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3DS Tom Clancy's Ghost Recon: Shadow Wars
 
 
Tom Clancy's Ghost Recon: Shadow Wars - 3DS
Matthias Engert (20.04.2011)

SYSTEM: 3DS
ENTWICKLER: Ubisoft
GENRE: Taktik Action
SPIELER: 1-2 Spieler
HANDBUCH: Deutsch
STREETPASS: Nein
1MODUL MP: Ja
SCHWIERIGKEIT: 4-10++
SECRETS: Ja
SPRACHHÜRDE: Keine
MIKRO SUPPORT: Nein
ALTERSFREIGABE: USK12
TERMIN: Erhältlich
VIRTUAL SURROUND: Ja
PREIS: ca.40 Euro
SD-Card NUTZUNG: Nein
CHEATS / TIPPS: Nein
ONLINE/SPOTPASS: Nein

   
Einleitung....

Was hat man nicht so alles im Vorfeld des 3DS Launches über die Start Titel des Systems zu hören und zu lesen bekommen. Mal abgesehen davon, dass dieses Mal seitens Nintendo die wirklichen Block Buster fehlen. Street Fighter ist ja nicht wirklich ein Nintendo Produkt, so waren doch viele Spieler durchaus am Zweifeln, welchen Titel sie sich holen sollten. Kurios dabei ist allerdings, dass gerade die Ubisoft Titel von vornherein oft abgelehnt wurden. Viele Spieler trauten den Titeln, aus welchen Gründen auch immer, nicht so viel zu. Und ich fasse mir dabei durchaus auch an die eigene Nase. Hätte ich gewusst, was ich mit Ghost Recon: Shadow Wars für ein Stück Software im Regal stehen habe, die Testreihenfolge wäre eine andere gewesen. Klar die letzten Ghost Recon Titel für ein Nintendo System waren alles andere als berauschend. Warum sollte sich das also ändern? War auch meine Meinung. Tja so kann man sich irren. Im Vorfeld eigentlich kaum etwas bekannt, brachten erst die eigenen Spielerfahrungen eines ans Licht. Shadow Wars ist für mich die positive Überraschung auf dem 3DS. Denn was den Taktik und Action Fans hier geboten wird, ist einfach nur der Hammer. Alle Spieler, die eine Vorliebe für rundenbasierte Taktik Spiele mit speziellen Einheiten, im Stile eines Final Fantasy Tactics oder Advance Wars haben, und dem Game Play alter Perlen wir einem Panzer General & Konsorten nicht abgeneigt sind, sollten unbedingt weiterlesen.

Menus und die Story....

Shadow Wars ist dabei eine reinrassige Inhouse Produktion und erhöht den Ruf der Firma speziell auf dem 3DS immens. Denn so eine richtige Gurke ist uns bisher bei den Starttiteln nicht untergekommen. Und mit Shadow Wars heben sie den Durchschnitt um einiges nach oben. ;-) Dabei ist der Titel zunächst ein recht geschlossenes Produkt. Sprich, viel Gebrauch abseits des 3D Screens, macht der Titel von der Hardware eigentlich nicht. Weder StreetPass oder SpotPass wird unterstützt, noch gibt es einen Online Modus oder Mehrspieler für mehrere Systeme. Zwar können hier schon 2 Spieler gegeneinander spielen. Aber hier nur in der Hot Seat Variante an einem Gerät nacheinander. Einer der wenigen Kritikpunkte in meinen Augen. Der Rest passt aber zunächst. Viel Text und sehr viel Story, werden euch komplett Deutsch präsentiert, auch wenn Sprachausgabe hier keine Rolle spielt. Na ja solange der Speicherplatz für spielerischen Inhalt wie hier genutzt wird, habe ich damit aber gar kein Problem. ;-) 4 verschiedene Speicherplätze stehen euch zur Verfügung, die sowohl per Auto Save gefüllt werden, aber auch manuelles Speichern erlauben. Wie schon erwähnt, bietet Shadow Wars eine richtig gute und ausladende Story. Vor allem bringt sie mal wieder ein wenig des Feeling des Eisernen Vorhangs und des Ostblocks mit, auch wenn die Geschichte schon in der aktuellen Epoche spielt. Hintergrund in diesem Spiel ist der Machtkampf um den Präsidenten Posten in Russland. Der eher gemäßigte Machthaber, hat als Herausforderer einen absoluten Hardliner als Gegenspieler, der den Präsidenten unbedingt aus dem Amt haben will. Klar dass er selber auf diesen Posten will.

