Einleitung....
Als Videospiel Redakteur erweitert man ja über Jahre immer wieder seinen Horizont. Sei es in Sportarten, Geschicklichkeit oder dem eigenen Reaktionsvermögen. Man lernt eigentlich nie aus. Mittlerweile ist es bei einem Thema ja fast schon verwunderlich das unsere Redaktion noch nicht von Puppenstuben und Kleidersets bevölkert wird. ;-) Denn neben all den "coolen und trendigen" Games die den Markt bevölkern gibt es auch die typischen Zielgruppenspiele gerade für die jüngere Klientel. Gerade durch die Games ist man mittlerweile auch in dieser Rubrik fast schon ein Fachmann und mit den Power Rangers oder einem Action Man auf du und du. Doch keiner der männlichen Kinderzimmer Helden hat es auf 4 GBA Spiele gebracht wie der Traum aller kleinen Mädchen - Barbie. Also heißt es wieder den Versuch zu wagen Zielgruppenorientiert zu testen und zu werten was meist schwerer ist als das Spiel selber. Auf der anderen Seite wären viele Publisher froh eine solche Marke im Angebot zu haben. Gehören die Barbie Spiele doch immer wieder zu den Verkaufsstärksten was man bei allem abfälligen Lächeln nie vergessen darf. Und da wir auch junge Leserinnen oder Eltern als Leser haben stellen wir natürlich auch diese Spiele immer wieder vor.
Menus und die Story....
Nachdem ich die gute Barbie mittlerweile tanzend, Schurken umlegend und reitend durch die Landschaften geschickt habe ist der 4. Titel in einigen Teilen etwas völlig neues in Sachen Gameplay und rückt dieses mal den Team Gedanken in den Vordergrund. Zunächst wichtig für alle Barbie Fans das Ihr in diesem Spiel sie selber als Heldin nicht steuert, sondern die Rolle 2er junger Damen und deren Katzen übernehmt. Hintergrund ist der Bösewicht Preminger der es auf das Königreich unserer Damen abgesehen hat. Der Spieler übernimmt die Rolle der 4 Charaktere und muß dies im Verlauf verhindern. Das Spiel ist dabei komplett deutsch gehalten und bietet in Sachen Texten positiverweise recht große Schriften, was der Lesbarkeit bei der jungen Zielgruppe zugute kommt.
Das Hauptmenu des Spiels bietet neben dem reinen Spielstart den Paßwort Modus und den Modus Geschicklichkeit, bei dem man 4 im Hauptspiel freigespielte Minispiele jederzeit anwählen kann. Nichts anderes als die Endgegnerkämpfe kann man so jederzeit wieder spielen. Positiv für Barbie Fans das man diesen Modus auch zu zweit spielen kann. Aber dazu später mehr. Der Paßwort Modus ist zwar eigentlich antiqiert heutzutage, bietet aber dafür Bilder der Charaktere und wird nicht über Buchstaben oder Zahlen gelöst. Ohne großes Tamtam kann man sich dann dem Hauptspiel widmen.
Technik und Gameplay....
In diesem beginnt alles mit einem kleinen Vorspann der die Geschichte in animierten Bildchen erklärt und Ihr startet in der ersten von 20 Locations die den Spieler erwarten und in 2 Schwierigkeitsgraden gespielt werden können. Dabei ist es das Ziel in jedem Level Aufgaben zu erfüllen um das Paßwort zu bekommen und weiter im Spiel zu gelangen. Diese Aufgaben sind an sich immer gleich und definieren sich durch sammeln von Dingen, dem Umlegen von Schaltern und anderen vergleichbaren Dingen. Oben rechts hat man dazu eine Kreisanzeige. So müssen beispielsweise 10 Schalter in einem Level gefunden und umgelegt werden ehe man fertig ist. Um dies nun zu schaffen bedienten sich die Entwickler eines Spielsprinzips, das eigentlich auch im Erwachsenensektor oft zu finden ist und das Gameplay eines Spiels erweitert und den Spaß erhöhen kann.
Was heutzutage im Berufsleben gang und gebe ist wird hier schon früh vermittelt - Teamwork. Außer in den Boss Leveln seid Ihr immer zu zweit unterwegs. Wahlweise mit beiden Damen, beiden Katzen oder beides gemischt. Hintergrund sind verschiedene Fähigkeiten die jeder Charakter besitzt. Während z.b. bei den menschlichen Charakteren Anneliese einen Regenschirm aufspannen kann und so zum einem fallende Objekte abwehrt, mit dem Schirm eine Plattform erschafft über die andere weiter nach oben kommen und per aufgeklapptem Schirm auch schweben kann darf Erika ihre Stimme einsetzen um Früchte von Bäumen zu holen oder Gegner zu erledigen, sofern man das bei Eichel schmeißenden Eichhörnchen so nennen will. Gewaltfrei ist also auch dieses Spiel auf jeden Fall.
