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3DS - Harvest Moon: Das verlorene Tal
 
 
Harvest Moon: Das verlorene Tal - 3DS
Matthias Engert (19.08.2015)

SYSTEM: 3DS
ENTWICKLER: Natsume
GENRE: Simulation
SPIELER: 1 Spieler
HANDBUCH: Deutsch
STREETPASS: Nein
1MODUL MP: Nein
SCHWIERIGKEIT: 1-6
SECRETS: Ja
SPRACHHÜRDE: Keine
MIKRO SUPPORT: Nein
ALTERSFREIGABE: USK0
TERMIN: Erhältlich
VIRTUAL SURROUND: Nein
PREIS: ca.35 Euro
SD-Card NUTZUNG: Nein
CHEATS / TIPPS: Nein
ONLINE/SPOTPASS: Ja/Nein

   
Einleitung....

Das Wort Klassiker nimmt man ja heutzutage gerne und schnell mal in den Mund. Manchmal zu Unrecht, im Falle der Harvest Moon Serie sicherlich passend. Denn wie nur wenige Third Party Serien kann die Harvest Moon Reihe auf eine mittlerweile bewegte Vergangenheit zurückblicken. Allerdings ist seit einiger Zeit nicht mehr alles in Ordnung auf dem Bauernhof. Denn der Lack ist ein bisschen ab, um es mal etwas blumig auszudrücken. Zumindest die letzten Ausgaben für die Nintendo Systeme waren in Sachen spielerischer Unterhaltung und Tiefgang relativ überschaubar. Ein Grund war sicherlich das Aufkommen diverser Konkurrenten. Rune Factory ist da sicherlich das beste Beispiel. Aber auch innerhalb der Serie haben die Entwickler es verpasst, der Serie neues Leben einzuhauchen. Die letzten Teile boten in meinen Augen oft ein etwas eingeschränktes Gameplay, spielerische Defizite und teils etwas unglückliche Steuerungen und Inhalte. Und dennoch freut man sich als Fan immer noch jedes Mal auf einen neuen Teil. Geht zumindest meiner Wenigkeit so. Von daher waren wir auch hier gespannt, was uns die Entwickler bieten würden. Der folgende Test soll euch deshalb aufklären, wo dich "Das verlorene Tal" so einordnet.

Menus und die Story....

Wieder mal tritt in unseren Breiten Nintendo als Publisher auf. Immer positiv, da so eine breitere Masse die Möglichkeit hat den Titel auch normal zu bekommen. War in der Vergangenheit auch nicht bei jedem Teil der Fall, den man so über Umwege aus anderen europäischen Staaten importieren musste. Programmtechnisch war wieder die Firma Natsume verantwortlich. Zunächst zeigen sich die Rahmenbedingungen noch von der passenden Seite. Komplett lokalisiert, erwarten euch also deutsche Texte. Sprachausgabe gibt es wie immer nicht. Aber kein Punkt, den man negativ sehen muss. Ebenfalls sehr schön, dass man endlich mal 2 Speicherstände bietet. So können zumindest auch 2 Spieler unabhängig voneinander spielen. Soweit die passenden Dinge. Kritik gibt es zu Beginn aber auch gleich. Wie sich zeigen sollte ist nur der Titelbildschirm in 3D gehalten. Danach und eben auch das gesamte Spiel über nutzt man den 3D Effekt gar nicht! Für 2DS Spieler kein Thema, für jeden 3DS Besitzer sehr ärgerlich. Auch einen Mehrspieler, Streetpass oder Spotpass sucht man hier vergeblich. Dafür bietet man euch eine Rubrik DLC an, in der man kostenfreie, aber auch kostenpflichtige Zusätze für das Spiel erwerben kann. Darüber später im Gameplay Teil noch ein paar Worte. Wie es sich für einen Harvest Moon Titel gehört gibt es natürlich wieder eine Geschichte. Zwar etwas weit hergeholt, um dennoch bekannte Rahmenbedingungen zu bieten. Dabei ist der Name Programm. Den Helden des Spiels verschlägt es in einer kalten verschneiten Winternacht in eine einsame Hütte mitten in einer menschenleeren und fremden Gegend. Erschöpft und fast schon am Ende der Kräfte, werdet ihr von einem freundlichen Erntewichtel gerettet, der euch nun ein wenig über das kommende aufklärt.

