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3DS Fifa 12
 
 
Fifa 12 - 3DS
Matthias Engert (16.10.2011)

SYSTEM: 3DS
ENTWICKLER: Electronic Arts
GENRE: Fußball
SPIELER: 1-2 Spieler
HANDBUCH: Deutsch
STREETPASS: Nein
1MODUL MP: Nein
SCHWIERIGKEIT: 4-8
SECRETS: Ja
SPRACHHÜRDE: Keine
MIKRO SUPPORT: Nein
ALTERSFREIGABE: USK0
TERMIN: Erhältlich
VIRTUAL SURROUND: Ja
PREIS: ca.35 Euro
SD-Card NUTZUNG: Ja
CHEATS / TIPPS: Nein
ONLINE/SPOTPASS: Ja (Daten)

   
Einleitung....

Normalerweise stehen Testberichte zu Spielen rund ums Leder immer im Zeichen des ewigen Kampfes der Titanen, Fifa gegen PES. Das ist in diesem Jahr einmal anders. Zumindest für Spieler auf den Nintendo Systemen. Denn auf beiden aktuellen Konsolen erscheinen die jeweiligen Versionen zu verschiedenen Zeiten, oder sind bereits erhältlich. Auf dem 3DS hatte sich Konami mit einer doch recht abgespeckten Version gleich zum Marktstart des Gerätes gemeldet, während EA seine Fifa Variante auf den Herbst terminierte. Jetzt gibt es die EA Ausgabe für den 3DS und der nächste richtige PES Titel für den 3DS lässt noch auf sich warten. Also können wir natürlich nur die Titel vergleichen, die es aktuell zu kaufen gibt. Und hier gibt es nach dem Testzeitraum zu Fifa 12 auf dem 3DS schon einen sehr eindeutigen Sieger. Dennoch scheint Fifa 12 für unterwegs die Fan Gemeinde ein wenig zu spalten. Denn was man hier und da bisher über den Titel lesen konnte, war höchst unterschiedlich in Sachen Bewertungen und Eindrücke. Nun wollen wir euch aber auch nicht länger auf die Folter spannen und präsentieren euch unsere Meinung zum ersten Fifa Titel auf dem 3DS.

Menus und die Story....

Wie immer kommt auch die 3DS Version aus eigenem Hause. Gerade für einen Premieren Titel auf einer neuen Plattform nie etwas Schlechtes. Eines merkt man als Spieler älterer Handheld Versionen sehr schnell. Man hat sich einiges vorgenommen und präsentiert der Handheld Gemeinde den vielleicht umfangreichsten Fifa Titel aller Zeiten. Dabei weckt der Titel nicht nur spielerische Erinnerungen an normale Fußball Action, sondern bietet auch für Manager Hasen einiges. Aber der Reihe nach. Erneut kommt Fifa komplett lokalisiert daher und bietet zudem auch auf dem 3DS, das von den TV Versionen her bekannte Kommentatoren Duo. Wer die realen Fußball Übertragungen auf Sky verfolgt, wird sich hier schnell heimisch fühlen. In Sachen Speicher Handling gibt es auch positives zu berichten. Zum einen weil die SD Card sehr stark einbezogen wird, vor allem aber dass man endlich für alle wichtigen Modi eigene Spielstände zur Verfügung hat. Abgerundet wird das Thema durch die Möglichkeit via Online Verbindung, Trikots und vor allem Kader- und Mannschaftsdaten ständig aktualisieren zu können. Dauert zwar eine Weile und man kann in der Zwischenzeit ein echtes Spiel schauen, aber sinnvoll ist das allemal. Schade und das ist durchaus eine Kehrseite, ist kein spielerischer Online Modus enthalten. Wer die hier angebotenen Modi gegen einen Freund spielen will, ist auf lokale Verbindungen beschränkt. Vielleicht der größte Kritikpunkt im ganzen Spiel. Dafür kommen selbst Freunde typischer Sportler Storys auf ihre Kosten. Sowohl im Karriere und dem Be A Pro Modus, warten personalisierte Inhalte, bei denen ihr einmal als Spieler und einmal als Manager im Fokus steht. Und beide Male unterhaltsam umgesetzt. Aber dazu im Game Play Teil etwas mehr.

