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3DS Tom Clancy's Splinter Cell 3D
 
 
Tom Clancy's Splinter Cell 3D - 3DS
Kilian Pfeiffer (26.03.2011)

SYSTEM: 3DS
ENTWICKLER: Ubisoft
GENRE: Stealth / Taktik
SPIELER: 1 Spieler
HANDBUCH: Deutsch
STREETPASS: Nein
1MODUL MP: Nein
SCHWIERIGKEIT: 3-8
SECRETS: Ja
SPRACHHÜRDE: Keine
MIKRO SUPPORT: Nein
ALTERSFREIGABE: USK16
TERMIN: Erhältlich
VIRTUAL SURROUND: Ja
PREIS: ca.45 Euro
SD-Card NUTZUNG: Nein
CHEATS / TIPPS: Nein
ONLINE: Nein

   
Einleitung....

Mitten in den Nuller-Jahren kam er, Sam Fisher, der Held, der über Jahre – auch auf Nintendo-Konsolen – verantwortlich zeichnete für überaus gelungene Schleich-Abenteuer. Nun hat er es auch auf den 3DS gebracht, Nintendos neuester Handheld, ein technisches Wunderwerk. Für mich persönlich ist dieser Test das Debüt auf dem 3DS. Und als alter Splinter Cell-Kenner fiel schnell auf, dass es sich eigentlich um eine Neuauflage eines altbekannten Titels handelt. Überhaupt ist Ubisofts Line-Up ein Garant dafür, dass die dort enthaltenen Titel allesamt eines sind – keine Neuentwicklungen.

Menus und die Story....

Wunderbar ist das Gefühl, einen neuen (alten) Sam Fisher in den Händen zu halten. Einer, von dem man im ersten Moment noch nicht genau weiß, was einen erwarten wird. So viel ist mal sicher: Fishers Raumtiefe auf dem 3DS kann sich sehen lassen. Diesen in regelbarem 3D zu „genießen" ist schon ein deutlicher Fortschritt, wenngleich die Umgebungen altbekannt sind. Ubisoft hat an den Szenerien geschraubt, diese im Gesamten etwas zusammengestutzt, an entsprechenden Stellen gekürzt. Vor allem haben die Mannen aber ordentlich optimiert, was die Steuerung angeht. Hier erkennt man recht schnell, dass der Titel auf den 3DS gelungen zugeschnitten ist, wenngleich sich nach längerer Spiel-Session ein paar Schwächen herauskristallisieren sollten.

Wie immer ist die Story rund um einen Sam Fisher-Teil weltumspannend, der Friede der Menschheit steht kurz vor dem Zusammenbruch, China und Nordkorea kurz vor einem Krieg mit Japan. Nur zu gut, dass Letztere mit der global dominanten Supermacht der USA ein Bündnis eingegangen sind. Dennoch ist die Situation alles andere als überschaubar. Sam Fisher, Geheimagent der offiziell nicht existenten Organisation „Third Echelon" wird damit konfrontiert, einen Programmierer ausfindig zu machen, welcher die Kenntnis besitzt, zukünftige Probleme umgehen zu können. Doch ob Euch das gelingt, steht zum jetzigen Zeitpunkt noch in den Sternen, Eure Reise wird lang – und mit Sicherheit alles andere als eine Kutschenfahrt...

Technik und Gameplay....

Auch auf dem 3DS ist, wie bereits zuvor erwähnt, Sam Fishers Steuerungsrepertoire immens, der Handheld wirkt beinahe überladen, so viele Möglichkeiten hat der Geheimagent. Allerdings hat man sich hierbei ganz gut zu helfen gewusst, denn diverse Steuerungselemente wurden geschickt auf den Touchscreen ausgelagert, viel zu tun für den Spieler, der mit präziser Hand vorgehen muss, um jede Aktion umsetzen zu können. So zieht Ihr etwa Eure Waffen per Druck auf den Touchscreen. Das ist auch noch ziemlich leichtgängig, weil die Druckflächen sehr groß geraten sind. Fitzeliger wird es dann bei der Minikarte. Das Symbol ist minimalistisch, ebenso jenes von Sam Fishers Pfeif-Aktion, um gegnerische Mannen anzulocken. Ob Fusion-Brille für eine verbesserte Sicht oder eben gelegte Haftkamera – all das funktioniert (größtenteils reibungslos) über den Touchscreen. Nervig: die kontextabhängigen Aktionen. Wenn Ihr etwa vor einer Tür steht, gibt es verschiedene Möglichkeiten, diese zu öffnen: leise, mit einem Ruck, ganz gewöhnlich. Gleichgültig wie Ihr auch vorgeht – den Befehl gebt Ihr per Steuerungstasten und bestätigt mit Druck auf einen Haken im rechten unteren Touchscreen. In heiklen Situationen ist dieses Vorgehen alles andere als förderlich für einen flüssigen Spielablauf. Dennoch findet man sich einigermaßen schnell in das System ein. Neulinge werden mit der umfassenden Steuerung anfangs echte Probleme haben - ok, das Laufen über das Schiebepad geht gut von der Hand - vor allem deshalb, weil zumeist jede Taste des Öfteren belegt wurde. Als unglaubliches Bewegungswunder beherrscht Mister Fisher enorme Möglichkeiten, sich durch die Areale zu „schlagen". In gebückter Form schleicht Ihr durch die Gegend, selbst eine Hechtrolle im Lauf oder aber ein Überkopf-Würgegriff sind kein Problem für Sam. Diverse Seile und Rohre sind sowieso Fishers liebste Freizeitbeschäftigung, da er an ihnen nach Lust und Laune empor klettern kann, im Hängen zückt unser Agent mit einer Hand die Waffe. Enge Korridore können im Spagatsprung gemeistert, ein nichts ahnender Gegner kann aus der Höhe so problemlos beseitigt werden. War zu früheren Zeiten Lara Croft das Bewegungswunder schlechthin, ist Sam auch auf dem 3DS ein Aktionskünstler in Reinkultur. Nicht nur seine Bewegungskünste überzeugen die Spielgemeinde, vor allem sein technisches Equipment ist dafür verantwortlich, dass regelmäßig Kinnladen herunterklappen und das Erstaunen groß ist.