Denn er erzählt euch, dass ihr einem verlorenen Tal gelandet seid, in dem ewiger Winter herrscht. Der Grund dafür ist die Erschöpfung der Erntegöttin, die es nicht mehr schafft die Jahreszeiten zu wechseln. Also bittet euch der kleine Racker ihm dabei zu helfen, die Erntegöttin zu finden und ihr neue Kraft zu verleihen. Um das zu schaffen, müsst ihr trotz Winter von nun an den Hof bewirtschaften und allerlei Dinge tätigen, um dem ewigen Winter ein Ende zu bereiten und das Gleichgewicht der Jahreszeiten zurückzuholen. Der Start in das Ganze ist wieder relativ simpel angelegt. Das Hauptmenu ist gleich das Erste, was man zu sehen bekommt. Neben dem Neustart gibt es hier die Möglichkeit ein gespeichertes Spiel fortzusetzen, die Optionen zu besuchen und den angesprochenen DLC Bereich. Bieten die Optionen nur die Soundeinstellungen, gehe ich auf den DLC später noch etwas genauer ein. Also statten wir dem verlorenen Tal zunächst mal einen Besuch ab.

Technik und Game Play....

Sobald ihr ein Neues Spiel beginnt, dürft ihr euch einmal mehr für einen weiblichen oder männlichen Charakter entscheiden. Wie immer könnt ihr euch einen Namen geben. Fans von zahlreichen Möglichkeiten der Gestaltung schauen hier ein wenig in die Röhre. Das haben die Entwickler hier leider nicht vorgesehen. Sobald diese Dinge getätigt sind, beginnt auch schon der Vorspann, der euch in die Geschichte einführt und ihr im Schneesturm die einsame Hütte erreicht. Kurz darauf stellt sich der erste Erntewichtel Rowan vor, der von nun an so ein bisschen helfend auf euch einwirkt. Zumindest zu bestimmten Zeitpunkten und Ereignissen erscheint er und gibt euch Hinweise oder stellt euch seine Brüder vor. Denn die Erntewichtel kommen mal wieder zahlreich in einem Harvest Moon Spiel vor. Sobald ihr das erste Mal selber steuern könnt, dürft ihr euch ein wenig umschauen und die technischen Rahmenbedingungen kennenlernen. Auch wenn die reine Spielwelt in 3D gehalten ist, der Effekt des 3DS wird nicht sichtbar. Also nicht gleich denken, der eigene 3DS ist kaputt. ;-) Dennoch ist die Screen Aufteilung trotz des fehlenden 3D-Effekts wie in allen Spielen dieser Art. Die eigentliche Action spielt sich im oberen Bildschirm ab, während der Touch Screen diverse andere Funktionen übernimmt. Sei es um die Karte zu begutachten und zu scrollen, oder um das Inventory zu öffnen.