Auch wenn auf dem Cover mit Hummels und Podolski Bundesliga Spieler zu sehen sind, im kurzen Trailer begrüßt euch Wayne Rooney. Einen Vorspann in dem Sinne gibt es nicht und man landet nach einer kurzen Ladezeit auf dem eigentlichen Haupt Menu. Hier ist man angenehm überrascht, was die Möglichkeiten angeht. 5 spielerische Menüpunkte bietet man euch an und zusätzlich die Optionen. Neben dem Anstoss Modus für ein schnelles Spiel zwischendurch, dem Trainingsmodus und dem Punkt Drahtlos, der den Mehrspieler und die Aktualisierungen abdeckt, befinden sich die wichtigen Spielmodi in den Punkten Karriere und Spielmodi. Übernimmt man im Karriere Modus einen ganzen Verein als Manager, so splittet sich der Inhalt in den Spielmodi noch einmal auf. Dort findet man zunächst den Punkt Turniere, bei dem man mittlerweile an die 50 verschiedene und real existierende Varianten angehen kann. Viel wichtiger, weil auch viel motivierender ist der Punkt Be A Pro, der in meinen Augen sehr gelungen daher kommt. Hier übernehmt ihr die Geschicke eines selbst erstellten Spielers, den ihr vom Hinterhof bis in die Nationalmannschaft führen sollt. Nicht nur hier zeigt EA, dass man in Sachen Inhalt und Tiefgang endlich mal mehr bietet, als in früheren Versionen. Zu guter Letzt folgen die Optionen, die in Sachen Spieleinstellungen aber weniger bieten als früher. Was aber gar nicht mal so schlimm ist, da man vieles nur bedingt gebraucht hat und vieles außerdem im Spiel innerhalb des Pausenmenüs einstellen kann. Schade finde ich auch hier wieder, dass man maximal 5 Minuten Halbzeiten spielen kann. Dazu kann man spielerisch hier nur noch einen von 3 Schwierigkeitsgraden wählen, sowie das automatische Wechseln aktivieren.

Alle anderen Punkte betreffen z.B. das eigene Profil und damit auch Statistiken und Erfolge, das Team Management samt eigenen erstellten Spielern und dem wichtigen Speicher Management. 3DS sei Dank wird eben für alles ein eigener Speicherstand angelegt, die man auch separat wieder Löschen kann. Abschließend kann man hier das Steuersetup wählen, auf das ich aber im Verlauf des Game Play Abschnitts noch genauer eingehe. Damit wollen wir es eigentlich auch erst mal belassen und stürzen uns einfach mal in den Game Play Teil und schauen was Fifa 12 auf dem 3DS spielerisch so zu bieten hat.

Technik und Game Play....

