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3DS Shin Megami Tensei 4: Apocalypse
 
 
Shin Megami Tensei 4: Apocalypse - 3DS
Matthias Engert (19.12.2016)

SYSTEM: 3DS
ENTWICKLER: Atlus
GENRE: Rollenspiel
SPIELER: 1 Spieler
HANDBUCH: Englisch
STREETPASS: Ja
1MODUL MP: Nein
SCHWIERIGKEIT: 4-10+++
SECRETS: Ja
SPRACHHÜRDE: Gering
MIKRO SUPPORT: Nein
ALTERSFREIGABE: USK12
TERMIN: Erhältlich
VIRTUAL SURROUND: Ja
PREIS: ca.35 Euro
KOMPLETTLÖSUNG: Nein
CHEATS / TIPPS: Nein
ONLINE/SPOTPASS: Ja (DLC)

   
Einleitung....

Es ist noch gar nicht so lange her, dass wir euch den direkten Vorgänger zur Shin Megami Tensei Serie vorgestellt haben. Seinerzeit schon mehr als ein echter Geheimtipp, war die Vorfreude groß, als der direkte Nachfolger Apocalypse angekündigt wurde. Durchaus überraschend, gab es den Vorgänger doch nur als Download über den eShop. Und leider gehen solche Perlen dann doch in der Masse an Spielen etwas unter, was sich oft auch mal auf den Erlös eines Titels und etwaige Planungen zu einem Nachfolger auswirkt. Hier scheinbar nicht und man entschied sich zudem den zweiten Teil auch als normalen Retail-Titel im Handel zu veröffentlichen. Für mich als alten Atlus Fan, ergab sich also mal wieder Gelegenheit, einen ihrer Rollenspieltitel zu begutachten. Und auch dieses Mal kann ich allen Rollenspiel Freunden unter euch eine weitere Empfehlung aussprechen. Fans der Serie brauchen wie immer eigentlich keinen Test, alle anderen möchte ich den aktuellen Teil der Shin Megami Tensei etwas genauer vorstellen. Auch wenn auf den ersten Blick gar nicht so viel Neues enthalten ist, faustdick hinter den Ohren hat es auch Apocalypse. ;-)

Menus und die Story....

Wie schon erwähnt waren auch hier wieder die Mannen der Firma Atlus verantwortlich. Hierzulande über Deep Silver erschienen, bleibt man sich allerdings in bestimmten Dingen extrem treu. Gerade für Einsteiger oder jüngere Rollenspielcracks, wartet auch dieses Mal ein komplett englisches Spiel, das wieder viel auf Slang setzt. Auch nicht neu sind die enthaltene Sprachausgabe und große Mengen an reinen Texten. Denn wie immer unterlegt man in Sachen Sequenzen eher starre Bilder mit Texten, als dass man opulente Filmschnipsel zu sehen bekommt. Auch das kann man mittlerweile durchaus als Markenzeichen ansehen. Wie die meisten Spiele aus dem Hause Atlus, ist auch Apocalpyse für einen Spieler gemacht. Was nicht bedeutet, es gäbe keinen Kontakt nach außen. Ganz im Gegenteil. Denn speziell beim Download Content hat Atlus klar draufgepackt. Es warten sehr viele Pakete auf den Spieler, die man zum einen kostenlos herunterladen kann, oder für bares Geld sein Spielvergnügen erweitert. Bedeutet dieses Mal, dass man aufgrund der Menge durchaus eine Menge Kohle lassen kann. Positiv das man dabei den DLC stetig erweitert und nicht ein festes Angebot an Inhalten einmalig anbietet. Speziell auf längere Sicht ein positives Feature. Dazu kommt erneut die Streetpass Funktion, die euch dieses Mal vor allem Ausrüstung besorgen kann, sobald man hier ein spezielles Team für die Kontakte mit anderen Spielern aufstellt. Des Weiteren wird der 3D-Effekt sehr gut genutzt, was ja schon beim Vorgänger überraschend gut rüberkam. Abgerundet wird dieser Teil auch in Apocalypse von diesmal 5 separat nutzbaren Spielständen, die man im Spiel jederzeit nutzen kann und nicht auf feste Speicherorte im Spiel angewiesen ist. Da auch dieser SMT Teil eher der knackigen Sorte angehört, ein sehr dankbares Feature. ;-)