Also versucht er hinter den Kulissen für einen Meinungsumschwung zu sorgen. Er schart alte Weggefährten um sich und versucht durch Instabilität den Ruf des Präsidenten zu schwächen, um selber mit harter Hand für Veränderungen einzutreten. Dabei spielen nun die Schauplätze nicht nur in Russland, sondern vor allem in den Nachbarstaaten, in denen er durch Terror und verdeckte Operationen die Stabilität dort zu unterwandern versucht. Aber all dies bleibt nicht unentdeckt und man bittet das Ausland um Hilfe. Schließlich werden Auswirkungen auf ganz Europa befürchtet. Offiziell darf man nicht agieren, also bedient man sich der Ghosts. Der Spezialeinheit, die sich schon in vielen Einsätzen bewährt hat und sich nun einer völlig neuen Herausforderung stellt. Und das darf man durchaus wörtlich nehmen und ihr als Spieler werdet in vielerlei Hinsicht, ein so lange nicht mehr gespieltes Game erleben. Wie bei vielen 3DS Spielen ist auch hier der Einstieg zunächst sehr simpel gehalten. Kein Vorspann in dem Sinne erwartet euch, und man landet relativ fix auf dem eigentlichen Hauptmenu. Über allem thront hier der Kampagnen Modus, der auch von der Spielzeit her, dem Spiel nicht zugetraute Ausmaße bescheren sollte. Dazu kommen die sogenannten Kampfmissionen, der Mehrspieler und die Optionen. Die Kampfmissionen sind spezielle Varianten, die man im Verlauf anwählen und über die Kampagne freispielen kann. In den Optionen könnt ihr neben den Soundeinstellungen die sogenannten Animationen auf Normal oder Schnell stellen. Unterschied ist später in den Missionen, wie schnell die Charaktere so durch die Gegend wuseln. Jetzt aber genug gequakt und ab in die Kampagne, die den Genre Crack ganz schnell in ihren Bann ziehen wird...

Technik und Game Play....

Wählt man die Kampagne an, so landet man auf einem Karten Bildschirm, über den man von jetzt an seine Missionen erreicht. Das Spiel selber ist eingeteilt in mehrere Kapitel, die in sich insgesamt 37 Missionen bieten, die es teilweise echt in sich haben sollten. Allein zum Thema Spielzeit mancher Missionen, könnte ich euch hier Geschichten erzählen. Mehrere Stunden und viele Frustschreie später, ohne das unfair und langweilig zugeht. Aber ich greife dem ganzen hier etwas vor. ;-) Dabei spielen nun die einzelnen Kapitel jeweils in verschiedenen Regionen. Wie schon angesprochen verschlägt es euch in Richtung Russland, wobei zunächst Kasachstan, die Ukraine bis hin zur Ferieninsel Krim als Schauplätze dienen. Aber das war noch lange nicht alles und auch die Weiten Sibiriens werden euch spielerisch fordern. Beim Vorankommen macht man hier zunächst keine Experimente und man darf als Spieler jede Mission schön nacheinander angehen. Auch logisch, dass hier jede Mission zu jedem Zeitpunkt wiederholbar ist und man per L und R Tasten zwischen den einzelnen Gebietskarten hin- und herschalten kann. Aber ehe ihr soweit seid, vergehen schon ein paar Stunden voller Spielspaß. Das erste Gebiet und darin die ersten Missionen dienen noch als Tutorial und geben euch erste Einblicke in die Story. Ebenfalls ein gelungener Hintergrund ist das Team selber, das man euch keineswegs sofort komplett an die Hand gibt. Auch hier dürft ihr alle mehr oder weniger allein kennenlernen und ihre Stärken und Schwächen. Denn ähnlich wie in vielen Rollenspielen, sind die Charaktere hier in Klassen eingeteilt. Keiner ist wie der andere und jeder besitzt spezielle Eigenschaften, die später in den Missionen nochmals die taktischen Einflüsse erweitern.