Dabei kann sich der Spieler vor allem unter 2 Punkten entscheiden, in die er jede Menge Zeit investieren will. Nehmen wir den Turnier Modus mal heraus, trumpft der Titel vor allem mit der reinen Karriere und dem Be A Pro Modus auf. An beiden wird man lange sitzen und bieten dabei ganz verschiedene Herangehensweisen an das Thema Fußball. Auch ein Punkt, den man den Entwicklern hoch anrechnen muss. Allein der spielerische Aspekt ist in beiden Modi verschieden, obwohl man hier und da natürlich auch selber steuert. Beginnen wir einfach mal mit der Karriere, dem Modus der noch am geläufigsten ist und auch häufig in früheren Versionen zum Einsatz kam. Ihr übernehmt hier die Rolle als Manager über einen Klub, dürft aber auch selber auf dem Rasen zeigen was ihr könnt. Aber beim drum herum hat sich dafür einiges getan. Zunächst entscheidet man sich für einen Verein, bei dem die Fifa Reihe wieder ihre ganz große Stärke ausspielt. In Sachen Lizenzen macht dem EA Titel eh keiner was vor. Das nutzt man auch hier gnadenlos und wertet das Thema mit der Online Aktualisierung der Kader immens auf. Über 500 Vereinsmannschaften samt der original Spieler warten darauf, von euch zu Meister Ehren geführt zu werden. Wie früher in den großen Versionen, stehen euch dabei auch die zweiten Ligen zur Verfügung. Etwas das mir immer sehr gut gefällt und den Anspruch um einiges hebt. Mit den Bayern gewinnt man in Fifa 12 schnell Spiele, mit einer Zweitliga Truppe aus dem Mittelfeld sieht das hingegen ganz anders aus. Da RB Leipzig noch auf sich warten lässt, fiel meine Wahl mal wieder auf Erzgebirge Aue, auch wenn die Auswahl an Ost-Vereinen mittlerweile angenehm groß geworden ist.

Ihr entscheidet euch also für einen Verein und bekommt danach einen Vertrag als Manager. Auch schön in Szene gesetzt, bekommt ihr Ziele, Sponsoren und ein erstes Budget für die Organisation der Truppe. Der Tiefgang lässt sich schnell an einem ersten Beispiel festmachen. Bei der Wahl des Sponsors könnt ihr unter vielen wählen. Es gibt solche die für Siege viel zahlen, für langfristige Ziele nichts locker machen, oder solche die im laufenden Spielbetrieb eher knausrig sind, dafür aber beim Erreichen diverser Pokalrunden, Tabellenplätze oder gar dem Aufstieg den Geldhahn aufdrehen. Das Beste kommt ja noch. Der Karriere Modus geht über viele Jahre, so dass man hier auch die Zeit hat sich zu entwickeln. Wobei allein das Thema Entwicklung ebenfalls einen ganz gelungenen Punkt in der 3DS Version darstellt. Denn alles und jeden kann man hier irgendwie entwickeln. Gerade in Sachen Motivation eine feine Sache. In meinem Fall also Aue und wir finden uns in der Saison Vorbereitung wieder. Klar abgesteckt sind hier die Bildschirm Anzeigen. Über den Touch Screen bekommt man die reichlichen Menus angezeigt, während dementsprechend im Top Screen die jeweiligen Aktionen und Infos angezeigt werden. Das Karriere Menu ist äußerst ausladend und bietet reichlich Möglichkeiten sich zu betätigen. Neben der Möglichkeit jederzeit hier den Spielstand zu sichern, warten insgesamt 8 Punkte darauf, von euch mehr oder weniger regelmäßig besucht zu werden. Wie es sich für einen Manager Part gehört splitten sich diese Punkte in Organisatorische Dinge, die den Verein als Ganzes abdecken und natürlich auch der spielerische Aspekt. Denn neben dem Scheffeln von Kohle will und soll man ja auch aktiv auf dem Platz glänzen. Was will man mehr. Das Ganze natürlich möglichst erfolgreich.