Wie immer gehört auch dieses Mal eine gelungene Hintergrundgeschichte zum Spiel. Dabei setzt Apocalypse genau am Ende des eigenen Vorgängers an. Wir befinden uns im Jahre 2038 und es verschlägt uns abermals in das finstere und düstere Tokio. Es herrscht weiterhin das große Chaos und Monster und Dämonen beherrschen die Szenerie. Nur ein kümmerlicher Rest der Menschen versucht zu überleben. Ein Grund warum in Sachen Locations später sehr vieles bekannt sein sollte, da uns die Entwickler in bekannte Umgebungen schicken. Jetzt allerdings schlüpft ihr in die Rolle eines Anfängers, der eher etwas unbedarft in das epische Abenteuer schlittert. Denn alle Gesetzmäßigkeiten des Vorgängers sind hier ja schon gegeben und ihr startet im Spiel als Anwärter auf einen Hunter Job, um Jagd auf die Dämonen und Monster zu machen. Das Ganze geht allerdings gründlich schief und die erste Erfahrung des Spielers ist der eigene Tod. ;-) Aber da gibt es ja noch den Dämon der Unterwelt Dagda. Mit diesem geht ihr als Spieler einen Pakt ein. Er schenkt euch das Leben, dafür arbeitet ihr für ihn. Was simpel klingt, entfaltet seinen Sinn sehr spät im Spiel. Spät bedeutet auch hier mal wieder 60 Stunden plus X. Verstecken vor anderen Größen der RPG Szene muss sich auch Apocalypse nicht. Das führt im hinteren Teil des Spiels dazu, dass ihr nicht nur die Geschichte an sich beeinflusst, sondern euch auch entscheiden müsst, auf welcher Seite der Story ihr kämpfen möchtet. Sehr cool gemacht wie ich finde und bricht mit vielen Regularien des üblichen Gut gegen Böse Spielchens. Bevor ihr loslegt, steht die Spielvorbereitung an.

Nach dem Einschalten erwartet euch hier ein kurzer und knackiger Vorspann. Danach folgt das übliche Hauptmenu, das euch neben dem Start natürlich auch das Laden eines Spielstandes ermöglicht. Dazu kommen die Audio-Einstellungen und der angesprochene große Online Bereich, wo ihr euch dem DLC widmen könnt. Sehr interessant und auch eine Belohnung für Vielspieler, ist die Möglichkeit ein Savegame des Vorgängers für diverse Boni zu nutzen. Da es den Vorgänger ja nur als Download gab, können Spieler des ersten Teils das dortige Savegame nutzen, um gleich zu Beginn einige Belohnungen abzustauben. Immer eine gelungene Sache, wenn man Spieler mehrerer Teile einer Serie belohnt. Mehr ist es dann aber nicht und wir können uns dem eigentlichen Spiel etwas intensiver widmen.

Technik und Game Play....

Wo oben schon erwähnt, startet das Spiel eher harmlos und ihr findet euch am Anfang als Kadett im Untergrund Tokios wieder. Zusammen mit eurer Freundin Asahi schwärmt ihr für den Hunter Job und könnt es kaum erwarten in die Fußstapfen des Legendären Flynn zu treten, den ihr als Spieler ja im Vorgänger gesteuert habt. Nach ein paar anfänglichen Tutorials zum Thema Laufen, Navigieren und Interagieren, dürft ihr in die ungeschützte Umgebung des sicheren Untergrunds und lasst dabei gleich mal euer Leben. ;-) Allerdings sehr martialisch umgesetzt, da euch die Entwickler gleich mal einen der Dämonen mit Gott Status entgegenschicken. Ihr habt keine Chance und findet euch anschließend beim Dämon der Untoten Dagda wieder. Ihr geht hier den schon erwähnten Pakt ein und findet euch wieder unter den Lebenden wieder. Von jetzt an startet ihr eure Karriere, die schon bald als Dämonen und Monsterjäger beginnt… Wieder dürft ihr einen kleinen Editor nutzen und könnt den eigenen Helden personalisieren. Das reicht über den Namen, den Körperbau samt Eigenschaften, bis hin zu Klamotten, die sich im Verlauf des Spiels optisch allen neuen Dingen immer anpassen. Sprich kauft ihr eine neue Ausrüstung, verändert sich auch das Antlitz des Spielers. Anders als im Vorgänger habt ihr es hier nicht mit einer Schloss Location zu Beginn zu tun, sondern findet euch sofort im Untergrund Tokios wieder, von wo ihr eure Abenteuer ab jetzt immer wieder beginnt. Gleich der erste Tag des Spiels zeigt euch die Sichtweise und die verschiedenen Aspekte des Erkundens und Kämpfens. Auch hier geht man einen anderen Weg, als in vielen anderen Spielen dieser Art. Denn kaum steuert man selber, sieht man seinen Helden aus der Third Person Perspektive in voller Größe und kann zudem den Viewpoint verstellen. Dazu unter anderem per Kreuz oben und unten auch entsprechend schauen, um Vorsprünge und Lücken am Boden nutzen zu können.

