Geschehen auf seinen Toa. Ich bin mir eigentlich fast sicher das man hier die gleiche Engine verwendet hat wie bei Lego Star Wars II, das ja auch von Amaze für den GBA umgesetzt wurde. Innerhalb dieser Sicht bewegt Ihr nun euren Helden in einem einfachen 8-Way System nach den entsprechenden Richtungen.

Im überwiegenden Teil des Spiels ist Bionicle Heroes nichts anderes als ein Shooter und Ihr als Spieler wandert durch die Gebiete der Insel mit der Waffe im Anschlag. Dabei ist das ganze ähnlich angelegt wie bei Scroll Prüglern. Ein kleines Gebiet im Level in dem Ihr euch bewegen könnt muß feindfrei gemacht werden, damit man den Weg weiter fortsetzen kann. Hier kommen nun die Bildschirm Anzeigen und die Steuerung dazu. Neben dem Laufen an sich spielen die Tasten A und B die Hauptrolle. Beide dienen als Schußtasten im Spiel. Mittels A-Taste könnt Ihr im Stand oder beim Laufen Einzelgeschosse abfeuern, während die B-Taste den Special abdeckt. Nichts anderes als erweiterte Schußvarianten wie Streuschüsse oder z..b Bombenvarianten. Allerdings nicht ewig verfügbar. Während links im Screen eine rote Energieleiste eure Lebensenergie wiederspiegelt, gibt es rechts ein blaues Gegenstück. Sobald Ihr die B-Taste für den sekundären Waffenmodus nutzt leert sich diese Leiste ein wenig. Ist sie leer herrscht kurzzeitig Ladehemmung, bis sich diese selbsttätig wieder auffüllt. Hier heißt es im Verlauf des Spiels immer den Mittelweg zu finden. Logisch das die Specials mehr Wirkung haben, aber eben zu schnell aussetzen. Der Punkt Anvisieren in den Optionen kommt hier ebenfalls zu seinem Recht. Drückt Ihr die R-Taste, visiert der Toa automatisch einen Gegner an und behält beim Seitwärtslaufen diesen auch fest im Visier. Ohne R-Taste lauft Ihr frei umher. Mit gehaltener R-Taste sind vor allem Ansammlungen von Gegner leichter zu erwischen und stellt so ein sehr gelungenes Feature dar. Ebenfalls positiv und auch so eine Parallele zu einem Lego Star Wars II ist das Leben Feature. An sich gibt es hier keines. Dafür spielen erneut die Legosteine ein Rolle. Bei allem was Ihr erledigt oder zerstört in Sachen Umgebungsobjekten könnt Ihr diese Steine sammeln. Verschiedene Wertigkeiten gibt es, die zum einen als Pickup für die Lebensenergie dienen, aber eben auch auf ein "Konto" wandern. Ist eure Lebensenergie einmal leer wird euch ein bestimmter Wert dieser Steine abgezogen und Ihr dafür live im Spiel wieder abgesetzt. Das macht das Gameplay flüssig und angenehm spielbar.

Den Kick im Gameplay erhält das Spiel nun durch andere Dinge. Neben dem Ziel die Gegner zu eliminieren gilt es die Toa zu befreien, die auf der Insel gefangen genommen wurden. Auf dem Weg dorthin findet der Spieler abseits des möglichen Levelweges einiges an Updates. Diese reichen von temporären Dingen wie Unverwundbar oder Dauerfeuer bis hin zu ausrüstbaren Dingen. Verantwortlich dafür ist eine kleine grüne Kugel, die vergleichbar der Navi bei Link immer um euren Toa herumwuselt. Sie beinhaltet wenn man so will die Stärke des Toa, die man eben verbessern kann. Pro Gebiet findet man nun Upgrades, die man dieser Kugel zuweisen kann. Per Select Taste gelangt man zu einem entsprechenden Menu. 6 Upgrades kann man finden, die man ab Gebiet 3 aber eben auf nur 2 Slots verteilen muß. Mal könnt Ihr eure Schußkraft verbessern oder z.b. einen Schildbrecher anlegen um entsprechende Feindtypen schneller besiegen zu können. Einmal eingesammelt und in den Slots verteilt wirken diese ohne euer zutun im Kampfgeschehen. Es lohnt sich allemal in den Gebieten alle Ecken zu durchsuchen um diese auch zu finden. Mithilfe dieser Featureas wird aus dem Spiel ein sehr unterhaltsames Ballergame in der Iso Sicht, das eigentlich von Anfang bid Ende unterhält. Gegner ohne Ende und viele kleine Aktionen eures Toa sorgen dafür. Ihr müßt Wege auch mal bauen oder per Plattform Fahrerei Schluchten überwinden, wo Ihr einzig auf der Plattform fahrend die heranfliegenden Gegner oder Geschosse abwehren müßt. Hier z.b. aber auch einer der wenigen Kritikpunkte, da kurzzeitig bei zuviel Action die Framerate in die Knie gehen kann. Ist aber im gesamten sehr selten. Die Gegner sind vielschichtig und reichen von Kanonenfutter bis zu stärkeren Dödeln. Allen gemein ist aber eine gewisse dümmliche KI um es mal so zu sagen. Sie versuchen euch nicht durch Geschick zu erwischen, sondern mehr durch Masse. Wenn Ihr auf Gegner trefft dann meist auf viele, die aber alle feuern ohne sich irgendwie zu decken oder gar zu verstecken. Trifft sich aber gut, da gerade die Balleraction sehr schön umgesetzt ist.