Um im Spielplan voranzukommen gibt es 2 Punkte. Neben dem aktiven Kick, kann man Spiele hier auch Simulieren lassen. Wird zwar recht schmucklos präsentiert, erfüllt aber seinen Zweck. Erfolge sollte man da aber weniger einplanen. Von 10 simulierten Partien habe ich 8 verloren. Egal welche Stärke meine Gegner hatten. Selber Spielen ist eh schöner. ;-) Was die Mannschaft angeht hat man mit dem Team Menu, den Transfers und der Formation genügend Anlaufstellen. Denn überall kann man ja noch weiter verzweigen. Dazu kommen statistische Dinge wie das Wettbewerbsmenü oder für das Tagesgeschäft die Tabelle. Abgerundet wird die Organisation vom reinrassigen Manager Teil. Stichwort Team-Menü, wo man das sehr schön nachvollziehen kann. Denn hier warten weit mehr als nur die Formation oder die Taktik-Einstellungen. Das große Ziel ist es, durch gute Leistungen auf dem Platz die sportliche Situation des Vereins zu verbessern. Das geht einher mit mehr Einnahmen und damit mehr Möglichkeiten. All dies bietet die Karriere. So müsst ihr euch um verschiedene Dinge abseits des Spielfeldes kümmern. Ihr könnt das Stadion ausbauen, euch um Fanshops und ähnliches kümmern, die eigene medizinische Abteilung verbessern und vor allem die Trainingsobjekte upgraden. Das tolle daran ist die Tatsache, dass man dies in mehreren Stufen tun kann und sich das auch auswirkt. Entwickelt man einen bestimmten Teil der Trainingsobjekte, so verbessern sich alle möglichen Eigenschaften der Spieler, die einfach gesagt über eine Anfangsstärke verfügen, wie z.B. den Wert 66. Dazu verfügt nun jeder Spieler über persönliche Werte wie Tempo, Dribbling oder Schussvermögen. Spielt man gut, oder entwickelt eben bestimmte Dinge, steigen jeweils einzelne Werte des Spielers und damit schlussendlich sein Gesamtwert. Ein spezieller Balken, der fast schon wie eine RPG Erfahrungsleiste umgesetzt ist, zeigt euch die Entwicklung. Ist der Balken voll, verbessert sich der Spieler.

Auswirkungen auf diese Leiste gibt es nach jedem Spiel. Minimal, aber sichtbar! Natürlich auch im negativen Sinne. ;-) Klar dürfte auch sein, das Upgrades natürlich Geld kosten. Und speziell die höchste Stufe ist zunächst unerschwinglich. Denn auch das Thema Transfers und selbst das Personal spielt hier eine Rolle. Ihr müsst einen Trainer einstellen, medizinisches Personal oder könnt in einen Scout investieren. Und wie auf dem Transfer Markt gibt es Kreisklasse Personal und Champions League Niveau. Auch eingestelltes Personal wirkt sich auf die Spieler und deren Entwicklung aus. Höchste Weihen des Geld Verschiebens erlebt man auf dem Transfer Markt. Ihr könnt theoretisch alle eigenen Spiele verkaufen. Ihr seht was sie gerade wert sind und könnt verschiedene Angebote annehmen oder verweigern. Anders herum machen sie es mit euch aber nicht anders. Ist man an einem Spieler interessiert und bietet die geforderte Summe, startet ein 30 Sekunden Countdown und es kann sein, dass 1 Sekunde vor Ablauf ein anderer Verein zuschlägt. Bei einem selber funktioniert das aber nicht. Will man selber 1 Sekunde vor dem Ende sein Gebot abgeben, kommen immer noch mal 10 Sekunden drauf. Will man einen Spieler unbedingt und hat das nötige Kleingeld, kann dieser gerne mal das Doppelte kosten. Und wie in der Realität reden wir hier über Millionen. Finde ich sehr spannend gemacht und erinnert in mancher Machart an alte Bundesliga Manager Zeiten. Es gibt die üblichen Transfer Zeiten, so dass man sich auch da halbwegs an reale Vorgaben hält. Halbzeitlängen mal abgesehen. Kommt dann die eigene Truppe doch nicht aus dem Knick, kann man auch spezielle Trainingsspielchen ansetzen und erlebt so auch hier den unterhaltsamen Street Modus, der mit Fifa 12 Einzug gehalten hat. Im Be A Pro Modus ungleich ausladender, aber auch hier mal eine willkommene Abwechslung.