Auf dem 3DS gibt es in „Tom Clancy's Splinter Cell 3D" zwar auch ein paar neue Waffen und Gadgets, größtenteils hat sich aber nicht viel getan, das Stamm-Repertoire bleibt altbekannt. Sams Hauptwaffe ist das SC-20K-Gewehr, welches insgesamt um vier Module erweitert werden kann und somit enorme Möglichkeiten preisgibt, mit welchen der Protagonist der einen oder anderen Gefahrensituation wesentlich leichter entkommen kann. Das Werfer-Modul beispielsweise lässt es zu, neben einer Haft-Kamera eine Gasgranate aus Eurem Gewehr zu katapultieren. Ringflächengeschosse sind ebenso keine Seltenheit und werden vor allem gerne dazu eingesetzt, wenn es gilt, feindliche Kontrahenten auszuschalten. Der so genannte Haft-Schocker stellt Eure Opponenten unter Strom, in Kombination mit einem Gewässer ist der Einsatz ganz besonders sinnvoll. Des Weiteren könnt Ihr mit dem SC-20K Schrot verschießen oder aber attackiert die feindselige Bruderschaft aus der Ferne mit dem nützlichen, zoombaren Scharfschützen-Modul. Ebenso besitzt Sam eine 5-7 Pistole, die um ein OCP-Modul erweitert werden kann. Neben der üblichen Feuerkraft erlaubt Euch das OCP, diverse elektronische Geräte wie Kameras, Computer oder aber Lichtquellen vorübergehend auszuschalten und somit unbemerkt vorwärts zu kommen. Ebenfalls von unersetzlicher Wichtigkeit ist das EEV (Electronically Enhanced Vision), welches Euch erlaubt, spezielle Gegenstände genauer zu untersuchen, um beispielsweise festzustellen, dass jener Gegenstand gehackt werden kann. Bis zum jetzigen Zeitpunkt befindet sich die EEV noch im Versuchsstadium, dennoch sind die Erfolge damit klar zu begreifen. Neben der integrierten Zoomfunktion lassen sich damit Unterredungen aufzeichnen, eine Nachtsicht gehört ebenso dazu wie das Wärmebild. Selbst als Laser-markierendes System kann die EEV eingesetzt werden, lediglich die Steuerungshürde dürfte das größte Problem für Euch darstellen. Neben zuvor genannten Schießwerkzeugen sind Granaten beziehungsweise Minen von großer Bedeutung, um die eine oder andere Situation besser lösen zu können. Blendgranaten nehmen Euren Konkurrenten für einen kurzen Moment die Sicht, Nebelgranaten lassen Sam leichtfertig durch brenzlige Areale hindurch kommen. Haftminen sind berührungsempfindlich, können auf Wunsch aber wieder abmontiert werden, Splittergranaten dagegen ein sehr effektives, wenngleich auch zumeist tödliches Einsatzwerkzeug, welches nur in äußersten Notfällen eingesetzt werden sollte.