So kommt man Stück für Stück voran und wünscht sich nach Abschluß eines Gebietes durchaus mehr davon. Beendet man ein Level so gibt es einen recht umfangreichen Belohnungs und Bewertungsscreen. Für jedes einzelne Level im Spiel kann man insgesamt 12 verschiedene Runen erspielen. Das klingt viel und ist es auch. Diese Runen gibt es für bestimmte Vorgaben, die man unterbewußt erfüllt. Z.b. gibt es Runen für ein Levelabschluß ohne Leben Verlust. Auch wie schnell man eine Level abgeschlossen hat oder ob man das ganze nur mit dem einachen Primärfeuer geschafft hat. Dabei ist das ganze so angelegt das Ihr beim ersten Durchspielen nie alle Runen holen könnt. Hier bietet sich nun das Freie Spiel an, das seinen Reiz wie schon bei Lego Star Wars auch hier nicht verfehlt. Im normalen ersten Durchspielen wartet nach dem Besiegen der gut gemachten Boss Gegner immer eine der magischen Toa Masken auf euch, mit denen Ihr euch im jeweils nächsten Gebiet in eine andere Toa Klasse verwandelt. Im Freien Spiel wiederum stehen euch im Spiel alle diese Masken, sprich Klassen zur Verfügung. Startet man ein Level in diesem Modus, so findet man unten links eine längliche Leiste mit mehreren farbigen Punkten. Diese stehen für die einzelnen Klassen des Toa, die Ihr nun wahlweise durchschalten könnt. Da jeder so seine speziellen Fähigkeiten in Sachen Waffen und dabei vor allem der sekundären Variante mitbringt lohnt es die Gebiete nochmal zu durchstöbern. Ihr entdeckt teilweise neue Wege und gelangt nur so an alle 12 möglichen Runen. Zudem könnt Ihr stärkere Waffen auch in den ersten Leveln benutzen und mal wieder die Kraft des Stärkeren raushängen lassen. All dies hebt den Spielspaß an und natürlich auch die Spielzeit. Zwischen 6 und 10 Stunden kann man im gesamten zubringen, wobei man durchaus mehr Action Level hätte einbauen können. Fast schon schade das Amaze hier nicht noch mehr bietet. Dann wäre die Wertung wohl noch höher ausgefallen. Aber auch so bietet das Spiel gelungene Iso Balleraction und richtet sich nicht mehr nur an die Bionicle Fans.

Grafik & Sound....

Die Annahme das hier die gleiche Engine wie bei Lego Star Wars II verwendet wurde bezieht sich auch auf die Grafik. Denn auch hier bietet man in den einzelnen Umgebungen sehr viel Details, satte Farben und reichlich kleine Animtionen. Gerade das Thema Abwechslung kommt durch die verschiedenen Gebiete auch nicht zu kurz. Mal im ewigen Eis, dann in der Wüste bis hin zu bebauten Gebieten ist vieles vorhanden und detailvoll dargestellt. Viele verschiedene Gegner Designs und die Toa Action in Sachen Ballern tut ihren Teil dazu. Bis auf die wenigen Ruckler bei den Plattform Fahrten läuft alles sehr schnell und sauber ab. Ebenfalls gefallen hat der Sound. Neben verschiedenen Stücken passen diese auch immer irgendwie zu den Umgebungen. Melodisch und der Spielsituation angepaßt unterstützen sie das Gameplay sehr gut. Dazu kommen diverse Effekte die vor allem die Waffen der Toa recht gut rüberbringen. Etwas blasser vorhanden sind die baulichen Aktionen, wenn der Spieler z.b. aus Lego Steinen etwas bauen muß. Hier war die Star Wars Variante einen Tick imposanter.

Fazit....

Eines zeigt Bionicle Heroes allemal. Läßt man selbst solche eigentlich sehr kindgerechten Vorlagen von bestimmten Entwicklern umsetzen kann halt mehr rauskommen, als nur ein reines Kinderspiel für die jüngere Zielgruppe. Bionicle Heroes ist zwar nun kein Hardcore Shooter im Stil eines 18+ Spiels, weiß aber durch die Mischung und Features des Gameplays zu gefallen. Die unterhaltsame Balleraction wird hier sehr gut unterstützt vom passenden Belohnungssystem und den sehr gut gemachten Upgrades. Dazu der Modus Freies Spiel, der den Wiederspielwert ungmein erhöht und das Preis/Leistungs Verhältnis spürbar verbessert. Richtig Klasse wäre es gewesen wenn Amaze den Umfang noch erhöht hätte. Zwar bietet das Spiel ausreichende Inhalte, aber über 1-2 Action Level pro Gebiet wäre ich nicht unglücklich gewesen. Auf alle Fälle ein Spiel das nicht nur jüngeren Bionicle Fans Spaß machen wird.

 

+ Gelungene Steuerung
+ Upgrade System
+ Modus Freies Spiel
+ Boss Kämpfe
+ Grafisch sehr gelungen
+ Komplett Deutsch
- Gegner KI etwas schwach
- Kein Multiplayer
- Könnte noch umfangreicher sein

GRAFIK: 77%

SOUND/EFFEKTE: 76%

MULTIPLAYER: --

GESAMTWERTUNG: 77%

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