Gelaufen wird per Schiebepad und das Spiel steuert sich wie ein Adventure-Spiel. Ihr könnt mit den Schultertasten die Kamera drehen und per B-Taste sofort hinter den Helden holen. So läuft man innerhalb der Stadt herum, oder später auch frei durch die angrenzenden Locations. Hat echt was und wird im Verlauf des Spiels ungemein intensiviert. Aber auch dazu später noch etwas mehr. Denn die Feinheiten kommen jetzt so langsam. Spielt sich alles im 3D-Screen in Sachen Action ab, dient der Touch Screen für die Karte und natürlich die Nutzung des eigenen speziellen Smartphones, das euch über viele Menüs die vielen Inhalte des Spiels darstellt. Des Weiteren könnt ihr beim freien herumlaufen alles Mögliche untersuchen via A-Taste. Truhen öffnen, Türen benutzen, mit anderen Charakteren sprechen und Items aufsammeln. Wichtigste Taste ist aber die X-Taste und ich bekomme so langsam die Kurve zum spielerischen Kern, dem RPG-System. Denn Gegner im Spiel laufen sichtbar als ein Art Hologramm in der Gegend herum. Würde man sie nur berühren, startet der Kampf mit Action des Gegners. Ihr könnt per X-Taste auch in der Third Person Sichtweise schlagen. Trifft man den Gegner so, habt ihr einen Kampfvorteil und dürft selber die ersten Attacken setzen. Denn jetzt wechselt alles in einen festen Kampfbildschirm. Zu Beginn seid ihr wie schon erwähnt noch allein. Dabei warten verschieden viele Gegner auf euch. Von einem bis hin zu einer ganzen Welle, die rundenbasiert attackiert werden. Auch das ist hier speziell umgesetzt. Ist man am Zug, kann man mit seinem Helden normale Attacken nutzen, Spezialangriffe und natürlich Items. Trifft man aber z.B. einen Gegner besonders gut, oder attackiert ihn mit einem Klassenangriff, gegen den er sehr schwach ist, dürft ihr nochmal schlagen. Ist ein nachvollziehbares System und wird ebenfalls später noch um einiges intensiviert. Treffer werden auch in Zahlen angezeigt, so dass man dies auch alles nachverfolgen kann.

Ist ein Gegner besiegt, gibt es Erfahrungspunkte und Items und man landet wieder in der Adventure Sicht. Geld wird so unter anderem nicht erspielt, sondern über sammelbare Items generiert, oder später über das Erfüllen von Quests, von denen es unzählige gibt. So erlebt man zunächst ein paar erste Gehversuche und erfreut sich an ersten Erfolgen und widmet sich der eigenen Ausrüstungsbildschirme. Denn ein Teil des Smartphones, oder besser gesagt des Menüs, gibt euch den Status des Helden preis und ihr könnt die Ausrüstung ändern. Atlus like geht es in 5 Kategorien zur Sache, die man füllen kann und sichtbar in den reichlichen Stats münden, was und wie viel man sich dadurch verbessert. Balkenanzeigen, die weit über den Wert 100 hinausgehen. Eine kleine Lebensaufgabe ist das Spiel nicht nur in diesem Bereich. ;-) Nun fragt man sich ja schon, wie man hier ein Team bildet, wenn die menschlichen Mitstreiter eben nicht dazu gehören. Hier wird's dann richtig geil und jeder Dragon Quest Monsters Fan wird sich die Hände reiben. Denn die anderen 3 Slots innerhalb der Party füllt man mit Gegnern und damit Monstern, die man überredet mit einem zu kämpfen. Herrlich sag ich euch. Nochmals aufgestockt in Apocalypse, warten jetzt 450 Monster und Dämonen auf euch, die sich in alle möglichen Klassen einteilen, die Art wie sie kämpfen und zig Attacken mitbringen. Alle Monster kann man im Kampf ansprechen und versuchen über Frage/Antwort Spielchen zu überreden mit einem zu kämpfen. Man muss oft Items und Geld bieten, bekommt aber danach einen Mitstreiter, der über die gleichen Merkmale verfügt wie ihr. Im Verlauf schließen sie sich auch gerne von selbst eurem Team an. Sie haben ein Level und können sich mitentwickeln. Sie haben die gleichen Statuswerte wie ihr, verfügen über Spezialangriffe und ebenso über eine Lebensleiste und die dazugehörige Magieleiste, mit denen die Spezialangriffe ausgeführt werden. Einzig Ausrüsten kann man sie nicht. Sind halt Monster. Sprich man kann sich zunächst 3 Monster an seine Seite holen und kämpft nun mit 4 Charakteren, die man im Kampf auch beeinflussen kann.