Bei den Katzen kann Wolfie mit den Tatzen buddeln und so versperrte Wege freilegen, während Serafina an Bäumen nach oben klettern kann. Wiegesagt das Prinzip ist etwas das man in diversen anderen Junpern auch schon mal irgendwie mal gesehen hat. Hier natürlich etwas leichter gemacht und der Zielgruppe angepaßt. Die Steuerung selber ist im Spiel durchweg gelungen. Keine unfairen Stellen oder extrem stressige Geschicklichkeitspassagen die Frust erzeugen findet man. Was unsereins leicht erscheint ist so für die Zielgruppe anspruchsvoll ohne das Tränen kullern werden. Per A-Taste wird dabei gesprungen während die B-Taste die Specials jedes Charakters hervorzaubert.
Der Ablauf in einem Level ist dann so angelegt das man mit einem Charakter läuft und an einer Stelle vielleicht den jeweils anderen braucht, der immer noch am Levelanfang steht. Jetzt drückt man die L-Taste und wechselt auf diesen und macht sich an die Arbeit. So geht das ganze hin und her und man erledigt die Aufgaben. Diese werden mit der Zeit schwerer und die Fähigkeiten zu buddeln oder zu klettern müssen genutzt werden um ein Level auch beenden zu können. Denn ganz so offensichtlich das man nur noch drüberlaufen muß sind die Dinge nun nicht versteckt. Ein bißchen suchen ist also vonnöten. Dazu unterstützt euch oben links die Energieanzeige in Form einer Rose die Blätter verliert, sobald Ihr einen Treffer einstecken müßt.
Es gibt Rücksetzpunkte, sowie zahlreiche Items um die Energie wieder aufzufrischen. Diese werden immer neu generiert, so das auch in diesem Bereich kein Frust aufkommt. Verschiedene Level Designs, die in 2D gehalten sind sorgen für Abwechslung und ob nun in Wäldern oder Minen unter der Erde, die Damen des Hauses geben immer eine gute Figur ab. ;-) Habt Ihr nun 4 Level einer Location gelöst darf ein Endkampf gespielt werden. Diese sind dann durchaus hektisch und in Sachen Geschicklichkeit recht spaßig gemacht. Das alte Spielchen mit dem steigendem Wasserpegel z.b. bei dem Ihr als Heldin von unten nach oben klettern müßt ohne das euch das Wasser erreicht hat auch hier Einzug gehalten und kommt der Abwechslung zugute. Dazu schaltet man diese Minispiele dauerhaft frei und kann sie auf dem Hauptmenu auch einzeln anwählen.
Grafik & Sound....
Grafisch muß sich das Spiel nicht verstecken. Zwar habt Ihr es hier nicht mit einem 2D HighRes Game zu tun, bekommt aber ansprechende Kost zu geboten. Sauberes Scrolling und gelungene Farbgebungen und Details erfreuen das junge Auge. Kleine Animationen der Charaktere wissen zu gefallen und die kleinen Zwischensequenzen erzählen die Geschichte dabei immer weiter. Der Sound ist ein wenig träge und vielleicht zu seicht ausgelegt. Kleine melodische Stücke, die zwar zum Gameplay passen, aber durchaus ein wenig mehr Pep vertragen könnten. Auf der anderen Seite wäre der Einsatz von trashigen Sounds sicherlich alles andere als angebracht. Ist also auch Geschmackssache.
Multiplayer....
Wiegesagt sind die 4 Minispiele ein kleines Highlight im Spiel, da man sie jederzeit spielen kann. Wahlweise über das Hauptmenu auch zu zweit, wobei einer nach dem anderen abwechselnd dran ist. Positiv das man hier aber allen Minispielen Level spendiert hat. Im Hauptspiel erledigt man den Schurken und weiter geht's. Hier geht's zu Level 2 u.s.w. und das Tempo wird z.b. schneller. Das ganze geht solange bis man es nicht schafft. Ein Score zeigt die Erfolgsrate an und erhöht auch bei der Zielgruppe den Wiederspielwert dieses Teils. Wobei hier wie beim Spielfortschritt die Batterie sicher besser gewesen wäre.
Fazit....
Im gesamten ist das Spiel vom Umfang her ein gelungenes Spiel für die Zielgruppe. Man spielt schon eine Weile, wobei man auch als Erwachsener nicht unbedingt schneller durchkommt, da das Spiel das in Sachen Gameplay einfach so vorsieht. Wenn ich da an zuletzt erschienene Fisch Spiele denke auf dem GBA sitzt man hier länger dran. Gewaltfrei und mit einer gelungenen Grafik ist das Spiel ideal für die jüngsten Spieler oder Spielerinnen. Und niemand anderes ist auch für dieses Spiel zu begeistern. Wer also eher an's Puppen ausziehen denkt als an das Anziehen ist zum einen außerhalb der Zielgruppe und wird es wohl eh nicht bis zu diesem Textteil geschafft haben. ;-) Für die Zielgruppe gelungen, geht der Rest wieder zur Tagesordnung über.