Zunächst jedoch erwartet euch der Befehlshaber der Ghosts, der euch vor jeder Mission mit Infos und den Gegebenheiten der Ortschaft und Geschichte vertraut macht. Alles im Spiel, was mit der Story zu tun hat, wird euch anhand von Sequenzen gezeigt. Oft sind es grob nur Standbilder, die man hier und da mit etwas Animationen verfeinert hat. Haben aber durchaus das gewisse Etwas. Auch wenn jedes Mal in solchen Momenten eine Sprachausgabe schon was Feines wäre. Aber wir wollen uns hier nicht in Nebensächlichkeiten aufhalten. Denn dies ist es in diesem Spiel. Bevor man nun eine Mission angeht, gilt es kurz ein paar Abhängigkeiten des Spielsystems anzusprechen. Spielbar sind alle Missionen in 3 Schwierigkeitsgraden, wobei Elite als höchster Grad machbar, aber sehr langwierig ist. Für die Hardcore Taktiker unter euch aber genau das Richtige. Aber selbst der mittlere Grad reicht vollkommen aus, um sehr lange seinen Spaß zu haben. Husch husch mal schnell durch das Spiel, könnt Ihr hier gleich vergessen. Aber wer will das schon. ;-)) Hintergrund ist aber nicht nur die Schwierigkeit an sich, sondern eine Form der Belohnungen. Hier greift das sogenannte PEC System (Persistent Elite Creation). Eigentlich sind es zunächst nur simple anmutende Adler Abzeichen. Spielt ihr auf Einfach, gibt es als Lohn davon nur 1-2, während auf dem Elite Grad 4 und mehr davon zu erspielen sind. Dieses System dient dazu, zu bestimmten Mengen Zeitpunkten im Rang aufzusteigen. Dieses Rang leveln hat zum einen die Aufgabe, die Kampfmissionen und solche für den Mehrspieler freizuschalten. Zum anderen und das wirkt sich in der Kampagne viel mehr aus, schaltet man zu bestimmten Rängen, Upgrades und teilweise überhaupt die Erlaubnis dazu frei, seine Charaktere auszustatten und somit zu verbessern. Um diese dann aber wiederum erst mal nutzen zu können, bedarf es weiteren Voraussetzungen. Denn das zweite große Belohnungsthema sind die Aufgabensterne.

In jeder Mission, die vor euch liegt, gilt es gleich mehrere Ziele zu erfüllen. Bei z.B. 10 Zielen gibt es also auch derer 10 Sterne. Und diese dienen dazu, um die Charaktere besser zu machen. Und je höher der Grad den ihr spielt, umso mehr Aufgaben pro Mission warten. Man kann also nie genug davon haben. Aber um dieses System kümmern wir uns gleich noch etwas intensiver. Sind diese Grundvoraussetzungen klar und ihr habt eure Instruktionen erhalten, gelangt man zur Charakterwahl. Zu Beginn in den ersten Missionen noch nicht verfügbar, wird dieser Bildschirm später immens wichtig. Zum einen wegen der angesprochenen Auf- und Ausrüstung und zum anderen, weil es Missionen gibt, in denen man nur einen Teil seiner Recken in die Mission schicken darf. Insgesamt bestehen die Ghosts aus 6 Charakteren, die wie schon erwähnt nicht unterschiedlicher sein könnten. Als da wären ein Scharfschütze, ein Allrounder samt M16 Verschnitt mit Granatenwerfer. Ein Tarncharakter mit der Gabe lautlos zu töten, ohne das die Gegner ihn sehen. Dazu einen kräftigen Dödel, dessen tragbares MG noch größer ist als er, einen Techniker, der unter anderem auch Geschütze aufstellen kann und zu guter Letzt eine Sanitäterin, die aber auch Ballern kann. ;-) Zu Beginn lernt ihr alle nach und nach kennen und man spielt die ersten Missionen jeweils an die Charaktere angepasst, um deren Möglichkeiten kennenzulernen. Ebenso zeigt sich vieles vom Game Play, das sich über das gesamte Spiel ziehen wird. Schauen wir uns also mal ein paar spielerischen Grundlagen und die Rahmenbedingungen genauer an.