Dort hat man Zugriff auf seine Tasche und kann unter anderem das Auftrags Gameplay aufrufen und sein Spiel speichern. Positiv das dies jederzeit funktioniert. Dazu eben mit 2 Speicherplätzen, was gerade zu Jahreszeiten Wechseln nicht mal schlecht ist, um unvorhergesehene Ernteverluste zu vermeiden. Ihr selber seht euch ebenfalls aus der Third Person Sichtweise. Dabei wird der Charakter mit dem Schiebepad bewegt und ihr könnt die Kamera in Sachen X-Achse nach links und rechts frei um den Charakter drehen. Nach oben und unten über die Y-Achse geht leider nicht. Schade da man hier im Spiel mit diversen Höhenunterschieden zu tun hat. Weiteres wichtiges Feature ist natürlich alles rund um das Thema Zeit. Schade dass man nur englische Zeitangaben vorfindet. Wobei die jüngeren Gamer dabei auch was lernen. ;-) Dabei stehen euch im Spiel die 24 Stunden theoretisch zur Verfügung. Dabei läuft aber nichts in Echtzeit ab, sondern 1 Minute im Spiel entspricht ungefähr 1 Sekunde in der Realität. Also nicht ewig viel Zeit, auch wenn es zunächst nach viel klingt. Eingebettet ist das Spielsystem in die typischen Jahreszeiten Einteilung, samt 30 nutzbaren Tagen. Nicht neu, aber komplett anders umgesetzt ist die wieder enthaltene Lebensenergie des Hauptcharakters. 5 Herzen gibt man euch mit, die im 3D-Screen dargestellt sind. Selten dass man das sagt, aber körperliche Erschöpfung erlebt ihr hier nicht. Selbst wenn man durchackert, habe ich es zumindest geschafft 3 Herzen leer zu bekommen. Die Zeiten, wo der Held nach einem halben Tag ins Sauerstoffzelt musste, sind hier vorbei. Wirkt sich später leider auf die Motivation beim Thema Kochen aus, das ja zu Energiegewinnung dienen soll. Braucht man eigentlich nicht.

Ausgestattet mit diesen Fakten können wir uns nun den Inhalten widmen. Hier erlebt der Spieler nun zunächst mal etwas sehr ungewöhnliches. Wie die Story einem ja schnell mitteilt, herrscht im Tal ewiger Winter. Bedeutet ihr beginnt im Frühling im Schnee, was sich auch über die folgenden Jahreszeiten zieht. Dabei könnt ihr zwar alles Mögliche anbauen und ernten, aber eben immer innerhalb einer Winterlandschaft. Ziel muss es sein die Erntegöttin wieder stark zu machen. Nur dann kann sie euch die sogenannten Jahreszeitenkristalle geben, ohne die das Gleichgewicht der Jahreszeiten nicht möglich ist. Um diese zu bekommen, gilt es viele kleine und große Aufgaben zu erledigen. Und schon kommt das Ur-Gameplay zu seinem Recht. Sobald ihr am ersten Tag aufgestanden seid, besucht euch der erste NPC in Person eines Händlers, der jeden Tag da ist und euch eine stetig wachsende Angebotsfülle bietet. Ebenso dient er unter anderem dazu, eure Ernteprodukte zu verkaufen um an Geld zu kommen. So gibt er euch zu Beginn das erste Saatgut und ihr dürft loslegen. Jetzt bekommt man ein weiteres Feature zu Gesicht. Die Umgebung ist in Sachen Abwechslung sehr überschaubar. Das eigene Haus steht auf einer Lichtung, von der man nur nach links und rechts laufen kann. Dauert links eine ganze Weile, geht es rechts auf euer eigentliches Feld. Auch hier trumpft das Spiel zunächst durchaus auf. Denn die reine Grundfläche, die man im Spielverlauf zur Verfügung hat ist immens und stellt alles in den Schatten, was man bisher aus den HM Spielen kannte. Der Grund ist einfach. Zunächst wartet eine riesige Fläche, die wie beim Reisanbau in mehreren Etagen gestaltet ist. Dazu wachsen überall Bäume und das gesamte Tal wird durchzogen von einem Bach. Denkt man anfangs alles auf der andere Seite des Baches ist simple Backgroundgrafik, so entwickelt sich auch das positiv weiter. Denn zu einem bestimmten Zeitpunkt, könnt ihr auch den Bach überqueren und bekommt nochmal eine riesige Fläche zur Verfügung.

