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Asterix & Obelix XXL GBA
Matthias Engert (19.07.2004)

SYSTEM: GBA
ENTWICKLER: Atari
GENRE: Action
SPIELER: 1 Spieler
HANDBUCH: Mehrsprachig
SPEICHER: Batterie
1MODUL MP: Nein
SCHWIERIGKEIT: 5-10
SECRETS: Ja
SPRACHHÜRDE: Keine
ALTERSFREIGABE: 3+
TERMIN: Erhältlich
PREIS: ca.40 Euro
KOMPLETTLÖSUNG: Nein
CHEATS / TIPPS: Nein
HIGHSCORES: Nein
GCN-GBA LINK: Nein

   
Einleitung....

Spricht man von 3D in der Spieleszene ist meist eine der NextGen Konsolen oder PC gemeint, für die dieses Thema seit Jahren fester Bestandteil ist. Bringt man in dieser Diskussion den GBA in's Spiel winkt man meist etwas abwegig ab. Es gibt schon Spiele auf Nintendo's Handheld, die diese Darstellungsform nutzen. Allerdings ist es meist ein Pseudo 3D, das dem Betrachter eine solche Sichtweise suggeriert. Meist in Shootern, Racern oder 3D Flugspielen wie einem Star X zu finden. Allen gemein ist die Tatsache das trotz 3D Effekt die begehbaren oder befahrbaren Abschnitte doch eingegrenzt sind. Das ausgerechnet Asterix & Obelix XXL echtes 3D auf den GBA bringt war nicht unbedingt zu erwarten und stellt sicherlich den auffälligsten Fact in diesem Spiel dar. Ansonsten erwartet den Spieler ein Game, das sich spielerisch an die GameCube Version anlehnt und den Spieler in die Zeit des ewigen Kampfes der Gallier gegen den übermächtigen Feind aus Rom bringt.

Menus und die Story....

In Sachen Story gleichen sich beide Versionen ebenfalls. Nach wie vor ist das Gallische Dorf die einzige Location im römischen Reich, die sich dem guten Caesar wiedersetzt. Als die beiden Helden Asterix & Obelix mal wieder in den nahegelegenen Wäldern der Jagd frönen nutzt Caesar die Chance und überfällt das Dorf. Er schafft das was er schon immer vorhatte. Er nimmt die Bewohner gefangen und schafft den Zaubertrank Kessel nach Rom. Dazu brennt er das Dorf nieder und verschleppt die Bewohner in verschiedene Provinzen des römischen Reiches. Als die beiden Helden wieder in das Dorf kommen trauen sie ihren Augen nicht. Bis plötzlich wie auf dem GameCube ein neuer Charakter auftaucht. Ein römischer Spion, dessen Dienste Caesar nicht mehr benötigte und ihn kurzerhand rauswarf. Auf Rache sinnend erklärt er den beiden Helden was passiert ist und weiht sie in die Geschehnisse ein und bietet seine Dienste an. Von hier an ist dieser Spion ein ständiger Begleiter und findet sich in den Leveln immer wieder an und gibt Tipps und Hinweise zum Weiterkommen. Technisch bringt Asterix & Obelix XXL zunächst bis auf einen Multiplayer alles mit was heutzutage auf dem GBA verlangt werden darf. Neben einem komplett lokalisierten Inhalt stehen euch 3 Batteriesaves zur Verfügung. Später im Spiel greift dazu ein Autosave, über den aber noch zu reden sein wird. Das Hauptmenu bietet dem Spieler das reine Hauptspiel zu beginnen, in den Optionen die Steuerung zu begutachten sowie die Soundstücke abzuschalten. Mehrere Steuersetup's zur Auswahl hat man allerdings nicht. Dazu kommt auf dem Hauptmenu der Punkt Rodelix, der nichts andere beinhaltet als Racerlevel, die man im Verlauf freispielt und hier jederzeit nach Scores spielen kann. Dank der Batterie, die auch hier greift besser gelöst als auf dem GCN, wo man diese so nicht einzeln anwählen konnte.

Technik und Gameplay....