Nach erträglichen Ladezeiten, startet eine Mission mit einem Rundflug über das Areal, die teilweise wunderbar groß sind und genügend Freiraum bieten, um anzugreifen, zu taktieren oder auch um Stellungen zu verteidigen. In der Sichtweise über dem Areal, geht dabei nicht nur diese Einstimmung vonstatten, sondern auch die Spielsicht ist so gehalten. Nicht zu weit weg, so dass man wunderbar alle Details der Umgebung erkennt. Ideal getroffen wie ich finde. Dabei spielt sich nun die Action selber auf dem 3D Screen ab, während der Touch Screen informatorische Dinge, wie die Charakterausstattungen übernimmt, oder auch die Kartenfunktion des gesamten Areals abdeckt. Dort werden euch eigene Truppen und Gegner, sofern sie sichtbar sind, als farbige Punkte angezeigt. Dazu auch Bonus Truppen und Flaggen Orte. Beides ebenfalls oft enthalten und im Falle der Flaggen, ein sehr aufwertendes spielerisches Element. Was die Bonustruppen angeht, hat man in vielen Missionen auch die Aufgabe, andere kämpfende Einheiten zu unterstützen. Hilft man ihnen, so schließen sie sich zumindest für diese Mission euch an und ihr könnt sie wie die eigenen auch steuern und einsetzen. Die Steuerung selber ist eigentlich sehr typisch und könnte aus Taktik Spielen wie Final Fantasy Tactics oder eben einem Advance Wars stammen. Grundlage des gesamten Spielsystems ist natürlich, dass sich hier alles Rundenbasiert abspielt. Dabei gibt es nur ganz selten auch mal Zeitdruck, so dass auch dies für die Spielzeit verantwortlich ist. Denn mit der Zeit legt man so oft erst mal einen Schlachtplan zurecht. Ob der dann funktioniert, ist dann wieder was ganz anderes. ;-))

Das bedeutet hier, dass ihr jeden einzelnen Charakter mittels eines Vierecks markiert und danach verschiedene Aktionen auslösen könnt. Erster Punkt ist die Bewegung. Je nach Ausrüstung werden jetzt kleine Vierecke um den Charakter herum hervorgehoben. Dorthin kann der Charakter laufen. Auf einem der Felder angekommen kann man nun wahlweise warten oder eben versuchen einen Gegner zu attackieren. Oder eben auch eine der Flaggenstandorte einnehmen. Das tut man nun mit allen Charakteren nacheinander, beendet seine Runde und der Gegner ist dran. Soweit die einfache Theorie. Für eine bessere Übersicht kann man via Schiebepad auch die Kamera drehen, um z.B. hinter Gebäude zu schauen, auch wenn diese schon transparent dargestellt sind. Übersichtsprobleme hat man hier keine. Die Ziele in den Missionen sind nun äußerst vielschichtig. Das reicht vom ständigen eliminieren von Gegnern, über das sabotieren von Anlagen, dem Zerstören von Objekten, bis hin Verteidigungsmissionen, oder z.B. einen Konvoi daran zu hindern, eine bestimmte Straße zu befahren. Um das alles zu schaffen, bedarf es reichlich Waffengewalt und natürlich dem taktischen Aspekt. Denn einfach drauf los ballern, ist hier klar zum Scheitern verurteilt. Ausgerüstet sind alle Charaktere mit 2 verschiedenen Waffen. Eine primären Waffe und einer sekundären Variante. Mit der Zeit schaltet man hier übrigens viel Neues frei, das die Wirkung um einiges erhöht. Und nicht nur Waffen an sich, wie ich euch gleich darlegen werde. Ist ein Charakter aktiviert, kann man mit der R-Taste zwischen den Varianten durchschalten. Duke als Allrounder nutzt primär seine vollautomatische Waffe, während die sekundäre Variante den Granatwerfer aktiviert.