Allein so könnte man locker im Spiel vorankommen und hätte auch genug zu tun, alle zu entwickeln. Denn wie beim Pokemon Prinzip erlernen sie mit der Zeit neue Attacken, die man auch eurem menschlichen Helden beibringen kann. Aber es wird natürlich noch etwas genialer. Denn es gibt auch hier die typische Demon Fusion. Sprich man kann 2 und später mehrere Monster miteinander "kreuzen" und erhält ein völlig neues Monster. Mit neuen Werten, Klassen Features und behält dabei die Attacken seiner beiden Fusion Varianten. Sind diese gleich, werden sie gleich zu stärkeren und ihr könnt regelrechte Dämonen erschaffen, die vor Möglichkeiten nur so strotzen. Selbst Monster sind möglich, die Statuseigenschaften und Lebensenergie heilen können, aber auch mächtige Attacken bieten. Dafür gibt es im Smartphone-Menü eine extra Rubrik, wo man Stunden verbringen kann. Denn hier gibt es auch eine Lexikon, der Dinge wie Stammbaum, Historie und Möglichkeiten offeriert. Auch hier kratzt das Spiel am Anfang nur an der Oberfläche. Dabei ist man auch nicht auf 3 Monster festgelegt. Je nach Upgrades des Smartphones, ja das gibt es auch, kann man neue Slots kaufen, um noch mehr Monster aufzunehmen und praktisch zu "parken". Genial das die aber auch im Spiel mitleveln. Denn sie bekommen die gleichen EP wie eure 4 Haupthelden. Allein was immer nach einem Level Up der Helden passiert, fesselt ungemein. Euer menschlicher Held bekommt neben EP auch sogenannte App Punkte. Im Menu gibt es auch dafür eine Rubrik, über die man ungemein viele Erweiterungen kaufen kann. Das beginnt bei neuen Slots für Spezialattacken. Sowohl für den Helden, als auch die Monster. Denn sie lernen ständig neue und euch gehen die Slots aus. Oder wie wäre es mit reduzierten "Kosten" für die Spezialattacken. Das ist ein ganz wichtiger Punkt. Denn normale Attacken kosten nichts aus der MP Leiste. Spezialangriffe mal 3, 4, 7 oder mehr als 10. Hat der Charakter oder das Monster gerade einmal 60 MP, so sind die schnell mal aufgebraucht. Nur über Items auffüllen geht nicht, da diese extrem teuer sind.