Neben taktischen Dingen und der Wahl der Formation, könnt ihr natürlich auch wieder bestimmten Spielern Rollen zuweisen. Wer Freistöße schießt, wer die Elfmeter usw. Habt ihr euer Start Budget soweit erst mal ausgegeben. Keine Sorge, das ist leider schneller weg als man denkt, können wir uns an die spielerische Action wagen. Auf dem 3D Screen wird euch die aktuelle Paarung angezeigt und über den Menüpunkt Spielen beginnen wir das Match. Untermalt von den Sky Kommentatoren kann man zunächst den Einmarsch der Mannschaften verfolgen. Grafisch sehr edel gemacht, sieht man hier schon die feine detaillierte Darstellung vor allem der Spieler. Auch wenn die Nahansicht später eher die weniger sinnvolle Kamera darstellt. Stichwort Kamera Optionen. Immerhin 8 Stück stehen zur Verfügung, die sich in die bekannten TV Varianten anlehnen, oder auch die seit PES auf dem 3DS bekannten Nahvarianten. Aber auch hier muss ich für meinen Teil sagen, man nutzt alle mal um sie auszuprobieren. Wirklich sinnvoll sind aber nur die TV Varianten, oder wo man das Spielfeld in der Länge sieht und praktisch hinter den Spielern agiert. Dabei macht man es hier besser als die Konkurrenz. Besonders die Kamera, in der man das Spielfeld vor sich hat und nicht von der Seite sieht, bringt einen angenehmen dynamischen Zoomeffekt mit. Das macht sich vor allem in der Abwehrarbeit bemerkbar. So ist man auch im Bilde, wenn der Gegner auf das untere Tor spielt. In PES verschwanden die gerne mal aus dem Bildausschnitt. Einstellbare Höhen und Zoomstufen vervollständigen die gelungene Übersicht. Zwar ist der Wiedererkennungseffekt in den Nahkameras um einiges besser, was die Spielerpersönlichkeiten angeht, dafür leidet hier die Übersicht und es ruckelt gerne mal ein wenig. In Sachen 3D Effekt bieten auch die weiten Kamera Versionen genug fürs Auge. Da sich Fifa ein bisschen langsamer spielt, als die PES Konkurrenz, spielt man auch mehr mit 3D Effekt, da man seltener den Winkel unbewusst verändert.

In Sachen Steuerung übernimmt man im Karriere Modus die gesamte Mannschaft. Im Be A Pro ist das ja später anders gemacht und nicht minder interessant. Hier stehen euch 4 Setups zur Verfügung, die sich in klassische und alternative Varianten aufteilen. Dazu kommen als Zugabe in speziellen Spielsituationen Touch Pen Eingaben, die man tun kann aber nicht muss. Glücklicherweise, denn ich für meinen Teil empfinde diese meist als zu umständlich. Allein die Griffhaltung ist dann leicht verändert, was in meinen Augen den Spielfluss unterbricht. Einzig bei Standards macht sie durchaus Sinn, wenn man per Linien Zeichnen bestimmte Dinge abdeckt. Im normalen Feld Game Play, ist die Pad / Tastenvariante vollkommen ausreichend. Dabei ist die Tastenumsetzung und Aktionsvielfalt eigentlich nichts Unbekanntes und recht passend gewählt. Auch verzichtet man durchaus auf Experimente bei der Steuerung. Zum Einsatz kommt dazu eine Dosierungsvariante, bei allem was mit Schüssen zu tun hat. Egal ob flacher Pass, Flanken und natürlich dem Torschuss selber. In drei Balkeneinheiten sind diese eingeteilt, so dass man recht schnell ein Gefühl für die Dosierung bekommt. Je länger man die jeweiligen Tasten gedrückt hält, umso stärker der Effekt. Mittels des Schiebepad steuert man die einzelnen Spieler und kann via R-Taste wieder zum Sprint ansetzen, was sich je nach Entwicklung des Spielers diesmal zu einem echten Vorteil entwickelt. Sprich ein Spieler mit dem Tempo Wert 80 läuft endlich auch wirklich schneller als einer mit Tempo 60 Wert. Das war ja nun auch nicht immer so. Hat man z.B. einen Scout eingekauft, erhält man auch Infos über den Gegner und kann so z.B. seine Formation und Spielerwahl anpassen. Ansonsten folgt das Spiel bekannten Regularien. Die A-Taste deckt den Schuss ab, während B den flachen Pass und Y die Flanke abdeckt. Dabei kann man wahlweise in die Nähe eines Spielers Passen oder Flanken, einen Spieler direkt schicken, oder natürlich einen Doppelpass spielen. Auch das System mit dem eher Drücken der Pass- oder Schusstaste ist hier enthalten.