Unter anderem findet man dort auch versteckte Höhlen und die Bergwerke, die aber sehr einfach gehalten sind. Für die Kreativität des Spielers ist das Areal ideal gemacht. In die typischen Quadrate wie früher eingeteilt, kann man jedes Quadrat bearbeiten. Entweder in der Höhe verändern, oder auch nach unten. Zwar immer nur ein Feld nach dem anderen, aber zumindest kann man sich Plateaus ohne Ende bauen, Treppen en masse und so spezielle Plätze für Felder, Gras, oder Gebäude anlegen. Zu Beginn ist alles wild und durcheinander, so dass allein die ersten Tage nur für solche Landschaftsaufgaben draufgehen. Hier muss sich der geneigte HM Fan ebenfalls etwas umgewöhnen. Denn vieles haben die Entwickler in Sachen Werkzeug und Arbeit verändert. Nicht nur zum Guten. Zunächst bekommt der Spieler bis auf den Hammer alle wichtigen Werkzeuge sehr schnell. Egal ob Hacke, Beil, oder die Gießkanne. Allerdings wählt man in diesem Spiel nichts mehr aktiv aus und benutzt es, sondern der Ort wo ihr steht und die Beschaffenheit gibt die Möglichkeiten vor. Steht ihr z.B. auf einem schneebedeckten Quadrat und drückt die Y-Taste erscheint ein Auswahlfeld, das euch anzeigt auf welcher Taste eine Funktion liegt. Beim schneebedeckten Feld könnt ihr nun per Knopfdruck graben oder aufschütten, sowie den Schnee beseitigen. Hat man das gemacht, kommt plötzlich die Pflügen Option dazu. Hat man auch das gemacht, verlässt man dieses Menü und bekommt jetzt auf einmal per A-Taste alle verfügbaren Saatgutarten angezeigt und kann sein Saatgut auf das Feld streuen.

Diese Abhängigkeiten ziehen sich durch das gesamte Spiel. Denn erst wenn das Saatgut gestreut ist, könnt ihr Dünger benutzen und die Gießkanne! Das ist ungewohnt und nichts womit man so richtig warm wird. Größtes Ärgernis ist aber das Levelsystem. Unglücklich gemacht levelt man nach der Nutzung eines Werkzeugs zu bestimmten Momenten. Nur wirkt sich das irgendwie nicht aus. Stichwort Gießen. Ihr könnt immer nur ein Feld gießen, was mit der Zeit nervig und langatmig wird. Man braucht viel zu viel Zeit. Zwar helfen euch mit der Zeit die Erntewichtel, nur die muss man täglich besuchen und darum bitten. Und nein, sie stehen nicht einfach auf dem Feld herum. ;-) Diese Abhängigkeiten empfinde ich als zu restriktiv und der Spieler wird in meinen Augen zu sehr eingeengt. Was die Feldgrößen angeht seid ihr frei in der Entscheidung, wie ihr diese anlegt. Die berühmten 3x3 Felder sind möglich, da man über alle Felder laufen kann. Auch wenn etwas voll ausgewachsen ist. Ebenfalls nervig ist das Ernten. Jedes Mal wenn ihr etwas pflückt oder aus dem Boden zieht, gibt es eine kleine Wartezeit. Das mag bei ein paar Feldern gehen. Aber man will ja mit der Zeit expandieren. Das hat mir nicht so gefallen und ist in der Bedienung umständlich. Da ist es nur ein kleiner Trost, dass man in der Tasche 99 Ablageplätze pro Item hat und zudem eine Truhe daheim für weitere 255. Dazu kommt dann eben auch ein Kühlschrank und mit der Zeit weitere Objekte wie eine Küche, um die angesprochenen Rezepte und Gerichte umsetzen zu können. Hat man zumindest die ersten 1-2 etwas zähen Stunden hinter sich gebracht, zieht dann das Spiel durchaus erst einmal an. Denn dann stellen sich nach und nach immer mehr NPCs vor. Blumenhändler, der Schmied oder ein Erfinder. Blöd das sie nur zu bestimmten Tagen und Uhrzeiten erreichbar sind. Unglücklich vor allem beim Schmied und dem Erfinder, die in der entlegensten Höhle auf euch warten. Gut dass man die Karte auf dem Touch Screen hat, die euch auch anzeigt wer gerade wo anzutreffen ist. Trotzdem ist es viel Lauferei.