Über die App kann man die Kosten in gleich mehreren Stufen herunterschrauben. Oder wie wäre es in mehreren Stufen solchen Monstern viel mehr EP zu spendieren, wenn man sie gekreuzt hat. Es gibt einfach so viele Möglichkeiten, die ich hier gar nicht aufzählen kann. Und das allerwichtigste, das Kämpfen ist frei von Kritik und erlebt eine sehr steile Spielspaßkurve. Es reicht schon stundenlang immer weiter im düsteren Tokio zu agieren. X-mal geht man rein, entwickelt seine Monster, kämpft und vergisst schon hier die Zeit. Dabei werden die Gebiete immer weitläufiger. Es kommt der Moment, da man das erste Terminal findet und freischaltet. Ihr werdet nun damit bekannt gemacht, dass es davon mehrere gibt und müsst diese alle finden. Ist eine von vielen Quests, die ewig laufen. Dazwischen kann man in der Taverne im Untergrund aber auch viele normale Quests annehmen. Mal solche in denen man etwas sammeln soll, oder einen bestimmten Gegner und Materialien erbeuten soll. Auch das spielt hier eine Rolle. Denn z.B. Waffen bekommt man bei weitem kaum aus den Shops. Vielmehr muss man die über die spezielle Truhen und Aufträge erspielen, um seinen Helden zu rüsten. Hier muss man sich auch nur um den einen kümmern, so dass man sich auf einen konzentrieren kann. Das ganze schaukelt sich mit der Zeit in Apocalypse vor allem durch immer neue Gebiete in und um Tokio auf. Dann geht es auch mal in mystischen Gärten zur Sache, die hier ebenfalls den apokalyptischen Touch bekommen haben. Alles düster und dennoch mit vielen Effekten versehen. In Tokio erwarten euch bekannte Stadtteile aus der Realität und es zieht euch durch die Gegenden wie Ikebukuro. Hat was und wird aufgelockert durch relativ weitläufige Areale. Überall kann man Gebäude und versteckte Zimmer finden und betreten. Dazu ist die Tokio Location zudem noch mit einer Oberwelt Karte versehen, über die man grob die Stadtteile und Wege dazwischen erläuft. Überall erläuft man so spezielle Orte, in die man eintauchen kann und dann wieder wie im Adventure durch die Gegend läuft.

Allerdings muss man hier natürlich erwähnen, dass nicht alles wirklich Neu ist in Sachen Locations. Speziell innerhalb Tokios sind viele Gebiete 1:1 aus dem Vorgänger übernommen. Tut dem Spielvergnügen aber kaum einen Abbruch. Nicht der einzige Grund, warum die Spielzeit wieder hohe zweistellige Bereiche erreicht. Man lernt neue Charaktere kennen, von Monstern ganz zu schweigen. Neue Untergrundverstecke mit Shops, neuen Tavernen und damit Quests, bis hin zu mächtigen Boss Gegnern, die nicht nur viel EP bringen, sondern auch die Geschichte vorantreiben. Denn es gibt auch in Apocalypse schon ab und zu Momente, wo man nicht weiß wohin es geht. An die Hand nimmt euch das Spiel nicht. Schön dass es dafür auch das Schnellreisefeature gibt. Denn mit der Zeit wäre alles zu Fuß viel zu langatmig. So wechselt man schnell mal zwischen den Stadtteilen, um die Story zu vervollständigen. Cool und zeitlos gemacht, so dass es nie langweilig wird. Man geht auch keinem Kampf aus dem Weg und hat immer irgendwas zu tun. Gegner werden immer neu generiert, so dass man hier nichts feindfrei machen kann. Dazu das geniale Rüstungs-, Level- und Monstersystem, das einfach von Anfang bis Ende Spaß macht. Neu sind unter anderem spezielle Begleiter, die ihr im Verlauf des Spiels an die Seite bekommt. Ist das anfangs nur die Freundin des Helden, gesellen sich mit der Zeit neue Charaktere dazu. Diese haben immer 2 Bedeutungen. Zum einen sind sie ein verkapptes 5. Team-Mitglied und bringen immer spezielle Eigenschaften mit. Asahi als Beispiel ist auf das Heilen spezialisiert, während andere Attacken oder Statuseigenschaften beeinflussen. Des Weiteren beeinflussen sie auch das Vorankommen an sich. So kommt der Moment, wo ihr den Helden des Vorgängers Flynn begegnet. Er stellt euch einen kleinen speziellen Charakter namens Navarre vor. Mit ihm seid ihr in der Lage bestimmte magische Barrieren zu zerstören, ohne die Ihr im Spielverlauf nicht vorankommen würdet.

Alles in allem ist es hier vor allem die Atmosphäre und spezielle Mischung diverser Rollenspiel Features, welche die Serie und damit Apocalypse so unverwechselbar machen. Für mich dabei wieder klar ein Pluspunkt ist der Schwierigkeitsgrad. Gerade die ersten 10 Stunden sind oft mehr Frust als Vorankommen. Erst wenn man sich ein wenig durch das Tal der Tränen gekämpft hat und seine ersten Fusionen hinter sich hat, zieht die Motivation mit dem Schwierigkeitsgrad gleich. ;-) Ein gewisses Frustfell sollte man auch hier auf jeden Fall mitbringen. Aber man wird danach mit einem herrlich motivierenden Rollenspiel belohnt.

Grafik & Sound....