Sieht man den Ball also auf den Spieler zukommen, drückt schon vorher die Aktionstaste, so führt der Spieler diese Aktion sofort aus, sobald ihn der Ball erreicht. Tricks und spezielle Aktionen wie den Steilpass in den freien Raum, werden hier über Tastenkombinationen abgedeckt. Auch dies geht in den jeweiligen Situationen recht gut von der Hand. Selbst die Lupfer über den Keeper klappen endlich auch mal. Ebenfalls ein Pluspunkt ist die Nutzung des Steuerkreuzes, dem man im Taktikmenu Ausrichtungen der Mannschaft zuweisen kann. Will man einen Spielstand verwalten und seine Mannschaft eher nach hinten beordern, so kann man dies z.B. auf eine Seite des Kreuzes legen. Im Spiel tippt man die Richtung nur an und die Spieler verändern ihre Positionen. Das gleiche natürlich wenn man auf Teufel komm raus nach vorne will. Gefällt mir gut und zeigt, dass vor allem bei Kleinigkeiten investiert wurde. In der Defensive passt die Steuerung ebenfalls gut. Allein das Umschalten zwischen den Spielern ist kein Glücksspiel mehr und ist per B-Taste sehr gut umgesetzt. Zusätzlich kann man per A-Taste noch einen zweiten Spieler rufen. Ihr könnt wieder versuchen ein Tackling anzubringen, oder aber eben auch den Spieler abzudrängen und den fairen Zweikampf zu probieren. Hilft das nicht, hilft meist nur noch die Grätsche, die dann zwar den Angriff des Gegners stoppt, aber natürlich mit einem Freistoß, Strafstoß oder einer Karte geahndet wird. Insgesamt sind die Schiris aber recht human in der Regelauslegung. Einzig bei Abseitsentscheidungen sind sie unerbittlich. Im Zweifel für den Stürmer, habe ich hier sehr selten gesehen. ;-) Spielerisch geht die Action auf dem Platz, trotz des vergleichsweise geringen Tempos, aber gut von der Hand. Spielzüge klappen gut und Unterschiede zwischen den Mannschaften sind auch spürbar umgesetzt. Einen Erstligisten im Pokal zu besiegen ist nachvollziehbar schwieriger, als einen Tabellennachbarn der zweiten Bundesliga zu bezwingen. So stimmt in meinen Augen auch die KI der Gegnerschaft, die jeweils der Liga und Tabellensituation angepasst ist.