Wenigstens könnt ihr abends mit einer speziellen Wichtelpfeife Rowan rufen, der euch sofort in das heimische Haus bringt. Dazu kommt nun der Tierhändler ebenfalls mit dazu. Auch hier hat man abgespeckt und es gibt wieder nur die 3 Tierarten früherer Tage. Um die einbinden zu können, braucht man natürlich einen Stall. Hier kommt der angesprochene Erfinder zu seinem Recht. Bei ihm könnt ihr sogenannte Baupläne kaufen und braucht dazu Geld und Baumaterial, das ihr durch Abholzen und die Ebenen Bearbeitung erhaltet. So könnt ihr mit der Zeit eben die Ställe kaufen, aber auch Dinge für das eigene Haus. Hat man einen Plan für den Stall gekauft, kann man nun in einen sogenannten Bau-Modus wechseln. Erinnert ein bisschen an Aufbaustrategiespiele, da man ein Gebäude transparent frei über das Areal bewegen kann und platziert, wo es möglich und gewünscht ist vom Spieler. Danach kann man seine erste Kuh bekommen, erhält auch Futter zum Kauf und die üblichen Utensilien zum Melken und Bürsten. 5 Tiere pro Variante könnt ihr halten, so dass auch dafür Zeit eingeplant werden muss. Ebenso könnt ihr im Verlauf angeln und somit die Küche mit der Zeit nutzen. Sinnvoll aber nur dann, wenn damit Aufträge verbunden sind. Auch das bietet man euch hier an. Alle Charaktere und natürlich die Erntegöttin fragen euch immer mal nach bestimmten Produkten oder Gefälligkeiten. Diese wandern dann in eine Liste und bei Erfüllung werdet ihr sofort daran erinnert. Auch hier alles sehr fest vorgegeben und relativ simpel. Das ist leider so das größte Ärgernis im Spiel. Es wirkt alles sehr überschaubar und verflacht mit der Zeit doch sehr. Hier spielt auch das sehr simple Erz und Kristalle Feature mit hinein, die vom Schmied zwar veredelt werden können, aber mit alten HM Teilen oder einem Rune Factory nichts zu tun haben. Hier war ich doch schon etwas enttäuscht. Man nimmt dem Spieler einfach sehr vieles ab und nimmt ihn zu sehr an die Hand. So richtige Freiheit, wie man den Hof entwickelt will hat man nicht. Und da eben auch andere Locations, Wege, oder geschweige denn Städte völlig fehlen, kann das Spiel gerade für ältere Harvest Moon Cracks etwas langatmig werden.

Die jungen Gamer sind allein durch das Bearbeiten des Areals ewig beschäftigt. Aber Spieler, die eher auf guten Tiefgang stehen, werden damit leider auf Dauer nicht glücklich. Denn sind die etwas ansprechenden Stunden vorbei, in denen man wirklich viel zu tun hat, verflacht das Gameplay merklich und es fehlen einfach die Betätigungsmöglichkeiten. Da gab es in der Vergangenheit schon wesentlich umfangreichere Harvest Moon Spiele mit mehr Tiefgang. Sehr schade, denn gute Ansätze sind allemal vorhanden. Um zu überzeugen reicht das in meinen Augen aber leider nicht aus.

Grafik & Sound....