In Sachen grafischer Gestaltung hat sich gegenüber dem Vorgänger nur sehr wenig verändert. Abgesehen von neuen Außenbereichen und knapp 50 neuen Monstern erwartet euch das gleiche grafische Ambiente wie im Vorgänger. Was im Fall von Apocalypse aber nichts Schlechtes bedeutet. Über allem steht für mich die Gestaltung der Straßenzüge im apokalyptischen Tokio, das die Entwickler sehr gut eingefangen haben. Dunkel, etwas beklemmend wirkend, aber atmosphärisch sehr stimmig. Dazu sind auch viele Dinge um einen herum animiert. Hier und da laufen Personen herum, von den Monstern als Hologramm ganz zu schweigen. Dazu hat man versucht der Umgebung ein wenig Leben einzuhauchen, was durch Brände und kleinere Lichteffekte auch gut rüberkommt. Einhergehend damit muss man auch den 3D-Effekt nennen, der für dieses Spiel eine ganz feine Sache darstellt. Auch hier kann man wieder vor allem die Straßen Tokios nennen, aber auch die Aßenbereiche, speziell in die Parks und Gärten bringen eine sehr gute Tiefenwirkung mit. Die Gestaltung der Monster ist in Ordnung. Hier gibt es von einfachen Varianten bis hin zu wirklich verspielten Monstern alles. Speziell die Boss Gegner stechen natürlich etwas mehr ins Auge. Kleinigkeit die gefällt ist die Tatsache, dass alle Ausrüstungen auch visuell umgesetzt sind. Legt man eine neue Rüstung an, sieht man das auch im Spiel selber. Die Sequenzen sind etwas einfach gehalten und könnten durchaus etwas mehr Pep vertragen. Aber das ist Jammern auf hohem Niveau. Auch technisch gibt es nichts zu meckern. Egal ob im Adventure-Modus, oder aber in den Kämpfen selber.

Auch beim Sound hat sich wenig verändert und man setzt wieder stark auf ruhige und mystische Klänge. Wobei gerade innerhalb Tokios ein wenig die Abwechslung fehlt. Auch hier hätte es mehr Abwechslung sein können. Effekte sind vorhanden, gleichen sich aber etwas zu sehr. Gerade in den Monsterkämpfen hätte man ruhig noch mehr variieren können. Dennoch gefällt was man hört, egal ob Musik oder Effekte. Ebenso gehört die englische Sprachausgabe wieder zur gelungenen Sorte. Zwar nicht durchgängig, haben die Protagonisten dennoch viel zu erzählen.

Fazit....

Ich war schon sehr gespannt, was man mit Apocalypse anders gemacht hat, als im sehr genialen Vorgänger. Auf den ersten Blick hat man bei Atlus sehr vieles übernommen, was zunächst eher etwas kritisch beäugt werden muss. Gerade die Tokio Locations sind alles andere als Neu und in weiten Teilen 1:1 vom Vorgänger übernommen. Auch das reine Kampfsystem und die Menüs sind dem Vorgänger sehr ähnlich. Spezielle Neuigkeiten sind gar nicht so zahlreich und man hat das System viel eher etwas verfeinert. Sei es das etwas andere Partner System oder die neuen Monster im Spiel. Dennoch zieht das Spiel auch Gamer des Vorgängers sofort wieder in seinen Bann. Es ist einfach die Machart des Spiels, die so kaum woanders erlebbar ist. Speziell das Monster und Dämonensystem ist einzigartig und steht dem Dragon Quest System in nichts nach. Gelungen ist die Geschichte, die auch nach langer Spielzeit noch Überraschungen bietet und den Spieler auf Trab hält. Von daher erreicht die Wertung zwar nicht ganz die des Vorgängers. Entgehen lassen sollten sich Rollenspielfans Apocalypse aber nicht. Dazu sind Spielbarkeit und Anspruch einfach zu gut. ;-)

 

+ Extrem hohe Spielzeit
+ Tiefgehende RPG Features
+ Richtig knackig schwer :-)
+ Dragon Quest Monster System
+ Gelungene Atmosphäre
+ 3D Effekt gelungen
+ Viele Ausrüstungen/Motivierend
+ Gegner Vielfalt/Save jederzeit
+ Schnellreise Feature
+ Sehr viel Online DLC
- Komplett Englisch
- Frustfell sollte da sein ;-)

GRAFIK: 82%

SOUND/EFFEKTE: 79%

MULTIPLAYER: --

GESAMTWERTUNG: 86%

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