Andere haben neben ihren primären Waffen auch normale Wurfgranaten oder eben ein Sani-Pack. Im Gegensatz zu den primären Waffen, sind die Mengen der sekundären Granaten nicht ewig verfügbar. Hier muss man Nachschub generieren, was in den Missionen über herumliegende Kisten abgedeckt ist. Ebenso kann man abseits des Sani Charakters auch über wenige spezielle Kisten Gesundheitsboni einsammeln. Die eigene Energie und auch die der Gegner kann man anhand eines Balkens über dem Kopf, oder über den Touch Screen sehen, sobald man einen Charakter aktiviert. Jede Waffe der Charaktere und Gegner hat nun nicht nur unterschiedliche Wirkungen, sondern wird auch beeinflusst von der Reichweite. Per Y kann man sich dabei jederzeit die Schussradien aller Truppenteile einer Mission anschauen. Jetzt kommen so langsam die ersten Feinheiten ins Spiel. Die Missionen spielen allesamt in teils sehr schön verwinkelten Arealen. Mal kleine Dörfer, mal richtiger Häuserkampf, mal Wald und Wiesen, kleinen Häfen und Armeebasen oder auch in Höhlen und ähnlichem Ambiente. Alle Areale sind voll mit Möglichkeiten um Deckung zu nehmen. Dabei gibt es Höhenunterschiede und diverse Punkte, welche auch die Verteidigung beeinflussen. Platziert ihr einen Charakter z.B. in einem Haus, verletzen euch Treffer weit weniger, als auf freiem Feld. Das gleiche wenn man sich hinter Mauern verschanzt oder Büsche nutzt. Verschiedene Wertigkeiten geben dem taktischen Gedanken weiteren Tiefgang. Anders herum genauso. Mit dem Sniper kann man Gegner auch auf weite Entfernung aufs Korn nehmen, oder eingegrabene Dödel per Granaten aus der Deckung locken. Wohlgemerkt alles Rundenbasiert. Genial wird es aber dann mit dem Thema Unterstützungsfeuer.

Stehen mindestens 2 eigene Charaktere in mittelbarer Umgebung und einer von beiden wird von einem Gegner attackiert, so kann euer zweiter Charakter, sofern der Gegner in dessen Schussradius feuert, sofort attackiert werden. Passiert in der Gegnerrunde, so das ihr da also nichts speziell tun müsst. Das funktioniert tadellos und macht einen ganz großen Reiz aus. Es ist nachvollziehbar gemacht und nicht übertrieben gescriptet, gekünstelt oder ähnliches. Noch besser wird es dann mit dem Techniker, der als sekundäre Funktion die Möglichkeit hat, ein Geschütz aufzustellen, das ebenfalls automatisch auf Gegner feuert, die im Schussradius des Geschützes liegen. Man kann dieses immer wieder einpacken, herumtragen und woanders wieder aufbauen. Attackieren die Gegner das Geschütz, kann man mit dem Techniker heran treten und es auch reparieren. Natürlich nur dann sinnvoll, wenn der Techniker nicht allzu viel Gegenwehr erleiden muss. Denn das ist das oft einzige Negativziel einer Mission. Sprich, geht auch nur ein Ghost drauf, war es das mit der Mission. Hier greift eine weitere sehr schöne Funktion. Ihr könnt nämlich jederzeit innerhalb einer Mission einen Spielstand anlegen. Gerade bei Missionen, die auch ein paar Stunden dauern können sinnvoll. Stichwort 3DS Akku, der für Shadow Wars öfters mal geladen werden muss. ;-) Aber immer wieder das suchen nach der perfekten Strategie macht das Spiel so einzigartig. Es gibt viele Missionen, wo man selber mehrmals anfängt, weil man es einfach noch besser machen will. Und auch die Gegner sind nicht ohne und man ertappt sich oft genug dabei, diese gerne mal zu unterschätzen. Es gibt zwar auch in deren Reihen Kanonenfutter, aber gerade die Jungs mit schweren MG's oder die feindlichen Sniper Schützen wissen schon mit ihren Waffen umzugehen.

Oft ist es auch der Reiz das System wirklich an die Grenzen zu bringen. Möglichst so agieren, dass die Gegner nicht die Chance haben ihrerseits Deckungsfeuer zu geben. Und selbst sich aus unlösbar scheinenden Situationen heraus zu winden, fordert und macht einfach nur unglaublich viel Spaß. Dabei haben die Entwickler noch ein paar Feinheiten eingebaut. Neben den taktischen Aspekten komme ich wieder zum Thema Flaggen. Nehmen wir mal das Beispiel, dass in einer Mission 3 neutrale Flaggenorte platziert sind. Betritt man mit einem Charakter diese Flagge, wird sie in Besitz genommen und ergibt einen sogenannten Befehlspunkt. In diesem Beispiel also 3 Befehlspunkte nach Abschluss einer Runde. Zu einem bestimmten Zeitpunkt im Spiel schaltet man diese Befehle frei und erhält über das Pausenmenu eine entsprechende Befehlsliste. So kann man z.B. für 6 Befehlspunkte einen oder mehrere Charaktere reaktivieren für die Runde, so dass er praktisch 2x dran ist. Oder in freien Arealen, kann man für derer 12 Punkte einen Luftangriff anfordern. Ein echter Tie-Breaker. Aber selbst das ist noch nicht alles. Für alle Aktionen wie Treffer oder das Eliminieren eines Gegners gibt es für den Charakter spezielle Bonuspunkte, die eine Leiste von 0-100 füllen. Ist diese bei 100 kann man nun für diesen Charakter eine verbesserte Aktion ausführen. Visiert man einen Gegner im Normalzustand an, so sieht man schon vor dem Schuss immer einen Balken, was man dem Charakter abzieht an Lebensenergie. Im Normalfall vielleicht die Hälfte. Ist der Balken bei 100, so bekommt man z.B. den Superschuss in die Aktionsliste und siehe da, es reicht ein Schuss zum Eliminieren. Aber das dauert eben und ist wirklich nur eine Facette des sehr stimmigen Gesamtsystems.