Grafisch gibt es schon ein paar Sachen, die man ansprechen muss. Über allem steht aber zunächst mal der Fakt, dass das Spiel bis auf den Titelbildschirm keinen 3D-Effekt bietet. Man erwartet ja nicht mal unbedingt durchgehendes 3D. Spiele wie Pokemon oder Inazuma Eleven boten das in der Vergangenheit ja auch nicht. Aber gar kein 3D-Effekt ist grenzwertig und bringt natürlich schon ein paar Abzüge. Eigentlich schade, da zumindest gute Ansätze im grafischen Bereich zu sehen sind. Ich bin z.B. ein Freund des großen Anbau Areals, in dem man wirklich vieles machen kann und der Winterlandschaft auch ein gewisses Flair abringt. Auch wenn endlich wieder grüne Wiesen zu sehen sind, empfinde ich die Weitsicht und Gestaltung durchaus in Ordnung. Schade dass kaum etwas animiert ist und so zumindest die Lebendigkeit fehlt. Da helfen auch keine Kühe, die man auf der Wiese grasen lässt. ;-) Nachteil dass man halt wenige Variationen findet. Nur die Bereiche um das Haus reichen da nicht und das Fehlen der Stadt und alternativen Wegen wirkt sich hier ebenfalls nicht positiv aus. Auch in Sachen Animationsfülle hätte man auf dem 3DS mehr machen können. Vieles wirkt etwas hölzern und dadurch recht einfach gestrickt. Das reicht dann auch über die Effekte, bis hin zur Detailfreude, die wirklich nur 3DS Mittelmaß darstellt. Gerade die Pflanzen und das Gemüse sind sehr simpel dargestellt und spezielle Grafik-Effekte bekommt man kaum zu Gesicht. Hier hält sich das Spiel auf einer sehr zweckmäßigen Ebene. Technisch soweit in Ordnung sind es eher die Kleinigkeiten die stören. Keine verstellbare Kamera in der Y-Achse und die kleinen Wartezeiten beim Ernten und dem Bearbeiten des Bodens.

Der Sound hingegen gefällt mir ganz gut. Zumindest was die reine Musikuntermalung angeht. Zwar glänzt diese nicht gerade durch Quantität, dafür empfinde ich die ruhigen und sehr melodischen Stücke als ungemein passend für eine Simulation wie diese. Auch die Hintergrundmusik bei der Erntegöttin ist ein kleines Highlight. Hier hat man in meinen Augen ein sehr schönes Musikstück hinbekommen. Was wieder leidet sind die Soundeffekte, die sehr seicht und blass daherkommen. Viel Einheitseffekte bei allen möglichen Aktionen, wo man ebenfalls viel mehr hätte machen können. Die Detailliebe fehlt in diesem Bereich genauso, wie bei den grafischen Effekten.

Fazit....

Gemessen an der erneut recht hohen Erwartungshaltung ist leider auch "Das verlorene Tal" eine kleine Enttäuschung. Im Vergleich zu früher erwartet den Harvest Moon Fan ein zu einfach gestricktes Spiel mit gewohnten Abläufen, die aber mit der Zeit doch recht eintönig werden können. Es gibt hier echt viele Phasen in Sachen Spielspaß. Die ersten 2 Stunden sind zäh spielbar. Danach wird man gut unterhalten, weil einfach viel passiert und der Wechsel der ersten Jahreszeiten ist mit vielen Überraschungen gespickt. Aber es dauert nicht lange, dann weiß man wie alles zusammenhängt und spielt auf überschaubarem Spielspaß Niveau weiter. Dann fehlen auch die Überraschungen und einfach auch die Möglichkeiten samt Tiefgang. Der Reiz des Anbaus und Bearbeitung der Umgebung wird dann irgendwann eintönig und die beschnittenen Inhalte fallen dann richtig auf. Wenig Tierarten, keine Stadt oder alternative Wege, beschränktes Werkzeugsystem mit einem unglücklichen Levelsystem. Viele Kleinigkeiten die sich einfach summieren. Abgerundet im negativen Sinne vom fehlenden 3D-Effekt. So ist das Spiel leider nur ein Harvest Moon für die jüngeren Spieler. Den Anspruch und Tiefgang, den auch ältere Spieler sich wünschen, findet man hier in meinen Augen leider nicht.

 

+ Großes Anbau/Bau-Areal
+ Angenehm ruhige Musik
+ Erntewichtel wieder an Bord
+ Reisefeature zum Wohnhaus
+ Baustoff Feature
+ Tag/Nacht Modus
+ Passende Energieleiste
+ Komplett Deutsch
- Steuerungssetup unglücklich
- Langatmige Bodenbearbeitung
- Im Verhältnis wenig Saatgut
- Unglückliches Levelsystem
- Keine Städte abseits Wohnhaus
- Im Vergleich weniger NPC's
- Kein 3D-Feature!

GRAFIK: 60%

SOUND/EFFEKTE: 76%

MULTIPLAYER/Online: --

GESAMTWERTUNG: 60%

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