Beginnt ihr nun ein neues Hauptspiel ist die Welt die vor euch liegt wie in der großen Version in 6 Welten eingeteilt, die euch z.b. von Gallien über Helvetien bis nach Rom führen. Wahlweise 5-6 Level pro Welt bringen dem Spiel hier eine recht hohe Spielzeit in Sachen Umfang. Das diese aber auch künstlich nach oben getrieben wird, dazu komme ich gleich. Alle Level müssen dabei nacheinander gespielt werden. Die Karte hat später den Vorteil das Ihr alle gespielten Level jederzeit erneut angehen könnt. Denn auch auf dem GBA könnt Ihr die Level zu 100% oder eben weniger abschließen, was im Sammeln von diversen Items begründet liegt. Das Hauptgameplay des Spiels ist aber erneut das Verhauen von Unmengen an Römern. Wie schon erwähnt ist der erste Eindruck äußerst imposant, was an der 3D Darstellung der Level liegt. Freie Areale, wie man sie bisher nur von den NextGen Konsolen kannt lassen den Spielspaß zunächst stark steigen. Was auch an der eingebauten Kamerasteuerung liegt. Mit L und R könnt Ihr den festen, aber gelungenen Viewpoint frei um den jeweiligen Helden drehen und behaltet dabei eigentlich immer einen guten Überblick. Die Charakterwahl ist hier besser gelöst als auf dem GCN - nämlich jederzeit per Select Taste. Nicht nur bei den enthaltenen Rätselaufgaben oder Verschiebeaufgaben ein positiver Punkt. Ansonsten ist die Steuerung relativ simpel. B dient der Klopperei, während A dem Sprung dient. Asterix verfügt zudem noch über einen Doppelsprung und ist so für höhere Ebenen gut geeignet. Die Klopperei geht wie auf dem GCN gut von der Hand. Wieder hilft auch hier die Engine, die überraschend wenig pixelig ist. Natürlich hat man hier und da "bewegliche" Texturen und Clipping Fehler. Allerdings sind diese nicht so schlimm das sie den Spielfluß hemmen. Ein Tomb Raider auf der PSX war da wesentlich schlimmer. Per Kreuz läuft Ihr also mit Asterix oder Obelix durch die Gegend und drescht auf die Römer ein als gäbs kein Morgen. Innerhalb der Areale könnt Ihr euch wie schon erwähnt frei bewegen und auch mal abhauen falls es euch zu viel wird. Zumindest 10 Gegner gleichzeitig sind kein Problem gewesen was die Darstellung angeht. Erst wenn sie wirklich um einen herum stehen und den Charaktere verdecken verliert man mal die Übersicht.

Alles geht in Sachen Geschwindigkeit sehr schnell ab und paßt damit auch hier zum dynamischen Gameplay. Wie auf dem GCN auch müßt Ihr oftmals eine gewisse Anzahl an Gegnern umlegen, ehe Ihr eine mechanische Abhängigkeit lösen dürft oder einen Schalter betätigen könnt. Dazwischen sollte man seine Lebensleiste im Auge behalten und Wildschweinkeulen zur Auffrischung nutzen. Auch hier findet sich in diesem Zusammenhang ein Feature das der GCN nicht in dieser Form bot. Konnte man dort zwar auch die anfänglich 3 Schilde der Lebensenergie auf 6 erhöhen, so ging das auf dem GCN nur temporär. War eines der neuen Schilde leer war es auch weg. Auf dem GBA kauft man sich dieses beim Händler, der immer wieder mal auftaucht fest ein und hat dies das gesamte Spiel hindurch. Wichtig da euch auch hier die Gegner durchaus zusetzen können. Allerdings weniger in Sachen Qualität, sondern eher im Bereich Quantität. Denn die KI ist sehr bescheiden. Entweder rennen sie planlos an oder verschwinden kurz um gleich wieder anzurennen. Man kann fast schon stehenbleiben und warten bis sie auf einen zugerannt kommen. Erst wenn mehrere von verschiedenen Seiten kommen wird's hektischer. Genauso enthalten ist das Fackelfeature, die man anzünden muß und dabei nur eine bestimmte Dauer brennt. In dieser Zeit gilt es Fässer zu sprengen und Feuerstellen anzuzünden. Wesentlich häufiger als auf demn GCN sind Geschicklichkeitseinlagen enthalten. Zum einen in den reinen 3D Leveln, wo man z.b. Schalter drücken muß um mehrere aufeinanderfolgende Plattformen zu aktivieren. Mit Asterix Doppelsprung ist das ganze zwar entschärft, birgt aber trotzdem Gefahrenpotential in sich. Nicht immer nimmt man sich als Spieler die Zeit in Ruhe erstmal die Kamera zu drehen um zu schauen was danach um die Ecke vielleicht kommt. Und hier zeigt das Spiel seine größte Schwäche und die Wertung geht nach unten. Das Spiel bietet keine Rücksetzpunkte in den Leveln. Egal wo Ihr ein Leben verliert, Ihr beginnt sofort wieder vom Beginn des Levels. Nun könnte man meinen man rennt einfach wieder an die Stelle wo man draufgegangen war. Eben nicht.