Ausnahme sind ab und an die Torhüter, die vor allem relativ oft unmotiviert rauslaufen. Da habe ich doch einige Male geflucht. Je nach gewähltem Schwierigkeitsgrad und eigener Truppe verstärkt sich dieser Anspruchs- und KI-Effekt im gesamten Spiel. Hier hat man zumindest seine Hausaufgaben gemacht. Gewinnt man die ersten Spiele, wird man als Manager auch in den Gazetten begleitet und das Spiel macht auch bei der Atmosphäre einen gelungenen Eindruck. Wer es dann mal ganz anders will, für den bietet Fifa 12 den Be A Pro Modus. Dieser Modus macht vieles anders, bezieht aber gerade daraus seinen Reiz. Hintergrund ist hier, dass man sich nur um einen Spieler kümmert. Ihr erstellt hier einen eigenen Spieler, gebt ihm einen Namen und Statur und könnt allen persönlichen Eigenschaften des Spielers Punkte zuweisen. Auch dieser verfügt über die 8 enthaltenen persönlichen Eigenschaften. Nur das man hier alles selber entwickeln muss. Dafür gibt es direkt Erfahrungspunkte, die man erspielen und verteilen kann. Ziel ist es hier vom Hinterhof Fußballer in die Nationalmannschaft zu kommen. Dazu bedarf es eines bestimmten Ruhm Levels. Wieder wie ein RPG Balken gemacht, füllt man diesen mit speziellen Erfolgen. Hier startet das Spiel auch wirklich auf den Street Plätzen und es dauert eine ganze Weile, ehe man hier auf dem grünen Rasen zur Sache gehen kann. Ihr seid zu Beginn ein Unbekannter Hartplatz Bolzer, der Glück hat, dass ihn eine Hinterhof Truppe aufnimmt. Im ersten Teil dieses Modus ist es das Ziel auf verschiedenen Street Plätzen in 4 gegen 4 Matches zu bestehen. Mit vielen kleinen alternativen Regeln behaftet, geht es neben dem Gewinnen auch um das Erfüllen spezieller Ruhm Aufgaben. Nur wenn man die erfüllt, steigt man in diesem wichtigen Rang. Mal muss man z.B. eine bestimmte Anzahl an Toren schaffen, speziell das letzte Tor schießen, oder ohne hartes Foul durchkommen. Hier ist das Game Play ungleich schneller als in der Karriere und Fifa Street Feeling macht sich schnell breit. Der Reiz ist das Leveln des Spielers und das Freischalten vieler Secrets. Richtig gefangen ist man aber in meinen Augen, sobald man das Ruhm Level 2 erreicht hat. Dann nämlich tauchen plötzlich Scouts diverser echter Mannschaften auf.

Zunächst Zweitliga Clubs sind diese auf euch aufmerksam geworden und wollen euch verpflichten. Von jetzt an geht es in der regulären Saison zur Sache. Die Besonderheit ist jetzt, dass man auf dem Spielfeld aber wirklich nur seinen Spieler komplett steuert und die anderen höchstens beeinflussen und indirekt steuern kann. So wenn man z.B. angespielt werden will. Das ist ein komisches Gefühl, besonders wenn man vorher lange in der Karriere gespielt hat, wo man ja jeden Spieler übernimmt. Das heißt hier läuft man sich ganz anders frei, fordert den Ball oder positioniert sich. Dabei verdient man auch im Spiel bei allen möglichen Aktionen Erfahrungspunkte, die man am Ende des Spiels als einen Gesamtpunktwert umgerechnet bekommt und auf die Stats seines Recken verteilen kann. Hat mir sehr viel Spaß gemacht, auch wenn ich noch nicht in der Nationalmannschaft bin. Lebt vor allem durch den Street Modus und die konsequente Ausrichtung auf euren eigenen Spieler. So sind vor allem die beiden Hauptmodi im Spiel der Grund, warum Fifa 12 eine gelungene Premiere auf dem 3DS feiert. Speziell der Umfang, die passende Steuerung und der gute Tiefgang wissen hier in meinen Augen zu gefallen.

Grafik & Sound....

