Einleitung....
Welche Heldin oder Held aus dem Hause Disney hat man nicht schonmal in einer Videospiel Umsetzung gesehen. Da macht auch die kleine Meerjungfrau Arielle keine Ausnahme und schickt sich mal wieder an in ihrer Zielgruppe für Spaß zu sorgen. Denn wie nur wenige Spiele Themen braucht man hier sicher keine jahrelange Erfahrung um zu wissen für welche Zielgruppe das Game in Betracht kommt. In diesem Jahr eigentlich sehr verwöhnt, müssen Eltern und Großeltern schon arg abwägen welches Game sie ihren Sprößlingen kaufen. Ob sich der Kauf der kleinen Arielle in ihrem neuesten GBA Abenteuer lohnt zeigt der Test.
Menus und die Story....
Hier kümmert sich der relativ unbekannte Entwickler Gorilla um die Belange der kleinen Meerjungfau. Punkten kann das Spiel in Sachen Sprache und Speichervariante. Neben einem komplett deutschen Spiel könnt Ihr den Spielstand auf der internen Batterie sichern. In Sachen Story dreht sich mal wieder alles um den kleinen Dickkopf der guten Arielle. Eigentlich sollte sie auf einer Party ihren Vater erfreuen, untersucht aber lieber neugierig ein altes Schiffswrack am Boden des Meeres. Unterwegs mir ihrem Begleiter Fabius findet sie ein Fernrohr und sie wird Zeuge eines Sturms und dem Untergang eines Schiffes. Arielle like sieht sie dabei ihren Traumprinzen untergehen und rettet ihn. Frisch verliebt kann sie ihrem Traumprinzen nur begegnen wenn sie zum Menschen wird. Die böse Hexe ersinnt dafür einen bösen Plan um schlußendlich selber an den Prinzen zu kommen. Ja diese Liebesgeschichten der Disney Welt. So kompliziert. ;-))
Dabei sollte die Story hier im Spiel auch gleich Programm sein. Denn was sich wie die Eröffnungsgeschichte zum Spiel anhört ist eigentlich der Gameplay Inhalt und alle Story Elemente werden im Verlauf auch von euch gespielt. Nachdem euch die typische Arielle Musik begrüßt wartet das Hauptmenu auf euch. Hier könnt Ihr ein Neues Spiel beginnen, ein gespeichertes fortsetzen oder in den Optionen den Sound und die Sprache anpassen. Spielt Ihr das Game einmal durch werden die einzelnen Inhalte auch einzeln auf dem Hauptmenu freigeschaltet. Doch kümmern wir uns zunächst um das Spiel selber.
Technik und Gameplay....
Bevor Ihr spielerisch in das ganze einsteigt werdet Ihr eingestimmt von kleinen Zeichnungen samt Text, welche die Geschichte erzählen. Hier wie später auch im Spiel sind diese sehr schön gezeichnet und gelungen. Das Spiel selber ist eingeteilt in insgesamt 8 Level oder Missionen. Mit Phantasie könnte man die 8 Level auch als Minispiele bezeichnen. Dabei kann das Spiel in Sachen Abwechslung zunächst punkten und kein Level gleicht spielerisch dem anderen. Dabei haben alle 8 Bereiche ihre Ziele und bieten zu Beginn jeweils ein kleines Tutorial um den Spieler oder die Spielerin in die Steuerung einzuweihen. Dabei wechselt im Spiel auch der gesteuerte Charaktere. Geht man meist mit Arielle und Fabius auf Pirsch, übernimmt man im Verlauf auch den tolpatschigen Sebastian und am Ende auch den Prinzen selber. Dabei reichen nun diese 8 Level von Geschicklichkeit, über das hier nie fehlende Tanzspiel bis hin zu Jumper Kost und einer kleinen Shooter Einlage mit dem Prinzen. Allerdings ist alles Zielgruppen gerecht gestaltet und die 3+ auf der Verpackung in Sachen Rating ist mehr als angebracht. Zu Beginn spielt Ihr wie in der Story auch vorgestellt die Entdeckung des Wracks unter Wasser nach. Hier schwimmt Ihr mit Arielle von links nach rechts und müßt kleine Schätze einsammeln. Auf dem Weg durch das Wrack warten hier und da Löcher, durch die nur Fabius hindurch kommt und Ihr übernehmt ihn. Mit ihm müßt Ihr nun die dortigen Schätze zu Arielle lotsen. Unterwasser heißt das die Schätze in Luftblasen zu packen um sie steigen zu lassen. Fabius kann dies per B-Taste machen. Dazu müßt Ihr Hindernisse aus dem Weg räumen und die Luftblase samt Inhalt "lenken". Vorbei an Hindernissen und Gegnern bis diese zu Arielle aufsteigen. Hier zählt also mehr die Geschicklichkeit des Spielers. Das gilt auch für den später folgenden Abschnitt mit Sebastian, der verzweifelt versucht einem Koch davon zu laufen.