Die Krönung des Ganzen ist das Upgraden und Entwickeln der Helden. Auch das bietet Shadow Wars. Neben dem Rang für die ganze Truppe, kann man jeden einzelnen der 6 Charaktere wie in einem RPG auch aufleveln. Das geschieht über die angesprochenen Aufgabensterne. Pro Rang erlaubt man euch nur eine bestimmte Anzahl an Level Ups, um auch das Stärkeverhältnis zu wahren. Hat man z.b. 6 Sterne in einer Mission erspielt, könnte man auf jeden Charakter einen Stern verteilen. Das bedeutet jetzt ein Level nach oben. Zum einen verbessert es alle Werte insgesamt und man schaltet so nach und nach neue Ausrüstung und andere Goodies frei. Die Lebensleiste wird verlängert, völlig neue Waffen werden nutzbar und z.b. neue Granaten, größere Reichweiten oder auch Schutzwesten werden anwählbar. Mit der Zeit hat man dann zu viel Ausrüstung für zu wenig Slots. ;-) Dennoch ist aber nicht alles Neue, automatisch besseres Zubehör. Je nach Mission wählt man für jeden Charakter auch immer wieder anderes aus. Das ist toll gemacht und dauert in meinen Augen genau richtig, was die Zeitpunkte angeht. Man wird hier nicht zu schnell zu stark, muss aber auch keine Ewigkeiten warten. Der Motivations- und Suchteffekt steigt spätestens ab der Ukraine immens an. Man genießt jede Mission und will es einfach immer perfekt machen. Und das Spiel unterstützt euch dabei. Man macht Fehler, "scheißt drauf" und lernt, um es im nächsten Versuch viel besser zu machen. Die Möglichkeiten sind immens und hat man dem Spiel nie im Leben zugetraut. Ich kann das selber nur immer wieder betonen. Die 30 Stunden, die Ubisoft als Spielzeit angibt, halte ich für das untere Level. Wer mit dem Spielprinzip Spaß hat, wird 40 und mehr Stunden mit diesem genialen Game zubringen. Zumal die Kampfmissionen mit speziellen Zielen und Karten aus der Kampagne ja auch noch da sind. Ich könnte schon wieder einen Roman verfassen. Interessierte müssen hier zugreifen. Der Tiefgang in Sachen Action, Charakter Ausrüstung, Game Play Möglichkeiten, Taktik und Spielzeit ist immens. Einfach wunderbar für Taktik Fans.

Grafik & Sound....

Auch grafisch weiß Shadow Wars zu überzeugen und bringt dabei seinen ganz eigenen Stil mit. Der Titel kommt nicht unbedingt mit feinstem HiRes Grafikambiente daher, gefällt aber gerade im 3D Bereich durch recht plastisch wirkende Umgebungen. Abseits von Wettereinflüssen wie Regen, ist die Umgebung an sich zwar sehr steril, lebt aber dafür durch die herumwuselnden Charaktere. Egal zu welcher Seite sie gehören. Dazu viele kleine Effekte, die natürlich vor allem durch die Waffen ausgelöst werden. Egal ob Mündungsfeuer, oder die verschiedenen Granaten. Das passt schon recht gut. Aber selbst in 2D sieht der Titel sehr stimmig aus. Viele kleine Details, die man in der ideal angebrachten Kamerahöhe perfekt erkennt, geben hier keinerlei Anlass zur Kritik. Man spürt auch die Liebe zum Detail in den Missionen. Allein die Umgebungsvielfalt ist beachtlich, wobei es mir vor allem die Dorfmissionen angetan haben. Genau die richtige Mischung aus kleinen Häuserkämpfen und Naturumgebungen, die ja ebenfalls viel taktischen Einfluss bieten. Technisch eigentlich ohne Fehl und Tadel. Einziges Fragezeichen meinerseits, war nach 3 Abstürzen im Spielverlauf. 3DS Problem an sich, oder doch durch das Spiel erzeugt? Einmal richtig ärgerlich, weil ich in einer sehr langen Mission mal nicht zwischendurch gespeichert habe. Hier ist es schwer den Schuldigen zu finden.