Grafisch gibt sich Fifa 12 gelungen, wenn auch nicht alles wirklich überzeugen kann. Was mir gut gefallen hat, sind die Proportionen und Animationen der Spieler. Einzig manche Tacklings sehen in den Nah-Kameras etwas komisch aus. Ansonsten laufen die Spieler recht geschmeidig und nachvollziehbar über die Plätze. Auch diese sind immer wieder verschieden und können in Sachen Qualität punkten. Wie auch die Street Plätze, auch wenn man hier immer den gleichen Blickwinkel hat. Aber egal ob Draußen oder im diversen Hallen. Das passt recht gut. Auch zum Besseren auf dem 3DS gehört der reine 3D Effekt. Zwar bietet die Konkurrenz in meinen Augen die flüssigere Nah-Action, dafür punkten in Fifa 12 die entfernten Kamera Positionen durch bessere Übersicht und damit auch Tiefenwirkung. Hier ist Fifa 12 in meinen Augen edler. Und das sich diese Kamera Varianten auch besser spielen lassen, ein weiterer Pluspunkt. Eher etwas abfallen tun die Stadien selber, die oft Einheitsbrei darstellen und wenig stimmig gestaltet sind. Dementsprechend sehen auch die Zuschauer aus. Man fühlt sich ein wenig wie im leeren Düsseldorfer oder Leipziger Stadion mit ihren farbigen Sitzplätzen. Gerade kleine Gimmicks wie Transparente oder geschwenkte Fahnen kommen hier nicht zum Einsatz. Technisch gibt es auch durchaus 2 Gesichter. Gerade in den Kamera Varianten nah am Spieler, kann Fifa auch mal Ruckeln auf dem 3DS. Fällt aber in meinen Augen weniger ins Gewicht, weil man für ernsthaftes Spielen eh die entfernten Varianten nutzt. Und dort läuft es eigentlich recht flüssig. Ansonsten passt die technische Seite. Diskussionspunkt für viele ist ja immer wieder der Game Speed. Viele mögen es eher schnell. Dazu zählt Fifa nicht unbedingt. Das eher langsame Tempo ist in meinen Augen aber realistischer und unterstützt den Simulations-Gedanken.

Beim Sound macht man hier sehr vieles richtig. Im Menu und Street Gedöns unterhalten euch peppige Musikstücke und auch die Stadionatmosphären sind gelungen. Je nach Spielverlauf bekommt man Feedback von den Rängen, oder eben auch nicht. Auch variiert man und nicht jeder Jubel der Menge klingt wie in einer Endlosschleife. Und auch die Kommentatoren waren schon wesentlich schlimmer. Zwar reden sie auch hier auch ab und an mal am Thema vorbei, wirken aber nicht zu übertrieben und wiederholen sich dadurch zwangsläufig auch weniger.

Multiplayer....

Entgegen diversen frühen Ankündigungen, bietet die 3DS keinen waschechten Online Modus. Das ist sehr schade und wertet diesen Teil natürlich ab. Hier bleibt es bei den dennoch gelungenen Aktualisierungen der Inhalte über eine Online Verbindung. Will man gegen einen Freund spielen, kann man dies hier nur Lokal auf der Couch. Dafür stehen dann 11 gegen 11 Spielchen zur Verfügung, oder auch die unterhaltsame und schnelle Street Variante. Beide Spieler benötigen dafür jeweils ein Modul. Die billige Variante gibt es hier leider nicht. Da nehmen sich die beiden verfügbaren Fußball Titel auf dem 3DS also nichts.

Fazit....

Insgesamt kann ich für meinen Teil der Fifa Premiere auf dem 3DS sehr viel Positives abgewinnen. Vor allem inhaltlich bieten die verschiedenen Spielmodi einiges und unterhalten dadurch auf hohem Niveau recht lange. Eine gute Spielbarkeit und gelungene Motivation, auch über Jahre in der Karriere hinweg punkten hier. Da sind das Entwicklungssystem der Mannschaften und der Be A Pro Modus nur 2 Punkte von vielen. Weniger gelungen ist in meinen Augen die Touch Screen Steuerung, die Stadien Gestaltung in Sachen Grafik und der fehlende Online Mehrspieler. Vor allem aber Spieler, die lange an einem Spiel wie diesem sitzen wollen, sind bei Fifa 12 auf dem 3DS durchaus richtig.

 

+ Viel Inhalt und guter Tiefgang
+ Gelungener 3D Effekt
+ Stadionatmosphäre
+ Be A Pro Modus erfrischend
+ Gute Spielbarkeit
+ 8 Kamera Perspektiven
+ Online Daten Aktualisierung
+ Komplett Deutsch
- Nah-Kameras mit Rucklern
- Touch Screen Steuerung
- Kein spiel. Online Modus
- Reine Stadion Grafik

GRAFIK: 80%

SOUND/EFFEKTE: 79%

MULTIPLAYER: 63%

GESAMTWERTUNG: 80%

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