Ihr agiert hier wie in einem Jumper von links nach rechts über Küchenmobilar und könnt per A-Taste eine Doppelsprung nutzen. Auf dem Weg zum Ziel könnt Ihr nun andere Krabben per B-Taste aus einem Käfig befreien. Denn euch sitzt die Zeit im Nacken und durch diese Befreiungsaktionen bekommt Ihr Zeitgutschriften. Laufen, Springen und dabei Ausschau halten nach den Käfigen, die aber nie schwer zu finden sind. In die Rubrik typisch weiblich gehören das Tanzspielchen und die Romantikeinlage. Beim Tanzspiel kommen in verschiedenen Durchgängen immer schneller Tastensymbole von unten nach oben, die Ihr so schnell es geht nachdrücken müßt. Sebastian als Dirigent setzt diese in eine Melodie um. Beim Romantikspielchen fahren der Prinz und Arielle über einen See in der Nacht. Ihr steuert nun den Mondschein und solltet diesen so lange es geht auf den beiden halten. Da sie hin und her fahren und auch mal die Tiefe des Screens nutzen erschwert man dies. In regelmäßigen Abständen kann man nun beim Mondschein auf das Boot per A-Taste die Romantik steigern, damit Arielle endlich ihren ersten Kuß bekommt. Was tut man nicht alles. ;-))) Krönender Abschluß des ganzen Spiels ist dann der Endkampf Prinz gegen Hexe, bei dem Ihr Boot fahrend ein Geschütz steuert und die Tentakel der Hexe treffen müßt. Auch hier alles in verschiedenen Stufen, die nach und nach schwerer werden. Bei allen Spielen immer dabei ist wie schon erwähnt das Tutorial, so das man euch anfangs per eingeblendeter Symbole zeigt was zu tun ist und auch jüngste Gamer die noch nicht lesen können damit zurechtkommen. Gelungen ist in allen Spielchen die Steuerung. Zwar ist sie alles andere als kompliziert gemacht, unterstützt den Spieler aber bei seinen Aktionen. Ebenfalls in Ordnung ist an sich die gesamte spielerische Umsetzung, so das sich alle Minispiele flüssig spielen lassen und keines irgendwie stark abfällt. Ein bißchen Nervenkitzel hier und da für die jungen Spieler sorgen für Kurzweil.
Dennoch hat das Spiel 2 gravierende Schwächen, die dem Game sehr viele Punkte kosten. Das ich Spieler meines Alters hier nicht als Maßstab nehmen kann ist vollkommen klar. Dennoch sind 30 Minuten Spielzeit in meinem Fall auch für die angepeilte Zielgruppe viel zu wenig. Ich bin mir sicher das Spielerinnen, auch sehr jungen Alters nicht länger als 1-2 Stunden am Spiel sitzen. Und dafür sind die 30 Euro in meinen Augen zuviel des guten. Die zweite Schwäche ist der Schwierigkeitsgrad über alle 8 Minispiele. Wie schon erwähnt kann man hier und da das ganze als fordernd für die Zielgruppe ansehen. Dennoch ist das meiste zu leicht und damit eben viel zu schnell gemeistert. Da hilft die sehr schöne Präsentation und das gelungene Gameplay nicht darüber hinweg. Etwas mehr Inhalt wäre dringend nötig gewesen. Selbst für diese Zielgruppe sollte man als Entwickler mehr bieten können. Da hilft es auch nicht das man alle Level, sprich Minispielchen am Ende auch einzeln anwählen kann. Weder Zeit noch Score Modus motivieren hier zum erneut angehen eines Spielchens. Ich kann sicher behaupten schon einiges an Kid Games in meinem Leben gespielt zu haben. Arielle 2 gehört zwar in die Rubrik spielerisch gelungen, ist aber leider viel zu kurz ausgefallen. Hier wird in meinen Augen definitiv zuviel mit der Lizenz gemacht als mit dem spielerischen Inhalt.
Grafik & Sound....
Grafisch wirkt das Spiel vielerorts liebevoll gestaltet. Vor allem das oft benutzte Ebenen Scrolling gibt manchen Abschnitten einen recht edlen Effekt. Auch die verschwommen Effekte unter Wasser sind kein Alltag auf dem GBA. Ordentliche Animationen und eine technisch saubere Umsetzung in Sachen Steuerung und Scrolling machen aus dem Game eine gutes Produkt. Farbenfroh umgesetzt spricht man in diesem Spiel die Zielgruppe recht gut an. Beim Sound warten mehrere Stücke auf den Spieler, die angefangen von der original Arielle Musik auch seichtes Material anbietet. Zu allen Leveln passend ohne sich nun aufzudrängen im positiven wie negativen Sinne. Effekte sind dagegen kaum vorhanden.
Fazit....
Arielle 2 auf dem GBA ist leider mal wieder ein Negativbeispiel für ein Lizenzspiel. Auch wenn die Zielgruppe sehr niedrig angesiedelt ist, muß das nicht zwangsläufig heißen das man ein Spiel kurz und oft anspruchslos machen muß. Genau das trifft aber leider hier zu. Von der Abwechslung her und dem eigentlichen Gameplay paßt das ganze schon und alles ist sehr schön Kind und Zielgruppengerecht gemacht. Nur sind eben die hoch gegriffenen 1-2 Stunden Spielzeit bei kaum einem erkennbaren Wiederspielwert nicht das was man sich als Eltern oder Großelternteil wünscht. Denn als Vollpreis Spiel sollte das ganze schon länger unterhalten als einen kurzen Abend. Das Spiel hätte wesentlich umfangreicher sein müssen um als empfehlenswert zu gelten. Auch im Hinblick auf bessere und umfangreichere Konkurrenz selbst aus dem Hause Disney ist das Spiel nicht empfehlenswert.