Musikalisch kann man sich ebenfalls nur positiv äußern. Besonders gefallen hat mir die Hintergrundmusik, die irgendwie sehr typisch und passend in einem heroischen Orchesterstil gemacht ist. Man fühlt sich oft an diverse Filme erinnert, die auch von der Akustik leben. Dazu der Virtual Surround Effekt, der hier sehr gut rüber kommt. Vollkommen ausreichend sind die Effekte. Zwar ähneln sie sich hier und da schon, tragen aber hervorragend zur Atmosphäre bei.

Multiplayer....

Der Mehrspieler ist vielleicht noch der schwächste Teil im Spiel. Wobei die Bezeichnung schwach relativ zu sehen ist. Was wirklich schade ist, dass man diesem Spiel keinen Online Modus spendiert hat. Das wäre natürlich was, mit seiner gelevelten Truppe gegen andere Spieler und deren Teams antreten zu können. Aber selbst die Offline Variante ist sicherlich nicht jedermanns Sache. Denn entgegen der herkömmlichen Umsetzungen, geht das nur auf einem Gerät. Ist zwar die billige Variante, bringt aber in meinen Augen 2 Nachteile mit sich. Zum einen kann man nicht sein personalisiertes Team in den Kampf führen und zum anderen ist man halt nacheinander dran. Sprich ein Spieler sitzt entweder nur herum, oder schaut dem anderen auf die Finger. Jeder auf seinem Bildschirm und seiner Ecke der Couch wäre die bequemere Variante. So bleibt der Fokus klar auf dem Single Player.

Fazit....

Ghost Recon: Shadow Wars ist für mich die Launch Überraschung schlechthin. Wenig war bekannt über den Titel, was an sich immer meist ein schlechtes Zeichen ist. Hier ist das ganz anders und mit jeder Spielminute wird man süchtiger nach dem Spielinhalt. Klar richtet sich der Titel schon an eine bestimmte Zielgruppe, die aber doch recht groß ist in unserem Land. Kann Ubisoft da gar nicht verstehen, dass man hier nicht viel mehr Wirbel um den Titel gemacht hat. Denn alles was man allein spielt, ist über jeden Zweifel erhaben. Die spielerischen Möglichkeiten, der immense taktische Aspekt und vor allem die Spielzeit überzeugen auf ganzer Linie. Selbst nach Misserfolgen will man sofort noch mal spielen und vergisst hier mehr als einmal die Zeit um sich herum. Mich hat meist der Akkuzustand aus meiner kämpferischen Welt herausgeholt. ;-) Jedem Spieler der speziell die Advance Wars Titel gerne gespielt hat, kann ich den Titel nur ans Herz legen. Neben Street Fighter in meinen Augen der momentane Top Hit auf dem 3DS. An alle Taktik Cracks da draußen, lasst euch diese Perle nicht entgehen. So viele Titel mit diesem Art Game Play wird es nicht geben!

 

+ Sehr hohe Spielzeit/Locations
+ Suchtgefährdendes Spielprinzip
+ Sehr viel taktische Einflüsse
+ Tolle Charakter Entwicklung
+ Richtig schön anspruchsvoll
+ Gelungene Umgebungsgrafik
+ Rundensystem ideal umgesetzt
+ Klassen Feature der Charaktere
+ Sehr gelungene Story
- MP nur an einem Gerät
- Online wäre ein Traum
- Ist leider irgendwann zu Ende

GRAFIK: 84%

SOUND/EFFEKTE: 84%

MULTIPLAYER: 72%

GESAMTWERTUNG: 89%

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