Kurioserweise werden zwar alle eben noch erprügelten Helme und Items gespeichert, die einzelnen mechanischen Abhängigkeiten sind aber alle wieder auf 0 gesetzt. Wer einmal an einem Level gesessen hat und mehrere aufeinanderfolgende dieser Aufgaben gelöst hat, wo man jedesmal Unmengen an Römern verkloppt hat wird frustriert den GBA in die Ecke legen. Asterix und Obelix ist so ein Spiel wo alles einmal richtig Spaß macht. Muß man alles zig mal wiederholen wird das ganze zum Krampf und zieht das Spiel nach unten. 1-2 Rücksetzpunkte pro Level wären perfekt gewesen und hätten die Spielzeit nicht unbedingt auf niedriges Niveau geschraubt. Die Aufgaben in den Leveln und deren Länge sind für GBA Verhältnisse genau richtig. Aufgelockert werden diese Prügellevel durch die Racereinlagen. Wahlweise auf dem Wasser oder Eis rutscht Ihr auf Obelix eine feste Strecke gen Ziel und solltet dabei Heme sammeln und Römer treffen. Eine gelungene Abwechslung, die sich auch mal für zwischendurch über das Hauptmenu anbietet. Gerade deshalb weil man dafür im Hauptspiel alle versteckten Items finden muß und dadurch eh schon intensiver spielt. Es lohnt sich aber in meinen Augen. Wäre da nicht das leidige Rücksetzpunkt Problem. Wer irgendwo im Spiel eine Stelle hat mit der er auf Kriegsfuß steht verliert irgendwann die Lust. Jedesmal alles im Level nochmal zu spielen darf einfach nicht sein. Und Speichern im Level ist nicht möglich und der angesprochene Autosave greift immer erst nach Beendigen eines Levels.

Grafik & Sound....

Grafisch und Soundtechnisch ist Asterix & Obelix schon durch seine Technik up to date. Die 3D Umgebungen glänzen durch Details und überraschend glatte Texturen. Natürlich gibt es hier und da kleinere Fehler. Dennoch empfinde ich die technische Seite als äußerst gelungen. Sehr schöne Animationen der Charaktere und schnelle und flüssige Prügelaction erhöhen den Spielspaß. Fackeln brennen auch sichtbar und Effekte wie Explosionen sind in dieser Form nicht alltäglich auf dem GBA. Selbst das Wasser an sich ist hier animiert. Der Sound ist genauso passend wie auf dem GCN. Melodische schnelle Klänge unterstützen den Spieler und heben den Spielspaß. Dazu die üblichen Haudrauf Geräusche und wenn die Römer in die Lüfte gehen. Das paßt schon alles sehr gut.

Fazit....

Trotzdem ist hier nicht alles eitel Sonnenschein was ich sehr schade finde. Denn die vielen positiven Dinge, angefangen bei der Engine, der Steuerung, dem Prügeln selber bis zu den gelungenen Rätselaufgaben bringen Spielspaß. Dazu kleine Aspekte wie die Schilde die man dauerhaft kauft oder die einzeln anwähbaren Racerlevel gehören ebenfalls dazu. In diesem Zusammenhang sind die Kombo's, die es auch hier käuflich im Spiel gibt wie auf dem GCN nicht zwingend nötig. Die Investitionen in Schilde sind wesentlich besser angelegt und bringen mehr. Wenn man draufgeht und in der Menge von Römern ein Leben verliert helfen auch die wieder über mehrere Tasten ausführbaren Kombos nicht mehr. Unterstützt von einer grafisch gelungenen Umgebungen und flippigen Soundstücken ziehen die fehlenden Rücksetzpunkte das Spiel nach unten. So wird aus einem unterhaltsamen Spiel ein Frustgeladenes Action Game, das sich an die harten unter euch richtet. Es macht Spaß solange man voran kommt. Aber wehe Ihr geht mehrmals an einer Stelle in einem Level drauf und müßt alles nochmal beginnen. Dann sinkt die Spielspaßkurve leider rapide.

 

+ Imposante 3D Technik
+ Flüssiges Gameplay
+ Charakterwechsel jederzeit
+ Racereinlagen
+ Lebensleiste erweiterbar
+ Steuerung und Gamespeed
- Clippingfehler
- Keine Rücksetzpukte
- Birgt Frustpotential

GRAFIK: 86%

SOUND/EFFEKTE: 79%

MULTIPLAYER: --

GESAMTWERTUNG: 70%

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