Die Areale des Titels sind zumeist relativ linear aufgebaut, dennoch gibt es die eine oder andere Möglichkeit, wie man einen Abschnitt um ein kurzes Stück abkürzt. Dass ist beispielsweise dann der Fall, wenn Ihr einen unscheinbaren Lüftungsschacht der normalen Tür vorzieht. Überhaupt lassen sich diverse Situationen in unterschiedlichster Art und Weise lösen: Zumeist ist es gleichgültig, ob Ihr einen Gegner zuerst betäubt und den regungslosen Körper dann versteckt oder aber das Licht ausschaltet, Euch hinter einer Wand verbarrikadiert, den ahnungslosen Bösewicht per Pfeifton in Eure Richtung lockt, um ihn letztendlich von hinten in den Schwitzkasten zu nehmen und ihn somit auszuschalten. Türen lassen sich ebenfalls auf unterschiedlichste Art und Weise öffnen, sei es mit der Brechstangenmethode oder aber durch ein vorsichtiges Aufdrücken, welches kaum Geräusche verursacht. Bei ersterer Methode werden Charaktere, welche vor der Tür positioniert waren, mit einem Schlag aus den Latschen gehoben. Sollte eine Türe verriegelt sein, kommt das Schiebepad in einem Minispiel zum Einsatz, welches Ihr in Kreisbewegungen hin- und hermanövriert, um die einzelnen Bolzen auszuhebeln. Ab und an müsst Ihr im Auftrag von „Third Echelon" diverse Computer beziehungsweise Retina-Scanner hacken, um Zugriff zu erhalten. Wenn Ihr hacken sollt, müsst Ihr fünf auf dem Topscreen dargestellte Schlüssel untersuchen und den richtigen wählen, der in die leere Stelle auf dem unteren Schirm hineinpasst.

Nach jedem Alarm, schützen sich Eure Gegner mit weiteren Maßnahmen, beispielsweise einem Helm, oder zusätzlichen Schutzwesten. Überhaupt achten sie selbst auf die kleinsten Veränderungen in ihrer Umgebung, etwa, ob eine Türe bereits offen stand, oder gerade eben erst geöffnet wurde. Neben Sams standardmäßiger Tarnanzeige, wurde auch der 3DS-Version eine Geräuschanzeige spendiert, die selbst die kleinsten Laute anzeigt und somit eventuell sich in der Nähe aufhaltende Charaktere alarmiert. Sowieso solltet Ihr wesentlich mehr Vorsicht walten lassen, als in den Vorgängerteilen. Gegnerische Truppen reagieren durch die Bank weg intelligent, nur selten unterläuft ihnen einmal ein Fehler oder sie übersehen Sam, obwohl sie haarscharf an ihm vorbei gehen. Anderseits kann sich Sam aber auch bei seiner Gegnerschaft bemerkbar machen, indem er mit Gegenständen (Flaschen…) umher wirft, einen Pfeiflaut von sich gibt, oder einfach eine Lampe mit seiner Schusswaffe kaputt schießt. Wunderbar an „Tom Clancy's Splinter Cell 3D" ist die Tatsache, dass es so viele Möglichkeiten gibt, wie Ihr an verschiedene Situationen herangehen dürft.

Grafik & Sound....

3DS-Grafik! Das ist doch mal ein paar Zeilen wert! In der Tat: Sam Fishers 3D-Umsetzung kann sich ungemein gut in der Öffentlichkeit sehen lassen. Dank des regelbaren 3D-Effekts strahlt der Held aus der Tiefe hervor, es wirkt ungemein plastisch, so durch die Areale zu schleichen. In dieser Hinsicht kann man Nintendo durchaus zu ihrem Handheld gratulieren. Der Tiefeneffekt schafft Atmosphäre und diese wird bei „Tom Clancy's Splinter Cell 3D" definitiv sehr gut eingefangen. Von Sams flüssigen Bewegungen erst gar nicht zu sprechen. Alles wirkt wie aus einem Guss. Nur in Sachen Texturen ist das eine oder andere oftmals ein bisschen verwaschen, was aber nie störend wirkt. Sprachausgabe und Musik sind über jeden Zweifel erhaben, auch hier beruft man sich auf Altbewährtes zurück.

Fazit....

Wir sind schlichtweg angetan von „Tom Clancy's Splinter Cell 3D". Auch wenn es sich dabei um keine Neuentwicklung handelt. In diesem Fall spielt das alles keine Rolle. Der 3DS-Release verzeiht das. Mit vorliegendem Titel hat man es geschafft, die typische Splinter Cell-Atmosphäre nochmals deutlich zu steigern, ein optisch ansehnliches Gewand liefert tolle Dienste. Im Laufe der Spielzeit wird man immer tiefer in das Sam Fisher-Universum hineingezogen, an sinnvollen Stellen wurde gute Arbeit geleistet. Dennoch würden wir uns über eine Neuentwicklung dessen für Nintendo-Konsolen freuen. Die Luft ist aus der Serie noch lange nicht draußen.

 

+ tolle 3DS-Optik
+ intelligente Gegnerschar
+ interaktive Umgebung
+ anspruchsvoll, aber motivierend
+ technisch einwandfrei
+ Gadgets en masse
- Steuerung schwer erlernbar
- Kaum neue Feature auf dem 3DS

GRAFIK: 87%

SOUND/EFFEKTE: 87%

MULTIPLAYER: --

GESAMTWERTUNG: 86%

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